3G stromsaugend?

Androidfan1515

Androidfan1515

Dauergast
154
Habe schon mehrfach gelesen, dass der Betrieb im 3G-Modus mehr Strom frisst als im 2G-Betrieb. Kann mir das allerdings nicht ganz vorstellen, da ja neuere Techniken meist stromsparender sind. Ist das nun wahr oder nicht?
Und wie sieht es mit 4G/LTE aus? Saugt das dann noch mehr Strom?
 
Hallo,

die 2G Übertragung profitiert ja auch von der neuen Technik (kleinere Herstellungsstrukturen, weniger Energieverbrauch der Chips, ...). Aber hat nun mal weniger Bandbreite und braucht auch weniger Rechenleistung. Und damit auch weniger Strom. Und das wird sich bei 4G auch bemerkbar machen, vor allem am Anfang.

Die Unterschiede müssen aber nicht gigantisch sein. Die Energiesparmechanismen vor allem im Standby sind ausgeklügelt. Da merkt man es kaum. Aber bei aggressivem surfen ist der Akku mit 3G schneller leer, als mit 2G. Allerdings wartet man mit 3G kürzer auf die Daten und das Display muss nicht so lange anbleiben.

Was sagt uns das: Pauschal kann man nicht festlegen, was bei einer spezifischen Anwendung weniger Strom verbraucht. Es kommt immer sehr auf die jeweiligen Umstände an.
 
UMTS/HSPA (umgangssprachlich 3G) zieht defintiv mehr Strom als GSM / EDGE / 2G und üblicherweise auch als WLAN. Das hat zum einen mit der größeren Bandbreite zu tun, aber die 3G Receiver sind an sich einfach intensiver im Energieverbrauch als die vergleichsweise simplen 2G-Einheiten.
Vor allem bei eher schlechten 3G Empfang muss mehr Leistung gegeben werden, um die Verbindung zu halten bzw wieder aufzunehmen - und damit wird natürlich auch der Akku stärker belastet.

Ich würde zwar nicht generell raten, 3G für längere Akkudauer abzustellen weil das meiner Meinung der Grundidee eines Smartphones widerspricht. Wenn ich aber in einer Gegend mit schlechten/keinem UMTS Empfang bin, dann merke ich einen deutlichen Unterschied, wenn ich das 3G (das ich ja sowieso dann nicht nutzen kann) deaktiviere.

LTE / WiMax / 4G verbraucht nachweislich (Benutzererfahrungen aus USA u.a.) noch mehr Strom als 3G und es wird meist geraten, 4G nur einzuschalten, wenn man es wirklich grade im Betrieb braucht und das Signal zumindest okay ist. Also eher wie WLAN aber unterwegs.

Zusätzlich stelle ich fest, dass aktiviertes WLAN (schaltet bei aktiver Verbindung ja automatisch 3G ab) zuhause in längerer Akkudauer resultiert. Das scheint aber vom Gerät abzuhängen, sprich was für 3G / WLAN Module verbaut sind und wie deren relative Effizienz aussieht.
 
Reicht denn 2G für den normalen Google-Sync-Betrieb?
Und was versteht Android unter 2G? Edge oder bloßes UMTS?
 
Oh je. Da geht ja noch einiges durcheinander.

UMTS ist 3G, wie auch HSPA. 2G ist GSM, GPRS und EDGE. Für den normalen Sync Betrieb reicht 2G aus, auch für z.B. eine Google Maps Navigation. Will man Mails abrufen oder Surfen, dann sollte es schon EDGE sein im 2G Betrieb. Sonst macht 3G mehr Sinn.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0406221.htm
 
Ok. Da habe ich wohl wirklich was falsch verstanden.
Aber ist ja schon mal was. Da ich nicht allzu viel surfe und Mails abrufe, werde ich dann wohl auf 2G umsteigen, wenn die Fyve-Karte hier ist :)
 
Ich setzt jetzt noch einen drauf ;-)
GPRS ist eigentlich 2,5G und meines Wissens wurde LTE als 4G nicht anerkannt und heisst deswegen 3,9G.

