Allview X1 Xtreme Mini im Hands-On: 4,7-Zoller mit rumänischen Wurzeln [Review]

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P-J-F

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Philosoph
17.610
X1 Xtreme Mini für einen Test im Gebrauch und kann grundsätzlich ein positives Fazit ziehen, wenngleich es nicht für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung langt, aber dazu kommen wir am Schluss. Wer es lieber in Erzählform mag, kann auch direkt nach unten springen und sich das Hands-On in Videoform ansehen.

Den Exoten habe ich bei meinem Gerät direkt beim Hochfahren erkannt, die Sprache war nämlich auf rumänisch gestellt. Glücklicherweise setzt der Hersteller auf eine unveränderte Vanilla-Android Benutzeroberfläche (KitKat 4.4.2) bei der ich auch ohne tiefe osteuropäische Sprachkenntnisse den richtigen Punkt zum ändern im Einstellungsmenü gefunden habe. An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Während alle Welt mittlerweile aber auf runde kurvige Designs setzt, hat man bei diesem Allview das Gefühl, einen groben Alublock in der Hand zu halten. Das liegt zum einen am angenehmen Gewicht (knapp 140g) und zum Anderen an den klaren Kanten. Diese wirken etwas scharf, stören aber zumindest beim Telefonieren und surfen nicht. Anders ist das mit den unteren Ecken, die hätten etwas runder bzw. glatter ausfallen können. Seinen eher unterklassigen Charakter sieht man dem X1 Mini auf der Rückseite an. Das Gerät ist mit einem Zentimeter schon nicht besonders dünn, trotzdem sticht die Kamera nochmal deutlich hervor. Zwar ist die Linse deutlich fühlbar eingelassen und so gegen Kratzer geschützt, insgesamt hat dieser "Gnubbel" aber nur den Vorteil, dass man immer weiß, wie das Smartphone in der (Hosen-)Tasche liegt.

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Der An/Aus-Knopf oben ist - zumindest für mich sehr gewöhnungsbedürftig und führte trotz kleinem 4,7-Zoll Display immer wieder zu umständlichem umgreifen. Wer darauf keine Lust hat, für den gibt es aber das bekannte Double-Tab-To-Wake-Feature des Touchscreens - erweiterte Gestensteuerungen oder Möglichkeiten, die Farbe der Benachrichtigungs-LED zu ändern gibt es übrigens nicht. Ferner steht die Lautstärkewippe ein ganzes Stück hervor. Dafür sind die Druckpunkte bei beidem sehr angenehm und stabil verbaut sind die Schaltelemente ebenfalls. Einmal an gibt es auch am 1080p Display ausser der etwas mauen Blickwinkel und doch recht stark spiegelnden Oberfläche wenig zu beanstanden. Bei der ersten Menüführung fällt direkt auf: Hier wurde so gut wie gar nichts an der UI von KitKat verändert und bis auf kleine Apps wie Kompass oder Taschenlampe plus einer Antiviren-Programm ist auch keine Bloatware vorhanden - an dieser Stelle Daumen hoch für Allview! Der geht aber dafür bei der Einstellung für die kapazitiven Tasten sofort wieder runter, denn zwei Dinge fallen mir extrem negativ auf: Erstmal hat der Hersteller “Zurück” und “Multitask” vertauscht, offenbar nur, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Das wirkt aber wenig innovativ sondern für angelernte Android-Enthusiasten einfach nur nervig. Außerdem sind die Tasten von Haus aus unbeleuchtet und gehen nur an, wenn man die untere Fläche berührt und da die relativ groß ist, tippt man auch schon mal öfter daneben - das muss nicht sein.

16GB Speicher, mehr gibt es Hardwaremäßig nicht, da heißt es also haushalten, bzw. in die Cloud auslagern. Ansonsten setzt Allview bei der Hardware auf zwei Gigabyte RAM, ein Qualcomm Snapdragon 800 SoC (2,2GHz) und eine wirklich gute 16-Megapixel-Kamera. Von der war ich angesichts des unbekannten Herstellers ziemlich überrascht - schaut euch gern die Beispiele an. Die Frontcam löst in 4MP auf. Ebenso überraschend gut war der Sound der Lautsprecher - hier hat sich offenbar der beworbene DTS-Sound und der Yamaha Verstärker bezahlt gemacht, denn das Ergebnis - ohne irgendwelche individuellen Einstellungen - muss sich nicht hinter einem HTC Boomsound verstecken. Für Smartphone-Verhältnisse hat lediglich etwas Bass gefehlt. Das gleiche kann ich leider nicht von der Gesprächsqualität behaupten: Der Lautsprecher ist zwar laut (selbst auf der kleinsten Stufe!), aber dabei leider so blechernd, dass man am liebsten sehr viel leiser würde stellen können! Die Internetverbindung ist dagegen wieder völlig ok - Zuhause und auf der Arbeit im Wlan imer stabil. Unterwegs gab es ab und zu einen kleinen Haker, aber wer hat so etwas nicht? Leider muss ich an dieser Stelle das größte Manko des Allview X1 Xtreme Mini nennen: Es gibt kein LTE! Bei 3G ist Schluss und das ist mittlerweile für mich ein klares Ausschlusskriterium. An der Akkulaufzeit gibt es andererseits wieder überhaupt nichts zu meckern, der fest eingebaute 2.200mAh Akku leistet locker ein- bis anderthalb Tage seine Arbeit, das kennen wir von der etablierten und höherpreisigen Konkurrenz auch deutlich anders.

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Beispielfotos mit dem X1 Xtreme Mini
Links mit HDR, rechts ohne HDR

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Bei einem offiziellen Preis von 299 Euro ist die “Mängelliste” des 4,7-Zollers (der beim Bezel leider auch jede Menge Platz verschenkt) dann letztendlich aber zu lang, um uneingeschränkt zugreifen zu können. Neben der fehlenden 4G-Antenne wären da das etwas alte System on a Chip zu nennen. Im Alltag fällt der Snapdragon 800 Prozessor zwar überhaupt nicht negativ auf und selbst beim AnTuTu-Benchmark macht es mit dem Xtreme Mini noch was her, im Vergleich gibt es aber zu viele ähnlich eingepreiste Konkurrenten mit modernerer Ausstattung - allein schon wegen der neueren 64-Bit-Programmierung. Das gilt auch für das vorinstallierte Betriebssystem - Android-Puristen freuen sich zwar über Vanilla-KitKat, nach einem angekündigten Upgrade auf 5.x Lollipop sucht man aber vergebens. Die kantige Bauweise mit der Alurückseite und dem hervorstechenden Akku ist da schon fast Neben-, bzw. reine Geschmackssache. Für sich genommen ist dieses Smartphone also weder schlecht, noch billig verarbeitet, es geht aber in der am Markt etablierten Konkurrenz schlichtweg unter. Was den Hersteller angeht bringt Allview Anfang dieses Monats mit dem X2 Soul Pro auch ein Flaggschiff-Device mit Android Lollipop und 64-Bit Octa-Core CPU auf den Markt, auf das bin ich persönlich jetzt wirklich gespannt...

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Pics & Screenshots: Android-Hilfe.de
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Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Allview")

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