Android-Hilfe Review: HTC Desire C

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Philosoph
17.610
Es ist das technisch gesehen schwächste Smartphone mit Stock Ice Cream Sandwich und der Benutzeroberfläche Sense 4.0. Mit dem HTC Desire C schiebt das Unternehmen seine ehemalige High-End Serie ins untere Preisklassement. Schaut man sich die verbaute Hardware an, erscheinen die rund 210 Euro Kaufpreis sehr hoch gegriffen. Der Cortex A5 Prozessor taktet mit 600MHz und ein Blick in den Taskmanager verrät 415MB verfügbaren Arbeitsspeicher. Schaltet man allerdings das erste Mal durch die verschiedenen Menüs und Bildschirme, fällt die geringe technische Ausstattung wirklich nicht unangenehm auf. Android 4.0 benötigt keinen Dual-Core CPU, es benötigt noch nicht mal einen Gigahertz-Prozessor, soviel ist klar. Erst beim öffnen einzelner Anwendungen wird deutlich, Sense 4.0 und ICS fordern doch ihren Tribut. Wobei wir hier natürlich nicht von wirklichen Ladezeiten sprechen, sondern der berühmten Gedenksekunde (oder auch zwei), bevor man an den Kalender oder die Kamera kommt. Apropos Gedenksekunde, die habe ich auch dann eingelegt, wenn der Touchscreen nicht so wollte wie ich, wobei sich Desire C und meine Finger innerhalb weniger Stunden doch aneinander gewöhnt hatten.

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Der erste Eindruck ist durchweg positiv, wenn man mit dem Gedanken herangeht, hier gleich ein Gerät in Betrieb zu nehmen, das preislich irgendwo zwischen Unter-, und Mittelklasse schwankt. Die Haptik ist dank gummierter Rückabdeckung wirklich hervorragend. Das Desire C hat subjektiv eine angenehme Schwere (gemessen 100 Gramm) und die Verarbeitung wirkt wie auch schon beim One S und One X auf den ersten Blick hochwertig.

Bei einem 3,5-Zoll Display sind natürlich alle Tasten auf dem Touchscreen und am Gehäuse gut erreichbar. Der An/Aus-Schalter befindet sich oben rechts, die Wippe für Lautstärke an der oberen rechten Seite. Wir haben (ungefragt) die feuerrote ("Flamenco Red") Variante erhalten, die aber wirklich frisch und gut aussieht – da ich normalerweise alles in unauffälligem Schwarz bevorzuge, ist diese Anmerkung entsprechend einzuordnen. Was in diesem Zusammenhang aber negativ auffällt, ist der grau/silberne On-Switch – als wäre da die rote Farbe ausgegangen. Im Ganzen muss man für diese Taste Abzüge erteilen, denn an ihr merkt man nach mehrmaligem Betätigen, wo bei der Verarbeitung gespart worden ist. Auch der Nachteil des roten Farbtons macht sich bereits nach einem Tag bemerkbar, denn es zeichnen sich bereits dunkle Flecken ab, weil ich das Smartphone zum Teil in der Hosentasche transportiert habe.
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Das Display löst mit 480x320 Pixeln auf (165ppi), was für diese Größe als ausreichend bezeichnet werden kann. Hätte man da noch geschraubt, wäre vielleicht die Hardware in die Knie gegangen. Ohne jetzt auf Makroaufnahmen oder Testbilder zurückzugreifen lässt sich auch über die Bildqualität nichts Schlechtes sagen, die Helligkeit ist jedenfalls absolut in Ordnung. Ich hatte die Gelegenheit, das Desire C bei strahlendem Sonnenschein im Freien auszuprobieren und der Bildschirminhalt war ehrlich gesagt besser sichtbar, als ich es befürchtet hatte.

Der Browser stockte noch ein wenig, was aber durchaus an unserem Testgerät liegen kann. Im Zweifelsfall nutzt ja sowieso niemand das Standardprogramm, um ins Internet zu gelangen. An der Wlan-Antenne kann es jedenfalls nicht liegen, die liefert eine sehr gute Verbindung, so dass wir uns im Test mittels Spracherkennung (auch das Mikrofon hat eine gute Qualität) munter und schnell durch Google Maps "gebeamt" haben. An der Gesprächsqualität gab es in beide Richtungen nichts auszusetzen.