Gruss jannux

Gesendet mit der Android-Hilfe.de-App
 
Hier mal eine kleine Übersicht (in der die derzeit real erreichbaren Datendurchsätze und nicht die technologisch möglichen angeführt sind, ausgenommen 3.9):

1.0G = GSM (9,6 oder 14,4 kbit/s)
2.0G = GPRS (13,4 bis 53,6 kbit/s down & 13,4 bis 53,6 kbit/s up, insgesamt jedoch max. bis 67 kbit/s; reiner Datendienst)
2.5G = EDGE (54,4 bis 217,6 kbit/s down & 54,4 oder 108,8 kbit/s up; reiner Datendienst)
3.0G = UMTS (64? bis 384 kbit/s; Upload meist künstlich beschränkt)
3.5G = HSDPA & HSUPA (0,73 bis 5,76 bzw. 7,2 Mbit/s; Upload meist künstlich beschränkt; reiner Datendienst)
3.9G = LTE (15 bis 300 Mbit/s down & 3,75 bis 75 Mbit/s up; reiner Datendienst?)
4.0G = HSOPA (??? Mbit/s; reiner Datendienst?)

Die in Fettschrift angeführten Zeichen entsprechen jenem "Symbol" das auf den Endgeräten der Mobilfunknetznutzer angezeigt wird.


Für deutsche Mobilfunknetznutzer ist sicherlich auch eine Abfrage der an einer bestimmten Anschrift verfügbaren Netze interessant.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke erstmal dafür, aber auf meinem HTC Magic steht ausschließlich 3G (oben in der Netzwerkleiste) und das Ding ist ja bei Vodafone im Vertrag eingebunden. Dieser beinhaltet auch HSPA.
Soll das jetzt heißen, dass ich so eine Datenrate die letzten 1,5 Jahre nie erreicht habe?
 
HSPA gibt's in den zwei Marketing-"Varianten" HSDPA (D=Download) und HSUPA (U=Uplaod), die jedoch nur die künstliche Bandbreitenbeschränkung der Netzbetreiber wiedergeben, jedoch keinen für den Nutzer interessanten technischen Hintergrund haben. Dem Sendemasten ist es schließlich vollkommen gleich, in welche Richtung mehr Daten fließen sollen / dürfen / können. ;)

Auch das noch nicht fertig spezifizierte, zukünftige 4.0G = HSOPA (O=OFDM) gehört technisch der selben Familie an.

Da sich natürlich alle eingebuchten Geräte einer Funkzelle deren Gesamtbandbreite teilen müssen, und zudem viele Funkzellen auch von ihrer technischen Ausrüstung her noch gar keine 7,2 Mbit/s anbieten (können), kommt man auf diesen Wert derzeit in DE und AT nur an ganz wenigen Stellen (derzeit etwa 10!).
 
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Gut, aber im vorherigen Post hast du ja gelistet, welche Symbole in der Netzwerkleiste erscheinen. Und da steht UMTS für 3G. Und H für HSPA. Ich habe nur noch nie ein H gesehen.
Das verstehe ich nicht ganz.
 
Das kann gut sein, wenn in den Funkzellen von Dir genutzten Funkzellen kein HSPA zur Verfügung steht. Ich selbst habe hier einige Funkzellen die mir im "Leerlauf" eine HSPA-Verbindung "offerieren", die im "Ernstfall", also bei tatsächlichem Datentransfer auf UMTS "zurückschaltet".

Ergänzung: Es ist genau anders herum! Siehe frank_m's Ausführungen weiter unten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In der Innenstadt von Berlin und Hamburg sollte aber HSPA zur Verfügung stehen oder?
Sieht man ja auch auf der Netzabdeckungsseite von Vodafone.

Wird denn bei dir ernsthaft manchmal ein H angezeigt?
 
Das Berliner (Funk)Messegelände ist so ein Ort an dem man seinem Gerät tatsächlich mal den Höchstspeed gönnen kann, wie's in anderen Gegenden aussieht, kann ich Euch leider nicht immer aus eigener / verlässlicher Erfahrung sagen.

