[Testbericht] BQ Aquaris X2 Pro: Trotz Android One ein holpriger Start...

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Testbericht BQ Aquaris X2 Pro: Trotz Android One ein holpriger Start…





Der spanische Hersteller BQ hat mit dem Aquaris X5 Plus und den darauffolgenden X und X Pro Modellen Vieles richtig gemacht. Doch wie immer im Leben gibt es bei viel Sonnenschein auch Schatten. So hatten die Aquaris X5 Plus Geräte nach dem Marktstart immer mit der ein oder anderen Softwareschwäche zu kämpfen die im späteren Lebenszyklus der Geräte zwar meist ausgebessert wurden, aber so wirklich hatte man nie das Gefühl „am Ende“ angekommen zu sein. Beim Aquaris X und dem X Pro gab es ebenfalls den ein oder anderen Bug der behoben wurde, allerdings hat man mit der aktuellen Oreo 8.1 Software auch Bugs ins Gerät „eingebaut“. Mit der Bekämpfung dieser Bugs kämpft BQ noch heute…

Mit dem X2 und dem X2 Pro hingegen sollte alles besser werden: Nach der Ankündigung der beiden Geräte im Mai 2018 und dem Marktstart im Juni (X2) und Juli (X2 Pro) brachte man nicht nur hardwaretechnisch stärkere Modelle in den Markt; die Spanier setzen auch erstmals auf das „Android One“ Programm welches für eine gute und verhältnismäßig lange Update-Versorgung und einer absoluten Basis-Ausstattung in Sachen Software steht. Bedeutet im Klartext: Update sollten sich – eigentlich – schnell realisieren lassen und die vorinstallierten Anwendungen auf dem Gerät nehmen im Vergleich zu bisherigen BQ-Modellen nochmals ab: Nahezu keine Bloatware und dadurch eine schnelle und flüssige Reaktion. Das war der Plan. Doch wie häufig im Leben läuft nicht immer alles nach Plan…



Vorwort: Flaggschiff-Nachfolger mit hohen Erwartungen und fehlendem Durchsetzungsvermögen





… denn die Kritik am Gerät begann schon kurz nach der Präsentation im Mai: Für die Basis-Ausstattung des X2 Pro rufen die Spanier einen Grundpreis von 399,90 €uro als UVP aus. Der Nutzer bekommt dafür ein recht „rundes“ Ausstattungspaket, welches aber an bestimmten Punkten Schwächen aufweist. Gut – das wäre im Mittelklassesegment nicht ganz so tragisch; wenn da nicht Konkurrenten am Markt agieren würden die günstiger anbieten können und im Gesamtpaket mehr Hardware und „schnellere“ bzw. „bessere“ Software bieten. Beispiel gefällig? VoLTE: Nicht an Bord. LTE Band 8? Erst nach Marktstart aufgrund massiver Kritik mittels Softwareupdate aktiviert worden. Ob die „älteren“ Modelle der X-Reihe Band 8 ebenfalls aktiviert bekommen? Bisher „nein“. Regelmäßige und schnelle Sicherheitspatches? Jaein. Regelmäßig vielleicht (im Rhythmus von 2-3 Monaten, Android One Geräte erhalten bei Nokia monatlich Updates), aber durch den (für Android One-Geräte) verhältnismäßig langen Intervall zwischen den Updates sicherlich nicht „schnell“.

Die Voraussetzungen für einen guten Start des Flaggschiff-Nachfolgers waren also alles andere als positiv. Dazu kam, dass es vor allem bei den schwarzen Geräten (beim X2 Pro eigentlich quer durch alle Konfigurationen / Farben) extreme Schwierigkeiten in Bezug auf die Lieferfähigkeit zu verzeichnen waren. Die X2 Modelle in Weiß fluteten den Markt im Juni, wohingegen die schwarze Version deutlich später in ausreichenden Stückzahlen am Markt war. Beim X2 Pro war das dann noch schlimmer – bzw. genau genommen ist es momentan noch schlimmer; denn das Topmodell mit 128 GB internem Speicher und 6 GB Arbeitsspeicher ist bis heute – fast 6 Monate nach Präsentation – noch nicht verfügbar. BQ wird es also schwer haben, potenzielle Neukunden so mit Vertrauen zu erfüllen. Doch schauen wir mal, was das X2 Pro nach den ersten erfolgten Software-Updates so in der Praxis zu bieten hat. Womöglich sind die Sorgen und Vorurteile ja absolut unberechtigt und das Gerät ist zwischenzeitlich zum würdigen Nachfolger der X-Serie mutiert.


