Windows 10 neu installieren plus Linux auf Medion Notebook

Ayumi

Ayumi

Stammgast
140
Hallo zusammen :)

Ich bins heute mal wieder mit ein paar Nicht-Android-Fragen :D

Hab das Medion Akoya E2228T Notebook und möchte zunächst einmal Windows 10 sauber neu installieren. Mit der Funktion zum Zurücksetzen wird man ja den vorinstallierten Medion-Dreck nicht los. Ich muss dazu sagen, ich habe schon einige Betriebssysteme installiert, Windows 10 war aber bisher nicht dabei. Hab jetzt sowohl auf der Seite von Microsoft, als auch in einigen Anleitungen gelesen, dass es nicht nötig ist, einen Stick oder eine DVD zu erstellen, wenn Windows 10 bereits installiert ist, sondern die ISO bzw das Tool von Microsoft ausreichen. Stimmt das? Ist die Installation dann wirklich komplett neu und sauber? Oder sind irgendwo dann noch die "alten Werkseinstellungen" oder sonst irgendwas gespeichert?

Außerdem möchte ich noch Linux als zweites Betriebssystem installieren, wahrscheinlich Lubuntu, besonders viel Platz ist ja nicht auf der Festplatte. Wie groß sollte denn die Windows-Partition sein? Mindestvorraussetzung ist ja 32 GB, hatte jetzt so irgendwas zwischen 35-45 gedacht? Office (2007) kommt auf jeden Fall drauf und sonst noch so ne Handvoll Programme, nix wildes. Dateien natürlich auf die externe Platte bzw. SD-Karte.

LG Ayumi
 
Also zum ersten Punkt kann ich Dir helfen:

Vorab: In den meisten Fällen wird automatisch die Windows 10-Version installiert, die vorher drauf war - ohne Nachfrage. Willst Du von Home auf Pro upgraden, musst Du aus dem Ordner "sources" die "install.esd" mit DISM so behandeln, das nur die Pro-Version in eine neue "install.wim" extrahiert wird. Dazu brauchst Du dann natürlich auch einen Key z.B. von Windows 7 Professional oder 8.x Pro, sonst klappt das nicht.

Aber der Reihe nach:
  • Erstmal lädst Du Dir das "Media Creation Tool" für Windows 10 1809 herunter. Das findest Du auf dieser Seite.
    .
  • Starte das Tool und lass es Dir einen USB-Stick entsprechend vorbereiten. Ein 4 GB-Stick sollte reichen, ich hab aber immer mindestens 8 GB verwendet - das fertige ISO (DVD-Abbild) hat 3.81 GB. Alternativ kannst Du ein ISO-Image erstellen lassen und dann später einen Stick manuell vorbereiten und den Inhalt draufkopieren. Traust Du Dir das nicht zu, lass einfach das Media Creation Tool die Arbeit für Dich machen.
    .
  • Willst Du wie beschrieben nur die Pro-Version haben, musst Du die "install.esd" aus dem "Sources"-Ordner auf die Festplatte/SSD kopieren und dann in der Kommandozeile mit DISM eine "install.wim" mit der Pro-version extrahieren:

    dism /export-image /sourceimagefile:d:\Install.esd /sourceindex:5 /destinationimagefile:d:\install.wim /compress:max /checkintegrity

    Hier gehe ich mal davon aus, das die Datei direkt auf D: liegt - ansonsten den Pfad anpassen. Der Index 5 ist bei mir die Pro-Version, sollte also passen. Sicherheitshalber kannst Du nochmal nachschauen:

    dism /get-wiminfo /wimfile:d:\install.esd

    Das gibt alle in der "d:\install.esd" enthaltenen Versionen inkl. Index aus.
    .
  • Anschließend lösche vom USB-Stick im "sources"-Ordner die "install.esd" und kopiere die neu erstellte "install.wim" dort hinein.

