Unterschied und Nutzen der einteiligen und dreiteiligen Firmwares

Ich bin ein Anfänger in Sachen Android-Firmwares und versuche schon seit langer Zeit zu verstehen wofür es überhaupt außer einteilligen auch mehrteilige Firmwares gibt.(Immer wenn ich zum Beispiel frage ob man auch mit einteiligen Firmwares debranden kann (heisst es immer:"ja" bloß ein Factoreset ist danach nötig)
Naja und abgesehen davon kann mir trotzdem jemand bitte erklären warum manchmal auch mehrteilige Firmwares nötig sind, obwohl man meist alle Probleme mit der einteiligen lösen kann.

also ganz ehrlich keiner, ich kann jede einteilige Firmeware in eine 5 teilige splitten und umgekehrt, ist das selbe.

Lg

Der ursprüngliche Beitrag von 14:28 Uhr wurde um 14:29 Uhr ergänzt:

Für alle die wissen wollen wie das geht:

Tutorial to create samsung 4 file multi firmware on your own 100% - GSM-Forum

Deine Frage ist gut jadaniil, aber schwer zu beantworten. Und das vermutlich deswegen, weil das eigentlich keiner so ganz genau weiß, aber in der Praxis so herausgestellt hat.

Aber kommen wir mal zu den wenigen Fakten.

Die (Gesamt)Software, in der englischsprachigen Welt in Anlehnung an die Software auf anderen Kleinstcomputern (wie z.B. Routern) und wohl auch in Ermangelung eines entsprechenden Begriffs hier nicht ganz zutreffend auch als Firmware bezeichnet, besteht in aller Regel aus wesentlich mehr Komponenten als den wichtigsten und den meisten Nutzern bekannten zwei (Kernel & OS).

Daher sollte man grundsätzlich stets der (Gesamt)Software den Vorzug geben. Will man allerdings ganz bewusst nur bestimmte Partitionen flashen (~beschreiben), liegt es nahe die (Gesamt)Software zu zerlegen und nur das davon zu verwenden, was gerade benötigt wird.

Und ab diesem Punkt sind wir bei der Praxis angelangt.

Eine (Gesamt)Software enthält alles so in einem einzigen Package verpackt, wie es der jeweilige Anbieter vorgesehen hat. Da braucht man also nicht lange zu überlegen was wo und in welcher Reihenfolge hin gehört. All das steht im Package vermerkt und wird vom jeweiligen off-line-Flasher richtig umgesetzt.

Zerlegt man nun so eine (Gesamt)Software, gehen dabei bestimmte Informationen verloren. Zum einen weil man nicht weiß wofür bestimmte Informationen vorgesehen sind, und zum anderen weil die Masse der Nutzer meist nur an einer Hand voll Partitionsinhalten interessiert ist.

Unerklärlicherweise bewirkt das Flashen einzelner Teile der (ehemaligen) (Gesamt)Software im "Verhalten" des Gerätes bisweilen einen merkbaren Unterschied gegenüber dem originalen Package, und genau dieser Unterschied führt dazu, dass man damit eventuell Geräte wieder flott bekommt, die trotz Flashens der (Gesamt)Software irgendeinen "Hänger" haben.

Ich rede dabei natürlich nicht von jenen Fällen, in denen jemand - ohne zwingende Notwendigkeit - ganz gezielt die eine oder andere Partition mit neuer Software bestücken möchte.


Erwähnen sollte man vielleicht auch noch, dass auch in der (Gesamt)Software bestimmte Partitionsinhalte NICHT enthalten sind. Wirklich alles können nur die Service-Center (oder jene Personen die eine JTAG- / Riff-Box und ein entsprechendes Image zu Hand haben) erneut auf den als Festplatte dienenden NAND-Flash(-Chip), der leider oft auch vollkommen falsch als ROM bezeichnet wird, aufspielen.


Was ist nun üblicherweise in einer (Gesamt)Software alles enthalten:

Erst einmal die beiden Bootloader (ja, davon gibt's in der Regel tatsächlich zwei), dann das Baseband (dabei geht's um die Schnittstellen zur Nutzung der Hardware durch den Kernel und das OS), das Minibetriebssystem (das man mit einer fix eingelegten Live-CD vergleichen kann, aber leider gerne auch fälschlich als Recovery bezeichnet wird), der Kernel (also das als Bindeglied zwischen Baseband und OS fungierende Kern-OS), das (Haupt)Betriebssystem (abgekürzt BS, engl. OS, leider meist fälschlich ebenfalls als ROM bezeichnet) und zumindest auch ein Branding (ja, das ist immer mit von der Partie, denn es gibt keine Branding-freien Geräte).


Was ist NICHT in der (Gesamt)Software (wie wir User diese kennen) enthalten:

Die Inhalte jener Partitionen die den Product Code, den Net- bzw. SIM-Lock, den Bootloader-Lock, die Flags für diverse (Flash-)Counter, die IMEI und ähnliches enthalten, sind mit Sicherheit niemals in der (Gesamt)Software zu finden! Selbstverständlich findet man auch nie etwas betreffend die interne, also virtuelle Speicherkarte.


Was kann je nach Zusammenstellung in der (Gesamt)Software enthalten sein:

Eventuell findet man in der (Gesamt)Software auch noch mehr oder minder leere bzw. "befüllte" Datenpartitionen, eine leere Cache-Partition, weitere Customisation-Partitionen (das hat mit einem klassischen Branding eher wenig zu tun; dabei geht's eher um Netzbetreiber-Codes, Roaming-Infos und andere Netzspezialitäten), versteckte Partitionen usw.

html6405 schrieb:

also ganz ehrlich keiner, ich kann jede einteilige Firmeware in eine 5 teilige splitten und umgekehrt, ist das selbe.

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Die einteiligen Firmwareupdates sind oft nicht vollständig, das führt bei Geräten, die fehlende oder veränderte Partionen durch diverse Flasherei mit Customroms haben, zum "Fail" unter Odin. Desweiteren ist bei den einteiligen Firmwares, das Wipe/Data Flag nicht gesetzt, ansonsten gebe ich dir recht.

Wenn nicht gerade die EFS Partition hinüber ist, lässt sich softwaretechnisch, mit einer Dreiteiligen, so manches Gerät wieder in den Urzustand zu bewegen.

Abgesehen davon spielt es eine Rolle, in welcher Zusammenstellung man die Dreiteilige bekommt, denn die unter deiner Anleitung entspricht nicht der Vollständigkeit. Sie würde somit nicht mehr oder weniger machen, wie die Einteilige.

ja da hast du recht, aber ich denke es ging ihm bloß um das debranden, wenn man sich mehr mit der Materie beschäftigen will, kann man selbst nachsehen welche parts enthalten sind oder nicht, bzw welche man brauchen wird.

Wenn es in erster Linie darum geht, sollte man sich nach Möglichkeit gleich eine möglichst aktuelle Version der (Gesamt)Software mit dem gewünschten Branding besorgen. Ein sauberer Neustart ist meines Erachtens bei jeder größeren Änderung der Software eine schlaue Sache; auch wenn das Sichern der Daten eine noch so lästige Angelegenheit sein mag.