U2 [Testbericht] BQ Aquaris U2: Überarbeitete Einsteigerklasse im Polycarbonat-Gewand

T

THWS

Gast

Testbericht BQ Aquaris U2 – Spanische Einsteigerklasse im Polycarbonat-Gewand






Der spanische Hersteller BQ ist in Deutschland mittlerweile kein völlig unbekannter Player mehr am Smartphone Markt. Nach einigen Jahren Aktivität und überwiegend konstant guter bzw. durchdachter Geräte hat man sich auch außerhalb von Spanien mittlerweile einen guten Ruf erarbeitet, der vor allem auf den positiven Support und den für die Mittelklasse verhältnismäßig häufigen / konstanten Software-Updates basiert. Im Jahr 2016 hat BQ mit der U-Serie insgesamt drei verschiedene Modelle präsentiert (Aquaris U, Aquaris U Lite u. Aquaris U Plus) – damit versuchte man, im durchaus auch interessanten Einsteiger-Segment Fuß zu fassen. Neben dieser Modellvielfalt sollte das vor allem auch noch durch unterschiedliche Speicher-Konfigurationen innerhalb der Modellreihen gelingen. Diesen Weg behält man bei BQ im Jahr 2017 und höchstwahrscheinlich auch im Jahr 2018 bei: Das Aquaris U2 stellt den direkten Nachfolger des Aquaris U dar und ist ebenfalls wieder in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich: 16/2 GB (Nutzerspeicher/Arbeitsspeicher) sowie 32/3 GB. Preislich ist das U2 leicht teurer als sein Vorgänger, doch das muss ja – abhängig von den vollzogenen Änderungen – nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten….



Vorwort – wo ist das Gerät einzuordnen, welche Zielgruppe soll angesprochen werden und wo liegen die Unterschiede zum Vorgänger?





BQ bedient mit dem Modell U2 ganz klar wieder den Einsteiger-Bereich. Neben einem Aquaris U2 Lite (spezifikationstechnisch unterhalb des U2 angesiedelt) gibt es dieses Mal kein U2 Plus mehr – diese Kategorie wird mit den Aquaris V (Plus) Modellen bedient. Da sich BQ mit der V-Serie also eher auf den Übergang vom Einsteiger- zum Mittelklasse-Smartphone konzentriert, bleiben mit dem U2 Lite und dem U2 noch zwei Geräte für den reinen Einsteigerbereich. Eine Zielgruppe festzulegen, welche beispielsweise am Alter der Nutzer festgesetzt ist, macht beim U2 keinen Sinn, denn sowohl Jung als auch Alt dürften mit dem Gerät glücklich werden können. Aus diesem Grund bleibt eigentlich nur, die Zielgruppe über das Nutzungsverhalten und die jeweiligen Ansprüche zu filtern.

Um dieser Thematik auf die Spur zu kommen, möchte ich zunächst mal das Vorgängermodell Aquaris U mit dem neuen Aquaris U2 vergleichen:

U-U2 Vergleichsgrafik.jpg


Man sieht recht deutlich, dass es durchaus ein paar Unterschiede zu verzeichnen gibt, diese aber insgesamt eher übersichtlich ausfallen und daher im praktischen Alltag eigentlich kaum ins Gewicht fallen dürften. Setzt man nun aber den verhältnismäßig geringen Aufpreis vom Aquaris U auf Aquaris U2 an, können sich die Verbesserungen sehen lassen. Gut – der Vergleich hinkt ein bisschen, schließlich gibt’s das Aquaris U mittlerweile deutlich günstiger auf dem Markt. Dennoch mindert das nicht die Vorfreude darauf, das Gerät etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu testen.



Spezifikationen des BQ Aquaris U2:




  • Abmessungen: 148,1 x 72,9 x 8,4 mm bei einem Gewicht von 155 Gramm
  • 5,2“ LCD IPS A-SI Touchscreen mit HD-Auflösung (720 x 1.280 Pixel), 283 ppi
  • Bis zu 520 nits
  • 2.5D Glas, Multitouch-Oberfläche (10 kapazitive Berührungspunkte), DINOREX™ Glas
  • Qualcomm Snapdragon 435 Octa-Core Prozessor mit bis zu 1,4 GHz Taktrate
  • Qualcomm Adreno 505 Grafikprozessor mit bis zu 450 MHz
  • Android 7.1.2 Nougat, Android 8 Oreo in Vorbereitung
  • 16 / 32 GB interner Speicher (hier im Test: 32 GB Version)
  • 2 / 3 GB Arbeitsspeicher (RAM – hier im Test: 3 GB Version)
  • 3.100 mAh Li-Poly Akku mit Quick Charge 3.0 Schnellladetechnologie
  • 13 Megapixel Hauptkamera mit Phase-Detection Autofokus und f/2.2 Blende
  • Samsung S5K3L8 Sensor, 5-Linsen-Struktur
  • LED-Leuchte
  • Full-HD Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS
  • Zeitlupen-Videos in HD-Auflösung mit bis zu 120 FPS
  • 5 Megapixel Frontkamera mit f/2.0 Blende
  • Samsung S5K5E8 Sensor, 3-Linsen-Struktur
  • Frontblitz
  • Smart PA Lautsprecher
  • aptX Bluetooth-Profil
  • 2 Mikrofone verbaut (Rauschunterdrückung)
  • FM-Radio
  • 4G Bänder / Frequenzen: 1 / 2 / 3 / 4 / 7 / 8 / 20 / 28 – 2100 / 1900 / 1800 / 1700-2100 / 2600 / 900 / 800 / 700 MHz
  • 3G Bänder/ Frequenzen: I / II / V / VIII – 2100 / 1900 / 850 / 900 MHz
  • 2G Frequenzen: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
  • GPS / GLONASS / GALILEO
    WiFi 802.11 b/g/n/ac, Dual-Band 2,4 + 5 GHz
  • Bluetooth 4.2
  • NFC (HCE + SE)
  • Verbaute Sensoren: Helligkeitssensor, Näherungssensor, Beschleunigungssensor, eCompass, Gyroskop
  • Dual-SIM Funktionalität (Hybrid-Slot)
  • MicroSD Speicherkartenslot (bis zu 256 GB unterstützt – verwendet 2.ten SIM-Steckplatz)
  • Micro USB OTG-Buchse
  • 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Konfigurierbare Notification-LED
  • IP52 Zertifizierung – Schutz gegen Staub u. Tropfwasser



Lieferumfang:





