Review des Homtom HT17 (5,5 Zoll, Mediatek 6737, 3000mah Akku, Fingerprint Sensor, LTE)

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Dauergast
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Ein 5,5 Zoll Smartphone mit funktionierendem Fingerabdruckscanner, aktuellem Android und einem Akku der euch über mehrerer Tage bringt für um die 60€? Ja, mittlerweile ist so etwas möglich und Nein, das Gerät ist kein absoluter Schrott.

Die Rede ist vom Homtom HT17, einem Einsteigergerät mit relativ beschiedenen Spezifikationen welches trotzdem seine Zielgruppe finden wird und auch mir, als Nutzer eines Nexus 6p in einigen Bereichen ganz gut gefallen hat. Gleich Vorweg, das Gerät wurde mir für diesen Testbericht und die weitere Verwendung von Tinydeal zur Verfügung gestellt, meine Meinung beeinflusst das natürlich nicht, doch lest am Besten einfach selbst.



Technische Daten:

Prozessor: Mediatek 6737 mit 4 Kernen a 1,3Ghz
Display: 5,5 Zoll mit einer Auflösung von 1280x720p
Betriebssystem: 6.0 Marshmallow
Akkukapazität: 3000mAh (wechselbar)
Interner Speicher: 8GB (erweiterbar via MicroSD Karte)
RAM: 1GB
GPU: Mali T720
Kamera: 8MP (interpoliert auf 13MP)
Frontkamera: 2MP (interpoliert auf 5MP)
Konnektivität: LTE (inklusive Band 20), 3G und 2G
DualSIM: Ja
Gewicht: 163g
Abmessungen: 77,6mm x 153mm x 7,9mm


Unboxing und Erster Eindruck:


Beim ersten, in die Hand nehmen, fällt einem sofort auf, dass es sich um ein recht günstiges Smartphone handelt. Mit seinem 5,5 Zoll Display und dem 3000mAh starken Akku bringt das HT17 gut 163 Gramm auf die Waage. Für ein Gerät mit einem 5,5 Zoll Display kein außergewöhnlich hoher Wert, da das gesamte Gehäuse jedoch aus Plastik gefertigt wurde, hätte ich mit etwas weniger gerechnet. Auf der Front findet man unter dem Display, welches in HD (1280x720 Pixel) auflöst noch die 3 kapazitiven Tasten zur Bedienung des Systems. Diese sind leider nicht beleuchtet und sind somit unter freiem Himmel oder Abends im Bett nicht zu erkennen, ein Umstand welcher mir nicht sehr gut gefallen hat.


Kapazitive Tasten zur Bedienung

Über dem Display befindet sich, neben den üblichen Sensoren, noch die Frontkamera (2 Megapixel) und eine Status LED. Dreht man das HT17 zur Seite so findet man auf der Rechten den ON/OFF Button und die Lautstärkenwippe, auf der Linken gar nichts. Am Unteren Ende des Smartphones findet man lediglich das Mikrofon, der Micro USB Port und der 3,5mm Kopfhörereingang befinden sich am Oberen Ende des Gerätes.


Micro USB Anschluss sowie Klinke sind auf der Oberseite des Gerätes

Fehlt noch die Rückseite des Gerätes, welche die Hauptkamera (8 Megapixel), den Fingerabdruckscanner, eine LED und den Lautsprecher beherbergt.

Bei der Verarbeitung hat Homtom ganze Arbeit geleistet, die verbauten Teile wackeln nicht und auch man ordentlich Druck auf das Smartphone ausübt, muss man nicht befürchten, dass es gleich in die Brüche geht. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse hätte ich mir nicht mehr erwarten können!


Das Homtom HT17 neben meinem Nexus 6p

Lieferumfang

Bei einem Preis von rund 60€ habe ich damit gerechnet, dass dem Smartphone kein Zubehör beiliegt. Doch weit gefehlt, neben dem üblichen Papierkram und dem Ladegerät spendiert uns der Hersteller noch eine weitere Displayschutzfolie sowie ein transparentes TPU Case zum Schutz des HT17, sehr löblich wie ich finde.




