Defy Mini + KEMO M172 - Fahrrad-Laderegler + Navigation - erster Erfahrungsbericht

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cfmuc

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Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe mich mal kurzerhand hier angemeldet, um nicht nur immer passiv eure Tipps in Anspruch zu nehmen.

Wie im Threadtitel bereits angedeutet, möchte ich ein paar Erfahrungen zu der Kombination Android-Handy (Defy Mini) + Fahrrad-Laderegler (Kemo M172) + Navigationssoftware loswerden.

Mittlerweile hat fast jeder billige Kleinwagen ein Navigationsgerät eingebaut, und ich weiß es inzwischen auch auf dem Fahrrad gerade im Stadtverkehr echt zu schätzen. Das war dann auch einer der Gründe, warum meine Wahl auf ein Outdoorhandy, nämlich das Defy Mini, gefallen ist. Dieser Thread hätte auch genausogut in ein Radforum gepasst, aber ich habe mich bewusst für dieses Forum hier entschieden. Denn eines sei gleich vorweggenommen: Das Defy Mini lädt am Kemo, und zwar ohne die Verrenkungen, die beim Defy wohl noch nötig waren (Kurzschließen der USB-Datenleitungen). Stecker dran, losgestrampelt, und gut. Wahrscheinlich lässt sich dies auch auf andere Laderegler wie das E-Werk von BUMM oder dergleichen übertragen.

Aber von vorne: Das Defy Mini tut nun seit einigen Tagen seinen Dienst auch an meinem Citybike. Ich habe es am Lenker montiert, so dass ich die Navigationskarte immer gut im Blick habe, wenn ich das Navi denn brauche. Als Software habe ich vordergründig Osmand im Einsatz, wobei ich allerdings auch schon einige Routen vorab mit Komoot geplant habe und dann als GPX-Routen in Osmand importiert habe. Der Vorteil ist, dass man sich vorher am Rechner auf der großen Karte einen Überblick über die geplante Route verschaffen kann und dann gerade im Stadtverkehr mit einem kurzen Mausklick die Route von der stark verampelten Hauptstraße weg in Richtung Parks und Grünstreifen ziehen kann. Auch wenn man dann unterwegs ein wenig anders fährt und vom Routenverlauf abweicht, wird man von dem in meinen Augen hervorragend funktionierenden Offline-Routenplaner, der in Osmand eingebaut ist, schnell wieder auf die geplante (GPX-) Route zurückgeführt. Hier habe ich keine nennenswerten Verzögerungen festgestellt, aber wahrscheinlich würde ein Handy mit schnellerem Prozessor hier noch ein bisschen flüssiger arbeiten. Für meine Zwecke reicht es allemal. Auch eine direkte (Offline-) Routenplanung geht in Osmand zügig vonstatten, hier wartet man beim Defy Mini ca. eine halbe Minute, wenn man von einem Ende der Stadt in das andere Ende möchte. Tagestouren würde ich aber auf jedem Fall am Computer vorplanen - allein schon, damit man ein bisschen mehr Einfluss auf den Streckenverlauf nehmen kann.

Ich habe so schon einige auch längere Strecken zurückgelegt, und zwar auch solche Ausweichrouten, die mir vorher völlig unbekannt waren. Ich bin jeden Tag mindestens 15 km, meistens aber deutlich mehr im Münchner Stadtverkehr unterwegs und war dann doch erstaunt, welche schönen (und wenig von Autos befahrenen) Strecken man fahren kann, wenn man sich nur richtig auskennt. Oder eben das Navi :)

Soviel zur Software. Das Defy Mini schlägt sich im täglichen Betrieb ja ohnehin schon sehr gut, was auch schon etliche User hier im Forum berichtet haben. Auch den sehr schnellen GPS-Fix kann ich bestätigen, und zwar auch ohne aktivierte Datenverbindung. Inwieweit aber zwischendurch im normalen Betrieb per A-GPS die Bahndaten aktualisiert werden, ohne dass der GPS-Empfänger aktiviert ist - weiß ich nicht. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass der Fix sehr schnell (normalerweise innerhalb < 10 Sekunden) geht. Das ist natürlich für die Navifunktion sehr von Vorteil.

