Androidmüdigkeit

Ein Thread, wie für mich gemalt. Ich kann dich verstehen, lieber TE.
Bis vor 1,5 Jahren war ich noch täglich mehrere Stunden an der Kiste, mein Debian SID war über 10 Jahre meine Spielwiese, (davor war es viele Jahre LFS), ich kaufte mir alle paar Monate ein neues "gebrauchtes" Smartphone und ersetzte das aktuelle durch einen Verkauf, so dass es quasi immer 1:1 aufging.

Aber, ich saß irgendwann mal an meinem Schreibtisch und hinterfragte. Seither arbeite ich mit openSUSE in der wohl langweiligsten Leap-Form, nutze ein Smartphone, das nicht mehr der neueste heiße Shi* ist, und hechele auch nichts und niemandem mehr hinterher. "Altersmilde" nennt das meine Frau. Ich denke ja eher, sie hat einen Riss in der Schüssel. Mittlerweile bin ich froh, wenn Rechner und Smartphone einfach funktionieren. Ein Tablet besitze ich auch, das lief zuletzt an Weihnachten. Wird vermutlich irgendwann mal den deep drained Tod sterben.

Mit Apple bin ich eh fertig. Wer, wie Personen aus unserem Umfeld, sich ein iPhone für knapp 2000 Euro kauft, hat den letzten Schuss nicht mehr gehört oder ein zu kleines Gemächt. Andere kaufen sich für solche Summen einen kleinen Gebrauchtwagen. Die Summen, die man heute für Galaxy S* und iPhones zahlen muss, sind absurd und nur noch durch Geldgier zu erklären. Übrigens, mein Handyhype ging 95 los, als einer der ersten 600 ePlus Kunden. Kein Netz, aber ein PT9 als dicke Beule in der Hosentasche. Wenn ich daran zurückdenke, würde ich gerne meinem damaligen Ich eine reinhauen.
 
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SuseNikon schrieb:
Kein Netz, aber ein PT9 als dicke Beule in der Hosentasche.

Und heute sind Menschen, deren Smartphone man in der Hosentasche sehen kann, schon wieder uncool - ist dann nämlich viel zu wenig schmal ... ;)
 
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SuseNikon schrieb:
Aber, ich saß irgendwann mal an meinem Schreibtisch und hinterfragte.

Ja, so ging es mir auch. Wobei das auch unmittelbar mit persönlichen Erlebnissen in den letzten Jahren zu tun hatte.

Mittlerweile bin ich froh, wenn Rechner und Smartphone einfach funktionieren.

Ist bei mir dasselbe. Letztes Wochenende habe ich endlich mal das "Projekt" umgesetzt, mir die DELL-Workstation, die mir meine Frau aus der Firma mitgebracht hatte, zurechtzubasteln. Dazu muss ich sagen, dass ich noch einen weiteren Tower unter dem Schreibtisch habe, den ich für TV-Aufnahmen und "Videoschnitt" benutze. Auf dem läuft noch Windows 7, weil die TV-Karte nur damit richtig läuft. Das heißt, ich habe gleich an zwei PCs rumgebastelt - und das ganze Wochenende eigentlich nur geflucht... ;) Am Ende hat zwar alles funktioniert, trotzdem hat mich das Ganze mal wieder zum Nachdenken angeregt.

Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt technikmäßig noch mehr "abspecken" werde. Die ganze "Filme-Aufnehmerei" werde ich mir ab jetzt auch sparen, weil man sich den Kram auch in den Mediatheken anschauen oder (mit entsprechenden Tools) sogar runterladen kann. Das heißt, den TV-Rechner werde ich mir komplett sparen, zumal ich darauf auch keine Lust mehr habe. Dran glauben wird auch die Sat-Schüssel, die ich vor ein paar Jahren installiert habe. Lineares Fernsehen schauen meine Frau und ich sowieso nicht mehr, und mit Netflix und Prime hat man ohnehin schon ein Überangebot an Unterhaltung. Davon abgesehen lese ich auch mittlerweile wieder sehr viel. Und wenn ich den mal einen Film unbedingt haben möchte, kaufe ich ihn mir einfach auf Blu-Ray oder DVD.

