don_giovanni
Ikone
- 18.810
Der Akku eures Smartphones hat ein Thermometer, damit ihr erfahren könnt, wenn euer Device Fieber hat. Stimmt nicht? Na gut. Es ist nicht richtig - der Grund ist ein anderer: Damit Lithium-Ionen-Akkus nicht überhitzen und dadurch Schaden nehmen, haben diese ein winziges Thermometer verbaut. Dieses kann euch ganz interessante Werte anzeigen, die sich beispielsweise durch das Spielen rechenintensiver Games drastisch nach oben, oder durch einen längeren Aufenthalt draußen bei Frost drastisch nach unten verändern lassen. Gesehen habe ich zwischen 5 und 49 Grad schon alles auf meinem Gerät. Aber warum erzähle ich euch das eigentlich? Ganz einfach: Eine Gruppe von Wissenschaftlichern (zusammengesetzt aus Software-Entwicklern und Meteorologen) haben es sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe der Temperaturdaten, die durch eine Smartphone-App an sie gesendet werden, neben Realtemperaturen an verschiedenen Orten auch Prognosen für die kommenden Stunden und Tage ausfertigen zu können: Wettervorhersage durch Smartphones.
Konkret haben die Projektleiter mit den Daten der App "OpenSignal" Zugriff auf ca. 630.000 Nutzerdaten, welche die Temperatur des Smartphones freiwillig an die Wissenschaftlicher übermitteln. Durch die gesammelten Daten ließen sich die durchschnittlichen Tagestemperaturen in acht Großstädten messen, welche nur eine durchschnittliche Abweichung von 1,5 Grad zum tatsächlichen Wert hatten. Je mehr Daten man sammeln würde, desto größer wäre die Präzsion der Ergebniswerte, erklärte ein Team der Universität Wageningen in den Niederlanden gegenüber des Magazins Geophysical Research Letters. Die Daten zeigten "das enorme Potential dieser Crowdsourcing-Anwendung für die Echtzeit-Temperaturmessung in dicht bewohnten Gebieten", schrieben die Mitarbeiter des Projektes. Da selbst in Millionenmetropolen oft nur an einer Messstelle Temperaturdaten gesammelt würden - und das auch nur alle paar Stunden - sei die Methoden über die Smartphone-Sensoren deutlicht genauer. Man könne bei einer guten Abdeckung bis auf einen Häuserblock genau die Temperaturen bestimmen. Ursprünglich war die App OpenSignal übrigens dafür da, Karten der Mobilfunknetz-Abdeckung zu erstellen. Mehr durch Zufall habe OpenSignal den Zusammenhang zwischen Smartphone-Temperaturen und realer Aussentemperatur erkannt. Nachdem man die ersten Daten dazu in London erfasst hatte, war nach der Überprüfung dieser Korrelation in anderen Großstädten klar, dass hier ein ungeahntes Potential schlummert.
Gewisse Schwankungen sind natürlich immer dann vorhanden, wenn Power-User oder Gamer ihre Daten rausschicken - denn ein um ca. 20 Grad aufgeheiztes Smartphone spiegelt nunmal nicht die Realtität wieder, wenn es grade extrem bespielt oder anderweitig am Limit genutzt wird. Doch allein durch die Daten von mehreren Hunderttausend Geräten wären solche Ausreißer nicht mehr nachweisbar, heißt es vom Forscherteam. Da man jedoch für brauchbare Wettervorhersagen auch den Abgleich mit zuverlässigen Messstationen braucht, ist es bislang noch nicht flächendeckend möglich, aus den Smartphone-Daten echte Prognosen zu basteln: "Es ist eine Herausforderung, diese Technik auch an Orten einzusetzen, von denen es keine verlässlichen Wetterinformationen gibt. Daran arbeiten wir noch." Interessanter Fakt: Die Temperaturmessung durch die OpenSignal-App funktioniert nur bei Android-Geräten. Apple-Geräte können selbst mit der OpenSignal-App keine Temperaturmessungen senden. Sie sind nicht zugänglich, heißt es von den Software-Entwicklern bei OpenSignal.
Pic: spiegel.de
[OFFURL="https://www.android-hilfe.de/plauderecke/461703-kluge-androiden-meteorologen-sehen-zukunft-des-wetters-unseren-haenden.html#post6249641"]Diskussion zum Beitrag[/OFFURL]
(im Forum "Plauderecke")
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Quellen:
Vielen Dank an Ladylike871 für den Hinweis auf diese News.
Temperaturmessung: Smartphone-Batterien sollen Wetter vorhersagen - SPIEGEL ONLINE
http://www.agu.org/news/press/pr_archives/2013/2013-40.shtml
Konkret haben die Projektleiter mit den Daten der App "OpenSignal" Zugriff auf ca. 630.000 Nutzerdaten, welche die Temperatur des Smartphones freiwillig an die Wissenschaftlicher übermitteln. Durch die gesammelten Daten ließen sich die durchschnittlichen Tagestemperaturen in acht Großstädten messen, welche nur eine durchschnittliche Abweichung von 1,5 Grad zum tatsächlichen Wert hatten. Je mehr Daten man sammeln würde, desto größer wäre die Präzsion der Ergebniswerte, erklärte ein Team der Universität Wageningen in den Niederlanden gegenüber des Magazins Geophysical Research Letters. Die Daten zeigten "das enorme Potential dieser Crowdsourcing-Anwendung für die Echtzeit-Temperaturmessung in dicht bewohnten Gebieten", schrieben die Mitarbeiter des Projektes. Da selbst in Millionenmetropolen oft nur an einer Messstelle Temperaturdaten gesammelt würden - und das auch nur alle paar Stunden - sei die Methoden über die Smartphone-Sensoren deutlicht genauer. Man könne bei einer guten Abdeckung bis auf einen Häuserblock genau die Temperaturen bestimmen. Ursprünglich war die App OpenSignal übrigens dafür da, Karten der Mobilfunknetz-Abdeckung zu erstellen. Mehr durch Zufall habe OpenSignal den Zusammenhang zwischen Smartphone-Temperaturen und realer Aussentemperatur erkannt. Nachdem man die ersten Daten dazu in London erfasst hatte, war nach der Überprüfung dieser Korrelation in anderen Großstädten klar, dass hier ein ungeahntes Potential schlummert.
Gewisse Schwankungen sind natürlich immer dann vorhanden, wenn Power-User oder Gamer ihre Daten rausschicken - denn ein um ca. 20 Grad aufgeheiztes Smartphone spiegelt nunmal nicht die Realtität wieder, wenn es grade extrem bespielt oder anderweitig am Limit genutzt wird. Doch allein durch die Daten von mehreren Hunderttausend Geräten wären solche Ausreißer nicht mehr nachweisbar, heißt es vom Forscherteam. Da man jedoch für brauchbare Wettervorhersagen auch den Abgleich mit zuverlässigen Messstationen braucht, ist es bislang noch nicht flächendeckend möglich, aus den Smartphone-Daten echte Prognosen zu basteln: "Es ist eine Herausforderung, diese Technik auch an Orten einzusetzen, von denen es keine verlässlichen Wetterinformationen gibt. Daran arbeiten wir noch." Interessanter Fakt: Die Temperaturmessung durch die OpenSignal-App funktioniert nur bei Android-Geräten. Apple-Geräte können selbst mit der OpenSignal-App keine Temperaturmessungen senden. Sie sind nicht zugänglich, heißt es von den Software-Entwicklern bei OpenSignal.
Pic: spiegel.de
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Vielen Dank an Ladylike871 für den Hinweis auf diese News.
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