Der Lieferumfang des Aquaris U2 gestaltet sich recht nüchtern, wenngleich das Gerät dieses Mal nicht auf ein Ladegerät verzichten muss: Seit geraumer Zeit packt BQ nämlich den Geräten nicht nur das USB-Kabel in die Verpackung, sondern eben auch einen Steckdosen-Adapter. Grund dieses Sinneswandels ist nicht etwa das schwindende Umweltbewusstsein bei BQ (das Argument des Umweltschutzes war bisher für das Fehlen des Adapters mitverantwortlich) sondern vielmehr die Tatsache, dass mittlerweile viele der neuen BQ-Geräte die Schnellladetechnologie „Quick Charge“ aus dem Hause Qualcomm beherrschen. Diese Technologie funktioniert aber nur, wenn die passende Hardware mit dem Gerät verknüpft ist. Und da BQ (logischerweise) mit der Schnellladetechnologie wirbt, ist man quasi gezwungen diese auch „ab Werk“ für den Nutzer bereitzustellen. Nicht auszudenken, wenn man als Käufer erst noch einen speziellen Quick-Charge Adapter kaufen müsste, um sein Gerät wie beworben aufladen zu können.

Auf ein Headset muss der Nutzer allerdings weiterhin verzichten, sodass sich der Packungsinhalt auf folgende Utensilien beschränkt:

  • Smartphone mit integriertem Li-Poly Akku
  • SIM-Werkzeug
  • USB-Kabel mit Micro USB Anschluss (Lade- und Datenkabel)
  • Quick Charge 3.0 Steckdosen-Adapter
  • Broschüren / Garantienachweise / Werbeflyer




Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:





Wir beginnen zunächst mit einer etwas ausführlicheren Beschreibung des Geräts: Der 5,2“ große IPS-Screen mit HD-Auflösung kommt – entgegen dem aktuellen Trend – mit verhältnismäßig „dicken“ seitlichen Rändern im 16:9 Format daher. Auch die Ränder oben und unten gehören nicht gerade zur dünnen Sorte; wobei man dies (teilweise) durch die vorhandenen Sensortasten erklären kann. Die besagten Sensortasten befinden sich direkt unterhalb des Displays, sind wiederholt nicht beleuchtet und weisen die Standard-Belegung (Zurück, Home-Button, zuletzt genutzte Anwendungen) auf. Oberhalb des Displays wird’s dann schon ein bisschen enger: Neben der Hörmuschel zum Führen von Telefonaten sind rechts davon noch der Licht- und Näherungssensor sowie der Frontblitz für die zweite Kamera zu finden. Links der Hörmuschel sitzt die Benachrichtigungs-LED sowie die Frontkamera.

Auf der Oberseite des Aquaris U2 hat BQ die 3,5 mm Klinkenbuchse und eines der beiden Mikrofone platziert. Dieses ist im Telefonbetrieb für die Rauschunterdrückung zuständig. Mittig auf der Unterseite findet sich das erste Mikrofon, der Lautsprecher zur Wiedergabe von Medien und der Micro USB Anschluss. Ja – richtig gelesen: Micro USB. Leider versäumt es BQ hier, die neusten Modelle allesamt direkt auf USB Typ-C umzurüsten. Schade, denn mit der Aquaris X Serie hatte man dies ja eigentlich erfolgreich eingeführt. Aber gut – wenn bereits die oberhalb des U2 angesiedelte V-Serie kein USB Typ-C spendiert bekommt, darf man beim Low-Budget Gerät U2 erst Recht nicht damit rechnen.

Auf der linken Geräteseite befindet sich der SIM- und Speicherkartenslot: Wie bereits bei allen anderen einigermaßen aktuellen Geräten verbaut BQ weiterhin Hybrid-Slots, sodass wahlweise entweder zwei Nano-SIM Karten oder aber eine Nano-SIM in Kombination mit einer Micro SD Speicherkarte genutzt werden können. Die rechte Seite gestaltet BQ klassisch mit dem mittig platzierten Power-Button sowie der oberhalb zu findenden Lautstärkewippe.

Weniger spektakulär folgt abschließend dann noch die Rückseite des Aquaris U2: Ganz unten findet sich – eingraviert im Kunststoff – die CE-Zertifizierung (Unibody-Gerät) und die Modellbezeichnung samt Seriennummer. Weiter oben sitzt mittig das BQ-Logo, direkt darüber folgt dann auch schon die 13 Megapixel Kamera samt LED-Leuchte.






Kommen wir nun zur Verarbeitung und der Wertigkeit des Aquaris U2, wobei ich mit der Wertigkeit beginnen möchte: Beim U2 hat BQ auf der Front – natürlich – komplett auf Glas, genauer gesagt auf Dinorex-Glas – gesetzt. Damit hat man sich für dieselbe Variante entschieden, die auch die Aquaris X-Serie bekommen hat. Dinorex-Glas zeichnet sich dadurch aus, dass es im Falle einer punktuellen Belastung (Krafteinwirkung auf das Display) flexibler ist, als das beispielsweise bei Gorilla-Glas der Fall ist. Das hat den Vorteil, dass man bei einem Sturz des Geräts durchaus höhere Chancen hat, dass das Display heil bleibt und das Gerät damit weiter genutzt werden kann. Leider hat Dinorex-Glas aber auch einen Nachteil: Durch die Flexibilität ist es etwas anfälliger für (Mikro-) Kratzer, weshalb man – je nach Nutzung des Geräts – unter Umständen damit rechnen muss, früher oder später entsprechende Nutzungsspuren auf dem Screen zu sehen. Bei der Rückseite und dem Rand des Geräts setzt BQ vollständig auf Polycarbonat. Das muss nicht zwangsweise etwas Schlechtes bedeuten, wobei viele Nutzer in der heutigen Zeit von Glas, Metall & Co. durchaus verwöhnt sein dürften. Die seitlichen Ränder des U2 sind mit einer feinen Linienstruktur durchzogen, wodurch sich der Grip des Geräts (bspw. bei der Einhandbedienung) deutlich erhöht. Die Rückseite hingegen ist komplett eben gehalten; allerdings in einer schön aussehenden matt-schwarzen Optik. Dies dürfte auch im Hinblick auf Fingerabdrücke die deutlich bessere Wahl gegenüber einer Klavierlackoptik gewesen sein. Grundsätzlich gibt es also an der Wertigkeit des U2 nichts auszusetzen.


