Artikel zu Google´s Geschäftsmodell (bzgl. Android)

F

fant0mas

Dauergast
136
Habe soeben einen sehr interessanten Artikel (auf Englisch) gefunden, der mal etwas genauer beleuchtet, warum eigentlich Google all seine Services und Produkte (eben inklusive Android!) kostenfrei anbietet - und warum das so sein MUSS, damit Google noch Geld dabei verdienen kann!


Ist die Lektüre DEFINITIV wert, gerade beim zweiten Abschnitt (wo es dann um Android speziell geht), kann man noch einige Erkenntnisse dazugewinnen - teilweise klingt es natürlich arg offensichtlich, aber die Details machen den Unterschied, wie ich finde. ;)


Ich hoffe, dass wir hier eine kleine Diskussion über den Artikel starten können, was das für die Zukunft von Android bzw. Geschäftsmodelle im Internet allgemein bedeuten könnte - Google ist ja unbestritten eine, wenn nicht DIE erfolgreichste "Internetfirma", und hat daher ja auf jeden Fall Vorbildfunktion.


Also, bitteschön:
Android Isn’t About Building a Mobile Platform | TightWind
(edit: danke Endurocker, das sollte ich hinzufügen - der Autor ist KEIN Mitarbeiter von Google, und der Artikel spiegelt lediglich seine Meinung wieder! keine "Fakten" in dem Sinne.)


(btw: falls jemand Probleme mit Englisch hat, würde ich auch einzelne Passagen auf Anfrage übersetzen sofern ich Zeit dazu finde.)

 
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Naja das ist seine Meinung, aber sicher nicht falsch.

Was er in meinen Augen sehr korrekt beschreibt ist, dass mit Android die Hersteller an Bedeutung verlieren, da der Kunde theoretsch rein nach Preis und Hardware kaufen könnte. Deshalb legen die Hersteller ja ihre eigenen Skins über das System und dadurch wird das gesamte Update-System so sehr verlangsamt. Die Hersteller können auf diese Weise entscheiden wann sie ein Modell fallen lassen um einen künstlichen Bedarf an einem neuen Produkt zu schüren.

Das Google Android nicht der Menschheit aus Nächstenliebe als großes Geschenk überreicht dürfte wohl Jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein.
 
Der Artikel sagt zusammengefasst alle Google Produkte haben das Ziel der Werbeeinnahmen. Sie bieten kostenlos an, wofür andere Geld verlangen.

Aber was sagt der Author dazu, dass Google in Zukunft Filme, Musik, Bücher und Zeitschriften verkaufen will (klar sie wollen dazu auch Werbung verkaufen)?
 
@Endurocker: Stimme ich Dir zu, es gibt da (leider weiss ich die Quelle nicht mehr) ein schönes Zitat in der Richtung: "If something is free, the product being sold is YOU." ;)
Will meinen, dass Google die Daten, die sie sammeln, ja nicht aus bösem Willen, sondern eben um Werbung gezielter(effektiver) schalten zu können erheben...

Guter Punkt, @google-loves-data! Ist sicher eher eine "Momentaufnahme". Aber man KANN dieses neue Geschäftsmodell von Google auch nach diesem Artikel lesen - ODER man gesteht ein, dass das eben eine andere Geschäftssparte von Google ist. Denn Bücher etc. KANN man eben nicht (nicht ohne Einverständnis des/der Rechteinhaber(s)) kostenlos anbieten. Es sei denn, man würde Anteile der Werbeeinnahmen an die Rechteinhaber umverteilen, Modell "GEMA" sozusagen.