Mit Apple bin ich eh fertig.

Wie gesagt, ich war gute sieben Jahre großer Fan der Geräte, vor allem der Macs. Aber da hat sich auch ziemlich gewandelt. Würde wahrscheinlich auch schon lange eine Linux-Distribution nutzen, wenn ich mir nicht so viel Software gekauft hätte, die es nur unter Windows gibt. Aber Windows 10 reicht mir vollkommen aus, weil ich damit bestens arbeiten kann. Also auch kein Grund, irgendwas zu verändern. Und die Preise, die Apple mittlerweile veranschlagt, sind jenseits von Gut und Böse.

Wenn ich daran zurückdenke, würde ich gerne meinem damaligen Ich eine reinhauen.

Wenn du noch eine Hand frei hast, würde ich dir meine Backe auch noch hinhalten. ;) Hatte meiner Frau auch kürzlich gesagt, wie ich mittlerweile zu dem ganzen Technikkram stehe, was sie erst mal mit Verwunderung und der Aussage quittiert hat, dass ich mich doch immer sehr gerne damit befasst hätte. Aber die Zeiten sind definitiv vorbei, und ich kann nicht mal sagen, dass mich das ärgern würde - im Gegenteil. Es gibt wichtigere Dinge im Leben und (für mein Empfinden) auch wesentlich schönere Hobbies, mit denen man sich beschäftigen kann.

Wenn ich heute noch mal an Rechnern bastle, so wie letztes Wochenende, dann eher wegen des guten Gefühls, etwas Gebrauchtes noch mal funktionsfähig bekommen zu haben und nichts Neues gekauft haben zu müssen. Davon mal abgesehen, dass man damit unnötigen Elektroschrott vermieden hat. Aber die Zeiten, in denen ich das wirklich aktiv gesucht hätte, sind auf jeden Fall vorbei.
 
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Sponskodroid schrieb:
Würde wahrscheinlich auch schon lange eine Linux-Distribution nutzen, wenn ich mir nicht so viel Software gekauft hätte, die es nur unter Windows gibt.

Linux ist nur kostenlos, wenn deine Zeit nichts wert ist. ;)
(Hat Jamie Zawinski gesagt und stimmt.)

Diese dauernde Jagd nach einem besseren System, obwohl das, an dem man sitzt, alle Aufgaben erfüllt, die es hat, erschließt sich mir längst nicht mehr. Betriebssystemesoterik.
 
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So weit würde ich in meiner Argumentation nicht gehen. Es kommt eben drauf an, was man will. Selbst Ubuntu ist kein sicheres System, was Monate problemlos vor sich hinrödelt. Ich bin mittlerweile froh und dankbar, dass openSUSE sich auf ein LTS-light mit jährlichen Zyklen eingegroovt hat. Die wenigen Patches, die zwischenzeitlich mal herein kommen, kann man geflissentlich nebenbei installieren. Bis vor 1,5 Jahren war ich jeden Tag mein Debian Sid am Schubsen. Auf einem Zweitrechner lief Fedora Rawhide, um den Thrill noch zu erhöhen. Das ganze war nicht mal sonderlich zeitaufwendig, den Debian Sid Rechner habe ich sogar als Produktivsystem genutzt. No risk, no fun. ;)

Ich bin jetzt im 23ten Linux Jahr und habe früh angefangen, beim Rechnerkauf darauf zu achten, dass die Hardware nicht exotisch ist und bloß kein nvdida Geraffel, das bringt von Haus aus Probleme mit. Viele Jahre Thinkpads genutzt, ohne Probleme, dazu immer HP Drucker/Scanner. Alles einwandfrei. Mittlerweile arbeite ich mit HP Rechnern auf AMD Basis und was soll ich sagen? Kein Stress. Selbst UEFI und SecureBoot laufen unter openSUSE Leap15.