Hinweis: In ein paar Punkten kommt es beim Testbericht der BQ Aquaris-Modelle zu inhaltlichen Überschneidungen; beispielsweise beim Bericht über den Video- und Musikplayer. Teile dieser Kategorie wurden beispielsweise aus dem X2 Testbericht übernommen (Menüpunkte, Einstellungsmöglichkeiten, etc.), das jeweilige Fazit über Klang, Leistung, etc. ist jedoch immer auf das aktuelle Modell (Aquaris X2 Pro) aktualisiert. Gleiches gilt beispielsweise für die Unterkategorie „Kalender“. Die verlinkten Screenshots sind immer vom aktuellen Testgerät! Da die Unterschiede zwischen X2 und X2 Pro in diesem Jahr noch geringer sind als bei der Vorgänger-Generation kommt es auch bei weiteren Punkten zu Übernahmen aus dem X2 Testbericht. Alle unterschiedlichen Punkte zwischen X2 und X2 Pro wurden neu verfasst und entsprechend bewertet!




Spezifikationen des BQ Aquaris X2 Pro:





  • Abmessungen: 150,7 x 72,3 x 8,35 mm bei 168 Gramm
  • 5,65“ FHD+ (1080 x 2160 Pixel – 428 ppi) IPS LTPS LCD Touchscreen mit 10 kapazitiven Berührungspunkten
  • 18:9 Seitenverhältnis, bis zu 650 nits Displayhelligkeit, Quantum Color + Technologie
  • 2.5D Architektur, Corning Gorilla Glass mit Anti-Fingerprint Beschichtung
  • Qualcomm Snapdragon 660 Octa-Core Prozessor mit Kryo-Architektur bis zu 2,2 GHz, 14 nm
  • Qualcomm Adreno 512 Grafikprozessor mit bis zu 650 MHz
  • Android 8.1.0 Oreo
  • 64 / 128 GB interner Speicher (modellabhängig) – tatsächlich verfügbar: 51,8 GB / 106,5 GB
  • 4 / 6 GB Arbeitsspeicher (modellabhängig)
  • 3.100 mAh Akku, fest verbaut, Quick Charge 4+ Schnellladefunktion (ab Werk lediglich Quick Charge 3.0 möglich da Begrenzung durch Ladegerät)
  • Dual-Kamera mit Samsung S5K2L8 12 Megapixel Sensor und Samsung S5K5E8 5 Megapixel Sensor
  • f/1.8 Blende, 6-Linsen-Struktur
  • Dual-Tone LED-Leuchte
  • Phase-Detection Autofokus
  • 4K Videoaufnahmefunktion mit 30 FPS
  • VidHance Videostabilisator (elektronisch)
  • Zeitlupenfunktion (1080p bei 120 FPS)
  • Zeitrafferfunktion
  • Portraitmodus (Tiefenunschärfe mittels Dual-Kamera)
  • RAW-Funktionalität
  • Manueller Kameramodus
  • 8 Megapixel Frontkamera mit Samsung S5K4H7 Sensor
  • f/2.0 Blende, 4-Linsen-Struktur
  • Frontblitz
  • 1080p Videoaufnahmefunktion bei 30 FPS
  • Portraitmodus (Tiefenunschärfe mittels Einzelkamera u. elektronischer Berechnung)
  • Stereo-Lautsprecher mit Qualcomm Aqstic Smart PA Technologie
  • FM-Radio
  • Bluetooth 5.0 mit aptX-Profil
  • Fingerabdruckscanner
  • USB Typ-C DisplayPort
  • Nano-SIM Hybrid-Slot
  • Micro SD Speicherkartenslot (Hybrid)
  • 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Individuell konfigurierbare Notification-LED
  • IP52 Zertifizierung
  • SAR-Wert beim Telefonieren: 1,495 W/Kg
  • SAR-Wert beim Tragen am Körper: 1,451 W/Kg





