Funktioniert/geht die Variante SGH-I717 auch in Deutschland?

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Hätte eventuell die Möglichkeit ein solches Gerät zu bekommen. Wüsste nur zuvor gerne ob es dann hier auch funktioniert.

Zitat von: http://www.pocketnavigation.de/.../samsung-galaxy-note-test/
"... verpasste Samsung vor kurzem der internationalen Variante SGH-I717 drahtlose Hochgeschwindigkeit mit 4G/LTE, dessen Netze sich in Deutschland noch im Aufbau befinden. ..."

Vorab schon vielen Dank für Eure Einschätzung.
 
Das Gerät an sich lässt sich einschalten, und WLAN lässt sich wahrscheinlich nutzen. Das wars dann aber auch. Surfen mit UMTS, telefonieren, SMS etc, geht nicht. Die LTE und UMTS Netze in den USA benutzen andere Frequenzen, als in Deutschland. Das wird nie zusammen passen.
 
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Hier gibt es eine detailierte Gegenüberstellung
 
Einen Fehler sehe ich da schon. Es nutzt nämlich nicht das Band UMTS2100 (B1), sondern UMTS2100 (B4), sonst wird es in den USA nicht funktionieren. Außerdem kann das N7000 auch noch UMTS1800 (B3), was dort nicht aufgeführt ist.

Wenn es tatsächlich GSM Quad Band kann, dann kannst du in Deutschland vermutlich zumindest damit telefonieren und wahrscheinlich auch über 2G surfen. Das ist dann schon besser, als bei allen anderen amerikanischen Varianten, die Samsung von seinen Geräten herausbringt. Die funktionieren gar nicht in Deutschland.

Ich wäre aber vorsichtig. Diese Specs sind nicht vom Hersteller, sondern wahrscheinlich optimistisch geschätzt. Gut möglich, dass es die angegebenen europäischen Bänder allesamt nicht unterstützt (wie bislang bei allen Samsung Geräten).
 
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Hießt das, dass in USA gekaufte Geräte hier garnicht gehen?
 
stelle gerade fest, dass derzeit der Dollerkurz net so gut ist, so das es sich garnicht lohnt.
 
Nein, das kann man so pauschal nicht sagen.

In den USA ist das Ganze besonders schlimm. Einige Anbieter nutzen nicht mal UMTS, sondern CDMA und EV-DO (Verizon z.B.). Nur vereinzelte Anbieter nutzen UMTS. AT&T setzt schon verbreitet auf LTE.
Noch schlimmer: Selbst innerhalb der USA kommen schon unterschiedliche UMTS Bänder zum Einsatz. Es gibt Anbieter, die arbeiten bei 1700 MHz, andere bei 1900, wieder andere bei 2100. Das führt dazu, dass man in den USA gekaufte Geräte nicht mal in den USA flächendeckend einsetzen kann.

Das tückische an den 2100: Das Band sieht auf den ersten Blick so aus, wie das in Europa. Erst beim zweiten Blick bemerkt man, dass andere Upstream Frequenzen benutzt werden, die das Gerät in Europa unbrauchbar machen (Das ist der Unterschied zwischen B1 und B4).

Das alles ist in erster Linie deshalb ein Problem, weil es keine UMTS Modems auf dem Markt gibt, die alle diese unterschiedlichen Frequenzbänder gleichzeitig unterstützen. Deshalb gibt es Produktvarianten. Sieh dir z.B. mal das Produktportfolio von Sierra Wireless an, einem großen Anbieter von Mobilfunkmodems, die auch in vielen Android Handys verwendet werden. Folgender Link gibt einen Überblick über deren Modems:
http://www.sierrawireless.com/produ...e_MC_Series_Intelligent_Embedded_Modules.ashx

Sieh dir mal die Spalte 77xx an, das sind die neuen LTE Modems. Davon gibt es 3 Stück: 7700, 7710, 7750. Das 7700 ist die USA Variante mit UMTS, das 7750 ist die USA Variante mit CDMA und EV-DO. Das 7710 ist die Variante für Europa.
Das 7710 wird folglich in Deutschland uneingeschränkt funktionieren. Das 7700 geht nur im 2G Netz (GSM, GPRS, EDGE). Das 7750 wird gar nicht funktionieren.