Mittlerweile ziehe ich eher wieder vor die Tür, nehme meine Knipse im Rucksack mit und suche nach Motiven. Lasse den Rechner einfach Rechner sein, nutze ihn nur, wenn ich meinen Job erledige. Meine Smartphones haben seit Jahren eine Akkulaufzeit von um die 4 Tage, weil ich alles bin, aber kein Hardcore User. Telefoniere sogar eher damit, als dass ich lange tippe. Da wir Pubertäre Mädchen haben, kommt man sicher um das eine oder andere nicht drum herum, aber ich nehme weiß Gott nicht mehr alles mit, was einem der Technikgott auf den Tisch knallt.
 
SuseNikon schrieb:
Ich (...) habe früh angefangen, beim Rechnerkauf darauf zu achten, dass die Hardware nicht exotisch ist

Du stimmst deinen Rechner auf dein Betriebssystem ab, nicht andersrum? Das halte ich schon für befremdlich. Und ob systemd unbedingt auf einen Rechner gehört, den ich als Arbeitsgerät einsetzen wollen würde...

... Entschuldigung, wir kommen vom Thema ab. ;)
 
Och, so ein bißchen OT ist schon okay ;)

Ich stimme meinen Rechner nicht auf das OS ab, zumindest nicht zielgerichtet, sondern achte eben darauf, dass die HW nichts exotisches mitbringt. Je mehr Stangenware im Rechner verbaut ist, umso leichter ist eine Installation. openSUSE hat eine 1a Hardware Erkennung, Fedora ebenfalls. Beides habe ich schon auf völlig unterschiedliche Rechner drauf installiert, ohne langes Zutun, also ootb. Darin sehe ich auch nichts schlimmes.
 
Rosa Elefant schrieb:
Diese dauernde Jagd nach einem besseren System, obwohl das, an dem man sitzt, alle Aufgaben erfüllt, die es hat, erschließt sich mir längst nicht mehr. Betriebssystemesoterik.

Ging mir dabei eigentlich nie um das "bessere" System - da es das faktisch sowieso nicht gibt -, sondern um das, was mich am wenigsten nervt. Als OS X überhaupt nicht mehr meinen Nutzungsgewohnheiten entgegenkam, wurde es eben wieder durch Windows ersetzt. Nun habe ich mit Windows 10 mittlerweile auch so meine Probleme (vor allem mit HP-Druckern oder dass Updates ausgerollt werden, die diverse Drittanbieter-Software quasi abschießen), sodass ich nicht sagen kann, dass es weniger Arbeit wäre, es ordentlich zum Laufen zu kriegen, als irgendeine Linux-Distribution. Aber wie gesagt, ich habe einiges an Software gekauft, und deswegen bleibe ich bei Windows. Wäre mir dann doch zu viel Arbeit, dafür entsprechende Pendants zu finden.
 
Ist doch bei allem so. Irgendwann haben wir es satt.
 
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Seufz.

Mein OnePlus frisst jetzt Ladegeräte. Sein Dashkabel funktioniert positionsabhängig (ist also hin), ein Ersatzkabel mit Adapter Micro-USB -> USB-C funktionierte einen Tag lang und wird jetzt gar nicht mehr erkannt. Ein drittes (Leih-)Ladegerät funktioniert... noch.

Scheint, als war's das.
 
Ich würde es bei mir mittlerweile als ,,Mobile-Müdigkeit" bezeichnen. Obwohl ich mehrere Stunden am Tag das Smartphone in der Hand habe und das vielleicht auch schon krankhaft ist, bin ich total genervt davon. Kein Gerät, kein System und kein Konzert überzeug mich und nichts davon michte ich langfristig nutzen. Am liebsten würde ich eine Pause von der Technik nehmen, aber das geht weder privat noch beruflich. Es nervt!
 
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Warum geht es privat nicht?
 
Er ist LKW Fahrer. ;)-old
 
PINTY schrieb:
Am liebsten würde ich eine Pause von der Technik nehmen, aber das geht weder privat noch beruflich.