Hierbei würde wieder die Diskussion, wie man angesichts von Piraterie, die sich ja realistisch gesehen ohnehin überhaupt nicht eindämmen lässt (siehe diverse gescheiterte DRM Experimente) mit der Veröffentlichung von kreativen Werken im Internet umgeht... also, Thema "Rechteverwertung" bzw. "-verwaltung".
Ich persönlich (!) sehe hier eigentlich auch eher Trends zu "kostenlos, aber werbefinanziert". Also Bücher/eBooks mit Werbung auf dem Einband, mp3s mit Werbung im digitalen Cover, oder eben schlicht und einfach Banner auf den Seiten die die Produkte kostenlos anbieten.
Somit wäre da Google mit eBook/Musik/Zeitschriften Vertrieb auch mit Kostenlos-Modell wieder vorne mit dabei - zumindest wenn sie ihr Werbe"monopol" weiter ausbauen bzw. aufrecht erhalten wollen!
 
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Sehr interessanter Artikel. Ich denke er trifft's voll auf den Punkt. Vor allem was den Android Market angeht.

Google schwimmt in Geld und soll es trotzdem nicht schaffen einen vernünftigen App Market aufzubauen auf dem Bezahl-Versionen funktionieren und es keine Copyright Verletzungen gibt? Ich denke auch eher sie haben da einfach kein Interesse dran. So ist zwar jede Menge Schrott im Market, allerdings überall mit Werbeanzeigen drin, und die kommen nunmal von Google.

Die Einnahmen die per Werbung bei den Entwicklern hängen bleiben sind, was man überall liest, minimal, wodurch sich für seriöse Entwickler kein vernünftiges Geschäftsmodell ergibt. Was bleibt sind die Entwickler die unlizensiert Disney Grafiken nehmen, damit 500 Schiebe-Puzzle bauen, und Werbung reinsetzen. Der Aufwand ist minimal, bezahlen tut dafür letztlich Disney die den Inhalt markentechnisch aufbauen, den Nutzen hat Google über die Anzeigen.

Was die Bücher und Zeitschriften angeht bin ich absolut skeptisch das Google das hinbekommt. Wie soll das genau funktionieren? Über Google Checkout? Google hat keinerlei Erfahrung darin Waren für Geld an den Massenmarkt zu verkaufen. Ich denke das wird genauso ein Fehlschlag wie Googles Versuch per Direktvertrieb Telefone zu verkaufen.
 
Stimmt, die vielen Schrott-Apps und das mangelnde Interesse Googles an der Beseitigung derselben ist sicher ein Symptom davon - ich bezweifle aber mal stark, dass das so 100% gewollt ist von "The Big G" ;)

Und spätestens wenn jetzt Amazon seinen "Approval"-basierten, eigenen Market herausbringt, der ja vor allem Dank der Verbindung mit Amazon Payments ziemlich bombig bei allen Nicht-Kreditkarten-Besitzern einschlagen dürfte, und dabei ja noch mit höherer App-Qualität (eben weil approval-only, Apple-style) punkten wird...
ja, spätestens dann wird Google sich auch mal am eigenen Market IRGEND eine Form der Moderation einfallen lassen.. prophezeie ich jetzt mal einfach so.
;)
 
Das bezweifle ich. Die fehlende Moderation ist ja gerade DAS Alleinstellungsmerkmal.
Wenn ich da die Storys vom App-Store höre, oder auf Twitter lese, wie Microsoft mal wieder koush mit seinem Google Voice für Windows Phone 7 nach 28 Tagen Review abblitzen lässt, weil die Musik pausiert wird, wenn Voice Mail abgespielt wird, dann finde ich das schon gut so.

Sent from my Nexus One
 
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Kranki schrieb:
Das bezweifle ich. Die fehlende Moderation ist ja gerade DAS Alleinstellungsmerkmal.

Ich bin Deiner Meinung dass Google wohl nie Moderation einführen wird, egal was Amazon oder andere Firmen tun. Bei Youtube moderiert Google nach Jahren ja auch nicht. So funktioniert Google eben nicht - und das ist ja letztlich auch die Kernaussage des Artikels.

Dennoch wäre ich persönlich sehr froh wenn es auf Android auch moderierte Markets gibt, mit dem Ziel Qualität statt Quantität zu liefern. Das würde Entwicklern ein funktionierendes Geschäftsmodell geben und zu einer größeren Zahl qualitativ hochwertiger Apps für Android führen.

