soeschelz
Dauergast
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Mein Erfahrungsbericht zum Moto G4 (ohne Plus)
Einleitung
Im Prinzip suchte ich schon seit Anfang des Jahres einen Nachfolger für mein Moto X der ersten Generation. Ich hatte mir dann mal zwischenzeitlich das Moto G3 geholt, aber da waren mir die Ränder zu breit und das ganze Gerät wirkte irgendwie klobig und die grob strukturierte Rückseite sagte mir überhaupt nicht zu. Gefallen hat mir aber beim Moto G3 die Kamera, welche das erste Mal in der G-Serie wirklich erwähnenswert war. Das Moto G2 war da eher durchschnittlich (darum bin ich zum Moto X1 gewechselt) und das erste Moto G war in Sachen Kamera eine Katastrophe.
Ich wollte als Nachfolger des X1 eigentlich gleich wieder ein Motorola (oder jetzt Lenovo Moto) haben, aber das Design der 2015er Geräte hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Dicke von 10mm und mehr war beim mit 4,7“ sehr handlichen X1 oder beim doch recht kompakt gebauten G2 ja noch einigermaßen aktzeptabel, aber bei über 5“ wollte ich mir das wirklich nicht mehr antun.
Also habe ich der Vorstellung des Moto G4 entgegen gefiebert, meine Hoffnung waren ja 5“ und unter 8mm dick. Also war ich dann nach den zahlreichen Leaks zum Gerät schon ziemlich enttäuscht, als ich von 5,5“ und „bis zu“ 9,8mm gelesen habe.
Als ich das Gerät dann nach der offiziellen Präsentation auf Bildern gesehen habe, war mein Interesse dann doch wieder geweckt, aber die 5,5“ machten mich trotzdem skeptisch ob es ein Gerät für mich sein kann. Also habe ich es nicht gleich bestellt, sondern erstmal bis letzte Woche gewartet, als es endlich bei uns im Mediamarkt in der Ausstellung war, so dass ich es in die Hand nehmen konnte, zur Haptik aber weiter unten gleich mehr.
Die Entscheidung ob ich das Moto G4 oder das Plus Modell kaufe fiel mir relativ leicht. Die Kamera kannte ich ja schon vom Moto G3 und wusste, dass sie mir genügt, den Fingerabdruckscanner hätte ich zwar gerne, der ist mir aber keine 50€ Aufpreis wert und mehr Speicher oder RAM benötige ich auch nicht. Mein Moto X1 hat mir ja eigentlich auch noch gereicht, aber da war ich von Anfang an mit der Akkulaufzeit eher unzufrieden, da ich als Intensivnutzer immer eine Powerbank gebraucht habe um über den Tag zu kommen. Somit war klar, wenn dann wird es das Moto G4.
Erster Eindruck
Als ich nun also im Markt stand und das Gerät in der Hand hielt, war ich sofort überzeugt. Klar, es ist groß, aber es fühlt dich verdammt gut an. Insgesamt hat es für mich die Ideale Dicke und durch die sehr fein strukturierte Rückseite (erinnert ein bisschen an Leinen) liegt es ziemlich sicher in der Hand. Die seitlichen Ränder sind eben noch akzeptabel, zumindest beim schwarzen Gerät, beim Weißen wirken sie mir zu breit. Oben und unten könnte es ein bisschen kompakter sein, aber so wild ist das nicht.
Ich hatte das G4 ca. 10 Sek. In der Hand, dann bin ich zum Verkäufer und hab gesagt: „Pack's mir ein.“
Der Lieferumfang benötigt eigentlich nur einen Satz, da außer dem Gerät, ein bisschen Zettelwerk und einem Ladegerät (mit festem Kabel) nichts dabei ist, eigentlich. Denn auf dem zweiten Blick offenbart sich: Motorola hat dem Gerät Nano-SIM-Adapter für beide Micro-SIM-Steckplätze mitgeliefert, das ist doch mal erfreulich. Weniger erfreulich ist hingegen das Ladegerät. Seit dem ersten Moto G hat der Hersteller immer nur ein USB-Kabel mitgeliefert, nach eigener Aussage „der Umwelt zuliebe“. Das hätte man beim normalen Moto G4 lieber beibehalten sollen, denn 1. ist das Kabel fest am mitgelieferten Netzteil und 2. lädt dieses nur mit 0,55A (!) somit kann man das direkt in die Tonne werfen, da es bei mir das Gerät nicht mal über Nacht (ca. 6 Std.) von 0% auf 100% laden konnte.