In meinem Fall ist es keine Pause, sondern ein konsequentes Runterschrauben der Zeit, die ich mich mit Technik befasse. Überhaupt habe ich mich jetzt (nicht nur in Sachen Technik) auf eine Art "Minimalismus-Trip" eingeschossen, den ich nun konsequent weiterverfolgen werde. Es werden nur noch die Dinge behalten oder neu angeschafft, die ich auch tatsächlich benutze.

Aktuell miste ich bei mir komlett aus. Hatte über die Jahre viele Notebooks, Tower und Monitore gehortet, die ich entweder von meinen Kunden übernommen oder die meine Frau aus der Firma mitgebracht hatte. Die Sachen waren allesamt funktionsfähig und wären sonst auf dem Schrott gelandet. Das war so viel Zeug, dass ich mir für jeden Mist einen eigenen Rechner hinstellen konnte. Beispielsweise hatte ich mir aus den alten Teilen einen "Test-Rechner" zusammengebaut, den ich nur dafür abgestellt hatte, um mein HDD-Dock daran anzuschließen, mit dem ich stundenlang Festplatten testen konnte.

Aber vieles verschenke ich gerade oder setze die Geräte neu auf, um sie zu sehr fairen Preisen zu verkaufen. Und einiges von meiner Technik baue ich momentan komplett ab. Aktuell muss meine Sat-Schüssel dran glauben, weil wir sowieso kaum noch lineares Fernsehen schauen. Meine Frau war erst skeptisch, stimmt mir mittlerweile aber auch zu, weil wir mit Netflix, Prime & Blu-Rays Co. ohnehin schon ein Überangebot an medialer Unterhaltung haben. Deshalb konnte ich auch meinen "Fernseh-Rechner" abbauen, weswegen ich nicht nur unter dem Schreibtisch wieder mehr Platz habe, sondern auch auf dem Tisch, weil damit auch der zweite Monitor wegfällt. Und ich muss sagen, dass mir dieses "digitale Detox" einfach nur guttut. Davon mal abgesehen, dass die Wohnung und vor allem das Arbeitszimmer nun wesentlich geräumiger und gemütlicher werden - einfach nur befreiend!

Ich habe eben gemerkt, dass mein Interesse an Elektronik massiv abgenommen und stattdessen das Interesse an anderen Beschäftigungen zugenommen hat. Aber vor allem wurde mir bewusst, wie viel Zeit ich mit diesem unnötigen "Hobby" verschwendet habe. Überhaupt denke ich, dass man sich heutzutage viel zu viel mit dem Kram beschäftigt und beschäftigen "muss". Momentan stehe ich z.B. mit "TPvision" in Kontakt, die den Support für Philips übernommen haben. Hintergrund ist der, dass unser Android-Fernseher, den wir im September 2017 gekauft haben, in einem Bootloop feststeckt - und alle Versuche, das Problem zu beheben, haben bislang nicht gefruchtet. Selbst das "Upgrade" bzw. der Workaround, das Gerät neu zu installieren, hängt in einem Bootloop fest. Nun ja, mittlerweile haben wir uns wieder einen Samsung-Fernseher zugelegt, der wesentlich besser funktioniert. Das Ding ist nur, dass ich es unheimlich nervig finde, mich mit diesem Mist auseinanderzusetzen. Alles mögliche ist mittlerweile so "technologisiert" und vor allem softwareseitig derart aufgemotzt worden, dass man kaum noch Geräte findet, die wirklich 10 Jahre und mehr ihren Dienst verrichten.

Dieses Genervtsein führt mich mitunter sogar dazu, mein IT-Gewerbe (bin quasi ein kleiner Schrauber) Ende des nächsten Jahres an den Nagel zu hängen. Die Zeiten, in denen ich mich mit Freude und Interesse mit diesen Technologien befasst habe, sind einfach vorbei. Und ich kann nicht mal sagen, dass mir das sonderlich leidtun würde. Im Gegenteil - es fühlt sich eher wie eine Befreiung an. Und mir wird (teilweise sogar schmerzlich) bewusst, was ich mit der Zeit, die ich für diesen Mist investiert habe, alles Sinnvolles hätte anfangen können.
 