Die ganzen Internet-Markets sind immer angetreten mit dem Anspruch den Mittelsmann, den Händler obsolet zu machen. Sie wollten eine direkte Verbindung zwischen Kunden und Hersteller ermöglichen. Das ist ja auch gut so. Als Kunde bin ich aber dennoch froh wenn ich ab und an in den Super-Markt gehen kann für einen Liter Milch, und nicht jeden morgen persönlich die Kuh melken muss.

Genauso bin ich bereit einem Händler-Aufschlag dafür zu zahlen, dass er eine Qualitätskontrolle durchführt und ich mich nicht durch tausend Jigsaw-Puzzle wühlen muss um eine gute App zu finden.

Für mich ist das Aufkommen mehrerer Märkte lediglich eine Konsequenz des Android Prinzips. Statt einer einzelnen Firma die bestimmt wie's läuft kann sich bei Android jeder seine eigene Nische (und damit auch seinen eigenen Market) schaffen. Come one, come all. Deshalb bin ich bei Android.
 
die Konkurrenz könnte definitiv frischen Wind reinbringen in den Market-Markt (hehe).

stimmt, das mit der fehlenden Moderation bei YT etc ist mir so in dem Zusammenhang gar net aufgefallen! Gutes Argument...

Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob man das so 1:1 vergleichen kann...
 
Kranki schrieb:
Das bezweifle ich. Die fehlende Moderation ist ja gerade DAS Alleinstellungsmerkmal.
Wenn ich da die Storys vom App-Store höre, oder auf Twitter lese, wie Microsoft mal wieder koush mit seinem Google Voice für Windows Phone 7 nach 28 Tagen Review abblitzen lässt, weil die Musik pausiert wird, wenn Voice Mail abgespielt wird, dann finde ich das schon gut so.

Sent from my Nexus One

Hat ja alles seine Vor und Nachteile. Manchmal wünsche ich mir schon einen moderierten Marktplatz und das diese ganzen bescheuerten Skins usw. irgendwo hin verschwinden wo ich sie nicht sehen muss.

Aber das gibt es ja schon von einem anderen Entwickler.

Wir haben jetzt 3 große Plattformen.

iOS: 1 Hardwarehersteller, 1 Softwarepaket. Geschlossenes System.
WP7: Hardwarehersteller offen. Software aber geschlossen auf jedem Gerät gleich.
Android: Hardwarehersteller offen. Software offen.

Da kann ja jeder seine persönliche Präferenz raussuchen. Momentan bin ich ganz glücklich mit Android, wenn WP7 etwas weiter ist könnte ich mir aber einen Wechsel durchaus vorstellen, da es durch die geschlossene Software eben auch Vorteile gibt, wie z.B. eine gescheite Synch Software und das man sich um Updates keinen Kopp machen muss.
 
Ich denke sehr wohl das Android erfunden wurde um neuen Wind in den Smartphone Markt zu bringen. Man darf nicht vergessen, dass Android ursprünglich von einem kleinen Startup Unternehmen entwickelt wurde, noch bevor es von Google übernommen wurde. Und Android und dessen Architektur war sehr wohl darauf ausgelegt eine neue Platform anzubieten als Alternative für Windows Mobile, welches ja damals schon (2005/2006) nichts wirklich neues mehr gebracht hatte....
 
Gute Moderation leisten die User doch selbst.
Durch Downloadzahlen und besonders Bewertungen lässt sich oftmals Qualität in der Quantität finden.
Was nicht heißen soll, dass dieses System Perfekt sei.
Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Moderation in der Angelegenheit fähiger wäre.