Doch das gilt eben leider nur „grundsätzlich“; denn bei der Verarbeitung scheint (zumindest bei meinem Testgerät) etwas deutlich schief gelaufen zu sein: Das Gerät knarzt (= gibt komische und störende Geräusche von sich) ohne Ende bereits beim einfachen Anfassen des Geräts. Das geht leider so weit, dass man sich irgendwann schon fast nicht mehr traut; das Gerät vom Tisch zu heben, weil man in furchtvoller Erwartung der Störgeräusche ist. Würde das nur bei einer erhöhten Druckausübung passieren – gut, damit könnte ich leben. Aber die Geräusche sind leider wirklich schon beim bloßen Anfassen hörbar. Je nach „Druckpunkt“ liegt das sowohl am Gehäuse, als auch an einer womöglich vorhandenen „Trennschicht“ zwischen Gehäuse und Akku; denn teilweise ist es das übliche „Kunststoff-Knacken“ und teilweise ein Geräusch als würde man eine Folie zusammenknüllen. Ich bin von BQ bisher eigentlich das komplette Gegenteil gewohnt (auch bei den Low-Budget-Geräten), daher gehe ich davon aus, dass es sich bei meinem Testgerät tatsächlich um einen Einzelfall handelt.







Touchscreen, Bedienelemente und Bedienung:





Mit 5,2“ bleibt BQ bei einer relativ „kompakten“ Displaygröße; ein weiterer Punkt also, bei dem man sich (bisher noch) gegen den aktuellen Markttrend wendet. Bei der Technologie setzt BQ wiederholt auf IPS, wodurch sich im praktischen Betrieb recht „neutrale“ Farben – gepaart mit einer sehr guten Helligkeit – ergeben. Das Display würde ich durchaus auf einem sehr guten Niveau einschätzen, wenngleich es minimal anders kalibriert zu sein scheint; als das bei meinem privat genutzten Aquaris X Pro der Fall ist. Ich empfinde das nicht als negativ und dieser Unterschied fällt mir vermutlich auch nur deshalb auf, weil ich eben die Möglichkeit habe, beide Geräte parallel zu nutzen bzw. direkt zu vergleichen. Erfreulicherweise hat BQ dem U2 ebenfalls den „Expanded Brightness“-Modus spendiert. Dieser ermöglicht es, die maximale Displayhelligkeit nochmal um ein Müh zu erhöhen – das kann vor allem bei sonnigen Tagen extrem nützlich sein. Allgemein fallen die BQ-Smartphones bisher immer positiv durch eine recht hohe Displayhelligkeit auf. Schade ist weiterhin, dass die Farbtemperatur des Displays nicht selbst vom Nutzer reguliert werden kann. Dass dies grundsätzlich auch bei IPS-Displays funktioniert, ist klar. Nur leider scheut es BQ bisher, diese Möglichkeit in die Software zu implementieren. Man könnte dabei beispielsweise auf drei bis vier vorkonfigurierte Profile setzen, die der Nutzer dann nach eigenem Gusto auswählen kann.

Bei den Bedienelementen und der Bedienung dürften versierten BQ-Kennern sofort die altbewährten Sensor-Tasten in den Sinn kommen. Auch das U2 hat diese wieder spendiert bekommen, wenngleich auch bei diesem Gerät die Beleuchtung der Tasten „wegrationalisiert“ wurde. Mit zunehmender Nutzungsdauer des Geräts gewöhnt man sich zwar schnell an die Positionierung der Tasten – allerdings wäre eine Beleuchtung trotzdem schön gewesen. Ebenfalls vermisse ich (weiterhin) die Möglichkeit, die Tastenbelegungen zu tauschen bzw. sogar individuell vergeben zu können. So bietet das U2 wie alle anderen BQ-Geräte ohne Eingriffe in das System keine Möglichkeit, die Funktionen „Zurück“ und „letzte Anwendungen“ zu tauschen. Doch ganz untätig war BQ nicht: Mit den neusten Software-Versionen hat man nun endlich die Sensortasten deaktiviert, sobald der Nutzer manuell das Einblenden der Navbar in der Fußzeile des Displays aktiviert hat. Früher waren die Tasten u. Funktionen immer noch doppelt vorhanden bzw. belegt, da die Sensortasten damals eben nicht automatisch deaktiviert wurden. Durch das jetzige Abschalten des Tasten ist es möglich, das Gerät im unteren Bereich problemlos anzufassen bzw. zu halten ohne Angst haben zu müssen, ungewollte Eingaben oder Aktionen auszuführen.

In der Praxis funktioniert die Bedienung – für mich – absolut einwandfrei und unproblematisch: Die Gerätegröße ist vergleichbar mit dem Aquaris X (Pro) und geht in Sachen „Einhandbedienung“ gerade noch so in Ordnung. Das im mittleren Bereich angesiedelte Gewicht des Geräts lässt in Kombination mit den Abmessungen auch ein längeres Halten problemlos zu; was durch die seitliche „Riffelung“ im Rand des Smartphones etwas unterstützt wird. Ein „Herausrutschen“ des Geräts aus den Händen ist dadurch nahezu unmöglich; Gleiches gilt für das Ablegen des Geräts auf ebenem Untergrund: Durch die Kunststoff-Rückseite bleibt das Gerät sicher an Ort und Stelle liegen.

Da BQ beim U2 weiterhin auf eine nahezu cleane Android-Oberfläche setzt („Stock Android“), findet man sich auch als völliger Smartphone-Neuling wohl recht einfach in den Menüstrukturen des Geräts zurecht, was eine problemlose Bedienung natürlich positiv unterstützt.







Menü:





Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Dem Menü. Wie bereits erwähnt, befindet sich auf dem U2 eine sehr cleane und damit schlanke Version von Android. Dementsprechend „wenige“ Individualisierungsmöglichkeiten gibt es allerdings auch im System, bzw. in diesem Fall konkret im Menü. Der App-Drawer wird mittels einer Wisch-Geste nach oben auf dem Display geöffnet und offenbart alle auf dem Gerät installierten Apps in alphabetischer Reihenfolge sortiert. Oben in der Kopfzeile hat der Nutzer die Möglichkeit, mittels Suchleiste direkt nach einer App zu suchen, ansonsten erfolgt die Navigation im Menü mittels Wischgesten nach unten / oben. Die Icons können hierbei nicht individuell sortiert werden, sodass man sich hier also mit der Optik abfinden muss. Allerdings gibt es natürlich Mittel und Möglichkeiten, das zu ändern: Entweder zieht man sich Shortcuts der Apps auf die Homescreens (hier kann man dann Ordner anlegen, etc.) oder man installiert sich direkt einen anderen Launcher aus dem Play Store auf dem Gerät.

