hermanocalvo
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Lohnt es oder lohnt es nicht...? - Ein Erfahrungsbericht
Erwerb: Habe das Phone beim EFOX-Shop im Presale erstanden. Kaufpreis 85,- Euro plus 15 (!) Euro Versandkosten per DHL Express. Bezahlt am 27.11., geliefert am 23.12. 2015. EFOX China hatte in der Commercial Invoice statt der tatsächlich gezahlten 100,- € eigenmächtig einen gefakten Warenwert von 61,- Dollar angegeben. Dies wurde vom deutschen Zoll als Schmuggelversuch gewertet und die Sendung mit einem Strafzoll auf Basis des verdoppelten angegebenen Warenwertes (2x 61,- $) belegt. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich durfte letztendlich statt der eigentlich fälligen 19,- € Einfuhrumsatzsteuer 27,- € plus 11,90 € DHL-Kapitalbereitstellungsprovision = 39,28 € zusätzlich berappen. Aus dem mit viel Promo-Ballyhoo gepushten Presale-Vorzugspreis von 85,- € wurde auf diese Weise mal eben so ganz nebenbei ein realer Endpreis von schlappen 140,- €. Ich hätte zwar theoretisch die Möglichkeit gehabt, bei DHL unter Vorlage der Zahlungsbestätigung versuchsweise auf einer Neuberechnung des Zolls zu bestehen, aber wg. der 8,- € Differenz einen langwierigen Papierkrieg mit völlig ungewissen Ausgang anzufangen, dazu ist mir meine teure Zeit zu schade. Alternativ hätte ich auch die Annahme verweigern und das Handy nach China zurückgehen lassen können, dann hätte ich allerdings mit wahrscheinlich ebenso viel Theater allerhöchstens die 85,- Euro realen Warenwert vom EFOX-Shop erstattet bekommen und wäre auf jeden Fall auf den überhöhten Versandkosten sitzen geblieben. Wie man es auch dreht und wendet, das Vorgehen dieses Versenders kann, gemäßigt formuliert, nur als hochgradig fragwürdig bezeichnet werden. Ein in Europa oder gar in Deutschland ansässiges Unternehmen mit einem derart unseriosen Geschäftsgebaren würde auf dem hiesigen Markt kein Bein auf den Boden bekommen.
Zum Phone: Das Gerät macht auf den ersten Blick, vor allem aufgrund des matt glänzenden stabilen Alurahmens, durchaus einen ganz passablen Eindruck. Bei genauerer Betrachtung fallen allerdings eine Reihe kleinerer Fertigungs-Nachlässigkeiten auf. So sind sowohl der Power-Button als auch der Volume-Rocker recht scharfkantig, ziemlich lose befestigt und haben einen ausgesprochen schlechten Druckpunkt. Beide haben eine Menge Spiel in ihren jeweiligen Aussparungen und vor allem den Power-Button muss man jedes Mal ziemlich heftig drücken, um überhaupt einen Schalteffekt zu erzielen. Bei abgenommenem Backcover sieht und vor allem fühlt man, dass die Innenkante des Metallrahmens alles andere als sorgfältig entgratet und ebenfalls relativ scharfkantig ist. Die Unterkante mit den beiden angedeuteten Lautsprecher-Grills (von denen einer nur ein Fake ist...) weisen im Bereich der beiden eingearbeiteten Kunststoff-Streifen ebenfalls scharfkantige bzw. ausgesprochen spitze Stellen auf, die auf empfindlichen Oberflächen u.U. derbe Kratzer hinterlassen können. Hier ist es im Bereich der Fertigung bzw. der Endkontrolle offenbar noch reichlich Luft nach oben...
Was die Farbe betrifft: Ich wollte partout kein schwarzes Smartphone und hatte mich deshalb für den einzigen alternativen Farbton Champagner-Gold entschieden. Das war ein Fehler. Das Handy wirkt in dieser Farbe, vor allem Im Bereich der rückwärtigen Kunststoff-Abdeckung des Akkufachs deutlich dunkler als auf den vielen schicken Promo-Fotos und dadurch extrem künstlich um nicht zu sagen ausgesprochen billig. Eine goldfarben gespritzte Plastikattrappe. Die bei uns in Berlin allenthalben anzutreffenden Schmuck-behangenen russischsprachigen Repräsentantinnen des horizontalen Gewerbes mögen ein Faible für diesen Farbton haben, mein Geschmack ist er nicht.
