Frage bezüglich der SAR-Werte [bq Aquaris X5 Plus]

Das erklärt aber leider immer noch nicht, warum sich der SAR-Wert am Körper zwischen dem X5 und dem X5 Plus um den Faktor 2 unterscheidet.

MfG
flip
 
Ich meine gelesen zu haben, dass es eine neue Messmethode gibt.
Überspitzt gesagt, mal mit 1m Entfernung und mal mit 10cm Abstand.
Dann erhöht sich natürlich der wert.
 
Hast du eine Quelle dafür? Dass es bei der Messung unterschiedliche Abstände geben kann, wurde hier schon mehrfach erwähnt.
 
Nee. Leider nicht.
Ich hab es irgendwo gelesen, aber weiß nicht mehr wo.
 
Hier mal eine Übersicht zu Messaufbau und beteiligter Normen. Die Normen selbst sind nicht frei verfügbar.
Elektrosmoginfo

Es sind drei Normen im Einsatz, dabei gibt es von einer zwei Interpretationen:
EN 62209-1 Anwendungsfall "Telefonieren mit dem Handy am Ohr"
EN 62209-2 Anwendungsfall "Betrieb beim Tragen des Handys am Körper"

Bei der -2 können die Hersteller die Messwerte entweder vom Handy allein angeben, oder wenn es in einer vom Hersteller empfohlenen Hülle steckt.
(https://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/schutz/vorsorge/sar-handy.html)

Wie ich zuvor schon schrieb, hat der Abstand einen Quadratischen Einfluss auf die Strahlungsintensität. 2..3mm Hülle haben also einen deutlichen Einfluss.
Betrachtet man die abgestrahlte Leistung eines idealisierten Kugelstrahlers nach EIRP, dann bedeutet das, wenn der Abstand der Antenne zum Körper durch die Rückseite der Handyschale 2mm beträgt und mit einem Cover 4mm, so ist die einwirkende Strahlung auf einen Referenzpunkt nur noch 1/4 so stark.

Ich lasse jetzt mal dahingestellt, ob es gut ist, wenn Hersteller das Verwenden des Handies in einer Hülle als implizit vorgeben, nur um ihre Werte zu schönen.

Was man auch nicht außer Acht lassen darf ist, dass die Hersteller in den Normen die Maximalleistung angeben müssen. Diese ist aber nur dann relevant, wenn das Gerät in einer schlecht abgedeckten oder gut abgeschirmten Umgebung betrieben wird. Alle Geräte verfügen über eine adaptive Leistungsanpassung, sie senden also nur mit so viel Leistung wie nötig, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten. Selbst wenn man auf dem Land weit von einem Mast entfernt wohnt, heißt das nicht, dass man dauernd mit voller Energie bestrahlt wird, da durch die fehlende Bebauung der Umgebung auch mit wenig Leistung große Reichweiten erzielt werden können.
 
Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass der gleiche Hersteller (BQ) bei zwei Geräten (X5 / X5 Plus) entweder zweimal die gleiche Messmethode verwendet, oder stattdessen klar hervorhebt, was sie gegenüber der ersten Messung geändert haben.
 
Die Messungen werden i.d.R. nicht vom Hersteller, sondern von zertifizierten Messlabors gemacht. Die Messlabors legen dazu die gerade gültigen Normen an und teilen den Herstellern dann die Endergebnisse mit und ob sie die Normen einhalten oder nicht. Die HF Technik an der Stelle ist zudem so komplex, dass man meist die Referenz-Designs der Chip-Hersteller übernimmt und damit zu 95% sicher ist, dass es funktioniert und man die Normen bestehen kann.

Ich wage auch mal zu bezweifeln, dass den meisten Menschen die Komplexität der Dinge wirklich klar ist und sie sich wirklich ein Bild über die Aussagekraft von zwei Zahlen machen können. Für das Geld, was die benötigten Geräte und Antennen kosten, kauft der Normalbürger ein Haus mit Garten. Von den Gehältern der Leute, die diese Geräte bedienen können und die angezeigten Messwerte interpretieren können, will ich garnicht reden.