Die Navigation im Menü des U2 läuft erfreulich smooth und ohne spürbare Verzögerungen oder Ladezeiten ab. An die Grenzen dürfte man Prozessor und Co. also nur mit anspruchsvolleren Games und umfangreichen Anwendungen bringen; aber das dürfte auch nicht die hauptsächliche Zielgruppe dieses Geräts sein.



Kamera:





BQ ist mittlerweile dafür bekannt, auf der eigenen Homepage recht „aggressiv“ mit den Kamera-Features der eigenen Smartphones zu werben. War es bei der Aquaris X Serie noch ein Sensor der vergleichbar mit dem Sensor des Galaxy S7 sein soll, ist man beim U2 ein bisschen zurückhaltender. Man wirbt zwar immer noch mit „unglaublichen Fotos“, untermauert diese Aussage dann aber mit der guten / vielfältigen HDR-Funktion der Kamera-Software. Bei der Hardware hat man sich für einen Sensor aus dem Hause Samsung entschieden, genauer gesagt ist der S5K3L8-Sensor mit 13 Megapixel Auflösung und einer f/2.2 Blende verbaut. Mittels der 5-Linsen-Struktur, dem Phase-Detection Autofokus und der LED-Leuchte möchte man dem Nutzer also möglichst gute Bilder ermöglichen. Gleiches gilt natürlich für die Frontkamera; auch hier kommt ein Samsung-Sensor (S5K5E8) zum Einsatz, welcher allerdings „nur“ mit 5 Megapixel auflöst, aber immerhin auf eine f/2.0 Blende setzt. Auch für die Frontkamera spendiert BQ einen Blitz – zur Freude aller Selfie-Fetischisten.








Bevor wir zu den Praxisleistungen der Kameras kommen, zunächst die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten die zur Individualisierung zur Verfügung stehen:


  • Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
  • Auslöser-Button
  • Galerie-Shortcut
  • HDR-Modus: Aus / HDR / HDR+ / Auto HDR
  • Gitterlinien: Ein / Aus
  • Timer: Aus / 3 Sek. / 10 Sek.
  • LED-Leuchte: Aus / Automatisch / Ein
  • Helligkeitsregler
  • Foto-Modi: Automatisch / Manuell / Szenen (näheres zu den Modi weiter unten)
  • Format Hauptkamera: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
  • Format Frontkamera: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
  • Fotoauflösung Hauptkamera: 13 Megapixel, 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
  • Fotoauflösung Frontkamera: 5 Megapixel, 2 Megapixel
  • Fotos speichern unter… : Telefon / Speicherkarte (Videos können nur intern gespeichert werden!)
  • Dateiformat: JPEG, JPEG + DNG
  • JPEG-Qualität: Hoch / Mittel / Niedrig
  • Geolocation: Ein / Aus
  • Funktion der Lautstärketasten im Kameramodus: Bild aufnehmen, Lautstärke, Zoom
  • Funktion der Lautstärketasten im Videomodus: Bild aufnehmen, Video aufnehmen, Lautstärke, Zoom
  • Bildschirmhelligkeit beim Öffnen der Kamera automatisch erhöhen: Ein / Aus
  • Selfie-Vorschaufenster: Ein / Aus
  • Kameraton: Ein / Aus
  • Unterbrechungsfreie Aufnahme: Ein / Aus
  • Normale Aufnahme als HDR speichern: Ein / Aus
  • Spiegeleffekt (Frontkamera): Ein / Aus
  • Videoauflösung: Full HD (30 FPS), HD (30 FPS)
  • Tonaufnahme bei Videos: Ein / Aus
  • LED-Leuchte: Ein / Aus


Zeitraffer- sowie Zeitlupen-Funktion stehen im „Motion“-Modus der Kamera zur Auswahl zur Verfügung. Die Auflösung bei Zeitlupen-Videos ist auf maximal 720 x 480 Pixel (SD) bei 120 FPS begrenzt. Wie bereits oben kurz erwähnt, beherrscht das U2 auch einen Modus für manuelle Aufnahmen und Szenen. Folgende Szenen stehen dem Nutzer zur Auswahl bereit: Landschaft, Nacht, Sonnenuntergang, Nachtporträt, Action, Schnee, Kerzenlicht, Feuerwerk und Theater. Umfangreichere Einstellungsmöglichkeiten im Hinblick auf Fotos sind mit dem manuellen Modus möglich. Neben den oben bereits erwähnten Punkten kann der Nutzer hier zusätzlich den Fokus, den Weißabgleich, die ISO-Empfindlichkeit, die Verschlusszeit sowie die Helligkeit manuell regeln. Wer also bei seinen Aufnahmen nicht auf Schnelligkeit angewiesen ist, kann sich hier vollumfänglich austoben und dürfte darüber deutlich bessere Ergebnisse erhalten.


Damit wären wir schon beim richtigen Stichwort – Ergebnisse: Fakt ist, dass man vom U2 natürlich keine umwerfenden Bilder und Videos erwarten sollte, dafür ist das Gerät schlichtweg nicht ausgelegt und diesen Anspruch hat man mit dem U2 sicherlich auch gar nicht. Dennoch sollten sich auch mit Einsteigermodellen natürlich einigermaßen annehmbare Ergebnisse produzieren lassen – und das betrifft sowohl Bild als auch Video. Im Bereich der Bilder gelingt das dem U2 bei ausreichend guten Lichtverhältnissen auch nahezu problemlos: Der Phase-Detection Autofokus fokussiert alle Objekte in der Regel zuverlässig und schnell, lediglich bei Dunkelheit (und aktivierter LED als Fokushilfe) muss man ab und an mal ein zweites Mal zum Fokussieren auf den Bildschirm tippen. Die Bilder lassen sich auch auf dem heimischen Rechner / Fernseher noch gut betrachten, allerdings sieht man bereits bei minimalem Zoom ein leichtes Bildrauschen. Dies wird besonders deutlich, wenn wir von guten hin zu schlechteren Lichtverhältnissen wechseln: Die LED-Leuchte (Single-LED, Bilder wirken daher eher weißlich) ist zwar dazu in der Lage auch in ganzen Räumen für eine akzeptable Helligkeit zu sorgen, das Bildrauschen ist aber bereits ohne Zoom erkennbar.