Das Display (lt. Hersteller ein AMOLED-Screen) bildet die Inhalte halbwegs farbstark und kontrastreich ab. Im Vergleich mit einem Super-AMOLED (Galaxy Note 2 mit ebenfalls 720X1080p Auflösung) wirken beispielsweise Videos jedoch eigenartig matt und milchig mit einem leicht rosa Farbstich. (Was bei einem echten AMOLED-Display eigentlich so nicht sein dürfte...) Der Touchscreen, der ja gemäß den Geräte-Spezifikationen aus hochwertigem 2.5 D-Glass bestehen soll, hat überdies deutliche Schwächen in der Sensitivität. Es kommt immer wieder vor, dass man Anwendungen mehrfach antippen muss, bevor eine Reaktion erfolgt. Außerdem klingt es, als ob man auf ein Stück Pappe tippt. Ich habe mir kürzlich ein billiges VK700 Pro zugelegt, das mit einem Display aus 3 D Gorillaglass ausgestattet ist. Bei dem geht das Touchgefühl (ähnlich wie beim Galaxy Note 2...) ganz klar mehr in Richtung hartes Glas als in Richtung billiges dünnes Plastik wie beim UMI Rome.
Insgesamt muss man sagen, dass die Innereien des UMI Rome eine deutlich bessere Performance abliefern, als es das mäßige Äußere vermuten lässt. Der Oktacore-Prozessor sorgt im Zusammenspiel mit den 3 GB RAM für flüssiges ruckelfreies Arbeitstempo bei Anwendungen und Downloads. Ob dies auch fürs Gaming gilt, habe ich nicht überprüft, da ich ich ohnehin nicht am Smartphone spiele.
Eine Ausnahme von diesem Lob bildet allerdings der Akku. Den finde ich ausgesprochen schwach. Eine Standby-Leistung von maximal 16-18 Std. bei (angeblich...) 2500 mAh finde ich völlig indiskutabel.
Die rückwärtige 8MP-Hauptkamera von Sony macht, was sie machen soll und liefert (vor allem bei Tageslicht...) vergleichsweise vernünftige Ergebnisse. Über die Qualität der Schnappschüsse mit der 2MP-Frontkamera breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Die proprietäre Kamera-App ist zudem schwer verbesserungswürdig. Makro-Aufnahmen sind beispielsweise Fehlanzeige. Hier kann allerdings der Appstore Abhilfe leisten.
Was den Sound betrifft, ist festzustellen, dass der einzige Lautsprecher des Phones zwar eingermaßen laut, unüberhörbar aber auch ziemlich blechern und höhenlastig quäkt. Entsprechend mau ist die Sprachqualität bei Telefonaten, vor allem im Freisprechbetrieb. Mit Poweramp und Viper4Android kann man allerdings die Klangqualität dahingehend tweaken, dass man als Ergebnis wenigstens über Kopfhörer Musik in durchaus akzeptabler Qualität genießen kann.
Ein Pluspunkt ist die Tatsache, dass das Phone werkseitig bereits gerootet ist und UMI mit Rootjoy eine Software bereit stellt, mit deren Hilfe man Updates und Installationen sowie das Aufspielen von Custom-ROMs (bislang gibt es für das ROME allerdings leider noch keine...) komfortabel mit ein paar Klicks am PC vornehmen kann.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass UMI mit dem Rome ein Smartphone auf den Markt gebracht hat, das sich, nicht zuletzt angesichts des vergleichsweise niedrigen Verkaufspreises, ganz gut schlägt, viel mehr aber auch nicht. Stärken und Schwächen halten sich in etwa die Waage. Wer angesichts des monatelangen Promo-Hypes Wunderdinge wie etwa Mittelklasse oder gar Flagship-Qualität für kleines Geld erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Bei einem Straßenpreis von roundabout 120-140,- € war derartiges allerdings für realistische Kenner der Materie von vorn herein nicht zu erwarten...
