Darf man seine Software vor Modding schützen?

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U

u.k-f

Gast
Dieser Beitrag ist ein Teil eines anderen Threads, führt jedoch zu einer juristischen Diskussion, die dort OT wäre. Daher habe ich den Beitrag in diesen Thread hineinkopiert:

Um einen kleinen Gruß an den Modder zu schicken: Finger weg von fremden Apps' kann man seine App Root-Rechte verlangen lassen und bei einem fehlgeschlagenen Check (der die Aktivität eines unerwünschten Modders anzeigt) ein 'rm -rf /data' auslösen, das bringt dem Modder die Botschaft 'Finger weg von meiner App' deutlich rüber :flapper:


MfG Uwe
 
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u.k-f schrieb:
Um einen kleinen Gruß an den Modder zu schicken: Finger weg von fremden Apps' kann man seine App Root-Rechte verlangen lassen und bei einem fehlgeschlagenen Check (der die Aktivität eines unerwünschten Modders anzeigt) ein 'rm -rf /data' auslösen, das bringt dem Modder die Botschaft 'Finger weg von meiner App' deutlich rüber :flapper:

Ähm. das halte ich für keine gute Idee.
Das dürfte unter § 303b StGB oder §303a fallen.
Und da Reverse Engineering in Deutschland grundsätzlich legal ist, halte ich so eine Funktion für ziemlich illegal.

Noch dazu halte ich das deswegen für gefährlich, weil der Check auch beim normalen User vielleicht wegen einem Fehler mal fehlschlägt und du plötzlich dort Daten löscht.
 
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Dir ist schon klar, dass eine Rechtsberatung nur durch einen Anwalt erfolgen darf.

Reverese-Engineering ist zu nächst einmal das Herausfinden der verwendeten Technik, Modding das verändern der Datei und somit was anderes.

Meine Sicht auf die Dinge ist, dass ich zunächst mal per Lizenz-Bedingung das Modifizieren und weiter Verteilen untersagen darf.
 
Ich betreibe doch auch keine Rechtsberatung. Davon ist mein Beitrag meilenweit entfernt. Aber ja das weiß ich, ich verbringe sehr viel Zeit in einem Forum das sich mit dem Straßenverkehr und dessen Regeln auseinandersetzt, wo man sehr viel schneller in den Bereich der Rechtsberatung geraten kann.

Ich bleibe aber bei der Meinung, dass das absichtliche löschen von Daten (Auch wenn derjenige illegalerweise deine App verändert hat) wahrscheinlich von den oben genannten Straftatbeständen erfasst wird.*
Das ist meiner Meinung nach Selbstjustiz die in Deutschland nur in sehr begrenztem Maße erlaubt ist (Notwehr etc.).
Ganz abgesehen von dem Thema ob Reverse Engineering und Modding in Deutschland nun legal ist oder nicht.


*Und auch das ist keine Rechtsberatung sonder nur meine persönliche Meinung ;)
 
Danke auch für Deinen Hinweis. Also sollte man bei der Implementierung von o.a. Abstand nehmen.

Wenn jedoch jemand eine Software verändert, die dadurch leider daran gehindert wird, der korrekten Pfad aufzubauen, zu dem Verzeichnis, das die Software eigentlich löschen sollte, so ist das ein bedauerliches Unglück, das nicht in der Absicht des Entwicklers lag...

Man kann immer noch dazu lernen...
 
Ich würde es ähnlich sehen wie u.k-f.
Wenn jemand meine Software ändernt und dadurch "zufällig" die gesammte Platte gelöscht wird - Pech gehabt :)
Mein Programm arbeitet nun mal so, dass, wenn der Fall eintritt, die Platte gelöscht wird. Man kann es ja auch so sehen:
Wenn die App das recht hat auf "Dateisystem zugreifen" hat, muss man immer damit rechnen, dass so eine - oder ähnliche - funktion eingebaut ist...

Gruß
 
Ich sehe das eher wie amfa. Das ist erstmal nicht aus Versehen, denn die Tat war vorsätzlich (modulo rechtsberatung :)) Selbstjustiz ist keine Notwehr.

Und wie amfa weiter ausführt, sollte der Autor des Machwerks besser feuerfeste Unterwäsche tragen, falls es einmal zu einem Programmierfehler in seiner tollen Abfrage kommt (hat man bedacht, dass der Test nicht nur unter Dalvik sondern auch unter ART läuft, etc, etc.?) :D

ADD: Im übrigen: Steckt Eure Energie lieber in die Positiven Aspekte der Software. Muss in diesem Zusamenhang immer an Data Becker denken. Wenn die damals ihre Energie nicht in den Kopierschutz, sondern stattdessen in ihre Software gesteckt hätten, wären die jetzt ein Weltkonzern.
 