In Sachen „Video“ liefert das U2 grundsätzlich ganz gute Ergebnisse ab, wenngleich die Kamera auch hier nicht mit den Referenzgeräten aus dem eigenen Haus (X-Serie) mithalten kann. Mit dem letzten Software-Update wurde zudem die Aufnahmelautstärke überarbeitet, genauer gesagt erhöht. Diese war nämlich bei nahezu allen BQ-Geräten deutlich zu niedrig, wodurch man bei der Wiedergabe seiner Medien an externen Geräten (TV, PC) die Lautstärke ins Unendliche regeln musste. Dies ist jetzt deutlich besser, allerdings gibt’s am Markt Geräte die wesentlich bessere Tonspuren aufzeichnen können. Konkret geht es mir um die Tatsache, dass mir die Aufnahmen zu „blechern“ bzw. zu „künstlich“ klingen. Eventuell hat BQ hier künftig noch etwas Spielraum für Optimierungen, jedoch sollte man sich nicht allzu viele Hoffnungen machen; schließlich setzt auch die verbaute Hardware irgendwann Grenzen. Mit Hilfe der beiden Beispielvideos, die am Ende des Testberichts verlinkt sind, könnt ihr euch selbst ein Bild der Qualität machen.



Akku, Sprachqualität und Empfang:





Mit dem Akku dürften wir nun an dem Punkt des Testberichts angekommen sein, an welchem das U2 seine wahre Bestimmung präsentieren und somit eindeutig positiv punkten kann. Wer sich vorher ein bisschen – unter anderem auf der Homepage von BQ – über das Gerät informiert hat, dürfte jetzt kaum überrascht sein; immerhin wirbt der Hersteller ja mit eben dieser Eigenschaft. Grundsätzlich ist das Gerät mit einem 3.100 mAh Li-Poly Akku ja schon mal ganz gut ausgestattet. Dazu kommt nun aber, dass die Komponenten des Smartphones tatsächlich mehr auf Ausdauer und „Intelligenz“ optimiert sind, als auf sture Leistung und Performance. Ein Snapdragon 435 Prozessor gehört bekanntermaßen nicht unbedingt zur Referenz in Sachen Leistung, stellt aber ganz klar eine gute Wahl dar; wenn man Wert auf Ausdauer legt und dabei die Leistung aber nicht vollständig auf ein Minimum herunterfahren möchte. Dazu kommt, dass man mit dem Snapdragon 435 nun auch mehr LTE-Bänder unterstützt, was ja bisher bei BQ immer ein etwas schwieriges Thema war (das U2 „kann“ – Stand Februar 2018 – mehr LTE-Frequenzen als das X (Pro) als eigentliches Firmen-Flaggschiff). Als wäre der recht große Akku in Kombination mit den Komponenten noch nicht genug; packt BQ auch noch die Schnellladetechnologie Quick Charge 3.0 an Bord des Geräts. Sollte der Energiespeicher also doch mal schneller als erwartet leer sein, kann man diesen ruckzuck wieder füllen. Das ist bei Smartphones in diesem Preisbereich heute (leider) auch noch keine Selbstverständlichkeit.

Bei der Nutzung des Geräts während des Testzeitraums kam ich in der Regel auf eine Laufzeit von zwei bis drei Tagen, je nach Nutzung. Bei häufigen Telefonaten und allgemein häufigerer aktiver Nutzung sollte man sich auf zwei Tage einstellen, ansonsten sind gut und gerne auch mal drei Tage plus X möglich. Als Referenz ein paar Konfigurationsdetails um die Laufzeit ein bisschen besser einschätzen zu können: Displayhelligkeit auf „automatisch“, dauerhafte Aktivierung von WLAN, sofern kein bekanntes WLAN verfügbar: Automatische Netzwahl zwischen 2G/3G/LTE, wobei tagsüber auf Arbeit LTE die Regel ist und ansonsten 3G zur Anwendung kommt. Dauerhaft synchronisiert werden zwei eMail Konten und natürlich sind auch diverse Messenger wie What’s App und Threema aktiv.


Positiv überrascht hat mich das U2 in Sachen Sprachqualität und Empfang: Bei den geführten Telefonaten wurde der Gesprächspartner stets natürlich und klar verständlich über die Hörmuschel ausgegeben. Die maximale Lautstärke ist standardmäßig auf 50% reguliert, sodass man hier noch deutlich Spiel nach oben hat. Diesen Spielraum wird man in lauten Umgebungen definitiv auch benötigen, ansonsten kommt man auch mit niederen Werten klar. Für die Wiedergabe über den Lautsprecher (also im Freisprechmodus) würde ich das Fazit allerdings nicht ganz so positiv auslegen: Zwar ist auch hier die Lautstärke für Telefonate in Wohnungen, im Büro oder notfalls auch unterwegs zu Fuß ausreichend – im PKW würde ich das Gerät aber nicht ohne zusätzliche Freisprecheinrichtung nutzen wollen; denn hier reicht der Lautsprecher schlichtweg nicht aus.

Sehr positiv fiel mir das Aquaris U2 in Bezug auf den Empfang auf: Im direkten Vergleich mit meinem X Pro (beide Geräte nebeneinander, dieselben Grundeinstellungen und derselbe Netzbetreiber) hatte das U2 durchweg eine bessere Empfangsanzeige als mein X Pro. Das dürfte vor allem auch an der Materialwahl der beiden Geräte liegen; immerhin ist man hier mir Polycarbonat immer noch im deutlichen Vorteil gegenüber Glas, Metall & Co. Entsprechend der positiven Anzeige kam es auch im laufenden Betrieb zu keinen negativen Situationen: Im Falle eines nicht ausreichenden Empfangs im jeweiligen Netz erfolgt der Wechsel zügig und problemlos; gleiches gilt natürlich für den Fall dass das Gerät bspw. im H+ Netz verbucht ist aber plötzlich die LTE-Versorgung deutlich besser ist und in Folge dessen ins LTE-Netz gewechselt wird.



Media- und Musikplayer:





In Sachen Video- und Musikplayer hat sich bei BQ weiterhin nichts getan – auch aufgrund der Tatsache, dass man weiterhin auf ein sehr cleanes Android-System setzt. Das bedeutet, dass der Nutzer entweder die ab Werk auf dem Gerät vorhandenen Google-Anwendungen zur Wiedergabe nutzen muss, oder man wieder über den Play Store alternative Anwendungen für den persönlichen Geschmack sucht. Fakt ist: Die Standardanwendungen auf dem Gerät erfüllen ihren Zweck, bieten aber über die Grundfunktionen hinaus kaum einen Mehrwert. Aus diesem Grunde bin ich schon länger ein Freund des VLC Players: Dieser ist werbefrei und kostenlos (!) im PlayStore erhältlich und versteht sich zudem mit Videos und Musik. So muss man lediglich einen Player für beide Anwendungszwecke installieren, was vielen Nutzern wohl entgegenkommen dürfte. Die nun nachfolgenden Eindrücke beziehen sich allesamt auf den Test mit dem VLC Player, unter Umständen bieten andere Anwendungen einen anderen Funktionsumfang bzw. ein abweichendes Ergebnis.