Lieferumfang:





BQ war bis dato noch nie für einen extravaganten Lieferumfang bekannt: Hatte man in früheren Zeiten nicht mal einen Steckdosenadapter im Karton, wird dieser zumindest heute im Normalfall mitgeliefert. Doch was macht BQ höchstwahrscheinlich auch nur deshalb, weil praktisch alle aktuellen BQ-Modelle eine Schnellladetechnologie von Qualcomm unterstützen. Im Falle des X2 Pro ist das sogar die derzeit aktuellste „Quick Charge 4+“ Technologie, die sich de facto am X2 Pro aber so noch gar nicht nutzen lässt: BQ liefert nämlich lediglich einen Steckdosenadapter mit, der „nur“ Quick Charge 3.0 unterstützt. Dies dürfte zum einen an den immer noch in sehr geringen Stückzahlen erhältlichen Quick Charge 4+ Ladegeräten, zum anderen ist der Kostenfaktor für Quick Charge 4+ Ladegeräte deutlich höher als die Kosten der niedrigeren Technologiestufe. Diesen Umstand hätte man allerdings etwas „prominenter“ auf der Herstellerseite darstellen müssen: Im oberen Bereich bewirbt man nämlich die 4+ Technologie um dann ganz unten im Lieferumfang zu sehen, dass nur ein 3er Adapter beiliegt. Grenzwertig…

Ansonsten bekommt der Nutzer natürlich noch das Smartphone selbst mit dem integrierten 3.100 mAh Akku sowie ein USB 2.0 Type C Verbindungs- bzw. Ladekabel und natürlich das SIM-Werkzeug. Weiteres Zubehör sucht der künftige X2 Pro Besitzer vergeblich.





Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:





Die Front des Aquaris X2 Pro weiß mit ihrem 5,65“ großen, leuchtstarken IPS-Panel zu beeindrucken welches – genau wie beim X2 – im „neuen“ stylischen 18:9 Seitenverhältnis daherkommt. Eine Notch sucht man bei BQ (glücklicherweise) bisher vergebens, stattdessen haben sich die Spanier bemüht die Ränder um das Display gering zu halten. Gut – im Vergleich zu Samsungs Infinity-Display sind die Ränder des X2 Pro natürlich wahnsinnig fett, schaut man sich aber frühere BQ-Geräte an erkennt man die Entwicklung recht deutlich. Unterhalb des Displays befindet sich mittig das BQ-Logo welches – im Gegensatz zum X Pro – keine Sensortechnik mehr verbaut hat und tatsächlich nur optische Gründe hat. Links neben dem Logo hat BQ die Notification-LED platziert – durchaus ungewöhnlich; im Normalfall platzieren die meisten Gerätehersteller die Notification-LED oberhalb des Displays. BQ hat hier hingegen (logischerweise) den Lautsprecher zum Führen von Telefonaten sowie die gesamte Sensorik (Näherungs- u. Helligkeitssensor) sowie die Frontkamera und die LED-Leuchte untergebracht.

Auf der linken Geräteseite hat BQ den Hybridslot für wahlweise entweder zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM Karte plus Micro SD Speicherkarte untergebracht. Rechts findet sich im oberen Bereich die Lautstärkewippe, mittig die Powertaste. Diese beiden (bzw. drei) Tasten bilden damit auch die einzigen Hardwaretasten, die das X2 Pro zu bieten hat.