Darüber hinaus glaube ich kaum, dass sich letztendlich ein geschlossenes System durchsetzen wird. Sei es Hardware, OS oder Markt.
Besonders die neuen Verkaufszahlen neuer Mobilgeräte auf dem amerikanischen Markt bestätigen diese Aussage.
https://www.android-hilfe.de/forum/...ovember-2010-android-ueberholt-ios.69269.html
Lediglich Entwickler von Applikationen und eine kleine Minderheit würden dieses System favorisieren.
Selbst eine Gängelung in der Individualisierung des UI wird sich kaum durchsetzen können, da Handyhersteller dann einen reinen Preiskampf anhand der Hardware führen müssten (siehe PC-Hardware) und eine Entwicklung in diese Richtung im Vornherein nicht zuließen.
 
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leinpfad schrieb:
Gute Moderation leisten die User doch selbst.
Durch Downloadzahlen und besonders Bewertungen lässt sich oftmals Qualität in der Quantität finden.
Das relativiert sich aber, da wohl auch dort schon jemand eine Marktlücke gesehen hat -> [OFFURL]https://www.android-hilfe.de/android-market/58347-gekaufte-bewertungen.html[/OFFURL]
 
Das System ist halt leider nicht Perfekt.
Aber eine Moderation brächte in der Angelegenheit doch auch nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
leinpfad schrieb:
Gute Moderation leisten die User doch selbst.
Durch Downloadzahlen und besonders Bewertungen lässt sich oftmals Qualität in der Quantität finden.
Was nicht heißen soll, dass dieses System Perfekt sei.
Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Moderation in der Angelegenheit fähiger wäre.

Sehe ich anders.

Ein Programm kann auch sehr gut sein ohne das es viele Leute kennen. Oder womöglich ist es ein Nischenprodukt und somit bewertet kaum jemand.

Und JEDES App was im Android Marke eine bestimmte Downloadgrenze übersteigt landet auf den ersten Seiten des Marktes und wird dadurch automatisch noch viel öfter geladen.

Eine gute Moderation ist imho Gold Wert. Das beinhaltet auch neue Sachen zu bewerben, vernünftige Charts für verschiedene Sparten zu erstellen. Interessenlisten anfertigen. All solche Sachen eben.

Das vereinfacht nicht nur das Suchen und bringt tatsächlich einfach mehr Spaß, sondern es hilft auch kleinen Entwicklern die sonst nicht so die Chance bekommen (ohne ihre app direkt verschenken zu müssen).

Oder was ist wenn ich gar nichts bestimmtes suche und nur stöbern will? Im Android market finde ich dann seit nem Jahr immer die gleichen Apps auf den ersten 5 Seiten und bin auf externe Seiten wie androidpit angewiesen. Stöbern macht auf dem iPhone 100 mal mehr spaß. Warum? Moderation.
 
Gemeint war auch die Kombination aus Bewertungen und Downloadzahlen.
Das gilt auch für Nischenprodukte.

Das eigentliche Problem in dem System ist es, dass die Nachfrage an einer Funktion vorhanden sein muss. Aber eine Nachfrage durch Innovation zu erzeugen, das braucht seine Zeit oder kann gar gänzlich ausbleiben.

Ich habe jedoch Apps wie AppBrain oder ähnliche ausgiebig getestet.
Kam leider zu dem Entschluss, selbst in den User hinterlegten Favoriten waren oft nur die auch sonst populären Apps zu finden.

Wirklich gute Empfehlungen habe ich gefunden, seit aktiv in Foren unterwegs bin.
Lediglich auf dem Weg habe ich Apps gefunden, die meinen Alltag erleichtern, ohne dass im Vornherein danach gesucht habe.
 
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also wo eine Moderation sicher besser wäre - ich hab manchmal Angst wenn ich dran denke was meine Freundin sich für Sachen ausm Market (sie hat auch ein Milestone) runterladen könnte, weil sie da halt nichts Böses vermutet.

die meisten User gehen einfach davon aus, dass im Market schon nix Böses sein wird. was ja leider nicht so is, Abzocke an allen Ecken und Enden, allein die Gefahr sich (zumindest theoretisch) des Raubkopierens schuldig zu machen bei all den Mario-Ports und gerippten Comics etc...
 

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