Erwerb: Habe das Phone beim EFOX-Shop im Presale erstanden. Kaufpreis 85,- Euro plus 15 (!) Euro Versandkosten per DHL Express. Bezahlt am 27.11., geliefert am 23.12. 2015. EFOX China hatte in der Commercial Invoice statt der tatsächlich gezahlten 100,- € eigenmächtig einen gefakten Warenwert von 61,- Dollar angegeben. Dies wurde vom deutschen Zoll als Schmuggelversuch gewertet und die Sendung mit einem Strafzoll auf Basis des verdoppelten angegebenen Warenwertes (2x 61,- $) belegt. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich durfte letztendlich statt der eigentlich fälligen 19,- € Einfuhrumsatzsteuer 27,- € plus 11,90 € DHL-Kapitalbereitstellungsprovision = 39,28 € zusätzlich berappen. Aus dem mit viel Promo-Ballyhoo gepushten Presale-Vorzugspreis von 85,- € wurde auf diese Weise mal eben so ganz nebenbei ein realer Endpreis von schlappen 140,- €. Ich hätte zwar theoretisch die Möglichkeit gehabt, bei DHL unter Vorlage der Zahlungsbestätigung versuchsweise auf einer Neuberechnung des Zolls zu bestehen, aber wg. der 8,- € Differenz einen langwierigen Papierkrieg mit völlig ungewissen Ausgang anzufangen, dazu ist mir meine teure Zeit zu schade. Alternativ hätte ich auch die Annahme verweigern und das Handy nach China zurückgehen lassen können, dann hätte ich allerdings mit wahrscheinlich ebenso viel Theater allerhöchstens die 85,- Euro realen Warenwert vom EFOX-Shop erstattet bekommen und wäre auf jeden Fall auf den überhöhten Versandkosten sitzen geblieben. Wie man es auch dreht und wendet, das Vorgehen dieses Versenders kann, gemäßigt formuliert, nur als hochgradig fragwürdig bezeichnet werden. Ein in Europa oder gar in Deutschland ansässiges Unternehmen mit einem derart unseriosen Geschäftsgebaren würde auf dem hiesigen Markt kein Bein auf den Boden bekommen.
Zum Phone: Das Gerät macht auf den ersten Blick, vor allem aufgrund des matt glänzenden stabilen Alurahmens, durchaus einen ganz passablen Eindruck. Bei genauerer Betrachtung fallen allerdings eine Reihe kleinerer Fertigungs-Nachlässigkeiten auf. So sind sowohl der Power-Button als auch der Volume-Rocker recht scharfkantig, ziemlich lose befestigt und haben einen ausgesprochen schlechten Druckpunkt. Beide haben eine Menge Spiel in ihren jeweiligen Aussparungen und vor allem den Power-Button muss man jedes Mal ziemlich heftig drücken, um überhaupt einen Schalteffekt zu erzielen. Bei abgenommenem Backcover sieht und vor allem fühlt man, dass die Innenkante des Metallrahmens alles andere als sorgfältig entgratet und ebenfalls relativ scharfkantig ist. Die Unterkante mit den beiden angedeuteten Lautsprecher-Grills (von denen einer nur ein Fake ist...) weisen im Bereich der beiden eingearbeiteten Kunststoff-Streifen ebenfalls scharfkantige bzw. ausgesprochen spitze Stellen auf, die auf empfindlichen Oberflächen u.U. derbe Kratzer hinterlassen können. Hier ist es im Bereich der Fertigung bzw. der Endkontrolle offenbar noch reichlich Luft nach oben...
Was die Farbe betrifft: Ich wollte partout kein schwarzes Smartphone und hatte mich deshalb für den einzigen alternativen Farbton Champagner-Gold entschieden. Das war ein Fehler. Das Handy wirkt in dieser Farbe, vor allem Im Bereich der rückwärtigen Kunststoff-Abdeckung des Akkufachs deutlich dunkler als auf den vielen schicken Promo-Fotos und dadurch extrem künstlich um nicht zu sagen ausgesprochen billig. Eine goldfarben gespritzte Plastikattrappe. Die bei uns in Berlin allenthalben anzutreffenden Schmuck-behangenen russischsprachigen Repräsentantinnen des horizontalen Gewerbes mögen ein Faible für diesen Farbton haben, mein Geschmack ist er nicht.