Man kann die Zahlen ja auch anders interpretieren. Das X5 hat schon viel früher keine Verbindung mehr aufbauen können und hat schon viel früher mit Maximalleistung gesendet. Dabei ist davon auszugehen, dass bei Maximalleistung auch mit maximal erlaubten Nebenaussendungen gearbeitet wird. Das X5+ hingegen muss erst viel später in diesen Zustand wechseln, und arbeitet viel länger mit sauberen Aussendungen, da Sender und Filter im normalen Arbeitsbereich betrieben werden?

Achja... Es geht beim SAR ja im Grunde um die in den Körper eingebrachte Wärmeleistung. Diese eingebrachte Wärme errechnet sich aus der Sendeleistung über die Zeit. Wenn ich also mit einer einmaligen Aussendung mit hoher Sendeleistung meine Einbuchung in eine Funkzelle bestätigen kann, dann ist das identisch mit der eingebrachten Wärmeleistung die entsteht, wenn ich bei halber Sendeleistung zwei Versuche in direkter Folge benötige. In guten Empfangsszenarien kommen die ausgewiesen SAR Werte ja überhaupt nicht zum Tragen, da alle Geräte mit geringer bis mittlerer Sendeleistung arbeiten. Aber in Grenzsituationen muss das X5 viel häufiger senden, als das X5+... Was ist da jetzt schädlicher?
 
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Sorry @Astralix, ich finde es zwar schön, dass du das versuchst so genau zu erklären, aber du bist meiner Meinung nach viel zu tief in den Details drin.

Das Problem ist doch ganz einfach erklärt: Es ist egal, wer die Messung gemacht hat, ob BQ oder irgendein externes Messlabor. BQ hat die SAR Werte auf ihrere Website veröffentlicht ohne weiter darauf einzugehen. Da sie so stark vom vorherigen Modell abweichen, wäre es logisch, dass sie das kurz begründen.

Ich will nicht wissen wieviele Leute auf das X5 Plus verzichten, weil ihnen der SAR Wert zu hoch ist.
 
Also ich würde mal schätzen, so gut wie keiner.
Habe das bei einem Test zum BQ Aquaris X5 Plus zum ersten mal gelesen (dort wurde dieser als sehr niedrig beschrieben) und auch sonst noch nie von irgendwelchen Leuten als Kriterium gehört, wie hoch denn der Strahlungswert sei.
Darüber macht sich zumindest in meinem Bekannten- und Firmenkreis niemand Gedanken.
 
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@stumi Meine Aussage ist im Grunde zweigeteilt: Für die technisch versierten soll sie die Hintergründe der Sinnlosigkeit dieser zwei Einzelwerte darstellen. Für den Laien soll klar werden, dass die Normen eingehalten werden, die von den verschiedenen Gremien gefordert werden, nicht mehr und nicht weniger.

Meine komplexen Erklärungen zu dem Thema sollen eben verdeutlichen, dass hier zwei Messwerte eine grobe Richtung vorgeben, die mit der Realität nicht oft etwas zu tun haben. Denjenigen, die negative Energien aus ihrem Essen pendeln, kann ich eh nicht helfen.

Und ich denke, ebenso wie motum, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, denen der SAR Wert überhaupt etwas sagt und nicht einmal 10% von denen begreifen den technischen Hintergrund. Es ist eher so, dass diejenigen, die diesen Wert interpretieren können, ihn, solange bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden, einfach ignorieren.
 
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Habe das jetzt insoweit verstanden, als dass die Werte für das Tragen am Körper wenig vergleichbar sind, wegen der unterschiedlichen Abstände und dem Spielraum, den die Hersteller bzgl. Messung mit oder ohne Hülle haben. Soweit ich das verstanden habe, wird immer unter Maximalleistung gemessen.