Auf der Oberseite des X2 Pro befindet sich das zweite Mikrofon zur Rauschunterdrückung bei Telefonaten; auf der Unterseite ist Mikrofon Nummer 1 zu finden. Ebenfalls an der Unterseite ist mittig die USB Typ-C Buchse, die 3,5 mm Klinkenbuchse und der Hauptlautsprecher angebracht.

Drehen wir das Gerät auf die Rückseite kommt uns eine (fast) gewohnte Optik aus Spanien entgegen: Der mittig platzierte Fingerabdruckscanner ist bereits von vielen anderen BQ-Geräten bekannt und auch der Kamera-Bereich erinnert mit seiner Gestaltung durchaus an frühere Geräte der Spanier. Neu ist hier allerdings erstmalig das Dual-Kamera Setup, mit dessen Hilfe der Nutzer Fotos mit Tiefenunschärfe erstellen kann. Unterhalb (bzw. je nach Blickwinkel neben) dem Kamera Setup ist dann noch die Dual-Tone LED zu finden.


Kommen wir zur Verarbeitung und der Wertigkeit des Geräts: Im Gegensatz zum X2 besteht das X2 Pro (wie auch das X Pro, also der direkte Vorgänger) aus einem Gehäuse aus Glas. Dies macht natürlich optisch und haptisch einen absolut hochwertigen Eindruck, zumal sich das Gerät dadurch auch richtig „angenehm“ in der Hand anfühlt. Die Glasoberfläche hat genau dadurch aber auch einige nicht zu verachtende Nachteile: So steigt die Rutschgefahr deutlich, wenn man das Gerät mal mit etwas feuchteren Händen anfasst – was im Sommer oder bei manchen Berufen auch das komplette Jahr über durchaus mal vorkommen kann. Wenn wir schon bei der Rutschgefahr sind: Das gilt natürlich auch für das Ablegen des Geräts auf dem Tisch oder ähnlichen Oberflächen: Durch den herausstehenden „Kamerabuckel“ liegt das Gerät nie mit der vollen Fläche der Rückseite auf. Dazu kommt dann eben die Glasoberfläche was zur Folge hat, dass man dem Gerät selbst auf Oberflächen mit minimaler Neigung quasi nicht aus den Augen lassen darf da es sich ansonsten selbstständig macht. Darauf gibt man zu Beginn vielleicht noch Acht – irgendwann ist das aber absolut nervig sodass man fast froh ist, wenn man das Ding in der Hosentasche verstauen kann. Eine Schutzhülle ist hier also dringend empfohlen; das mindert das Umherrutschen schon deutlich.

Abgesehen von diesen „Schönheitsfehlern“ ist das Gerät aber absolut einwandfrei und hochwertig verarbeitet: Nichts klappert, nichts wackelt, die drei Hardwaretasten haben einen angenehmen Druckpunkt – perfekt!




Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:




Wie bereits eingangs erwähnt hat BQ das Display der X2-Modelle auf nun 5,65“ vergrößert und gleichzeitig mit 18:9 in ein neues Format gebracht. Damit sieht das X2 (Pro) gleich ein Stückchen „moderner“ aus, als man das beim X5 Plus und bei den X-Modellen noch vorgefunden hatte. Beim Panel selbst kommt wieder IPS LTPS LCD Technologie zum Einsatz, welche bereits bei den Vorgängermodellen verbaut wurde. Displays von BQ zeichnen sich üblicherweise durch eine recht naturgetreue Farbwiedergabe sowie einer extrem hohen Displayhelligkeit aus. Beide Punkte treffen auch beim X2 Pro wieder zu; selbst bei direkter Sonneneinstrahlung war es kein Problem dem Display die dargestellten Inhalte zu entlocken. Überhaupt gefällt mir das Display des X2 Pro richtig gut: Farben, Schärfe, Blickwinkel – da stimmt einfach das Ergebnis im Gesamten. BQ setzt übrigens beim X2 und X2 Pro jetzt auf Gorilla Glass 3 anstelle von Dinorex-Glas. Das hatte zwar den Vorteil dass es tendenziell bruchsicherer war als Gorilla Glass (Dinorex-Glas ist leicht flexibel, was bei einem Sturz u. U. positiv wirken kann), allerdings war es durch die Flexibilität auch anfälliger für alltägliche Kratzer. Dementsprechend dürfte der Wechsel hin zu Gorilla Glass jetzt kein Fehler sein, zumal die Smartphone meist sowieso die Grätsche machen, wenn sie mal ungewollten Feindkontakt mit dem Boden bekommen – egal ob Dinorex oder nicht.