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  • Danke
Reaktionen: reneph
Urheberrechtsverletzung ist allerdings auch keine Kavaliersdelikt, nur den unmäßigen Urheberrechtsverletzern hat man die heutigen recht heftigen DRM-Masnahmen zu verdanken, denen auch ehrliche Mitbürger ausgesetzt sind.

Und natürlich (*) würde man ja seinen Code nicht so schreiben, dass es vorsätzlich zu einem Datenverlust kommt, aber wenn es zu einer unvorhergesehenen Nebenwirkung durch das rum-modden kommt, dann ist das ein bedauerlicher Zwischenfall...:blushing:


(*) Danke für den Hinweis an amfa, es ist immer gut seine Strategien zu überdenken, sonst übersieht man noch einen Fallstrick...

Der ursprüngliche Beitrag von 10:22 Uhr wurde um 10:28 Uhr ergänzt:

Zum ADD:

Da ich Freeware entwickle kann ich mich auf die Aspekte der Software-Entwicklung konzentrieren, die mir Spaß machen.

Spaß nehmen würde mir die Vorstellung, dass irgend ein Modder an meiner Software rum fummelt.

Dann würde ich eher aufhören (ist ja nicht mein Lebensunterhalt) als dem tatenlos zuzusehen. Das wäre zwar Pech für die User (sooo viele sind es aber nicht) aber sei's drum...

MfG Uwe
 
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Eigentlich nen blödes beispiel, aber ist es nicht auch eine art "Du hast es nicht wie in gebrauchsanweisung benutzt"?
Ich meine, eine Festplatte darf man auch nicht einfach aufschrauben um die Köpfe zu vergrößern/verändern. Wenn man es doch macht -> Daten weg.
Also muss man sich im klaren sein, wenn ich die/das Software/Ding nicht "richtig" benutzte, geht etwas kaputt...

Gruß
 
Also gerade wenn ich Freeware entwickel (Ich rede nicht von OpenSource) kann es mir doch egal sein, dass irgendjemand meine App moddet für sich.
Eher noch würde ich mal gucken warum er was gemacht hat und ob das nicht ein gutes Feature für eine nächste Version meiner App wär.

Wenn ich deinen Profilinformationen glaube nutzt du ja auch eine CustomRom auf deinem Telefon, das ist in den meisten Fällen ja auch nur eine modifizierung vorhandener Software.
Natürlich ist es Mist wenn eure Paid-Software gecrackt wird oder so.
Aber das reine modifizieren von Apps, sehe ich nicht als Problem an eher als Ansporn die gewünschten Funktionalitäten selbst einzubauen.
EDIT:
StefMa schrieb:
Also muss man sich im klaren sein, wenn ich die/das Software/Ding nicht "richtig" benutzte, geht etwas kaputt...

Naja aber nicht wenn ich beispielsweise Images in einer App austausche oder ähnliches.
Und schon gar nicht gehen dann meine gesamten Daten kaputt.
Davon abgesehen, dass die App dafür ja rootrechte braucht, bezweifel ich, dass Google so eine App im Playstore lässt wenn sie die Funktion entdecken.
 
StefMa schrieb:
Ich meine, eine Festplatte darf man auch nicht einfach aufschrauben um die Köpfe zu vergrößern/verändern. Wenn man es doch macht -> Daten weg.

Nicht alles was hinkt, ist ein Beispiel. Wenn ich eine Festplatte zerwurstel, geht eben nur diese Festplatte kaputt (die daneben bleibt heil).

MaW: eine App mag sich vielleicht selber (samt gespeicherter Daten) löschen, aber mehr ist definitv nicht okay. (sogar das könnte rechtlich schon bedenklich sein)
 
Zuletzt bearbeitet:
amfa schrieb:
Also gerade wenn ich Freeware entwickel (Ich rede nicht von OpenSource) kann es mir doch egal sein, dass irgendjemand meine App moddet für sich.
Das ist eher die Sichtweise eines Open-Source Entwicklers.

Ich habe ja auch dieses oder jenes Open-Source-Projekt, aber bei manchen Projekten behalte ich die Sourcen lieber für mich. Da würde es mich schon stören, wenn es jemand verändert. Gerade bei Projekten die eine GUI enthalten, entwickle ich ein Empfinden für eine (möglicherweise nur für mich sichtbare) Ästhetik, die ich bereits beim verändern der Icons verletzt sehen würde.
amfa schrieb:
Eher noch würde ich mal gucken warum er was gemacht hat und ob das nicht ein gutes Feature für eine nächste Version meiner App wär.
Wenn der Modder es drauf hätte, gute Features zu entwickeln, warum schreibt er dann nicht eigene Software, sondern muss seine Finger im fremden Code baden?