Und das ist das Gefährliche, wenn man Geräte in den USA kauft. Wenn du mal genau hinsiehst: Von Samsung gibt es teilweise Geräte, die speziell für einen amerikanischen Anbieter gemacht sind. Vom Galaxy Tab (GT-P1000) gibt es z.B. spezielle Varianten für AT&T (SGH-I987), T-Mobile USA (SGH-T849), Sprint (SPH-P100) und Verizon (SCH-I800). Alle diese Modelle funktionieren nicht vollständig oder sogar gar nicht in Deutschland. So wird es auch mit dem Note sein. Der Name SGH-I717 deutet schon darauf hin, dass es eine spezielle Provider-Variante ist, möglicherweise AT&T. Deshalb ist allerhöchste Vorsicht angebracht.
 
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wow - woher weißt Du das alles? Bin beindruckt!

Dann lass ich lieber die Finger davon - war so eine spontane Idee gewesen. Doch a.) zu Riskant b.) Lohnt sich preislich nicht wirklich.

Danke für die ausführliche Antwort.
 
Wie kann man die verschiedenen Varianten beim Kauf erkennen.

Ich konnte folgende verschiedene Versionen finden:

Samsung Galaxy Note N7000, dass LTE 700 unterstützt:
Samsung Galaxy Note N7000 - Full phone specifications

sowie ein Samsung Galaxy Note 4G, Samsung SGH-I717, Samsung Galaxy Note LTE, das LTE 700 MHz Class 17 / 1700 / 2100 hat
Samsung Galaxy Note I717 - Full phone specifications

auch habe ich von einem Samsung Galaxy Note mit nur HSDPA+ gehört.

Soweit ich herausgefunden hab ist in Europa die erste Variante o.k. aber anscheinend nicht überall mit LTE kompatibel.
Ich würde es speziell für Österreich im DREI Netz nutzen. Laut Support von dort wird dort LTE mit 2300 MHZ verwendet.

Hoffe da kann mir jemand weiterhelfen, ob da ein Note in Europa mit LTE verwendbar ist, bzw. geben wird oder updatebar ist.

Vielen Dank für jede Antwort
 
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Zurzeit kann das Galaxy Note N7000 anscheind kein LTE, aber es soll mit einem Update einer neuen Android Version möglich sein, dass dann in Europa oder Österreich dass man auch LTE damit verwenden kann.

Oder habe ich da falsche Infos erhalten.
Danke nochmals
 
Da hast du garantiert falsche Infos erhalten. Das Mobilfunkmodem im Note ist definitiv nicht in der Lage, LTE Verbindungen aufzubauen. Infineon ist noch nicht so weit. Deshalb basiert das I717 ja auch auf einem Qualcomm Chipsatz und ist intern komplett anders aufgebaut, als unser Note. Außer dem Namen haben beide Geräte absolut nichts gemeinsam.

Jetzt haben wir wieder so ein schönes Internetgerücht, dass sich gnadenlos durch alle Foren, Blogs und Newsticker fortpflanzen wird. Und in ein paar Wochen kann ich dann hier wieder Threads schließen und Verwarnungen aussprechen, weil die Leute völlig aufgebracht wild durch die Gegend posten "Warum hat Samsung immer noch nicht das LTE Update veröffentlicht. Da steht doch, dass es geht". Hrmpf. :crying:
 
Mein folgender Beitrag kommt zwar etwas spät, aber besser als nie:


frank_m schrieb:
Noch schlimmer: Selbst innerhalb der USA kommen schon unterschiedliche UMTS Bänder zum Einsatz. Es gibt Anbieter, die arbeiten bei 1700 MHz, andere bei 1900, wieder andere bei 2100.
Das stimmt so nicht. In den USA gibt es lediglich drei UMTS-Bänder:
  • Band II (auch PCS genannt) um 1900 MHz, verwendet von AT&T und inzwischen auch T-Mobile
  • Band IV (auch AWS genannt) mit sehr großem Offset zwischen Uplink (um 1700 MHz) und Downlink (um 2100 MHz), verwendet von T-Mobile
  • Band V um 850 MHz, verwendet von AT&T
Quelle: UMTS frequency bands - Wikipedia, the free encyclopedia