Nach dem Start der App kann man in einem seitlichen Menü zwischen der Wiedergabe von Audio- oder Videodateien wählen. Videos werden dann mit Vorschaubild und Titel im Bildschirm dargestellt, bei den Audiodateien wird ebenfalls das Album-Cover (sofern hinterlegt) und der Interpret plus Titel visualisiert. Der VLC Player bietet grundsätzlich natürlich die bekannten und gewohnten Standard-Funktionen – beginnend bei den Steuerungselementen (Zurück, Pause/Wiedergabe, Vorwärts) und endend beim Wiederholungs- und Shuffle-Modus. Darüber hinaus bietet der Player aber auch einen Equalizer, welcher sowohl bei der Wiedergabe von Videos als auch bei der Musikwiedergabe verwendet werden kann. Neben vielen bereits voreingestellten Profilen kann der Nutzer auch individuelle Einstellungen tätigen und diese als Profil speichern. Ebenfalls ganz praktisch ist die Miniaturwiedergabe im Videomodus. Hier wird die Wiedergabe in ein kleines Popup-Fenster verschoben, sodass der Nutzer während der laufenden Wiedergabe auch andere Aktivitäten mit dem Smartphone ausführen kann – beispielsweise E-Mails verfassen oder auch im Internet surfen.

Zur Wiedergabe selbst: Bei angestöpseltem Headset überzeugt das U2 dank des regelbaren Equalizers und einer hohen maximalen Lautstärke (welche so im Alltag wohl kaum Einsatz finden wird – dafür ist diese zu hoch). Für die Wiedergabe über den Lautsprecher ergibt sich eine Lautstärke die in normaler Umgebung (Wohnung, ggf. Büro) in Ordnung geht, zur Dauerbeschallung in lauteren Umgebungen ist das Gerät aber eher nicht geeignet. Über den Equalizer lassen sich zwar auch im Lautsprechermodus die Ein oder Andere Feinheit aus dem Klangbild herausholen, es ist aber ganz deutlich zu merken dass der Fokus des U2 keinesfalls auf Multimedia liegt. Dem Lautsprecher fehlt „Volumen“, die Bass-Wiedergabe ist mir persönlich auch zu unterdimensioniert.







Verbindungen und Anschlüsse:





Bei diesem Punkt des Testberichts verhält es sich im Grund genommen ähnlich, wie bereits zu Beginn mit dem Lieferumfang: Man hat an einzelnen Punkten nachgebessert, allerdings nicht alle Schwachstellen tatsächlich beseitigt. In Sachen Nachbesserung spreche ich vor allem auf die nun erweiterte Anzahl an LTE-Bändern an (oben bereits kurz erwähnt). Oft kritisiert wurde BQ in letzter Zeit dafür, dass bspw. das aktuelle Flaggschiff kein LTE Band 8 beherrscht, was speziell für T-Mobile Kunden irgendwann flächendeckend in der Praxis interessant werden dürfte. Solange diese Bänder tatsächlich nicht flächendeckend im Alltag im Einsatz sind, sehe ich die ganze Sache grundsätzlich etwas entspannter; wenngleich eine solche Entscheidung („Reduzierung“ der Bänder) durchaus einen faden Beigeschmack hat – denn ein Großteil der Hardware wäre dazu problemlos in der Lage. Glücklicherweise hat BQ mit der Wahl des Snapdragon 435 aber eben diesen Punkt ausgemerzt und dahingehend nun Ruhe. Kritik gefallen lassen muss man sich – meinerseits – aber dennoch; Stichwort „Micro USB“. Mit dem Aquaris X und dem Aquaris X Pro hat man im vergangenen Jahr die ersten Modelle mit USB Typ-C Buchse auf den Markt gebracht. Das war damals zugegebenermaßen etwas überraschend, immerhin hatte damals manch etablierter Hersteller eine solche Wahl nicht mal flächendeckend im Flaggschiffbereich umgesetzt. Leider hat man sich bei BQ dann aber dafür entschieden, die etwas günstigeren Geräte (wie eben das U2 und auch die aktuellen V-Serienmodelle) wieder mit einer Micro USB Buchse auszustatten. Hier hätte man die Möglichkeit gehabt, mit den beiden „neuen“ Modellen der U- und V-Serie einen Neustart mit USB Typ-C zu machen um damit zeitnah ein einheitliches Portfolio anbieten zu können. Mal abwarten, was die 2018er Modelle so verbaut haben – vielleicht wird mein Wunsch ja dieses Jahr erhört. ;)





Ansonsten lässt die Ausstattungsliste des U2 allerdings keine große Kritik zu; speziell nochmal im Hinblick auf den Preis des Geräts:

  • 2G Frequenzen: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
  • 3G Frequenzen: 2100 / 1900 / 850 / 900 MHz
  • 4G Frequenzen (Bänder): 2100 (1) / 1900 (2) / 1800 (3) / 1700+2100 (4) / 2600 (7) / 900 (8) / 800 (20) / 700 (28)
  • GPS / GLONASS / GALILEO
  • WiFi 802.11 b/g/n/ac, Dual-Band 2,4 + 5 GHz, WiFi-Assist
  • Bluetooth 4.2 aptX
  • NFC
  • Micro USB 2.0 Buchse, OTG-fähig
  • Dual-SIM (Nano Hybrid-Slot)
  • MircoSD Speicherkartenslot (bis zu 256 GB unterstützt)
  • 3,5 mm Klinkenbuchse (TRRS, CTIA)
  • SAR-Wert beim Telefonieren (0 mm): 0,657 W/Kg (10g)
  • SAR-Wert bei Verwendung in 5 mm Entfernung vom Körper: 1,410 W/Kg (10g)




Extras:


Kalender:





Beim Kalender greift man auf die Standard-Variante (Google Kalender) in Android zurück. Da ich eigentlich seit Anbeginn bereits den Google-Kalender als meinen persönlichen Standard-Kalender nutze, passt mir persönlich das ganz gut. Alle anderen Nutzer haben natürlich auch hier wieder die Möglichkeit, sich mittels Play Store auch andere Apps zu installieren und so vielleicht den persönlichen Favoriten zu finden.