    Anmerkung: Die Dateierweiterung .wim ist korrekt - .esd ist etwas stärker komprimiert als .wim, Setup akzeptiert aber beide.
    .
  • Willst Du die Festplatte oder SSD des Notebooks komplett bereinigen, also auch die Wiederherstellungspartitionen löschen um deren Platz zu nutzen, boote vom USB-Stick und lass das Setup im Startbildschirm stehen. Drücke dann SHIFT+F10, das bringt eine Eingabeaufforderung hoch. Gib dort das Kommando

    diskpart

    ein. Das startet die Kommandozeilenversion der Datenträgerverwaltung. Gib dort zuerst

    list disk

    ein. Das listet alle Datenträger auf. Merke Dir den Deiner Festplatte/SSD, zu erkennen an der Größe, meist ist dass das Erste Laufwerk, also index 0.

    2019-01-10 13_01_07-Administrator_ Kommandozeile (Admin) - diskpart.png

    Wähle die Platte/SSD (hier in meinem Fall ist das eine 512 GB M.2 NVMe-SSD von Samsung) aus durch

    select disk 0

    Passe hier den Index entsprechend an. Wähle den Index mit Bedacht, denn der nächste Befehl löscht unwiederruflich ALLE Partitionen, ja die ganze Partitionstabelle von dem Laufwerk - und damit auch Recovery-Partitionen, die man so in der Datenträgerverwaltung nicht gelöscht bekommt.

    clean

    Nun kannst Du die Eingabeaufforderung einfach schließen und das Setup fortsetzen - oder nur "diskpart" mit

    exit

    Beenden, falls Du da noch ein wenig schauen willst.
    .
  • Erstelle im Setup manuell die Partition für Windows 10, damit noch genug Platz frei bleibt für die Linux-Partitionen (root und swap). Ich wähle als größe meist zwischen 50 und 80 GB - das reicht zumindest bei mir völlig, selbst mit Office 2019-Installation usw.

    So sieht das bei mir aus:

    2019-01-10 13_19_15-Computerverwaltung.png


    2019-01-10 13_20_40-Dieser PC.png

    Bedenke, das Windows die Größe automatisch aufsplittet auf mindestens 2 Partitionen - bei GPT-Datenträgern auch noch weitere für (U)EFI-Boot. Du kannst die Größe der Hauptpartition hinterher aber mit "Erweitern" im Setup auf die gewünschte glatte Größe bringen.
    .
  • Das war's - Setup sollte nun starten. Fragt es nach dem Key, sage "ich habe keinen Installationsschlüssel" oder so ähnlich, den kannst Du hinterher einfach im laufenden System eintragen und aktivieren.
    .
  • Nach der Windows 10-Installation musst Du theoretisch nur Linux booten und ihm eine weitere Partition als "/" (root) zuweisen, sowie eine für die Auslagerung (swap), die so ca. 50% bis 2/3 des Hauptspeichers groß sein sollte.
 
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Wow, danke für deine ausführliche Antwort!! :1f64f:

Ich hab Home und will wieder Home installieren, das sollte also soweit keine Probleme machen. Wobei, bei Windows weiß man ja nie :1f602:

Lade jetzt gerade mit dem Tool das ISO-Image runter. Wollte es eigentlich gleich auf den Stick machen, aber das weigert sich, wenn der nicht mindestens 8 GB groß ist. :1f611:

Was die Wiederherstellungspartition angeht: Was genau ist da gespeichert (ein Backup vom Auslieferungszustand?) und wird dort, wenn ich normal das Setup durchlaufen lasse, irgendwas dran geändert (aktuelles Backup hinterlegt?)? Wenn ich in die Datenträgerverwaltung schaue, sehe ich drei Partitionen, C: mit Windows, dann die Partition 0 als EFI-Systempartition und die Partition 4 mit 855 MB als OEM-Partition. Bei letzterer gehe ich davon aus, dass diese der Wiederherstellungspartition entpricht. Wenn ich die während des Setups lösche, wird dann eine neue angelegt, die ich ggf später nochmal löschen muss oder bin ich die dann komplett los?