Was sagt denn die Standortabfrage?

Ja, selten aber doch habe ich mal ein H in der Statuszeile. Allerdings hat das eben, weil's ja für den Fall technischer Verbindungs- oder Qualitätsprobleme ein automatisches Fallback in Mobilfunknetzen gibt, eben nicht all zu viel zu sagen.

Denn, um bei einem sehr gängigen Praxisszenario zu bleiben, der minimale Upload bei EDGE beträgt immerhin schon 53,4 kbit/s, während der minimale Upload bei UMTS, also genauer 3.0G, mit 64 kbit/s lediglich minimal darüber liegt. Dass die meisten EDGE-fähigen Geräte ohnedies 106,8 kbit/s schaffen und diesen Speed auf Grund des sehr guten ausgebauten und stabilen GSM-Netzes auch zu halten vermögen, erwähne ich jetzt nur mal am Rande. Aber im Kopf der Kunden klingt EDGE mickrig und UMTS geil! Doch wenn's drauf ankommt, ist der Unterschied in vielen Fällen äußerst gering, wird allerdings mit einer wesentlich geringeren Akkulaufzeit erkauft!
 
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email.filtering schrieb:
Hier mal eine kleine Übersicht (in der die derzeit real erreichbaren Datendurchsätze und nicht die technologisch möglichen angeführt sind, ausgenommen 3.9):
Die Liste hatte ich ja auch schon verlinkt. Übrigens sind LTE Netze rein paketvermittelte Netze (PS = Packet Switched), Sprachkommunikation wird entsprechend in VoIP ähnlichen Protokollen abgewickelt. HSPA bietet aber sehr wohl leitungsvermittelte Verbindungen (CS = Circuit Switched), die u.a für Sprach- und Videotelefonie zum Einsatz kommen.
Und LTE wird mittlerweile auch als 4G Netz geführt, eben aufgrund der MIMO Technologie und der neuen Zugriffsverfahren. 3.9 G ist HSPA+ mit bis zu 42 MBit/s. Das fehlt in deiner Liste.

email.filtering schrieb:
HSPA gibt's in den zwei Marketing-"Varianten" HSDPA (D=Download) und HSUPA (U=Uplaod), die jedoch nur die künstliche Bandbreitenbeschränkung der Netzbetreiber wiedergeben, jedoch keinen technischen Hintergrund haben. Dem Sendemasten ist es schließlich vollkommen gleich, in welche Richtung mehr Daten fließen sollen / dürfen / können. ;)
Die Aussage ist falsch. Es gibt sehr wohl einen technischen Unterschied zwischen Up- und Downstreamrichtung in Bezug auf Sendeleistung, Kanalbandbreite, Modulation und Codierung. Das liegt an den limitierten Ressourcen in den mobilen Endgeräten. Folglich sind auch die erreichbaren Bandbreiten unterschiedlich. Während die 3G Zellen der großen Netzbetreiber in Deutschland (D1, D2, O2) praktisch überall schon 14.4 MBit/s Downstream beherrschen (teilweise schon 20.6), ist in Upstream Richtung bei 5.76 MBit/s Schluss.

email.filtering schrieb:
Da sich natürlich alle eingebuchten Geräte einer Funkzelle deren Gesamtbandbreite teilen müssen, und zudem viele Funkzellen auch von ihrer technischen Ausrüstung her noch gar keine 7,2 Mbit/s anbieten (können), kommt man auf diesen Wert derzeit in DE und AT nur an ganz wenigen Stellen (derzeit etwa 10!).
Ich allein kenne mindestens 50 Orte in Deutschland, wo man ganz locker tagsüber im praktischen Einsatz Netto mehr als 6 MBit/s erreicht. Die Zellen an sich bieten üblicherweise heute schon 14.4 MBit/s. Nadelöhre gibt es stellenweise im Backbone, wo die Daten mehrerer Zellen zusammengeführt werden. Da kommen schnell etliche 100 MBit/s zusammen, die man erst mal transportieren muss.

email.filtering schrieb:
Ich selbst habe hier einige Funkzellen die mir im "Leerlauf" eine HSPA-Verbindung "offerieren", die im "Ernstfall", also bei tatsächlichem Datentransfer auf UMTS "zurückschaltet".
Genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Im Leerlauf wird nie ein "H" angezeigt werden können, da der Highspeed Access nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Wenn also keine Daten zur Übertragung anstehen, steht garantiert immer nur "3G" in der Anzeige. Das wird schon durch Netz erzwungen, darauf hat das Handy keinen Einfluss. Erst wenn Daten zur Übertragung anstehen, wird auf HSPA umgeschaltet und das "H" erscheint in der Anzeige.

