Jugendschutzfilter (Content-Filter)?

C

CyberTim

Ambitioniertes Mitglied
14
Eine Kollegin ist auf mich zugekommen. Sie macht sich Sorgen, was ihre Kids auf dem Handy kosumieren - gerade jetzt, wo sie im Lockdown den ganzen Tag zu Hause sitzen. Es gab wohl sowas wie "Verdachtsmomente"...

Gibt es gute Content-Filter nach Kategorien, die sich auf Android einrichten und vor Deinstallation schützen lassen?
Gibt es intelligente Filter, die beispielsweise nicht pauschal alle sexuellen Inhalte blockieren, sondern z.B. Aufklärungsinhalte zulassen - sprich konfigurierbar sind?
Greifen diese auch bei Inhalten, die per Messenger reinkommen (z.B. über Hash-Werte)?

Die Storebeschränkung, sehe ich vielleicht beim jüngsten Kind noch als sinnvoll an. Bei den Älteren geht es eher darum den Zuriff auf Pornos, Glücksspiel und extremistische Inhalte zu erschweren. Das völlige zunageln der Geräte mit alternativem Homescreen o.ä., wie ich es beruflich bei MDE-Geräten mache, schießt genauso über das Ziel hinaus wie GPS-Tracking. Die Kids sollen die Geräte normal nutzen können, ihre Freiheiten haben, dürfen aber auch ruhig wissen, dass es Einschränkungen gibt. Eine Beschränkung der Bildschirmzeit wäre noch ein Wunsch-Feature.
 
@CyberTim
Messenger kannst Du direkt vergessen. WhatsApp beispielsweise ist Ende-zu-Ende verschlüsselt, da wird ohne selbst Schnüffeln nichts gehen.

Zeit- und App-Beschränkungen sind zB mit Google Family Link möglich.
Google Family Link for parents - Apps on Google Play
Google Family Link for children & teens - Apps on Google Play
Vorteil hieran ist, dass sie direkt auf dem Handy greifen, also unabhängig ob lokales WLAN oder mobile Daten.

Wenn sie eine Fritzbox hat, lassen sich hierüber auch einige Filter einrichten. Hier am Beispiel der 7590:
Wissensdatenbank
Logischerweise gelten diese nur im lokalen WLAN
 
Danke. Die Variante mit der Fritte ist heute meiner Meinung nach überholt, wo mobiles Datenvolumen kaum noch etwas kostet. WLAN aus und über LTE ist alles offen. Zur Not ne Drillisch- oder ne andere Prepaid-SIM als Zweit-SIM besorgen. Deswegen macht es eigentlich nur am Endgerät Sinn.

Google Faily Link klingt für mich eher nach einer App-Kontrolle oder lassen sich damit auch Browser-Inhalte blocken? Für youp*rn brauchts ja beispielsweise keine App.

Ich kenne den Web-Filter von Kaspersky für den Desktop. Nicht perfekt aber das würde in die richtige Richtung gehen. Die Bewertungen von Kaspersky Safe Kids sind im Appstore aber unterirdisch.
 
Kannst dir ja mal Eset Parent Control anschauen.
 
@CyberTim
Wenn die Kids technisch einigermaßen fit und findig sind, wird nichts davon funktionieren, da alles (mal die geschlossenen Systeme wie Amazon FreeTime ausgenommen) relativ leicht deaktiviert werden kann.

Alternativ könnte man einen DNS mit Filterliste einrichten. Entweder per VPN (zB Adguard, Blokada, wo wir aber wieder beim Thema Deaktivierbarkeit wären) oder auf Systemebene (da müssten sie halt erstmal drauf kommen).

Hierzu fallen mir spontan
Introducing 1.1.1.1 for Families
und
https://www.jusprogdns.com/
ein
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann in FamilyLink Webseiten filter konfigurieren, aber nur für die Google Suche und Chrome. Installation anderer Browser blockt man durch die Freigabe gesuche bei Installationsfreigaben.
 
Danke für eure Antworten. Eset muss ich mir mal in Ruhe ansehen. Falls diese Lösung nicht zu überraschen weiß, ist es mehr oder weniger ein sinnloses Unterfangen, wenn man nicht mehr von Kindern sondern eher Jugendlichen und von Eltern ohne IT-Background spricht. Ich wüsste es zumindest mit den Mitteln eines Jugendlichen leicht zu umgehen. Und jemanden, der mit der Technik nichts anfangen kann, verschiedene Bausteine zur Konfiguraton zu empfehlen, wird in der Praxis auch nicht funktionieren. Ich hatte gehofft, dass man eine App als eine Art Proxy auf Andorid einrichten kann, die dann mit Kategorien arbeitet. Ja, ich weiß, aufbrechen von SSL und so...

Müsste eigentlich ein riesiger Markt sein, wenn man sieht, dass das Alter der Kids mit Handy immer weiter nach unten geht.
Dann lieber nichts als Scheinsicherheit und eine Lösung abseits der Technik suchen.
 
Das Problem liegt meiner Meinung nach nicht in der Technik, sondern in den Köpfen. Wenn man einem Kind / Jugendlichen so ein Smartphone überlässt, dann kann es dies auch nurzen. Dann nach Apps und Hilfsmittelnbzu schreien, ist für mich deplaziert. Jede Sperre lässt sich umgehen und die Anleitungen zum Umgehen findet man mit fast jeder Suchmaschine.
Vielleicht ist es besser, sich mal regelmäßig mit dem eigenen Nachwuchs zusammenzusetzen und über die Gefahren im Netz zu sprechen und auch darüber, was für Dich ok ist und was nicht. Und außerdem könnte man dem eigene Kind auch bissl Vertrauen entgegen bringen, dass es mit so einem Gerät ordentlich umgehen kann oder ihm andernfalls kein Smartphone geben.

Wie gesagt, jeder Dir hier empfohlene Software lässt sich mehr oder weniger einfach umgehen und die Anleitungen kannst Dir im Netz zusammensuchen.

Und selbst, wenn es Dir gelänge, WLAN / mobile Daten völlig wasserdicht zu machen. Es wurden auf den Schulhöfen schon Videos von verprügelten Kindern per Bluetooth getauscht und das z.B. kannst ja schlecht ausbauen.
 
@mausbock: Ich sehe das ähnlich wie du. In dem Fall ist das Kind ja aber schon in den Brunnen gefallen und der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht.

Hätte ich Kinder würden sie vermutlich als Letztes in ihrer Klasse ein Handy bekommen. Mir gefällt die Entwicklung, dass die Kids immer früher mit Technik zugeschüttet werden überhaupt nicht. Die Wenigsten setzen sich damit auseinander - die meisten konsumieren einfach nur. Bei mangelnder Medienbildung bei Eltern und Kindern, kommt dann eben Mist bei raus. Ich hätte vermutlich auch ne MDM-Lösung samt eigenem App-Store hier laufen :D Ich weiß ja schließlich, wie ich in dem Alter drauf war. Nur war das eben ne andere Zeit, eine Zeit ohne Social Media und einem Internet, das nichts vergisst. Da hat man Mist verzapft, einen Anschiss kassiert und die Sache war damit mehr oder weniger erledigt.
Wenn die Kids eine gut gemachte Sperre umgehen könenn, haben sie es auch verdient. Sie haben sich damit auseinander gesetzt. Wenns aber nur Pseudo-Sperren sind, die nem 1steligen Zahlenschloss gleichen, kann man es auch gleich sein lassen. Dann muss da eine nicht-technische Lösung her.
 

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