Das Gerät selbst hat mich ja sofort überzeugt, das einzige kleine Manko ist die Lautstärkewippe, denn die ist recht klein und auch der Druckpunkt ist sehr schwammig, das gleiche Problem hatte schon das Moto G2, beim Moto G3 war es allerdings besser. Zur Bautiefe habe ich oben bereits geschrieben, dass es für mich dünn genug ist. Motorola (ich werde das auch weiterhin sagen, so lange wie ein Motorola-Logo auf den Geräten ist) gibt die Maße wirklich ehrlich an, ohne Beschönigung, doch eigentlich sind sie damit zu bescheiden, denn die 9,8mm hat das Gerät nur an der Kamera, der Rest ist deutlich flacher.
09.07.16: Hab jetzt mal auf der Arbeit nachgemessen: Bis auf das obere Viertel (wo die Kamera ist) komme ich in der "Dicke" auf ca. 8,5mm (ca. in der Mitte gemessen), somit ist das Gerät an den meisten Stellen ca. 1,3mm dünner als von Motorola angegeben.
Display
Beim Bildschirm hat Motorola wirklich nicht gespart. Eigentlich waren die Displays aller Moto Gs meiner Meinung nach immer im jeweiligen Preisbereich richtig gut aber, ich finde, Motorola hat hier im Jahr 2016 wirklich noch eine Schippe drauf gelegt.
Das Panel ist hell, hat super Blickwinkel die Kontrastwerte passen meiner Meinung nach auch.
Lediglich der Helligkeitssensor regelt zu schnell herunter und zu träge nach oben, das könnte meiner Meinung nach aber mit einem Update behoben werden.
Software/ Performance
Die verbaute Hardware werde ich jetzt hier nicht mehr wiedergeben, die Meisten von euch dürften sie kennen, für alle anderen verlinke ich am Ende des Beitrags zu Geizhals.at. Doch die Hardware ist meiner Meinung nach eh zweitrangig, wichtig ist die gefühlte Performance und da schneidet das G4 wirklich hervorragend ab. Das liegt aber auch und vor allem am sehr sauberen Betriebssystem, denn wie viele wissen passt Motorola seine Geräte optisch gar nicht an und es werden auch nur sehr wenige Apps und Widgets installiert, die nicht direkt von Google kommen und selbst bei den Google-Apps hält man sich eher zurück. Damit reagiert das System sehr schnell und bei den üblichen Messengern, Social-Media und Multimediaapps gibt es so gut wie keine Wartezeiten. Spiele kann ich schlecht beurteilen, da ich nicht spiele und Benchmarks werde ich euch auch nicht liefern, da gibt es bei YouTube genug Videos dazu.
Kamera
Die Kamera des Moto G4 hat ja bekanntermaßen 13MP genau so wie ach das Moto G3, neu hingegen ist der Laserautofokus beim G4. Die Standard Kameraapp des Moto G4 startet recht träge und auch das fokussieren dauert relativ lange, da muss Motorola schnell nachbessern.
Dass dies ein Softwareproblem ist, steht für mich fest, da ich mit der App Snap Camera deutlich schneller bereit zum Knipsen bin.
Fotos selbst werden mit der normalen Kameraapp schnell geschossen und gespeichert und auch die Qualität passt. Klar, es gibt bessere Kameras, vielleicht sogar in dieser Preisklasse, aber nicht in diesem Gesamtpaket. Da ich kein Kameraexperte bin, kann ich euch keine Details nennen, aber für mich sehen die Fotos gut aus. Als Referenz in Smartphones zählt bei mir nach wie vor mein altes Lumia 1020.