Das führt dazu, dass man in den USA gekaufte Geräte nicht mal in den USA flächendeckend einsetzen kann.
Das stimmt ebenfalls nicht. Alle amerikanischen GSM/UMTS-Anbieter verwenden ausschließlich die o.g. Frequenzen und die einzigen beiden landesweit operierenden Anbieter (AT&T und T-Mobile) tun dies zudem konsistent, sodaß man mit entsprechenden Geräten sehr wohl landesweite Netzabdeckung hat, wobei die UMTS-Netzabdeckung in einem so großen Flächenstaat wie den USA natürlich relativ kleiner ist.

Das tückische an den 2100: Das Band sieht auf den ersten Blick so aus, wie das in Europa. Erst beim zweiten Blick bemerkt man, dass andere Upstream Frequenzen benutzt werden, die das Gerät in Europa unbrauchbar machen (Das ist der Unterschied zwischen B1 und B4).
Band IV wird nicht mit "2100" bezeichnet, sondern als UMTS1700, AWS und manchmal als UMTS1700/2100. Da die Downlink-Frequenzen von Band IV ein Teilbereich des etwas breiteren Band I (unser UMTS2100) darstellen, wird bei allen Band IV-fähigen Geräten auch Band I implementiert. Zwar können Band I-Geräte nicht zwingend Band IV, aber umgekehrt gilt das meiner Beobachtung nach ausnahmslos.

Das alles ist in erster Linie deshalb ein Problem, weil es keine UMTS Modems auf dem Markt gibt, die alle diese unterschiedlichen Frequenzbänder gleichzeitig unterstützen.
Stimmt nicht. Pentaband UMTS-Geräte gibt es schon seit Jahren (mindestens seit dem Nokia N8 2010) und die Baseband Chipsets sind auch schon seit Jahren für Multiband-Konfigurationen ausgelegt. Die technische Schwierigkeit besteht nur darin, neben dem Baseband Chip auch noch für jedes Frequenzband geeignete RF Transceiver und RF Verstärker (Marktführer ist Avago), die für die Signalmodulation und -demodulation zuständig sind, sowie passende Antennen zu verbauen. Wie sowas bei einem UMTS-Stick aussieht, seht Ihr hier am Seitenende.
Besonders komplex wird es bei HSPA+-fähigen Geräten, die MIMO unterstützen müssen und dann auch noch für jedes Frequenzband gleich zwei Antennen an Bord haben müssen.
Mit dem Huawei Ascend P1 ist seit kurzem übrigens auch in Deutschland ein Android-Gerät mit Pentaband UMTS verfügbar.

Deshalb gibt es Produktvarianten. Sieh dir z.B. mal das Produktportfolio von Sierra Wireless an, einem großen Anbieter von Mobilfunkmodems, die auch in vielen Android Handys verwendet werden. Folgender Link gibt einen Überblick über deren Modems:
[...]
Daß die Hersteller kaum Pentaband-Geräte anbieten, liegt einer an der Komplexität und v.a. dem Platzbedarf der erforderlichen Bausteine, vor allem aber an wirtschaftlichen Gründen, denn sie wollen damit die wichtigsten Absatzmärkte voneinander isolieren und Grauimporte verhindern. Daß zudem viele amerikanische Geräte nicht alle drei amerikanischen UMTS-Frequenzbänder unterstützen, liegt auch daran, daß die Netzbetreiber (v.a. AT&T) das so ausdrücklich wünschen, um ihren abtrünnigen Kunden einen Anbieterwechsel zu vermiesen.