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Ich für meinen Teil glaube auch, dass viele einfach "voll' sind.
Nicht nur von Android oder Apple, sondern von Informationsflut, Erreichbarkeit und Abhängigkeit allgemein.

Ich habe gerade eine fast 6-wöchige Internet-Pause im privaten Bereich hinter mir. Geplant war 1 Monat. Die ersten Tage waren nicht leicht, war ich doch täglich gut dabei. Aber mit den Tagen und Wochen verlor alles mehr und mehr an Wichtigkeit. Beruflich ging es leider nicht komplett, aber dort lief Internet auf Sparflamme.
Ich habe die Wochen davor und währenddessen darüber nachgedacht, wie viel Zeit ich mit dem Internet oder mit Spielchen verbrate.
Als Vater und Ehemann habe ich mit meinem Internetstreik innerhalb meiner Familie darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen "nein" sagen können.
Es kotzt mich einfach an, wie viel Zeit mit dem Smartphone und/oder der Internetsucht einfach nur verbrennt und wirkliche soziale Kontakte oder sinnvolle Dinge darunter leiden.

Da ich in meinem Leben schon öfter nein sagte, gegen den Strom schwamm, oder wieder mal der Sonderling war, der alles anders macht, fiel das auch dieses Mal nicht schwer.

Ich kann nur Mut machen, einfach mal ne Weile - im Rahmen des Möglichen - auszusteigen, sich zu besinnen, durchzuatmen, vielleicht neu zu orientieren. Ich denke, es lohnt sich.
Ich klebte echt zu viel an der Technik, sie sollte uns unterstützen, niemals beherrschen. So sehe ich es jetzt wieder.
 
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iieksi schrieb:
Ich klebte echt zu viel an der Technik, sie sollte uns unterstützen, niemals beherrschen. So sehe ich es jetzt wieder.

Ganz genau! ist mittlerweile auch meine Einstellung, und ich bin froh, dass ich den ganzen Kram jetzt differenzierter betrachten kann.

Ich habe mich in letzter Zeit auch mal selbst beobachtet und dabei tatsächlich die Feststellung gemacht, dass mich der ganze materielle Kram - und insbesondere der elektronische - nicht mehr anzieht. Früher konnte ich in keinem Elektromarkt an dem Zeug vorbeigehen, aber jetzt sind mir die Sachen fast schon egal. Auch bei den ganzen Geräten, die ich in den letzten drei Tagen über Ebay-Kleinanzeigen an den Mann gebracht habe, war ich eher erleichtert, als dass ich ihnen nachgetrauert hätte. Ich werde mir in absehbarer Zeit auch nichts Neues mehr kaufen und eher nach gebrauchten Geräten schauen, wenn mal was den Geist aufgibt. Mache ich mit Rechnern schon länger so und fahre damit sehr gut, zumal man dann sogar der Umwelt einen Gefallen tut, wenn auch nur einen kleinen.

iieksi schrieb:
Ich kann nur Mut machen, einfach mal ne Weile - im Rahmen des Möglichen - auszusteigen, sich zu besinnen, durchzuatmen, vielleicht neu zu orientieren. Ich denke, es lohnt sich.

Auch das kann ich nur unterstreichen, wobei ich glaube, dass eine Neuorientierung nur schwer zu "erzwingen" ist. Ist aber wohl mit allem so. Es muss einfach von alleine kommen. Im Großen und Ganzen kann ich jedenfalls sagen, dass ich mich jetzt lieber für "Erlebbares" erwärmen kann, statt mich mit toten Gegenständen zu beschäftigen. Dieses Hobby war eine Zeit lang sicherlich ganz okay, aber ich habe es in der Vergangenheit einfach zu intensiv betrieben. Aber ich denke, diese Neuorientierung wäre früher oder später sowieso eingetreten, weil ich mich eben als Mensch verändert habe.
 