Kamera

Auch wenn der Hersteller angibt, dass man mit dem Gerät Fotos in 13MP schießen kann, in Wirklichkeit kann der Sensor lediglich Fotos in 8MP aufzeichnen, welche anschließend vom System auf 13MP interpoliert werden. Der Qualität der Fotos, schadet das zum Glück nicht, bei guten Lichtverhältnissen lassen sich durchaus ansehnliche Bilder mit der Hauptkamera produzieren. Etwas anders siehts mit der Frontkamera aus, auch diese löst nicht mit 5MP auf wie vom Hersteller angegeben, sondern lediglich mit 2MP. Bei wenig Licht ist das Rauschen der Kamera derart stark, dass ich mich an die 0,3MP Webcam meines Chromebooks erinnert fühle. Auch im Freien möchte vermutlich niemand auf Fotos die mit der Frontkamera des HT17 geschossen wurden, zurückgreifen.

Testfotos:





















Video

Bei dem 8MP Sensor und der recht schwachen Hardware ist natürlich nicht mehr als FullHD mit 30fps möglich, allerdings werden die Videos verhältnismäßig gut. Die Farben sind zwar etwas zu blass, der Autofokus benötigt etwas lange und stellt sich nicht automatisch scharf und auch beim Ton habe ich schon bessere Ergebnisse gesehen, aber in Anbetracht des Preises kann man echt nicht meckern.

Akku

Der im Homtom HT17 verbaute Akku, kommt laut Hersteller mit einer Nennleistung von 3000mAh daher. Da ich keinerlei Geräte hatte um den wirklichen Wert nachzumessen, muss ich in diesem Fall auf die Angaben des Herstellers vertrauen. Doch soviel sei gesagt, schlecht ist die Akkulaufzeit des HT17 ganz sicher nicht. Auch wenn ich das Gerät die meiste Zeit lediglich als Zweit-Smartphone im Gebrauch hatte und es dadurch auch öfter einmal für mehrer Stunden ohne Benutzung in der Gegend lag, bin ich positiv überrascht wie lange das HT17 letztendlich mit einer Ladung durchhält. Über 4 Tage hinweg, mit 2 SIM Karten im Dauerbetrieb und einer tatsächlichen Benutzung von gut 3,5 Stunden, damit kann man durchaus zufrieden sein wie ich finde. Ach und bevor ich es vergesse, der Akku ist natürlich wechselbar!



Wert des Geekbench 3 Battery Tests

System und Performance im Alltag

Irgendwo muss man den niedrigen Preis ja auch spüren. Beim Prozessor setzt Homtom auf den MT6737, einem Vierkerner mit bis zu 1,3ghz und 1GB RAM. Dank der relativ sauberen Android 6.0 ROM, lässt sich das HT17 damit größtenteils ganz gut bedienen, in vielen Situationen wartet man allerdings einige Millisekunden länger als gewohnt, bis die App öffnet oder der Text im Browser weiter scrollt. An wirkliche 3D Spiele ist bei dieser Hardware natürlich nicht zu denken, denn auch die Grafikeinheit von ARM, genauer gesagt die Mail T720, ist schon in die Jahre gekommen und steht was die Grafik Performance betrifft nicht besonders gut da. Einfache Spiele wie "Subway Surfers" lassen sich hin und wieder natürlich problemlos zocken, wer allerdings mehr damit anstellen möchte und auch Mal gerne 3D Games zockt, ist beim HT17 leider nicht an der richtigen Stelle gelandet.

Benchmarks

Wie bereits mehrfach erwähnt, interessieren mich syntetischen Benchmarks nicht wirklich. Einerseits weil sich man dadurch oft das Gefühl bekommt, sein eigenes Smartphone wäre nicht mehr schnell genug (oh mein Gott, nur 80k im Antutu Benchmark, das neue Galaxy S7 hat da gut 50k mehr Punkte!!) auch wenn man im Alltag durchaus zufiedern mit dessen Performance ist und einerseits, weil ein syntetischer Benchmark rein gar nichts darüber aussagt, wie flott das Smartphone im täglichen Gebrauch ist. Wer sich trotzdem ein Bild davon machen möchte, wie das HT17 in den bekanntesten Benchmarks so abschneidest, hat hier die Möglichkeit.