Zum Laden mittels Kemo M172: Ich habe eben gerade (zu später Stunde :) ) eine Testfahrt nach Hause unternommen. Den Kemo habe ich parallel zur Lichtanlage an einen Standardkost-Nabendynamo von Shimano angeschlossen (DH3-N20, also kein Highend-SON oder so etwas). Hierzu habe ich also nicht - wie eigentlich vorgesehen - die Zuleitung zur Lichtanlage durch den Kemo durchgeschleift, sondern betreibe meinen Lumotec IQ Fly (mit passendem Rücklicht von BUMM) parallel zum Kemo. Mit dem Kippschalter am Kemo kann man ihn dann aktivieren, wenn man ihn nicht braucht. Dann ist auch nur die Lichtanlage aktiv, d.h. man hat auch keinerlei Verlustleistung durch den Kemo.

Zumindest scheint sich das Defy Mini im Nachtbetrieb (also mit entsprechend gedimmtem Display) im normalen innerstädtischen Stop-and-Go nicht nennenswert weiter zu entladen, wenn es an den Kemo angeschlossen ist. Ich habe trotz dauerhaft aktiviertem Display und aktiver Navigationsfunktion in Osmand (also auch mit aktivem GPS) die Akkuladung über einen Zeitraum von knapp 40 Minuten hinweg auf konstant 40% gehalten. Mobile Daten waren übrigens zusätzlich auch noch aktiviert.

In einem (unwissenschaftlichen :) ) Vergleichstest hat sich der Akku ohne Laderegler von 40% oder 50% im gleichen Zeitraum auf ca. 25% entladen. Ich glaube nicht, dass man in diesem Modus eine nennenswert positive Ladebilanz hinbekommt, also den Akku auch noch sichtbar aufladen kann. Hierzu fehlt mir aber der Langzeittest, also insbesondere eine Tagestour.

Was allerdings (natürlich) auffällt, ist, dass das Vorderlicht bei angeschlossenem Defy Mini und aktiviertem Kemo spürbar dunkler wird. Ich habe des öfteren hin- und zurückgeschaltet, d.h. den Kemo (und damit die Ladefunktion) zwischendurch immer mal deaktiviert, um einen Vergleich zu haben.
Im Stadtverkehr in beleuchteten Straßen, wenn der Scheinwerfer ohnehin nur als Positionsleuchte dient, ist mir der Unterschied kaum aufgefallen. In den dunklen Parks auf meiner Strecke hat man es aber deutlich gesehen. Selbst in diesem Modus ist der IQ Fly zwar noch deutlich besser als so manche Funzel, die man gerne mal an irgendwelchen stylischen Minimalo-Bikes sieht: Ich habe mich bei Tempo 25 auf den unbeleuchteten Wegen immer noch sehr wohl gefühlt. Aber wenn man dann die Ladefunktion mal deaktiviert hat, wusste man schon, welche Einbußen man an Lichtstärke in Kauf nimmt. Wer viel überland fährt und die Helligkeit moderner LED-Fahrradbeleuchtung schätzt, wird sich evtl. daran stören. Andererseits: Vielleicht ist es mit einem besseren Dynamo auch noch einmal anders.

Das Defy Mini nimmt also auch aktiv Ladestrom an, was man an diesem "Dimm-Experiment" schön erkennen konnte. Sobald ich mal eine längere Strecke mit dieser Gerätekombination zurückgelegt habe, poste ich wieder. Wenn ihr Anregungen habt, was ich nochmal ausprobieren sollte: Gerne immer her damit!
 
  • Danke
Reaktionen: lowContent, Thomas_ und Bernd.Defy
Hallo cfmuc,

vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht! :thumbsup:

Viele Grüße
-Bernd
 
cfmuc schrieb:
...Zum Laden mittels Kemo M172...
Danke für Deinen Erfahrungsbericht.

Kannst Du mal bitte posten ob der USB FRad Laderegler von Kemo mit einer "E"-Kennzeichnung, wie z.B. am Rücklicht und den anderen Teilen der Lichtanlage, versehen ist?
 
Hallo und danke für euer Feedback.
Thomas: Nein, außer der CE-Kennzeichnung vom Hersteller findet sich kein Prüfzeichen.