Bei den Bedienelementen dürften sich die Geister extrem scheiden: Konkret geht es mir um das Für und Wider der von BQ gewohnten Sensortasten. BQ hatte bis dato die „Zurück“-Taste sowie die Taste für die zuletzt genutzten Anwendungen mittels Sensortasten unterhalb des Displays realisiert. Dies hatte den Vorteil, dass man eben separate Eingabeelemente hatte, die keinen wertvollen Platz auf dem Display verschwendet haben. Durch den Wegfall eben dieser Tasten, müssen diese aber nun natürlich auf dem Display eingeblendet werden. Bei der normalen Bedienung des Geräts sind die Tasten dauerhaft in der Fußzeile des Displays eingeblendet; beim Starten von Anwendungen verschwinden diese und man kann sie sich mittels Wisch aus Richtung BQ Logo auf das Display wieder zurückholen. Grundsätzlich finde ich die Einsparung der Sensortasten in Ordnung, wenngleich die von BQ gewählte Lösung für mich nichts Halbes und nichts Ganzes darstellt: Man hätte das BQ Logo ebenfalls noch weglassen können und hätte so ein noch größeres Display verbauen können. Aktuell wirkt das eben wie „wir haben es probiert und das ist nun mal dabei rausgekommen“. Womit wir dann auch schon beim fließenden Übergang hin zur gesamten Bedienung des X2 Pro wären: Die gefällt mir tatsächlich nochmal ein Stück besser, als das noch beim X / X Pro der Fall war: Einerseits ist das Gerät mit den verbauten Materialien – wie schon erwähnt – ein echter Handschmeichler, andererseits finde ich die Größe irgendwie angenehmer, auch wenn der Unterschied zwischen X Pro und X2 Pro quasi gar nicht vorhanden ist. Das Angenehme dürfte wohl auch an den Onscreen-Tasten liegen, da sind die Wege der Finger einfach doch etwas kürzer als bei den altgewohnten Sensortasten unterhalb des Displays.





Menü:





BQ war bisher ja schon dafür bekannt, Android nahezu in Reinform zu nutzen und quasi keine Bloatware auf den Geräten vorzuinstallieren. Mit Android One geht man nun den nächsten Weg, denn hier sind selbst die Google-Apps im Gegensatz zum altbekannten BQ-Betriebssystem minimiert und man hat zu Beginn der Nutzung die minimalst mögliche Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät. Die Google-Dienste lassen sich natürlich alle noch nachinstallieren sowie alle auch wieder restlos vom Gerät deinstallieren. Durch die minimalistische und klare Struktur dürfte sich so ziemlich jeder Nutzer direkt zu Recht finden. Was einem natürlich klar sein muss: Durch die zu Beginn beschränkte Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät und der quasi nicht vorhandenen Eingriffe in das sonstige Ökosystem von Google hat der Nutzer möglicherweise auch gewisse Einbußen, speziell wenn man von größeren Herstellern wie beispielsweise Samsung oder auch Huawei kommt: Die haben ihre Software nämlich mittlerweile so aufgebohrt und benutzerfreundlich gestaltet, dass sogar Google teilweise gewisse Funktionen erst nachträglich in die Grundstruktur von Android integriert. Dafür hat man mit Android One aber auch alle Freiheiten.