Es gibt ja wohl genug Open-Source Projekte, an den man rumbasteln kann.
amfa schrieb:
Wenn ich deinen Profilinformationen glaube nutzt du ja auch eine CustomRom auf deinem Telefon, das ist in den meisten Fällen ja auch nur eine modifizierung vorhandener Software.
Mein Telefon ist zwar auf Stock, denn das muß jederzeit einsatzbereit sein. Allerdings habe ich zum rumfrickeln meine Tablets. Und was da drauf ist, ist alles selbst compiliert. Die Vendor-Blobs rühre ich nicht an, die werden nicht von mir mit ausgeliefert.

Ich kann noch ergänzend hinzufügen, dass die Frage nach dem Schutz einer App mich ohnehin nicht wirklich betrifft, da ich im Wesentlichen nativen Code entwickle (Kiwi++Recovery, Boot-Selector, und Libraries)...

Nichts desto trotz stelle ich mir die Frage, wie man eine App schützen kann, denn es gäbe da ein Projekt für eine App, das mich schon interessieren würde...

MfG Uwe
 
u.k-f schrieb:
Gerade bei Projekten die eine GUI enthalten, entwickle ich ein Empfinden für eine (möglicherweise nur für mich sichtbare) Ästhetik, die ich bereits beim verändern der Icons verletzt sehen würde.

Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.
Was stört es dich denn, wenn der Modder für sich alleine zuhause statt grüner Buttons lieber rote hätte.

Oder statt viel bunt eher nur schwarz-weiß, vielleicht weil er farbenblind ist.
Natürlich dürften das die Ausnahmen für's modden sein, aber wie sehr kümmerst du dich um die Accessibility deiner Apps?

Ich ehrlich gesagt leider gar nicht. Aber es gibt durchaus "gute" (als Gegenteil von "böse", nicht von "schlecht") Gründe eine App zu modden.

Oder der Fall dass du deine Software nicht mehr weiterentwickelst oder entwickeln kannst weil du selbst einen schweren unfall hattest oder sogar gestorben bist. Warum sollte man es dann anderen extra schwer machen deine evtl gute Software weiter zu nutzen und evtl anzupassen an neue Androidversionen oder ähnlichem?
Natürlich sind das extreme Ausnahmen, zeigen aber das Grundproblem.
Wie oft hab ich eigentlich gute Apps gesehen, die vom Entwickler nicht mehr weiter entwickelt werden aus welchen Gründen auch immer.


Ich bin halt kein Freund von Prophylaxe in Sachen Softwareschutz.
Frühestens, wenn mir dadurch ein wirklicher Schaden entsteht würde ich was machen und das würde eher einen Anwalt betreffen, als mich selbst als Entwickler ;)
Ich bin einfach kein Freund von technisch unnötigen Beschränkungen, die durch nichts begründet sind. (Als Begründung sehe ich auch finanzielle Vorteile, die sehe ich aber nicht gefährdet durch privates Softwaremodding.)

So viel wollte ich gar nicht schreiben, eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich deinen Standpunkt nicht verstehen kann.
Evtl kannst du ja nochmal genauer erklären warum es dich stört wenn jemand deine Ästhetik ändern wovon du aber eigentlich nicht mal was mitbekommst.
 
Ich persönlich mag keinen Spargel. Aber wenn jemand Spargel mag, lasse ich ihn Spargel essen. Und wenn jemand Spargel anbaut, lasse ich ihn. Denn niemand zwingt mich Spargel zu essen

Du magst möglicherweise keine abgeschottete Software, ich schon. Ob ich abgeschottete Software entwickle, oder gar keine Software entwickle, kann Dir egal sein, denn niemand zwingt Dich meinen Kram zu verwenden.

Global spielt es einfach keine Rolle, ob es mich und mein Zeug gibt, oder nicht. Jeder kann darauf verzichten. Wenn ihm die Farbe meiner Icons nicht gefällt, ruckzuck ist es deinstalliert. Also hat keiner einen Schaden, (zumindest so lange er sich an die Regeln hält...)

Wo ist also bitte das Problem?

Glaube mir, so gut, dass die Welt darunter leiden würde, wenn sie mein Zeug ignoriert, ist mein Krimpes bestimmt nicht :rolleyes2:
 
Ich sehe es auch so, dass ich wirklich Arbeit in meine Apps stecke und es einfach schade finde, wenn die verändert wird und dann auch wohlmöglich noch verbreitet. Wenn es wirklich nur für den privaten Gebrauch ist, gefällt es mir nicht, ich kann es aber verstehen.
 
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