Die 5-Megapixel Kamera macht Bilder, mehr aber auch nicht. Zwei schnelle Schnappschüsse im Abendlicht seht ihr hier eingebunden plus ein Testbild vom Pressetermin im Zoo, welches dank guter Lichtverhältnisse deutlich besser rüberkommt. Bei Nahaufnahmen macht sich der fehlende Autofokus bemerkbar. Ein LED-Blitz fehlt auch, übrigens genauso wie eine LED-Benachrichtigung – das soll ja heutzutage für viele ein Ausschlusskriterium sein.

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Was passierte mir sonst so während der Testphase? Einmaliger Absturz des Browsers nach Sprachsuche im Google Play Store und ein unvorhergesehener Abbruch von Sense, der jedoch lediglich zu einem schnellen Reboot der Benutzeroberfläche und keinem Neustart des Geräts geführt hat. Im AnTuTu-Benchmark erreichte unser Testmodell, so wie es aus der Box gekommen ist 2031 Punkte. Nicht vergessen werden sollte der 25GB große Cloudspeicher bei Dropbox, der im Kauf inklusive ist, wobei natürlich schon der microSD-Kartenslot für Freude sorgt, die bei anderen High-End Geräten scheinbar nicht mehr selbstverständlich ist. Wer im Übrigen einen Micro-SIM Schacht erwartet, wie bei der „One“-Serie, der sollte sich schon einmal nach seinem Adapter umsehen, denn ins Desire C gehört eine SIM alter Größe, nach dem 2.Formfaktor.

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Ganz wichtig für mich, der Taschentest – wo kann ich als Mann das Smartphone transportieren, ohne das es stört oder auffällt? Hintere Hosentasche geht auf jeden Fall in Ordnung, sitzen mit und auf dem Desire C wird schon unangenehm, aufgrund der Dicke und der gummierten Rückseite, die in der Tasche nicht verrutscht.

Bleibt noch die Akkulaufzeit. Kleine Technik, große Ladezyklen – damit hätte HTC hier wirklich punkten können. Stattdessen gibt es einen wechselbaren Akku mit 1230mAh, der nach etwa 26 Stunden das erste Mal ans Netz musste. Was haben wir in dieser Zeit mit dem Testgerät angestellt? Eingerichtet, zwei Apps heruntergeladen und installiert, sowie einen Benchmark laufen lassen. Wir haben insgesamt 25MB an Daten mobil abgerufen oder gesendet, haben elf Nachrichten verschickt oder empfangen und knapp 20 Minuten telefoniert. Die Kamera haben wir natürlich etwas ausführlicher im Betrieb gehabt, allerdings nur Bilder und keine Videos aufgenommen. Dazu gesellte sich dann noch regelmäßige Kontrolle des Taskmanagers und schließlich ein paar Minuten mit dem Spiel „Teeter“. Bei nur noch acht Prozent Akku hat sich dann die Wlan-Verbindung verabschiedet, allerdings ohne die Wlan-Antenne selbst auszuschalten. Der Ladeprozess mit dem mitgelieferten Kabel hat etwa 105 Minuten gedauert.

Das HTC Desire C ist bei den meisten Online-Händlern vorbestellbar oder kann sogar schon geliefert werden. Amazon berechnet aktuell 214€ für Rot und Weiß, sowie 215€ für die schwarze Variante. Bei Cyberport kosten alle drei Farben 209€. Bei E-Plus/Base und o2 ist das Modell ebenfalls angekündigt.

Fazit: Es gibt sicherlich günstigere Smartphones, mit besserer Technik. Neben der eingebauten Hardware sind im unteren Preissegment aber oftmals Faktoren wie Design, Haptik und Benutzergefühl entscheidender, als wo ich die meisten Megahertz für kleinstes Geld bekomme. Wer sich nicht so sehr um Benchmarks oder die neuesten Technikspielereien kümmert, der wird in den Laden gehen, das Desire C in die Hand nehmen und anfangen, mit Android 4.0.3 plus Sense 4.0 herumzuspielen. In Verbindung mit dem eingangs genannten hochwertig scheinenden Äußeren, ist der Griff zu diesem Modell sicherlich kein Falscher. Nehmen wir den erweiterbaren Speicher plus 25GB von Dropbox und die Beats Audio-Unterstützung hinzu, sind 200€ subjektiv empfunden nicht zu viel. Das Desire C erscheint aber noch viel eher als Smartphone, dass sich wirklich gut dazu eignet, bei Vertragsverlängerungen für 0-10€ subventioniert zu werden. Einzige wirkliche Kritikpunkte sind der An/Aus-Schalter, sowie die, trotz geringer Beanspruchung schwache Akkulaufzeit.

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