So wird es auch mit dem Note sein. Der Name SGH-I717 deutet schon darauf hin, dass es eine spezielle Provider-Variante ist, möglicherweise AT&T. Deshalb ist allerhöchste Vorsicht angebracht.
Sowohl die AT&T-Variante des Note (SGH-I717) als auch die T-Mobile Variante (SGH-T879) unterstützen beide UMTS2100 (Band I) und funktionieren daher in deutschen Netzen einschränkungslos. Lediglich UMTS900 fehlt ihnen ab Werk, was es aber in Deutschland wohl nie geben wird und insofern allenfalls beim Roaming fehlt. Allerdings sind wohl beide amerikanischen Note-Varianten hardware-mäßig bereits Pentaband-fähig und mit diversen gehackten Radio ROMs, die es bei den XDA Devs gibt, kann man sie wohl auch tatsächlich Pentaband-fähig machen.
Bei LTE wird es wegen der extremen Fragmentierung in dutzende Frequenzbereiche (aktuell sind 38 LTE-Frequenzbänder spezifiziert) allerdings sehr schwierig eine globale Kompatibilität zu implementieren. Inkontinental einsetzbare LTE-Geräte werden nur wenige Frequenzbänder unterstützen, wie beispielsweise das iPhone 5, das lediglich LTE1800 beherrscht und somit nur im LTE-Netz von T-Mobile funktioniert. Zwar will auch eplus LTE1800 ausbauen, aber bei der katastrophalen Performance weiter Teile ihres UMTS-Netzes wird LTE1800 wahrscheinlich nichts weiter als ein Marketinginstrument bleiben.
 
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@Inquisitor, vielen Dank für die ausführliche Ausarbeitung.
Sehr interessant was du da zusammen getragen hast.
 
Inquisitor schrieb:
Alle amerikanischen GSM/UMTS-Anbieter verwenden ausschließlich die o.g. Frequenzen und die einzigen beiden landesweit operierenden Anbieter (AT&T und T-Mobile) tun dies zudem konsistent, sodaß man mit entsprechenden Geräten sehr wohl landesweite Netzabdeckung hat, wobei die UMTS-Netzabdeckung in einem so großen Flächenstaat wie den USA natürlich relativ kleiner ist.
Dazu sollte man erwähnen, dass in den USA selten mehrere Provider an einem Ort verfügbar sind, sondern es häufig nur einen gibt. Da du ja selber festgestellt hast, dass sich die relevanten Provider in unterschiedlichen Frequenzbändern tummeln, führt das dazu, dass du selbst als Roaming Gast stellenweise keine UMTS Abdeckung hast, weil dein Gerät die erforderlichen Bänder nicht unterstützt, die dort gerade angeboten werden.
Man sollte auch nicht CDMA und EV-DO basierten Netze vergessen, die auch wieder aus der Reihe tanzen.

Inquisitor schrieb:
Band IV wird nicht mit "2100" bezeichnet, sondern als UMTS1700, AWS und manchmal als UMTS1700/2100.
Schreib das bitte allen Web-Seiten, die technische Daten von Mobilfunkgeräten veröffentlichen. Einige der Seiten, die man findet, gehen mit diesen Informationen höchst fahrlässig um.

Inquisitor schrieb:
Da die Downlink-Frequenzen von Band IV ein Teilbereich des etwas breiteren Band I (unser UMTS2100) darstellen, wird bei allen Band IV-fähigen Geräten auch Band I implementiert. Zwar können Band I-Geräte nicht zwingend Band IV, aber umgekehrt gilt das meiner Beobachtung nach ausnahmslos.
Mag sein, dass das inzwischen so ist. Früher war es definitiv nicht so. Wir haben hier einige ältere AWS Geräte aus den USA liegen, die in Deutschland nicht ins UMTS Netz kommen.

Inquisitor schrieb:
Daß die Hersteller kaum Pentaband-Geräte anbieten, liegt einer an der Komplexität und v.a. dem Platzbedarf der erforderlichen Bausteine, vor allem aber an wirtschaftlichen Gründen
Die Gründe sind ja schlussendlich egal, Fakt ist aber doch, dass es tatsächlich so ist. Folglich muss man ggf. mit Einschränkungen leben. Fakt ist und bleibt, dass man sich die technischen Daten sehr sorgfältig ansehen sollte. Vor allem bei LTE Geräten, da - wie du richtig festgestellt hast - die Situation dort noch unüberschaubarer wird.
 

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