Grundsätzlich bietet der Google-Kalender aber eigentlich alles, was man sich so von einem Kalender erhofft: Neben einer Umschaltbaren Ansicht (Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche u. Monat) können auch weitere Kalender bzw. Ereignisse in die Darstellung aufgenommen werden. So lassen sich beispielsweise Geburtstage separat von Feiertagen anzeigen oder eben ausblenden. In der von mir favorisierten Monatsübersicht werden die jeweiligen Einträge des Tages direkt mit einer kleinen Vorschau (Hintergrundfarbe u. Termin-Titel) dargestellt, was auf jeden Fall mal eine kleine Erleichterung in Sachen Orientierung verspricht.

Bei der Neuanlage von Ereignissen bietet der Kalender die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Events zu wählen: Ziel (bspw. „Sport“, „Neues lernen“ oder auch „Familie und Freunde“), Erinnerung (bspw. … erinnern an „anrufen“, „zahlen“, „Medizin“, etc.) oder der klassische Termin. Dieser bietet dann – wie erhofft und wahrscheinlich auch gewohnt – diverse Konfigurationsmöglichkeiten wie Uhrzeit, Ort des Termins, Hintergrundfarbe des Termins oder auch das Hinzufügen von Anhängen. Wer den Kalender nicht immer über das Menü aufrufen möchte hat die Möglichkeit, sich auf den Homescreens zwei unterschiedliche Widgets zu platzieren. Widget Nummer 1 ist eine vollständige Monatsansicht (quasi das Abbild dessen, was man nach dem Anwählen der App im Hauptmenü präsentiert bekommt), Widget Nummer 2 ist eine reine Übersicht der bereits hinterlegten Termine. Die Widgets können durch langes Tippen auf das Shortcut in der Größe angepasst werden.



Radio:





Erfreulicherweise hat BQ das FM-Radio mit RDS-Funktion beibehalten, sodas man beim Hören von Musik nicht nur auf die eigene Sammlung, sondern eben auch auf diverse Radiosender zurückgreifen kann. Wie gewohnt funktioniert das Radio nur, sofern auch ein kabelgebundenes Stereo-Headset über die 3,5 mm Klinkenbuchse angestöpselt ist; denn das Headset dient als Radioantenne. Die Wiedergabe der Sender kann dann wahlweise über das Headset oder auch über den Lautsprecher an der Unterseite des Geräts stattfinden. Beim Hören über das Headset dürften die meisten Nutzer den Lautstärkebereich von 50 bis maximal vielleicht 70% als angenehm empfinden, alles darüber hinaus ist zwar „nice to have“, ist aber auf lange Sicht gesehen bestimmt nicht positiv für das Gehör. Auch die Lautstärke des Lautsprechers überzeugt hier, so lässt sich ein einzelner Raum (oder gegebenenfalls auch das Büro ;) ) problemlos mit dem Gerät beschallen, wenngleich man natürlich hier keine Wunder erwarten darf: Der Klang ist in Ordnung, im Vergleich zu den Platzhirschen im Bereich der Lautsprecher (Referenz dürfte momentan das Razer Phone sein) wirkt das U2 aber wie ein Vorschulkind.


Ansonsten bietet das Radio alle Funktionen bzw. Einstellungsmöglichkeiten, die man so erwarten kann: Alternative Frequenzsuche, Speicherung von Sendern als Favoriten direkt im Hauptbildschirm des Radios sowie die Möglichkeit, die gegenwärtige Wiedergabe aufzeichnen zu können (maximal begrenzt durch die Speicherkapazität).



Notification LED:





BQ verbaut auch beim Aquaris U2 wieder eine Benachrichtungs-LED, die sich bei neueren Geräten nun nicht mehr verhältnismäßig nah am Rand des Geräts befindet, sondern direkt links neben der Hörmuschel. BQ-Kenner dürften damit zu Beginn ihre Probleme haben, BQ-Neulingen hingegen dürfte die geänderte Position der LED nicht (negativ) auffallen. Die maximale Leuchtstärke der Multicolor-LED ist für normale Lichtverhältnisse ausreichend, strahl allerdings die Sonne recht stark (womöglich sogar direkt auf die Front des Geräts) dürfte die – zudem recht kleine – LED sehr schnell übersehen werden. Glücklicherweise hat man immer noch das Inaktivitätsdisplay, welches immerhin bei neuen Ereignissen kurz aufleuchtet und damit Aufmerksamkeit erregen kann.

Wie bereits oben erwähnt kann die LED unterschiedliche Farben anzeigen. Unverständlicherweise hat BQ auch beim U2 wieder insofern „gespart“, als das man zwar zwischen sieben verschiedenen Farben wählen kann, allerdings kann man keine eigenen Farbtöne mehr wählen. Beim Aquaris X (Pro) ist das möglich – warum das bei den weniger gut ausgestatteten Geräten nicht implementiert wird – ich weiß es nicht. Eventuell liegt es an der fehlenden Anpassung für die niedrigere Displayauflösung (Full HD bei den Top-Modellen und HD bei Low- und Mid-Range) – allerdings wäre das für mich kein Grund allein deshalb auf das Feature zu verzichten. Positiv bleibt wieder anzumerken, dass zumindest die Art und Weise der Visualisierung ein bisschen den eigenen Vorstellungen angepasst werden kann: So kann man die LED dauerhaft leuchten lassen oder aber den Blink-Intervall entsprechend anpassen. Die LED-Benachrichtigung kann hierbei für jede auf dem Gerät installierte App konfiguriert werden.







Fazit:





Beim Fazit zum Aquaris U2 habe ich es mir seit langer Zeit mal wieder nicht ganz einfach gemacht, denn das Gerät hinterlässt bei mir nach dem Testzeitraum ein sehr zwiespältiges Gefühl. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass mein Testgerät absolut inakzeptabel verarbeitet war: Die Materialauswahl war absolut in Ordnung (Polycarbonat ist nicht immer schlecht und hat meist sogar noch Vorteile – dazu gleich mehr), doch dass ein Smartphone schon bei der leichtesten Berührung knarzt und unangenehme Geräusche von sich gibt, sollte heut zu Tage eigentlich nicht mehr vorkommen. Egal in welchem Preissegment wir uns befinden. Wenn ich aber jetzt davon ausgehe, dass das Gerät bei mir ein Einzelfall war (was vermutlich tatsächlich der Fall ist), dann liefert BQ eigentlich ein sehr grundsolides Gerät ab. Mit Android 7.1.2 ist man immer noch aktuell, Android 8.1 ist bereits bestätigt und in Arbeit und mit der Auswahl zwischen den beiden Speicherkonfigurationen 16/2 und 32/3 dürfte das Gerät auch abseits des Einsteiger-Segments Fürsprecher finden. Die derzeitigen Marktpreise für die beiden Geräteversionen liegen bei 99,- bzw. 164,90 €uro und sind angesichts des guten Hersteller-Supports und der hohen Taktzahl an Firmware-Updates gut investiertes Geld. Sehr positiv überrascht hat mich das Gerät mit den guten Eigenschaften beim Empfang und der Sprachqualität. Mitverantwortlich für den guten Empfang dürfte auch die Tatsache sein, dass das Gerät rückseitig mit einem Polycarbonat Gehäuse versehen ist – die Sende- und Empfangsleistungen sind bei Polycarbonat deutlich besser als bei Glas oder gar Metall. Bei den „ergänzenden“ Funktionen des Smartphones – also beispielsweise der Kamera, Lautsprecher oder der Video- und Musikwiedergabe – rangiert das U2 im guten Mittelfeld, wobei sich das vor allem auf die letztgenannten Features bezieht. Die Kamera macht bei guten Lichtverhältnissen akzeptable Bilder, sobald diese aber nicht mehr gegeben sind beginnt starkes Bildrauschen den Spaß am Fotografieren einzutrüben. Aber mal ehrlich: Ein Gerät wie das Aquaris U2 kauft man auch nicht wegen der Kamera, sondern weil einem andere Features bzw. ein einigermaßen ausgewogenes Gesamtpaket zum guten Preis wichtig ist. Und das hat BQ beim U2 definitiv geschafft.





Positiv:



  • Die grundsätzliche Funktion eines Telefons – nämlich das Telefonieren – kann beim U2 seit langer Zeit mal wieder positiv überzeugen: Mit sehr guten Werten beim Empfang und einer guten Sprachqualität konnte das U2 im Testbetrieb hier punkten. Einerseits schade, dass viele weitaus teurere Flaggschiffe auf dem Markt damit teilweise Probleme haben, umso erfreulicher aber das BQ selbst bei den Einsteiger-Geräten Wert darauf legt. Für einen Preis von knapp 100,- (bzw. 164,-) €uro bekommt man hier ein sehr gutes Allround-Gerät.
  • BQ liefert das U2 zwar noch mit Android Nougat 7.1.2 aus, an einem Update auf Android Oreo wird allerdings schon gewerkelt. Allem Anschein nach bekommen die BQ-Geräte auch direkt das Update auf 8.1, wodurch man direkt auf die derzeit aktuellste Firmware aktualisiert würde. Mit ersten Updates ist im Laufe des März / April 2018 zu rechnen.
  • Da das U2 mit einer sehr cleanen Android-Version ausgeliefert wird, werden dem Nutzer jede Menge Individualisierungsmöglichkeiten gegeben. Das System wurde dabei seitens BQ mit nützlichen Funktionen ergänzt, die den individuellen Mehrwert deutlich steigern. Als Beispiel führe ich hier ganz gerne immer wieder die Möglichkeit der konfigurierbaren Notification-LED an: Für den Hersteller kein großer Act das Ganze zu implementieren, wenn die Grundstruktur einmal entwickelt ist – für den Nutzer aber im Gegenzug ein absoluter Gewinn.


Negativ:



  • Das Testgerät gab bei der Nutzung schon beim einfachen Anfassen störende Geräusche (Kunststoff-Knarzen sowie folienähnliche Geräusche) von sich. Da ich von BQ bisher nur einwandfrei verarbeitete Geräte gewohnt bin gehe ich davon aus, dass es sich bei meinem Testgerät um einen negativen Einzelfall handelt; denn man im Reklamationsfalle wohl getauscht bekommen würde.
  • Teilweise fehlen (immer noch) Konfigurationsmöglichkeiten in der Software: So kann beispielsweise die Farbtemperatur des Displays nicht individuell angepasst werden und auch die Belegung der Sensortasten lässt sich – ohne Eingriffe in das System – nicht tauschen bzw. individuell belegen. Eventuell nimmt man sich dieser Thematik zukünftig mal an; das würde wohl einen nicht unerheblichen Schritt nach vorne in Sachen „Komfort“ bringen.
  • Leider hat BQ beim U2 als Einsteigermodell auf einen Fingerabdrucksensor verzichtet. Klar, diesen Umstand kennt man vor dem Kauf und dementsprechend weiß man auch, worauf man sich einlässt. Dennoch: Nachdem ich das X Pro nun fast ein Jahr durchgängig nutze, habe ich mich einfach an einen gut funktionierenden Fingerabdruckscanner gewöhnt und würde diesen auch nicht mehr missen wollen.
  • Eigentlich kein negativer Punkt, denn der nun folgende Abschnitt muss eigentlich schon vor dem Kauf klar sein: Das Aquaris U2 versteht sich auf keinen Fall als Multimedia-Schlachtschiff. Natürlich hat es eine Kamera mit Phase-Detection Autofokus an Bord, natürlich hat es eine LED Leuchte (genau genommen sogar zwei, denn das Gerät verfügt ebenfalls über einen Frontblitz), doch an kleinen Feinheiten erkennt man recht schnell, dass damit eben nur die Grundfunktionen ermöglicht werden. Große Wunder sollte man sich also im Multimedia-Bereich nicht erwarten. Wer sich dessen bewusst ist, dürfte sehr große Chancen haben, mit dem U2 einen treuen Begleiter gefunden zu haben.




Bilder, mit dem BQ Aquaris U2 geschossen:








Videos, mit dem BQ Aquaris U2 gedreht (Youtube-Uploads):



 
  • Danke
Reaktionen: MSSaar, denkmawos, HJE62 und 2 andere
Sauber! Vielen Dank!
 
  • Danke
Reaktionen: THWS
Danke für diesen Test, es war ein Grund, mich hier zu registrieren.
Ich kann Entwarnung geben: ich kann mein U2 drücken, biegen usw., wie ich will - man hört nichts, also kein Knarzen.
 
  • Danke
Reaktionen: THWS
@MSSaar danke für das Lob und die Bestätigung, dass es sich bei meinem Gerät dann - wie vermutet - um einen negativen Einzelfall gehandelt hat. Ich hatte vor Rückversand extra noch ein paar "Hörproben" angefertigt, damit man mir nachher nicht nachsagen kann, das hätte nicht gestimmt. :D
 

Ähnliche Themen

Stannis
  • Stannis
Antworten
0
Aufrufe
209
Stannis
Stannis
U
  • u309jgsi763g986
Antworten
2
Aufrufe
529
u309jgsi763g986
U
X
Antworten
10
Aufrufe
1.753
Stannis
Stannis
Zurück
Oben Unten