Hätte mich aber auch gewundert, denn es braucht ja keins, siehe 22a StVZO (ist ne abschließende Aufzählung). Ich glaube nicht, dass die Hersteller dann wahlweise ein amtliches Prüfzeichen bekommen könnten. Meines Wissens hat nicht mal das E-Werk von BUMM eines.
 
cfmuc schrieb:
...außer der CE-Kennzeichnung vom Hersteller findet sich kein Prüfzeichen. Hätte mich aber auch gewundert, denn es braucht ja keins...
Zitat: "Alle benutzten Komponenten müssen das deutsche Prüfzeichen tragen. Diese Zulassung wird vom Kraftfahrt-Bundesamt vergeben und ist erkennbar an einer Zulassungsnummer mit einer Wellenlinie, dem Großbuchstaben K und einer Nummer..."
Quellenlink: Fahrradbeleuchtung

Soweit ich Zugang zu solchen Adaptern hatte fehlt die Zulassungskennzeichnung meistens.

"E" hatte ich falsch in Erinnerung, gilt eher für Kfz.

P.S. Hier gibt es noch einige Infos zu Thematik von FRad USB-Adaptern: Steckdose unterwegs | Fahrradzukunft - Ausgabe 11
 
Hallo Thomas,

ja, das ist grundsätzlich richtig, bezieht sich aber nur auf die Beleuchtungseinrichtungen ("lichttechnische Einrichtungen"). Was zu den Beleuchtungseinrichtungen am Fahrrad gehört, steht in § 22a StVZO: Lichtmaschinen, Scheinwerfer, Schlussleuchten, rote, gelbe und weiße Rückstrahler, Pedalrückstrahler und retroreflektierende Streifen an Reifen oder in den Speichen für Fahrräder. Da fällt der Laderegler nicht drunter, und auch unter keins der übrigen dort aufgelisteten Geräte. Das meinte ich mit abschließender Aufzählung: Was kein Prüfzeichen braucht, kann auch keins bekommen.

Nur weil der Laderegler am NaDy angeschlossen wird, wird er ja nicht zur Beleuchtungseinrichtung. Anschließen kann ich da grundsätzlich erst einmal, was ich möchte. Wenn dadurch die Lichtanlage beeinträchtigt wird (z.B. Kurzschluss des NaDy), dann verstoße ich gegen § 67 StVZO. Das sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe.

Grüße, cfmuc
 
Hallo Leute, ich beschäftige mich auch schon seit ca. 2 Wochen damit.

Ich habe mir überlegt, vielleicht wäre ein EasyAcc® (5600mah - 12000mah)
Vielleicht sinnvoll.

Kurz gesagt.: den Laderegler auf die EasyAcc und von da aus auf das Handy.
Das müsste für konstanten Strom sorgen auch wenn man mal stehen bleibt und eine Pause einlegt,

Oder liege ich hier total falsche!?
Was meint ihr dazu!?
 
schnuppi84 schrieb:
Kurz gesagt.: den Laderegler auf die EasyAcc und von da aus auf das Handy.
Das müsste für konstanten Strom sorgen auch wenn man mal stehen bleibt und eine Pause einlegt,

Oder liege ich hier total falsche!?
Was meint ihr dazu!?

Der Thread ist zwar schon 2 Monate "tot", aber vllt hat inzwischen jemand genau das ausprobiert. Ich habe mir genau diese Kombo bestellt, also ein Kemo Laderegler (die neue N-Version) und einen EasyAcc mit 7000mAh. Nur zum Ausprobieren komme ich noch eine gute Woche nicht.

Effizienter wäre natürlich, das Smartphone direkt am Regler zu haben, da die Ladeelektronik vom Akkupack allein schon mindestens ein Viertel des Stromes verbraucht, aber vllt funktioniert die Kombo ja trotzdem gut. Solange sich auf einer Tour unter'm Strich weder Akkupack noch Smartphone entladen, wäre ich zufrieden...

Gibt es inzwischen Erfahrungen?
 
@trakuna: "da die Ladeelektronik vom Akkupack allein schon mindestens ein Viertel des Stromes verbraucht"
Woher hast Du die Erkernntnis das da 25% verloren gehen? Die USB-Akkupacks die ich hier bisher getestet habe arbeiteten alle sehr effektiv. Die meisten Verluste traten im Smartphone bzw. Tab auf und die hat man unabhängig von der verwendeten Ladestromquelle.
 
Das hatte ich mir so zusammengelesen, mag auch GERNE Unsinn sein. Lädst du denn dein Akkupack unterwegs per Solar oder Dynamo?
 

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