Lenovo: Das chinesische Erfolgsunternehmen ist wieder auf Shopping-Tour

Also Lenovo Anfang des Jahres die Übernahme von Motorola Mobility angekündigt hat, schauten viele nicht schlecht. Doch die Ambitionen des chinesischen Unternehmens sind noch deutlich größer: In der Zwischenzeit hat Lenovo die x86-Server-Unit von IBM für 2,3 Milliarden USD gekauft und bei Motorola noch einmal Stellen gestrichen. Google hatte bereits aus 30.000 Mitarbeitern 3.5000 gemacht. Lenovo glaubt, in spätestens sechs Quartalen ein profitabeles Unternehmen Motorola Mobility aufgestellt zu haben. Inwiefern man ähnliche Umstrukturierungen (netter Euphemismus) bei IBMs Low-End-Server-Geschäft plant, ist derweil noch nicht im Detail bekannt. Man sagte nur, man wolle die Probleme in den Griff bekommen. Die Übernahme und Rationalisierung von Unternehmen hat Lenovo schon seit einigen Jahren äußerst erfolgreich betrieben. Das nächste Ziel ist jetzt bekannt und auch schon eingetütet: 21 Patent-Pakete aus dem Arsenal von Unwired Planet werden für 100 Millionen USD den Eigentümer wechseln. Diese Patente beinhalten 3G und LTE-Technologie, sowie "other important mobility patents". Der Leiter von Lenovos Rechtsabteilung, Jay Clemens, sagte in einem Statement: "It will serve the company well as we grow and develop our worldwide smartphone and mobile PC Plus business in new markets."

In 30 Tagen wird der Deal vollends abgeschlossen sein. Die Mobilfunkhersteller haben in den letzten Jahren allesamt ihr Patent-Portfolio aufgestockt und einen Schutzwall gegen Ideendiebstahl aufgebaut. Das Resultat dieser Firmenpolitik sehen wir regelmäßig in unseren Berichten zu diversen Patentstreitverfahren, allen voran Apple vs. Samsung. Doch wenn andere Unternehmen sich rechtlich absichern, kann der Rest natürlich nicht hintanstehen. Unwired Planet gilt derweil als das "Inventar des mobilen Internets", stellt selbst keine Produkte oder Dienste her, sondern lebt von der Rechteverwaltung. Rechteverwaltung bedeutet in der Praxis natürlich auch die Klage gegen Firmen, die eigene Patente verletzten, wodurch Lizenzen fällig werden und Einnahmen zustande kommen. Ein Einkauf bei einem solchen Unternehmen ist vielleicht am ehesten mit dem Einkauf bei der Armory in einem PC-Spiel zu vergleichen: Hast du genug Geld, bekommst du die dickste Wumme und noch ein Upgrade mit Zielfernrohr obendrauf. Hoffen wir einfach, dass Lenovo die Patente nur zum Selbstschutz haben will - und nicht, um neue Patentstreits aufzuziehen. Denn davon hatten wir ja beileibe genug in der letzten Zeit.


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(im Forum "Lenovo Forum")

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Quellen:
CNET
IT TIMES