Antutu und Geekbench 3 Benchmark

Konnektivität

In den letzten Jahren haben es vor allem Marken wie Xiaomi und Meizu geschafft, sich einen gewissen Bekanntheitsgrad außerhalb von Asiens aufzubauen, obwohl keiner der Beiden Firmen seine Geräte offiziell bei uns vertreibt. Genau da liegt das Problem bei vielen Smartphones auch China! Nicht immer werden alle nötigen LTE Frequenzen unterstützt, da diese Beispielweise im Herkunftsland gar nicht benötigt werden. Beim HT17 muss man sich über jedoch keine Sorgen machen, alle wichtigen LTE Bänder, auch das Band 20 mit 800mhz, werden unterstützt. Die Gesprächsqualität würde ich persönlich als gut einstufen, zwar klingt das Gegenüber ein wenig blechern, an der Lautstärke gibt es allerdings nichts zu bemängeln.

In Europa noch inner nicht wirklich üblich ist die DualSim Funktionalität, welche beim HT17 hervorragend funktioniert. Beide SIM Karten Slots können mit Micro SIM Karten bestückt werden, auch der Speicher kann mit einem weiteren Slot für eine für Mirco SD Karten erweitert werden.


DualSIM sowie Micro SD Karten Slot

Anders sieht es da leider beim GPS aus. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen die Ortung via Google Maps mehrer Minuten gedauert hat und dann während der Fahrt mehrmals abgebrochen ist. Das ist jetzt mittlerweile 5 Jahre her und ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass es heutzutage noch Smartphones mit derart schlechtem GPS Empfang gibt. Das HT17 ist leider ein Solches, die Standortbestimmung via App dauert im Freien gerne einmal mehrere Minuten, im Auto ist es beinahe unmöglich einen Fix zu bekommen.


Beim GPS Empfang gibts leider erhebliche Probleme, Pokemon GO lief nur bedingt

Deutlich erfreulicher ist da die Empfangsqualität des Wlans. Im Haus hatte ich einen ähnlich gutem Empfang wie mit meinem Nexus 6p, erst im Garten hat sich gezeigt, dass das HT17 zirka 3 Meter früher die Verbindung zum Router verliert als mein Nexus 6p. Die Verbindung war dabei stets stabil, brach nie ab und auch beim Speedtest lieferte es vergleichbare Werte wie meine restlichen Geräte im Haushalt.

Bluetooth hat das Smartphone natürlich an an Board, in Version 4.0, sprich Bluetooth LE ist vorhanden und auch die Koppelung mit meinem Mi Band der ersten Generation verlief ohne Zwischenfälle.

Bei den Sensoren wurde beim HT17 wieder einmal gespart, so wurden nur die 3 Standard-Sensoren, Nährungs-, Helligkeits- und Beschleunigungssensor verbaut.

Fingerprint Sensor

Auch wenn man bei einem 60€ Smartphone nicht davon ausgehen kann, dass es einen Fingerprint Sensor mit sich bringt, beim HT17 hat einen solchen verbaut und der ist gar nicht einmal schlecht! Zwar reagiert er mit zirka einer Sekunde Verzögerung, die Eingabe muss aber selten wiederholt werden, in 8 von 10 Fällen entsperrt man das Gerät beim ersten Versuch.



Fazit

Seien wir uns ehrlich, was kann man für knapp 60€ von einem Smartphone erwarten? Nicht viel, oder? Wer mit dieser Einstellung an das Gerät geht wird positiv überrascht werden. Mit dem HT17 liefert Homtom ein solides Gerät in der Einstiegsklasse ab und macht beinahe alles richtig. Die Kamera ist kein kompletter Reinfall, die Performance geht in Ordnung und der Akku liefert sehr ordentliche Werte ab. Einzig und allein beim GPS Empfang macht das HT17 keine gute Figur. Auch der relativ kleine interne Speicher und die geringe Helligkeit des Displays fallen leider negativ auf. Wer damit leben kann, darf gerne hier zugreifen. Vielen Dank an Tinydeal für die Bereitstellung des Gerätes
 

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