Das kann ich bei mir in der Praxis auch bestätigen. Besonders das Vodafone Netz ist bundesweit sehr gut ausgebaut, so dass man in Ballungszentren überall HSPA bekommt und auch mit sehr hoher Geschwindigkeit surfen kann (wobei man das am Handy kaum ausnutzen kann, sondern eher, wenn man per Tethering ein Notebook dran hat). Ich nutze zu Hause einen UMTS Stick von Vodafone als Nachbrenner, da ich nur DSL384 aufm Land bekommen kann. Mit Vodafone sind 650 kByte/s Doenload Speed drin, das sind unter Berücksichtigung von Protokolloverhead im UMTS Netz knapp 7 MBit/s. Nicht schlecht für einen 7.2 MBit/s Stick bei ca. 2 km Luftlinie zur Basis.
 
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Danke frank_m für Deine ausführlichen Ergänzungen und teilweise Berichtigungen. Viele kleine Unterschiede müssen bei einer möglichst kurzen Aufstellung fast unter den Tisch fallen (so wie eben die Unterschiede zwischen HSDPA & HSUPDA), weil sie den Nutzer sonst vollkommen verwirren. Gleiches gilt auch für Dinge wie HSPA+. Ob LTE (in der mir bekannten Version) mittlerweile tatsächlich als 4.0G bei den Normungsgremien durchgegangen ist entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wer weiß das schon so genau nach all den unzähligen Anläufen dazu ... Erinnert mich irgendwie an 802.11n ...

Wichtig war auch Dein Hinweis auf den extrem großen Overhead in den UMTS-Netzen, der letztendlich zu wesentlich geringeren Nettodurchsatzraten als nominell angezeigt werden, führen.

Auf die Problematik, dass es natürlich schon Sendemasten gibt, deren Kapazität wesentlich über dem liegt, was der Nutzer derzeit maximal angeboten bekommt, bin ich aus ähnlichen Gründen wie bei der HSxPA-Geschichte nicht weiter eingegangen.

Für Österreich kann ich den von Dir für Deutschland beschriebenen hervorragenden Ausbau des UMTS-Netzes eindeutig nicht bestätigen. Aber auch in Deutschland muss sich da ganz offensichtlich seit meinem nicht all zu lange zurückliegenden letzten längeren Aufenthalt gewaltiges beim Netzausbau getan haben.
 
frank_m schrieb:
Im Leerlauf wird nie ein "H" angezeigt werden können, da der Highspeed Access nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Wenn also keine Daten zur Übertragung anstehen, steht garantiert immer nur "3G" in der Anzeige. Das wird schon durch Netz erzwungen, darauf hat das Handy keinen Einfluss. Erst wenn Daten zur Übertragung anstehen, wird auf HSPA umgeschaltet und das "H" erscheint in der Anzeige.

Wirklich? Ich muss sagen, ich habe so gut wie immer ein H angezeigt (solange ich nicht WLAN aktiv habe natürlich), die Male wo es auf 3G zurückgegangen ist, kann ich fast mit einer Hand abzählen. Was ich eher bekomme, ist ein Absturz auf EDGE wenn ich mit dem Zug irgendwo in der Pampa fahre, aber sobald das Gerät kann, bekomme ich wieder HSPA. Gerätespezifisch wie Akkuanzeige?

Danke für die Erläuterungen übrigens, hatte mir nicht die Zeit genommen, es so ausführlich zu machen, aber ist natürlich schon sinnvoll so. :)
 

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