Kamera:





Bereits beim Aquaris X – insbesondere aber beim X Pro – hat BQ großen Wert auf dessen Kamerafunktion gelegt. Zum Leid vieler Nutzer waren diese Versprechungen – zumindest zu Beginn des Produktlebenszyklus des X Pro – allerdings mehr Schall und Rauch statt tatsächliche Realität. Die Kamera bekam zahlreiche Updates, sodass mit der Zeit auch wirklich sehr gute und brauchbare Fotos und Videos zustande kamen. Speziell im Videomodus hat BQ in Bezug auf die Audiospur nachgebessert, da die Aufnahmen zuvor in der Qualität und der Aufnahmelautstärke nicht wirklich berauschend waren.

Beim Aquaris X2 Pro nun scheint BQ gelernt zu haben: Einerseits setzt das X2 Pro auf eine überarbeitete Kamera-App, andererseits ist natürlich auch die hardwareseitige Ausstattung mit Dual-Kamera eine grundlegend Andere. Fakt ist: Die neue bzw. überarbeitete Kamera-App macht auf mich einen „freundlicheren“ und „offeneren“ Eindruck, als das beim X / X Pro noch der Fall war. Im Zuge dessen gefällt mir die Navigation innerhalb der App auch deutlich besser. BQ setzt beim X2 Pro nun auf ein Dual-Kamera Setup bestehen aus zwei Sensoren mit jeweils 12 bzw. 5 Megapixel. Beide Sensoren kommen aus dem Hause Samsung und weisen eine Blende von f/1.8 auf. Für gute Fotos soll außerdem ein Dualer Phase-Detection Autofokus in Kombination mit einer Dual-Tone LED-Leuchte sorgen. Der Sinn und Zweck des Dual-Setups wird seitens BQ auf die „Portrait“-Funktion gelegt: Objekte, die vom Fotografen gewünscht angepeilt werden, werden mit dieser Funktion in den Vordergrund gestellt. Dies geschieht durch das gezielte „Entschärfen“ des Hintergrunds, wodurch automatisch nur noch das fotografierte Objekt scharfgestellt ist. Ansonsten ist die Kamera des X2 Pro in der Lage Videos mit maximal 4K Auflösung bei 30 Frames pro Sekunde auf den internen Speicher zu bannen. Ein direktes Speichern der Videos auf die Speicherkarte ist auch weiterhin nicht möglich. Auf der Front des Geräts befindet sich für Selfies eine 8 Megapixel Kamera welche ebenfalls von Samsung produziert wurde. Mit einer Blende von f/2.0 befindet man sich auch hier durchaus auf aktuellem Stand, ein dedizierter Frontblitz sorgt bei schlechten Lichtverhältnissen für eine bessere Ausleuchtung. Besonderen Wert legt BQ bei der Frontkamera auf das sogenannte „SoftNeuro“-Feature: Mit dieser Technologie ist BQ in der Lage, Figuren zu erkennen und zu isolieren und somit im Hintergrund dieser Figuren ebenfalls wieder eine Unschärfe bzw. Tiefe zu erzeugen – analog zum Portraitmodus der Hauptkameras also. SoftNeuro beruht dabei auf der „Deep Learning Inference Engine“ und lernt immer weiter dazu, je öfter die Kamera verwendet wird. Mit anderen Worten: Die Frontkamera des X2 Pro besitzt eine künstliche Intelligenz. In der Praxis funktionierte die Anwendung tatsächlich mit steigender Anzahl an Versuchen / Probeshootings immer besser. Der praktische Nutzen dieser Software liegt dabei auch klar auf der Hand: Wenn ich anstelle von zwei Kameras nur noch eine Kamera mit dieser KI verbauen muss, kann ich den gewonnenen Platz für andere Hardware nutzen.