Was ich aber absolut nicht verstehen will: Wie kann dann der Wert beim Telefonieren so viel niedriger sein als beim Tragen am Körper. 0.2x vs. 1,4x? Anders herum würde es meiner Ansicht nach viel mehr Sinn machen, oder? Schließlich ist doch die Sendeleistung beim Telefonieren höher. Jedenfalls dachte ich das immer.
 
@proggie, zwei Dinge spielen da rein:
1) Das Gerät weiß, wann es telefoniert, also auf Dauersendung ist, und wann es mit einem kurzen Impuls nur mal einem Sendemast "Hallo" sagen will. Es ist kein Problem das Letztere mit einem kurzen starken Impuls zu wiederholen, ohne die zulässigen SAR Werte zu überschreiten.

2) Der Aufbau des Gerätes ist so, dass die Antenne durch den metallischen Träger des LCDs abgeschirmt ist, die Sendeleistung verpufft aber nicht, sondern wird reflektiert. Dadurch strahlt das Handy bei gleicher Leistung mehr nach Hinten als zum LCD hin. Während man das Gerät aber beim Telefonieren am Ohr nicht mit dem Display nach außen tragen kann, weil man dann seinen Partner nicht mehr hört, kann man es sich sehrwohl mit dem LCD nach außen in Hemd- oder Hosentasche stecken. Beim Telefonieren kann man also bei der Messung von einer mind. 6mm und zusätzlich abgeschirmten Antenne ausgehen, deren Hauptstrahlrichtung auch noch vom Gerät nach hinten gerichtet wird. Beim Tragen am Körper hingegen kann man das Gerät leicht so einstecken, dass es vornehmlich durch einen hindurch strahlt.

Das Handy sendet im Standby immer nur eine kurze Sequenz, um mit den umliegenden Sendemasten die beste Verbindung auszuhandeln. Es muss sich zyklisch melden, damit es noch als vorhanden registriert wird, ansonsten merkt es am Empfang, dass es sich bei schwächer werdendem Signal eine neue Zelle suchen muss. Dazu geht es nicht gleich auf Vollgas.
Während des Telefonierens findet dieser Abgleichprozess im Hintergrund statt, da eh Daten ausgetauscht werden. Hier wird die Sendeleistung dynamisch angepasst und ggf. auf eine andere Funkzelle übergeben. Da die Sprache als digitale komprimierte Daten vorliegen, die zudem mit einer Fehlerkorrektur ausgestattet werden, kann man dort einige Infos verlieren, ohne dass das jemand merkt.
 
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Hallo,
warum sind die SAR Werte teils unterschiedlich angegeben? In der Connect ist die 0,25 und dann als norminierter Strahlungsfaktor -0,88 angegeben, also ein sehr guter Wert.
 
Ja in diesem Thread stecken viele Informationen. Es gibt wohl unterschiedliche Messmethoden grob zusammengefasst.

Wenn die Connect selbst gemessen hat ist das natürlich positiv da besser vergleichbar.
Gibt es dazu einen Link?
 
Nein, ich habs in der aktuellen Connect gelesen.
Das Handy ist dort in der Bestenliste aufgeführt.
 
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Der SAR Wert sagt ja "nur" etwas über die MAXIMALE Strahlungsbelastung, zur der das Handy "fähig" ist, aus. In der Realität senden Mobiltelefone aber mit deutlich reduzierter Leistung. So ist es durchaus denkbar, dass ein Telefon mit einem besonders guten Sendesystem, das vieleicht zwar eine recht hohe maximale Sendeleistung und somit hohen SAR Wert besitzt, unter realen Bedingungen deutlich strahlungsärmer ist als ein Kokurrenzmodell mit niedrigerer Maximalsendeleistung (sprich SAR Wert), das aber diese Sendeleistung aufgrund schlechterer Empfangs-/Sendeeigenschaften ständig ausreizen muss.
Diesem Umstand soll halt der von der Connect ermittelte normierte Strahlungsfaktor gerecht werden. Hier näher beschrieben:

Strahlungsarme Handys: Bestenliste - connect

Den auf KFZ bezogenen Vergleich mit der Verbrauchsmessung bei Höchsgeschwindigkeit finde ich ganz passend ;).
Wenn man diese Messungen zugrunde legt gehört das X5 Plus tatsächlich mit zu den strahlungsärmsten Handys, die Connect bisher gemessen hat.
 