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Ja, ich denke, das kommt einfach irgendwann mit den Jahren.
Menschen entwickeln sich, verändern sich, werden (wie in meinem Fall) auch nachdenklicher.

Ich sehe gerade, das Thema gleitet in eine völlig andere Richtung, als von @Rosa Elefant vermutlich beabsichtigt war, sorry :blink-old:
 
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Ja, ich hätte lieber gern über iPhones diskutiert, aber macht ihr mal ...

Ernsthaft: Ist doch schön, dass ich so eine philosophische Diskussion anstoßen konnte. Ich lese hier alternd mit. ;)
 
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Der ganze Run auf die neuen Geräte ist reine „Geilheit“ auf neue Technik. Brauchen tut man es ja eigentlich nicht.
Habe die Tage ein iP 7Plus gekauft. Das läuft nicht wirklich schlechter als mein XS.
Auch bei den Bildern kann ich auf dem Gerät keinen Unterschied feststellen.
Der Größte Unterschied ist die Optik.
 
hellmichel schrieb:
Der ganze Run auf die neuen Geräte ist reine „Geilheit“ auf neue Technik. Brauchen tut man es ja eigentlich nicht.
Habe die Tage ein iP 7Plus gekauft. Das läuft nicht wirklich schlechter als mein XS.

Ich habe hier in der Schublade noch ein iPhone 6, das mir meine Frau aus der Firma mitgebracht hatte und das ich letztes Jahr als Zweitgerät mit in den Urlaub genommen habe. Habe es dann (mitsamt MultiSIM) als Navi und mp3-Player benutzt, wobei es als "Primärgerät" auch noch taugen würde. Wahrscheinlich bekommt meine Frau demnächst auch noch ein gebrauchtes 7er. Die Geräte werden auch meist nicht aussortiert, weil sie nicht mehr funktionieren, sondern weil die Mitarbeiter geil auf was Neues sind.

Für mich wird das Honor View 10 wohl das letzte Smartphone gewesen sein, dass ich mir neu gekauft habe. Ich werde in Zukunft nur noch auf Gebrauchtgeräte setzen, so wie ich es mit PCs auch schon handhabe. Ich finde diese Jagd nach neuer Technik einfach nicht mehr erstrebenswert. Ich bin aber auch noch nie einer gewesen, der sich alles zwei Jahre ein neues Smartphone zugelegt hat. Ich hatte schon immer einen sehr "kleinen" Mobilfunktarif und werde das in Zukunft auch nicht ändern, nur um in aller Regelmäßigkeit ein neues Gerät zu bekommen.

iieksi schrieb:
Menschen entwickeln sich, verändern sich, werden (wie in meinem Fall) auch nachdenklicher.

Nachdenklich war ich zwar schon immer, aber erst in den letzten ein, zwei Jahren hab ich das auch mal auf mein Technik-Interesse angewendet. Da hat sich dann so langsam gezeigt, dass ich mich tatsächlich mehr darüber freue, wenn ich etwas Gebrauchtes noch mal in Gang kriege, als wenn ich ein neues Gerät auspacke. Zum einen wegen des finanziellen Aspekts und zum anderen der Nachhaltigkeit wegen.

Dass sich dieses Interesse grundsätzlich so relativiert hat, habe ich aber auch nicht forciert. Spätestens dann, wenn man jemanden verliert, macht man sich so seine Gedanken darüber, was wirklich wichtig ist - und dann kommt die Einsicht ganz von selbst. Als mein Vater vor zwei Jahren (nach schwerer, aber glücklicherweise kurzer Krankheit) gestorben ist, wurde mir das erst bewusst. Dabei habe ich mir nach einiger Zeit gewünscht, ich könnte mich wieder mit so banalen Dingen wie Technik beschäftigen. Aber das habe ich bis heute in dieser Form nicht mehr geschafft. Und das muss ich ja auch nicht. Aber mir ist bewusst geworden, wie wertvoll Zeit ist - und die möchte ich jetzt nicht mehr mit so unsinnigen Themen verschwenden.
 
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