LG Ayumi
 
@Ayumi Wenn da keine weitere Partition dabei ist, kannst du alles löschen und anschließend neuinstallieren. Die 3 Partitionen gehören alle zu deiner aktuellen Windows-Installation.

Die Aufteilung angeht, musst du selbst wissen wo du mehr Platz brauchst, allgemein sind die 60GB aber wirklich sehr wenig, dass ich mir an deiner Stelle überlegen würde, ob es nicht wirklich sinnvoller wäre, sich für ein Betriebssystem zu entscheiden.
 
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Das andere kannst du ja immer noch in einer virtuellen Maschine betreiben. Kommt aber auf den Anwendungsfall an, ob das sinnvoll ist.
 
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Mittlerweile gibt es ja auch noch die Möglichkeit, Linux als Subsystem zu installieren. Aber wenn dann werde ich es "richtig" installieren oder gar nicht. Das ganze scheitert aber im Moment ohnehin daran, dass ich das blöde Windows 10 wegen ein paar MB nicht auf meinen Stick bekomme... :1f610:
 
@Ayumi kannst dir auch Lubuntu auf nen Stick packen und davon booten.
 
Ayumi schrieb:
Wenn ich in die Datenträgerverwaltung schaue, sehe ich drei Partitionen, C: mit Windows, dann die Partition 0 als EFI-Systempartition und die Partition 4 mit 855 MB als OEM-Partition. Bei letzterer gehe ich davon aus, dass diese der Wiederherstellungspartition entpricht. Wenn ich die während des Setups lösche, wird dann eine neue angelegt, die ich ggf später nochmal löschen muss oder bin ich die dann komplett los?

Würde auch sagen, das letztere vom Hersteller stammt. Diese wird dann nicht wieder neu angelegt. Für ein komplettes Wiederherstellungsabbild ist die aber zu klein. Vermutlich sind da nur Treiber oder ähnliches abgelegt.
 
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@nik dann müsste das aber die erste Partition sein, ncht die vierte wie er schreibt. Diese OEM-Partition legt Windows schon seit Vista an - damals war die nur 100 MB groß, ging dann auf 500 MB wie bei mir auch aktuell.
 
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Das Problem mit dem Laufwerkbuchstaben habe ich zum Glück nicht. Belegt ist das Ding auch nur so etwas über die Hälfte, wenn ich es gerade richtig im Kopf habe. Kann das denn weg oder braucht's das für irgendwas?
 
@TimeTurn Bei einer Neuinstallation, ja. Nicht aber, wenn sie nachträglich hinzugefügt wurde.

@Ayumi die Partition kannst du auch löschen
 
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@TimeTurn Warum so kompliziert? Im MediaCreationTool kann man, wenn der Key nicht automatisch erkannt wird, bei der Installation auswählen ob es Home oder Pro sein soll.
@Thyrion Eine VM wird auf einem so alten Notebook nicht laufen, nicht mal mit Lubuntu.

@Ayumi Mein Vorgehen wäre in dem Fall folgendes.
1. Windows Key mit ProduKey sichern.
2. Mit dem MediaCreationTool einen USB-Stick mit Windows 10 1809 erstellen.
3. Daten sichern!
3. Vom USB-Stick booten.
4. Windows installieren.
5. Treiber die nicht automatisch von Windows 10 erkannt werden über hier herunterladen und installieren.
6. Die VendorID und DeviceID findest du im Gerätemanager unter Eigenschaften > Details > Dropdown Menü > HardwareIDs
7. Einen USB-Stick mit LinuxMint XFCE erstellen.
8. Vom USB-Stick booten.
9. Durch den Installer klicken. Windows wird nach meiner Erfahrung automatisch erkannt.
10. Beim nächsten booten kannst du dann zwischen Windows und Linux auswählen.

