Google Navigation: Manchmal neben der Spur

DarkGuru

DarkGuru

Erfahrenes Mitglied
59
Hallo,

ich hab mittlerweile schon ein paar Mal mich mit meinem SGS und der Google Navigation leiten lassen.

Alles in allem für ein kostenloses Navigationssystem völlig ok, erst recht wenn man der Stimme den Ton abdreht :D

Allerdings sind mir immer wieder Sachen aufgefallen die unschön sind.

- Springen während der Navigation

Meine Position wird plötzlich auf eine ganz andere Straße gesetzt. Das ist unabhängig von der GPS Signalqualität. Ich fahr seit Stunden auf einer Autobahn und plötzlich werde ich auf einer Paralellstr. neben der Autobahn angezeigt. Natürlich geht dann sofort die Neuberechnung der Route los. Das ganze ist ärgerlich wenn es kurz vor dem Ziel passiert und man dringend auf die korrekte Route angewiesen ist.

- Eigene Position läuft nach

Regelmäßig kommt es vor das die angezeigte Position während der Navigation trotz (angezeigtem) gutem GPS Signal der echten um etliche Meter hinterherhinkt. Dadurch habe ich bereits Straßen verpasst in die ich hätte abbiegen müssen.

Sind das alles Probleme der Navigationssoftware oder hängt das mit dem SGS zusammen?

Falls es die Google Navigation betrifft, wo kann man sich hinwenden um die Bugs zu melden?

Gruß

Rainer
 
DarkGuru schrieb:
Das ist unabhängig von der GPS Signalqualität.
Irrtum. Genau daran liegt es. Wenn du einen GPS Logger im Hintergrund mitlaufen lässt, wirst du sehen, dass genau in diesen Situationen der Empfang sehr schlecht und damit die Ungenauigkeit sehr groß ist. Die Anzeige oben in der Task Leiste lässt darüber keine Rückschlüsse zu. Die zeigt sogar noch Lock an, wenn der Empfang schon etliche Sekunden auf 0 Satelliten ist.

Oft reicht es, die Position im Auto nur ein wenig zu verändern. Bei mir (Audi A4) sind es sage und schreibe 2 cm (!), die über schwankende 2 - 5 Satelliten oder konstant 8 - 10 Satelliten entscheiden. Aus diversen Versuchen mit Positionierung und Ausrichtung des SGS im Fahrzeug bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das SGS nur einen verhältnismäßig kleinen Öffnungswinkel für den GPS Empfang hat. Ist der Weg versperrt, hat man sehr schnell Probleme (wie die beschriebenen). Ist der Weg offen, fluppt es perfekt.
 
frank_m schrieb:
Irrtum. Genau daran liegt es. Wenn du einen GPS Logger im Hintergrund mitlaufen lässt, wirst du sehen, dass genau in diesen Situationen der Empfang sehr schlecht und damit die Ungenauigkeit sehr groß ist.
Nicht immer - das Kartenmaterial hat sehr wohl häufig Fehler. Selbst das TOP50-Material leidet in gewissen Bereichen darunter.

Mit einem TomTom-Kartenmaterial hatte ich dieses Problem vor meiner Haustür - täglich bei besten SAT-Empfang reproduzierbar. Die Navi-Position sprang immer auf eine Parallelstraße, die dummerweise eine Sackgasse war - das Navi hat mich täglich zum Wenden aufgefordert.

Da ich nicht über einen Hubschrauber verfüge kann ich auch nicht innerhalb einer Sekunde auf einen Parallelweg jumpen. Bislang habe ich noch keine Navisoftware gesehen, die so etwas logisch abfangen wollte.

Viele Grüße
Dieter
 
androididi schrieb:
Nicht immer - das Kartenmaterial hat sehr wohl häufig Fehler. Selbst das TOP50-Material leidet in gewissen Bereichen darunter.
Da scheinst du einige ungenau Informationen zu haben.

Das Kartenmaterial in Navis sind Vektorkarten. Die Positionierung dieses Materials ist aber sehr präzise.
TOP50 Karten sind topographische Karten ohne direkten Bezug zu einer GPS Position. In welcher Software auch immer man die auswerten will, muss zunächst durch eine Kalibrierung ein Mapping auf reale Positionen vornehmen. Dabei kann man erhebliche Fehler einbauen, die dann aber nicht dem Kartenmaterial angelastet werden können.