Die Einstellungsmöglichkeiten im Kamera- und Videomodus:

  • Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
  • Wechsel zwischen Video- und Fotomodus
  • Auslöser
  • Google Lens
  • Galerie-Shortcut
  • Wechsel zwischen Panorama-Funktion, Automatikmodus, Portraitmodus u. manuellen Einstellungsmöglichkeiten
  • HDR: On / Off / Auto / HDR Plus
  • Selbstauslöser: Aus / 3 Sekunden / 10 Sekunden
  • Blitz: Ein / Aus / Auto
  • Format Rückkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
  • Format Frontkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
  • Fotoauflösung Rückkamera: 12 Megapixel, 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
  • Fotoauflösung Frontkamera: 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
  • Videoauflösung Rückkamera: UHD 4K, FHD 1080p, HD 720p
  • Videoauflösung Frontkamera: FHD 1080p, HD 720p
  • Fotos speichern unter: Telefon / Kamera (Videos werden automatisch und ausschließlich nur auf den Telefonspeicher gesichert!)
  • Dateiformat: JPEG, JPEG + DNG
  • JPEG-Qualität: Hoch, mittel, niedrig
  • Geolocation: Ein / Aus
  • Funktion der Lautstärketasten im Kameramodus: Bild aufnehmen / Lautstärke / Zoom
  • Funktion der Lautstärketasten im Videomodus: Bild aufnehmen / Video aufnehmen / Lautstärke / Zoom
  • Bildschirmhelligkeit beim Öffnen der Kamera automatisch erhöhen: Ja / Nein
  • Selfie-Vorschaufenster: Ein / Aus
  • Raster: Drittel-Regel, Goldener Schnitt, 1:1, Aus
  • Auslöserton: Ein / Aus
  • Videostabilisator: Ein / Aus
  • Unterbrechungsfreie Aufnahme: Ein / Aus (während der Aufnahme keine Töne u. Vibrationen)
  • Normale Aufnahme als HDR speichern: Ein / Aus
  • Spiegeleffekt: Ein / Aus



Spezielle Einstellungen im Videomodus:

  • LED: Ein / Aus
  • Mikrofon: Ein / Aus
  • Wechsel zwischen Time Lapse-, Video-, Zeitlupen- und Zeitrafferfunktion



So viel zu den theoretischen Fähigkeiten der Kamera(s). Doch was haben die Dinger in der Praxis drauf? Hat BQ im Vergleich zum X und X Pro auch hardwareseitig nachgebessert? Nun, wenn man sich zunächst mal die aufwändig gestaltete Produktseite des X2 Pro anschaut könnte man meinen, dass der Fokus grundsätzlich eher auf der Portrait-Funktion bzw. der „SoftNeuro“-Technologie liegt. In der Praxis aber schlägt sich das X2 Pro schon bei „normalen“ Fotos erstaunlich gut: Der duale Phase-Detection Autofokus stellt die Aufnahmen sehr schnell und zuverlässig scharf – deutlich besser als das noch beim X Pro der Fall war. Dazu kommt, dass das Gerät jetzt auch im Automatikmodus bereits sehr sehr gute Aufnahmen zustande bringt. Beim X Pro gelang dies meist nur unter Zuhilfenahme des manuellen Modus. Aktiviert man beim X2 Pro hingegen die HDR-Funktion kann man sich zu 95% sicher sein, dass die abzulichtende Szene in guter Qualität auf den Speicher gebannt wird. Zeitweise neigt die Kamera gegebenenfalls dazu, Farben etwas zu stark / zu gesättigt darstellen zu wollen.

Was praktisch auch immer recht gut funktioniert hat (vorausgesetzt man hat ein dafür geeignetes Motiv) war die Portrait-Funktion der Hauptkamera: Die Cam benötigt dann ein bisschen mehr Zeit das geschossene Foto zu verarbeiten, die Wartezeit ist aber wirklich minimal und fällt kaum ins Gewicht. Die verbaute Dual-Tone LED-Leuchte ist sehr leuchtstark und kann auch bei vollständiger Dunkelheit Objekte in naher bis mittlerer Entfernung gut zur Geltung bringen (siehe Beispielbilder). Leider scheint die LED bei nahegelegenen Objekten nicht automatisch die Leistung etwas zu reduzieren, was eine Überbelichtung / Blendung der Objekte zur Folge hat. Eventuell bessert BQ hier noch nach.