Beispielfotos werde ich in einem eigenen Thread posten und hier verlinken.
Akkulaufzeit
Mit 3.000 mAh hat das Moto G4 auf dem Papier schonmal einen starken Akku, aber sorgt dieser auch für starke Laufzeiten?
Ich sage mal: Jein.
Der Akku bringt mich durch den Tag, wenn ich um 8:00 Uhr vom Strom nehme, dann habe ich abends um 22:00 Uhr noch ca. 30% auf dem Display stehen. Dabei ist bei mir meist alles aktiviert, Bluetooth ist dauerhaft mit dem Miband verbunden (für Benachrichtigungen) Ortung ist an (für Wetter und Fotos), WLAN ist an (aus Faulheit) Mobilfunk natürlich auch (wechselt relativ oft zwischen HSPA+ und LTE), ich höre mind. 5 Std. am Tag Musik über Poweramp, lese zwischendurch News/ Twitter/ usw. schreibe WA, Telefoniere ca. 10 Min. am Tag, die Helligkeit ist immer auf Automatik und die Benachrichtigungsanzeige ist auch aktiviert, genauso wie die Gesten für die Kamera und die LED.
Somit bin ich zwar zufrieden, mit dem Moto X konnte ich Bluetooth nicht den ganzen Tag an lassen und musste das Gerät trotzdem nach ca. 10 Std. mit Energie versorgen, aber mit dem großen Akku und dem moderneren SoC habe ich mir doch mehr erhofft.
Klar, ich könnte auch deutlich mehr Laufzeit herauskitzeln wenn ich bestimmte Sachen nur anschalte wenn ich es brauche, aber dann geht ja auch eine ganze Ecke Komfort verloren.
Bugs
Natürlich hat ein neues Gerät auch immer ein paar Fehler, beim Moto G4 ist es aber glücklicherweise nichts gravierendes, oder dauerhaft störendes. Außerdem glaube ich, dass alle Fehler die ich gefunden habe mit einem Update behoben werden können.
- nicht reproduzierbare Abstürze von Apps - ganz selten
- manchmal leichte Ruckler (denke dass ist ein Konfigurationsproblem beim SoC, da nicht immer vorhanden) - eher selten
- Autofokus in der Motorola Kamera zu träge - immer
- Displayhelligkeit regelt in der Automatik zu schnell zu weit herunter und beim Steigern der Helligkeit ist es zu langsam - immer
Vorläufiges Fazit
Das Moto G4 ist ein hervorragendes Mittelklasse-Smartphone, welches sich fast keine Schwächen leistet. Beim Lieferumfang liegt der größte Hund begraben, denn das mitgelieferte Netzteil ist eine Frechheit und quasi unbrauchbar. Ein 1A-Netzteil kann kaum teurer sein und würde das G4 wenigstens ist annehmbarer Zeit laden. So muss sich vielleicht mancher Käufer erstmal ein anständiges Netzteil kaufen.
Auf jeden Fall verdient sich das Moto G4 meiner Meinung nach eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, vor allem im Hinblick auf die Updatesicherheit und die künftige Preisentwicklung, denn bisher hat sich jedes Moto G ca. 50€ unter der UVP eingependelt.
Wer gerne mehr hätte sollte sich im Moto Maker ein Gerät nach seinen Vorlieben zusammenklicken, denn den Aufpreis zum G4 Plus mit 2GB/16GB finde ich zu hoch, wenn man allerdings 4GB/64GB nimmt, dann finde ich den Aufpreis gerechtfertigt für das Gesamtpaket.
Link zum Preisvergleich: Motorola Moto G4 16GB schwarz Preisvergleich | Geizhals Deutschland
PS: Ich werde diesen Beitrag von Zeit zu Zeit erweitern, wenn sich meiner Erfahrungen ändern oder ich zu gewissen Punkten noch ins Detail gehen will.
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