Weniger präzise ist der GPS Empfang. Ein verschieben um 50 m ist aufgrund lokaler Einflüsse durchs Wetter oder auch durch die Bodenbeschaffenheit überhaupt keine Seltenheit. Und damit ist man locker in der Nebenstraße. Um diese Einflüsse aufzufangen benötigt man Korrekturdaten, z.B. durch D-GPS. Hier werden stationäre GPS Empfänger aufgebaut, deren Position man sehr genau kennt. Diese Stationen empfangen dann kontinuierlich ihre GPS Position durch die Satelliten, und dadurch kennt man dann die Abweichung von GPS und realer Position. D-GPS Korrekturen können durch diverse Kommunikationskanäle in in der Nähe der Referenzstationen verteilt werden. In Flugzeugen setzt man das z.B. ein. Heimequipment, wie z.B. Navis oder Handys, nutzen das aber nicht.
Ohne solche Korrekturdaten glaubt ein GPS Empfänger zwar, dass er eine spezifische Genauigkeit erreicht, dem ist aber nicht so, da solche Störungen die Signale aller GPS Satelliten beeinflussen. Einen solchen globalen Fehler kann kein GPS Empfänger herausrechnen. Daher solche Ungenauigkeiten.

androididi schrieb:
Bislang habe ich noch keine Navisoftware gesehen, die so etwas logisch abfangen wollte.
Wie soll eine Software sowas auffangen? Das ginge nur, wenn sie andere Quellen hat, wie z.B. Radsensoren. Bei mobilen Navis ist das nicht der Fall.
 
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Ich muss sagen, dass ich in letzter Zeit nur das Google Navi nutze und bis jetzt habe ich mein Ziel immer ohne verfahren erreicht. Solche Probleme mit neben der Spur fahren hatte ich noch nicht und ich bin wirklich schon sonstwo rumgefahren, wo ich gedacht habe, das die da nicht mal fließendes Wasser haben ;-)
 
frank_m schrieb:
Da scheinst du einige ungenau Informationen zu haben.

Das Kartenmaterial in Navis sind Vektorkarten. Die Positionierung dieses Materials ist aber sehr präzise.
Im Gegenteil :D

Nur weil das Kartenmaterial in Vektorform aufbereitet wurde, wird es nicht besser - die Quellen sind die selben - und diese haben nachweislich manchmal Fehler.

Auch ist es ein Irrglaube, dass Teleatlas oder Navtec alle bekannten Strecken mit hochpräzisen Messfahrzeugen abgefahren habe. Für neue Strecken mag dies zutreffen, aber bei bestehenden Strecken ist das Datenmaterial meist hinzugekauft worden.

Mann darf sich beim Navi auch nicht davon täuschen lassen, wie sauber der Positionspfeil auf der Straße kleben bleibt :winki:

Die Navi-Software hat einen Fangbereich für die Position - außerhalb dieses Fangbereichs springt die Positionsanzeige von einer Sekunde auf die andere auf eine andere Spur (wie hier beschrieben).

frank_m schrieb:
Wie soll eine Software sowas auffangen? Das ginge nur, wenn sie andere Quellen hat, wie z.B. Radsensoren. Bei mobilen Navis ist das nicht der Fall.
Die Logik ist doch ganz einfach, sie muss nur umgesetzt werden:

Wenn die Navisoftware feststellt, dass ich die ganze Zeit auf Straße A fahre, dann darf sie mich nicht (ohne jede Abzweigmöglichkeit auf eine Paralellstraße; ohne erkennbare Richtungsänderung am GPS-Signal) auf eine andere Straße beamen.

Der Fangbereich der Navisoftware arbeitet hier einfach nicht intelligent genug.

Viele Grüße
Dieter
 
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Hallo,

androididi schrieb:
Nur weil das Kartenmaterial in Vektorform aufbereitet wurde, wird es nicht besser - die Quellen sind die selben - und diese haben nachweislich manchmal Fehler.
Trotzdem ist die Positionsgenauigkeit des Kartenmaterials immer noch Größenordnungen besser, als die Genauigkeit von GPS.

androididi schrieb:
Wenn die Navisoftware feststellt, dass ich die ganze Zeit auf Straße A fahre, dann darf sie mich nicht (ohne jede Abzweigmöglichkeit auf eine Paralellstraße; ohne erkennbare Richtungsänderung am GPS-Signal) auf eine andere Straße beamen.
Und woher soll die Navi Software wissen, dass sie sich nicht anfänglich geirrt hat und die Position nach dem Sprung jetzt richtig ist?

Wie du schon sagst, verfügt diese Softwares über "Fangfunktionen". Aufgrund von Position, Richtung und Geschwindigkeit wird die Lokalisierung auf eine reale Straße extrapoliert. Und wenn eine ausreichend lange Zeit Position und Richtung mit einer Parallelstraße korrelieren, dann wird man halt da hin "verlegt". Ursache sind und bleiben dafür die Ungenauigkeiten im GPS Empfang.