Warum LinuxMint und nicht ein Ubuntu Abkömmling? Das ist Geschacksache! Wenn du aber per Drag and Drop Fenster nebeneinander möchtest nimm eins mit XFCE weil LXDE diesen Komfort nicht hat. XFCE ist auch sehr schlank und wird auf dem Laptop auch laufen.
 
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kmo schrieb:
Warum so kompliziert? Im MediaCreationTool kann man, wenn der Key nicht automatisch erkannt wird, bei der Installation auswählen ob es Home oder Pro sein soll.

Das man ohne Key installieren kann, hab ich geschrieben - der Rest stimmt leider nicht. Leider erstellt das Tool eine "install.esd" wo alle Versionen mit drin sind - nur ob 32 oder 64-Bit kann man also im Endeffekt wählen. Was man bei der Windows-Version wählt ist wurscht - das folgende ISO wurde mit dem MediaCreationTool als Pro x64 erstellt:

2019-01-19 21_49_59-Administrator_ Kommandozeile (Admin).png
 
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@TimeTurn Ich weiß nicht was du anderst macht als ich aber nachdem ich den mit dem MediaCreationTool erstellen USB-Stick gebootet hatte, konnte Windows als meistens richtig erkennen ob es Home oder Pro ist und wenn das nicht der Fall konnte ich die richtige Version selber auswählen. Windows in der N Version und die Education Version ist für Privatpersonen und die meisten Unternehmen nach meiner Erfahrung komplett zu vernachlässigen.
Diskpart habe ich auch noch nie bei einer Windowsinstallation gebraucht das geht alles mit der GUI einfacher.
Für mich liest sich das was du da machst wie mit der Kirche ums Dorf.
 
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@Raz3r Auch wenn das ein heise.de Download ist, sieht das Tool nicht wirklich seriös aus. Das MediaCreationTool kann das gleiche und ist von Microsoft. Aber jeder so wie er es will.
 
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@kmo Nur dass Du hier tatsächlich direkt wählen kannst, welche Version in welcher Architektur geladen wird. Die Links werden direkt über den Microsoft-Server generiert. Ich nutze das Tool, allerdings in einer älteren Version, schon lange ohne Probleme. Aber wie Du sagtest, jedem wie er es will.

Allerdings muss man bei solchen Tools natürlich immer aufpassen, was bei Installation an Optionen angewählt ist. Das sollte aber obligatorisch sein. Dem, der immer auf weiter klickt und nicht liest, kann man nicht helfen.

Alternativ kann man die ISO-Dateien übrigens auch über die Entwickleroptionen in Chrome (WinMobile als UserAgent wählen) direkt downloaden.
 
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kmo schrieb:
@Thyrion Eine VM wird auf einem so alten Notebook nicht laufen, nicht mal mit Lubuntu.
Das wäre auszuprobieren. Der Prozessor jedenfalls unterstützt VT-x.
 
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kmo schrieb:
Ich weiß nicht was du anderst macht als ich aber nachdem ich den mit dem MediaCreationTool erstellen USB-Stick gebootet hatte, konnte Windows als meistens richtig erkennen ob es Home oder Pro ist und wenn das nicht der Fall konnte ich die richtige Version selber auswählen.
Genau das ist der Punkt: Es ging mir darum, wenn man Home installiert hatte aber auf Pro wechseln will - wer lesen kann ist klar im Vorteil. Denn dann wird Windows 10 anhand der digitalen Signatur wieder die Home-Version installieren, wenn das Gerät damit ausgeliefert wurde, da es das anhand der digitalen Signatur und dem im UEFI hinterlegtem Windows-Key erkennt. Um Windows 10 zu zwingen, die Pro-version zu installieren, muss man die anderen Versionen aus dem Image werden.
 
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