Akku richtig laden

Si, Senor!
Bei der Mischung der chemischen Bestandteile der "Akku-Füllung" wird im Normalfall sehr sorgfältig vorgegangen. Bei guter Durchmischung entsteht eine relativ homogene Emulsion, deren Ladungsträger innerhalb einer Akku-Zelle gut verteilt sind. Bei der ersten Ladung werden diese Ladungsträger ionisiert und ausgerichtet. Das mußt Du Dir vorstellen, wie eine unglaubliche Anzahl von Magneten, die nebeneinander liegen und deren Polarität nach oben und unten gleich ausgerichtet ist. Sie stoßen sich alle voneinander ab und verteilen sich innerhalb der Emulsion noch etwas besser. Das und nur das ist der Grund, warum man neue Akkus einem solchen 100%- 0%-100%-Prozedere unterwerfen sollte - eine Verbesserung der Akku-Kapazität und -Lebensdauer.

P.S.: Ich habe mal ein Video gesehen, in dem eine alte, zahnlose Chinesin die chemischen Komponenten in Meßbechern abgemessen, in einen alten schmutzigen Emaille-Eimer gegossen und dort mit einem billigen Küchenmixer gemischt hat. Ich denke, die Ergebnisse ihrer Arbeit sind wohl in den Note 7 gelandet.
 
  • Danke
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Danke sehr. Also ja, ich habe auch selber weiter recherchiert und ich bin nun eher deiner Meinung. Vor allem, weil du mit plausiblen Argumenten kommst.
Also, ich erlaube es mir zusammenfassend zu denjenigen, die noch an Kalibrierungsprozeduren glauben, zu sagen, dass dies leider nur ein Quatsch und auch sogar schädlich für den Akku ist
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Schädlich wohl nicht - dazu ist die Ladereglung und Spannungsstabilisation in den modernen Mobilgeräten zu ausgefeilt! Aber unnötig auf jeden Fall: da werden die Handy-User einfach nur übersensibilisiert und nervös gemacht.
Allerdings wird es den Usern mit der Verklebung der Backcover auch ziemlich schwer gemacht, das einfachste Warnzeichen zum Akku-Wechsel zu erkennen: die erhöhte Temperatur und eine langsam beginnende Verdickung des Akkus.
Ich habe mir deshalb mit automagic eine Akku-Gesamt-Ladekontrolle der etwas anderen Art programmiert: Ich habe beim Kauf meines letzten Handys gleich eine Gesamtladung von 50.000% für den Akku festgelegt und bei jedem Ladezyklus werden davon die aufgeladenen Prozente abgezogen. Bei Erreichen von 100, bzw. 50% werde ich dann erinnert, den Akku zu wechseln.
 
Ich will hier keine Diskussion entfachen. Letztendlich gibt es gerade in diesem Bereich verschiedene Sichtweisen.

Ich entwickle gerade beruflich ein LiIonen Akku System mit Akku-Anzeige. Fakt dabei ist, das diese hin und wieder kalibriert werden muss.
Bei der Akku-Anzeige wird nämlich entnommene und eingespeiste Energie zusammengerechnet. Dauerversuche im Labor haben gezeigt, das gerade wenn Häppchenweise geladen wird, die Berechnung der Kapazität von der tatsächlichen abweicht. Das führt z. B. dazu, das dss Gerät abschaltet, obwohl 20% Restkapazität angezeigt wurde.
Lädt man den Akku vollständig auf, dann kann die Kapazität abgeglichen werden, da das System sieht, wieviel Energie tatsächlich zur Verfügung steht.
 
In den Handys ist das allerdings völlig anders: Da wird die Akkutemperatur und die anliegende Spannung gemessen und bei den modernen Geräte auch der Lade-, bzw. Entlade-Strom. Aus Spannung und Stromstärke beim Laden ergibt sich der Blind- oder Scheinwiderstand des Akkus, der wird in Relation gesetzt zur Akku-Temperatur und daraus wird die Ladespannung "berechnet". Und das ist keine Sichtweise, sondern berechenbare Elektronik. Und das Abschalten des Handys wird, bei intaktem Akku und Spannungsstabilisator, nur bei Unterschreiten einer geräteseitig festgelegten Spannung ausgelöst - ebenso berechenbar.
Ich weiß nicht, für welches Gesamt-System Du gerade das Akku-System entwickelst, aber mit Sicherheit nicht für ein Handy oder Tablet!
 
Leuter schrieb:
... die anliegende Spannung gemessen und bei den modernen Geräte auch der Lade-, bzw. Entlade-Strom.
Bei welchen Androidgeräten steht denn der Strom zur Verfügung ??? So weit ich weiß kann man nur die Spannung und Temperatur auslesen, der Rest wird errechnet/geschätzt.

Gruß __W__
 
Sicher weiß ich es nur bei Samsung: ab S6 steht die Stromstärke sogar dem User zur Verfügung.
 
  • Danke
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Ok,
Wenn man sich sicher ist, das das eigene Smartphone ein aufwändiges und qualitativ hochwertiges Akkumanagement aufweist , wird eine regelmäßige Akku Kalibrierung sicherlich nicht notwendig sein. Höchstens dann, wenn die Anzeige mal nicht mehr passen sollte. Zur Akkuschonung trägt diese ja nur unwesentlich bei.

Wichtig für eine gute Akku-Schonung ist weiterhin Vermeidung von hohen Temperaturen vor allem beim Laden und Arbeiten im Wohlfühl-Bereich des Akkus. Das wäre so ca 30-70% der Kapazität. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leuter schrieb:
Das und nur das ist der Grund, warum man neue Akkus einem solchen 100%- 0%-100%-Prozedere unterwerfen sollte - eine Verbesserung der Akku-Kapazität und -Lebensdauer.
Ich komme auf die Frage warum das dann nicht die Hersteller machen, wenn sie dadurch sicherstellen könnten Akkus bestmöglich vorzubereiten. Hast du dazu eine Überlegung? Ich vermute es liegt an der Produktionszeit(?).
Zumindest könnte jedem Gerät der Hinweis beliegen eine 100-0-100-Prozedur auszuführen. Ich kenne bislang nur den Hinweis auf 100% vor Inbetriebnahme.
 
Das ist eine Frage der Gewinnmaximierung. Wenn eine Erstladung zur Erhaltung der grundlegenden Ionisierungsstruktur nicht notwendig wäre, würden die Hersteller das auch nicht mehr machen.
 
  • Danke
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