Mit z.B. fest eingebauten Navi Lösungen im Fahrzeug, die noch Geschwindigkeits- und Richtungsinformationen abseits des reinen GPS Signals haben, passiert das nicht, obwohl die auf dem gleichen Kartenmaterial basieren (beides Navtec). Glaub es mir, ich hab ein MMI Navi in meinem Audi. Mit dem SGS kann ich genau deine Erfahrungen bestätigen: Ab und zu ist man einfach mal in der Nebenstraße. So springt mein Audi nicht mit mir um :biggrin:.
 
frank_m schrieb:
Trotzdem ist die Positionsgenauigkeit des Kartenmaterials immer noch Größenordnungen besser, als die Genauigkeit von GPS.
Das Kartenmaterial ist generell genau, aber weder eine noch mehrere Größenordnungen genauer, als eine gute GPS-Positionierung, und an manchen Orten ist das Kartenmaterial von Teleatlas und Navtec schlichtweg fehlerhaft. Auch wenn du es nicht glauben willst, daran ändert sich nichts :winki:

frank_m schrieb:
Und woher soll die Navi Software wissen, dass sie sich nicht anfänglich geirrt hat und die Position nach dem Sprung jetzt richtig ist?
... weil ich mich auf einer geplanten Route bereits X Kilometer auf der Bundesstraße Y bewege, und weder vor, noch nach der Stelle, an der das Navi meint, mich auf eine andere Straße beamen zu müssen, lt. Kartenmaterial ein Übergang ist :D

Wenn man die geplante Route absichtlich verlässt, kann die Navi-Software natürlich wg. der anzunehmenden GPS-Ungenauigkeit und des damit verbundenen Fangbereichs nur springen.

Viele Grüße
Dieter
 
androididi schrieb:
und an manchen Orten ist das Kartenmaterial von Teleatlas und Navtec schlichtweg fehlerhaft. Auch wenn du es nicht glauben willst, daran ändert sich nichts
Ich weiß im Moment nicht, was du hier als Grundlage nimmst. Wir reden schon von vollständig erfassten Straßen durch die Kartendaten, das ist dir klar, oder? Dass das Kartenmaterial dort nicht genau sein kann, wo es gar nicht erfasst ist, sollte jedem klar sein. Und dort, wo es erfasst wurde, ist es auch präzise.
 
Um nochmal direkt auf die Frage am Anfang des Threads zurückzukommen: Die hier beschriebenen Probleme sind ganz klar auf das Samsung Galaxy S zurückzuführen, der dort verbaute GPS-Empfänger ist eine Katastrophe.

U.a. deswegen habe ich das SGS seinerzeit innerhalb der Rückbaefrist auch zurückgeschickt.
Kein anderes Android-Gerät, das ich bislang hatte (u.a. Milestone, Desire, X10, Wildfire, aktuell DHD) war bzgl. GPS dermaßen ungenau wie das SGS.

Im SGS-Forum gibt es übrigens mehr als einen Thread dazu...
 
ofenschnitzel schrieb:
Die hier beschriebenen Probleme sind ganz klar auf das Samsung Galaxy S zurückzuführen, der dort verbaute GPS-Empfänger ist eine Katastrophe.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Wie ich oben schon schrieb: Wenn das SGS einen guten Blick auf die Satelliten hat, ist der Empfang hervorragend und die Genauigkeit entsprechend hoch. Auch der Fix erfolgt in Sekunden. Problematisch wird es erst, wenn der Empfang abgeschattet wird. Das ist aber bei allen Geräten so.
 
Hi,

ich glaube ich hab heute ne Menge über GPS und Navigation erfahren :D

Den GPS Thread im SGS Forum kenne ich natürlich und ich habe selber auch schon div. Experimente durchgeführt. Das es unterschiedliche Meinungen zum GPS Chip im SGS gibt weiß ich auch und mein Sohn das das SG3 und meint sein GPS sei um Längen besser als das im SGS.

Wie dem auch sein, ging es mir hier nicht speziell um das SGS sondern um die Google Navigation allgemein und ich sehe, das die Probleme die ich geschildert habe wohl zum großen Teil ein Problem des GPS und dann erst der Software sind, sich aber nicht wirklich lösen lassen.

@frank_m: Wie sollte man ein SGS denn im Auto befestigen damit es einen guten Blick auf die Satelliten hat?

Nochmal Danke an alle für die Antworten.

Gruß

Rainer
 
DarkGuru schrieb:
@frank_m: Wie sollte man ein SGS denn im Auto befestigen damit es einen guten Blick auf die Satelliten hat?
Das hängt massiv vom Auto ab. Die meisten haben heute metallbedampfte Scheiben und - wenn überhaupt - nur in der Nähe des Rückspiegels eine kleine Aussparung, um mobilen Navis den GPS Empfang zu ermöglichen. Diese kleine Lücke muss man dann ausnutzen. Das Handbuch des Fahrzeugs hilft weiter.
 