Das Display (lt. Hersteller ein AMOLED-Screen) bildet die Inhalte halbwegs farbstark und kontrastreich ab. Im Vergleich mit einem Super-AMOLED (Galaxy Note 2 mit ebenfalls 720X1080p Auflösung) wirken beispielsweise Videos jedoch eigenartig matt und milchig mit einem leicht rosa Farbstich. (Was bei einem echten AMOLED-Display eigentlich so nicht sein dürfte...) Der Touchscreen, der ja gemäß den Geräte-Spezifikationen aus hochwertigem 2.5 D-Glass bestehen soll, hat überdies deutliche Schwächen in der Sensitivität. Es kommt immer wieder vor, dass man Anwendungen mehrfach antippen muss, bevor eine Reaktion erfolgt. Außerdem klingt es, als ob man auf ein Stück Pappe tippt. Ich habe mir kürzlich ein billiges VK700 Pro zugelegt, das mit einem Display aus 3 D Gorillaglass ausgestattet ist. Bei dem geht das Touchgefühl (ähnlich wie beim Galaxy Note 2...) ganz klar mehr in Richtung hartes Glas als in Richtung billiges dünnes Plastik wie beim UMI Rome.
Insgesamt muss man sagen, dass die Innereien des UMI Rome eine deutlich bessere Performance abliefern, als es das mäßige Äußere vermuten lässt. Der Oktacore-Prozessor sorgt im Zusammenspiel mit den 3 GB RAM für flüssiges ruckelfreies Arbeitstempo bei Anwendungen und Downloads. Ob dies auch fürs Gaming gilt, habe ich nicht überprüft, da ich ich ohnehin nicht am Smartphone spiele.
Eine Ausnahme von diesem Lob bildet allerdings der Akku. Den finde ich ausgesprochen schwach. Eine Standby-Leistung von maximal 16-18 Std. bei (angeblich...) 2500 mAh finde ich völlig indiskutabel.
Die rückwärtige 8MP-Hauptkamera von Sony macht, was sie machen soll und liefert (vor allem bei Tageslicht...) vergleichsweise vernünftige Ergebnisse. Über die Qualität der Schnappschüsse mit der 2MP-Frontkamera breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Die proprietäre Kamera-App ist zudem schwer verbesserungswürdig. Makro-Aufnahmen sind beispielsweise Fehlanzeige. Hier kann allerdings der Appstore Abhilfe leisten.
Was den Sound betrifft, ist festzustellen, dass der einzige Lautsprecher des Phones zwar eingermaßen laut, unüberhörbar aber auch ziemlich blechern und höhenlastig quäkt. Entsprechend mau ist die Sprachqualität bei Telefonaten, vor allem im Freisprechbetrieb. Mit Poweramp und Viper4Android kann man allerdings die Klangqualität dahingehend tweaken, dass man als Ergebnis wenigstens über Kopfhörer Musik in durchaus akzeptabler Qualität genießen kann.
Ein Pluspunkt ist die Tatsache, dass das Phone werkseitig bereits gerootet ist und UMI mit Rootjoy eine Software bereit stellt, mit deren Hilfe man Updates und Installationen sowie das Aufspielen von Custom-ROMs (bislang gibt es für das ROME allerdings leider noch keine...) komfortabel mit ein paar Klicks am PC vornehmen kann.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass UMI mit dem Rome ein Smartphone auf den Markt gebracht hat, das sich, nicht zuletzt angesichts des vergleichsweise niedrigen Verkaufspreises, ganz gut schlägt, viel mehr aber auch nicht. Stärken und Schwächen halten sich in etwa die Waage. Wer angesichts des monatelangen Promo-Hypes Wunderdinge wie etwa Mittelklasse oder gar Flagship-Qualität für kleines Geld erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Bei einem Straßenpreis von roundabout 120-140,- € war derartiges allerdings für realistische Kenner der Materie von vorn herein nicht zu erwarten...
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