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smartone schrieb:
Schade, und schon wieder ist ein Gerät weg von der Interessenliste. :/

Würde ich so nicht sagen, da anscheinend anders gemessen wird ...

DavidWagner schrieb:
Ich kenne mich da auch nicht so sehr aus, habe aber damals auch bei BQ Facebook gelesen, dass es nur noch 5 mm wären laut einem Kommentar von BQ, jedoch im Handbuch von dem X5 Plus (https://it-bqcom15-media.s3.amazonaws.com/prod/resources/manual/Aquaris_X5_Plus_Ausführliches_Benutzerhandbuch-1472039103.pdf) steht auf Seite 85 "Dieses Gerät entspricht den Richtlinien über die Funkwellenbelastung, wenn es in einer normalen Position am Ohr benutzt wird oder wenn es mindestens 1,5 cm vom Körper entfernt ist." Vielleicht einfach nur Standardgelaber und die haben tatsächlich mit 5 mm gemessen. Am besten auf deren Seite den technischen Support anfragen.

Im PDF-Handbuch von bq steht 5mm, auch bei der Aquaris U Serie.

Dieses Gerät entspricht den Richtlinien über die Funkwellenbelastung, wenn es in einer
normalen Position am Ohr benutzt wird oder wenn es mindestens 5 mm vom Körper
entfernt ist.

Bei Samsung auf der Internetseite steht 15mm. (Galaxy S7 etc.)

Body-worn SAR testing has been carried out at a separation distance of 1.5 cm. To meet RF exposure guidelines during body-worn operation, the device should be positioned at least this distance away from the body.

Z.B bei den neuen 2017er Modellen:
A5 (2017) SM-A520F
Kopf-SAR : 0.522 W/Kg
SAR Körper : 1.390 W/Kg

Während der Verwendung sind die tatsächlichen SAR-Werte für dieses Gerät generell gut unter den oben genannten Werten. Der Grund ist, dass zum Zweck der Systemeffizienz und um Störungen im Netzwerk zu minimieren, die Betriebsleistung Ihres Mobilgerätes automatisch gesenkt wird, wenn die volle Leistung für den Anruf nicht benötigt wird. Je niedriger die Leistungsausgabe des Gerätes ist, desto niedriger ist der SAR-Wert.

SAR-Tests am Körper wurden oder bei einem Abstand von 0.5 cm durchgeführt. Um die RF-Freisetzungsrichtlinien im Betrieb am Körper zu erfüllen, sollte das Gerät mit diesem Mindestabstand am Körper getragen werden.
auch nicht mehr weit entfernt vom bq x5 plus.

Also kann man die Werte nicht (immer) miteinander vergleichen, gerade bei alten und neuen Handys nicht.
Ich finde aber die neuere Messmethode mit 5mm, die bq nutzt, symapthischer, da man ein Handy i.d.R. dicht am Körper trägt: Hosentasche etc.
 
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Moien,

Ich wollte mal Fragen. Die SAR werte, die auf der Website angezeigt werden, sind teilweise schon recht hoch verglichen zu vielen anderen Smartphone Modellen.
upload_2017-4-4_9-7-28.png

Wobei, wenn ich mich recht erinnere, die Obergrenze für ein "Gesundes Bedienen" bei 2W/Kg liegen solle.

Hier mal den Vergleich zum BQ M5.
upload_2017-4-4_9-8-59.png

Könnte jemand mir erklaeren wodurch die hohen Werte entstehen, oder hat jemand die Möglichkeit dies zu messen?
 

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