Lade dir doch mal "GPS Status" und beobachte die Anzahl der Satelliten, während du verschiedene Positionen im Auto ausprobierst :biggrin:

Berichte mal, wie viele Satelliten dein Android verwendet (auch mit Angabe der Uhrzeit). Vergleiche auch mal die Anzahl außerhalb des Fahrzeugs.

Interessant ist auch der Vergleich mit dem Navi deines Sohns.

Viele Grüße
Dieter
 
So, ich hab mal ein paar Zahlen die ich mit GPS Status ermittelt habe. Messungen werden fortgeführt, ist jetzt erstmal nur ein erster Test.

Warten an der Bushaltestelle, bewölkt, leichter Regen (die Frisur hält):

- Sieben Sats gefunden
- Fix in 24 Sekunden mit allen sieben

Bus kommt.

- Sechs Sats gefunden
- Fix in 29 Sekunden mit fünf
- Danach Nr. Sieben gefunden und Fix mit 4-7 Sats
- Kontrolle der Strecke in Google Maps: Selten auf der Straße sondern immer daneben. Teilweise erhebliche Abweichungen obwohl angeblich auf 10m genau

Dann kam eine Bahnfahrt bei der ich nicht weiter gemessen habe. Nächste Messung dann am Zielort beim Warten auf den Bus:
- Sieben Sats recht zügig gefunden
- Fix nach 31 Sekunden mit fünf Sats.
- Danach extrem schwankende Qualität

Ich weiß ja nicht, was so normal ist. Die Zeit bis zum Fix ist ja ganz ok, doch die Positionskontrolle in Maps ließ mich doch am Ergebnis zweifeln. Da wundern mich die Navigationsergebnisse nicht mehr.

Läßt sich das mit nem Firmwareupdate fixen oder ist das ein HW Problem?
 
DarkGuru schrieb:
- Kontrolle der Strecke in Google Maps: Selten auf der Straße sondern immer daneben. Teilweise erhebliche Abweichungen obwohl angeblich auf 10m gnau
Es gibt hier Threads zum Thema GPS Genauigkeit, auch über Firmwaregrenzen hinweg. Interessant sind da vor allem die Beiträge, wo Jogger ihre Laufstrecke aufgezeichnet haben. Da sieht man, wie präzise das GPS des i9000 arbeitet. Ungefähr seit Firmware JM8 ist das wirklich sehr gut. Allerdings hat das GPS beim Joggen üblicherweise auch recht gute Empfangseigenschaften, es sei denn, man läuft im Wald oder so.
 
@DarkGuru
Wirklich gut sind die Ergebnisse deiner Beobachtung nicht, aber auch nicht grottenschlecht.

Wenn du dich nach dem Einschalten nicht schnell bewegst, sollte der SAT-Fix deutlich früher kommen, dies gilt besonders für das am Androiden eingesetzte A-GPS.

Bei freier Rundumsicht sollte der SAT-Fix meist mit 8-11 SATs möglich sein.
Hängt aber von deinen Beobachtungsbedingungen ab. Optimal ist, wenn die GPS-Antenne freie Sicht auf die komplette Himmelshalbkugel hat.

Alle Hindernisse können die max. mögliche Genauigkeit einschränken - auch dein eigener Körper :winki: Es ist also nicht egal, wo du dein Navi hältst, bzw. trägst. Textilien, Wolken und Nebel dämpfen das GPS-Signal jedoch kaum. Am frühen Nachmittag (gegen 14 Uhr) ist der GPS-Empfang aufgrund der Satellitenkonstellation grundsätzlich schlechter.

Du schreibst, dass der Empfang stark schwankt. Dies kann auch normale Gründe haben.:

Unmittelbar nach dem SAT-Fix ist die GPS-Genauigkeit noch recht schlecht, die angezeigte Position schwankt recht stark. Erst nach ein paar Minuten kannst du mit der max. möglichen GPS-Genauigkeit rechnen.

Die wahrnehmbaren Abweichungen in Google Maps hängen natürlich auch von der gewählten Vergrößerung ab. Blende in Google Maps mal den Maßstab ein. Dann kannst du die Abweichung der Position qualitativ beurteilen.

Viele Grüße
Dieter
 
gibt es denn eine GPS Antenne für das Samsung Galaxy?
Marco
 
Es gibt zumindest einen Antennenanschluss, allerdings unter dem Akku-Deckel. Ob der aber für GPS ist, kann ich nicht sicher sagen.
 
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