Definitiv nachbessern muss BQ meiner Meinung nach noch bei der Videoaufnahme, konkret bei der Audiospur: Mir persönlich gefällt die Audiospur nicht da diese zu „dumpf“ bzw. zu leise aufgezeichnet wird. Wenn ich das mit Aufnahmen meines Galaxy S7 aus früherer Zeit vergleiche, war der Sound da einfach nochmal „kraftvoller“, „klarer“ und deutlich lauter. Bleibt nur zu hoffen dass diese Beschränkung nicht seitens der Hardware kommt, sondern lediglich an der Software gefeilt werden muss. Nach Rücksprache mit BQ wurde seitens der Ingenieure Wert darauf gelegt, eine möglichst ausgewogene Klangaufzeichnung zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieses Feedbacks der Ingenieure seht ihr im „BQ Allgemein“ Unterforum.


Kurzfazit Kamera: Deutliche Verbesserungen zum X / X Pro, ein Upgrade könnte sich hier durchaus lohnen. Ob das bereits jetzt zum vollen Preis sein muss oder erst in Richtung der ersten Weihnachtsangebote; muss jeder für sich selbst entscheiden.






Akku, Sprachqualität und Empfang:





Akku – dieser Punkt war zugegebenermaßen einer der von mir vermuteten Kritikpunkte, immerhin wurde das Display vergrößert (sowie die Auflösung leicht erhöht) und der Akku im Gegensatz dazu auf demselben Niveau belassen, wie wir das bereits vom Aquaris X und dem X Pro kennen: 3.100 mAh Kapazität, dafür wurde der Schnellladestandard von ehemals Quick Charge 3.0 auf Quick Charge 4+ aufgebohrt. Im Lieferumfang findet sich dementsprechend auch wieder ein Schnellladegerät, welches laut Aufdruck allerdings nur den Quick Charge Standard 3.0 unterstützt. In der Praxis schlägt sich der Akku des X2 Pro (und damit das X2 Pro als Einheit) eigentlich wie bereits im Voraus erwartet: Höherer Verbrauch als beim Aquaris X / X Pro, allerdings immer noch in Maßen und im Bereich von „gut“ anzusiedeln. Mit meinem Aquaris X Pro war es teilweise möglich, mit 70% Restakku abends zu Bett zu gehen. Das X2 Pro pendelte sich im Testzeitraum (knapp zwei Wochen) immer so zwischen 30 - 40% am Abend ein, wobei ich dazu sagen muss dass das X2 Pro in diesem Zeitraum logischerweise auch deutlich häufiger und intensiver genutzt wurde, als das bei meinem „alten“ X Pro der Fall war. Die Unterschiede zwischen X2 und X2 Pro kommen vor allem durch den stärkeren Prozessor zur Geltung, wobei das natürlich nur zutrifft, wenn dieser auch tatsächlich gefordert wird (aufwändige Apps, etc.). Nutzt man sein Gerät eher häufiger im Standby bzw. hat es einfach nur als Begleiter in der Hosentasche dabei, dürfte sich zwischen X2 und X2 Pro kein Mehrverbrauch der Pro-Variante feststellen lassen. Da ich leider aktuell kein X2 mehr zum Test habe, kann ich keinen Paralleltest durchführen – dann hätten wir nämlich 100%ige Gewissheit gehabt. ;)

Das tägliche Nutzungsprofil gestaltete sich ungefähr immer wie folgt: Displayhelligkeit auf automatisch, Mobilfunkverbindung und Datenmodus an, Netzwahl automatisch (meist auf LTE), WLAN dauerhaft aktiviert, Push-Mail Empfang von drei Mailkonten sowie täglich in etwa 30-45 Minuten Telefonate. Zwischendrin normale Nutzung im mobilen Internet, Kalender, WhatsApp, etc. Mit einer „normalen“ Nutzung des X2 Pro dürfte man nach der ersten Zeit des „Befummelns“ auf ca. 50% Restkapazität am Ende des Tages kommen. Zur Not ist also eine Laufzeit von zwei Tagen pro Akkuladung absolut im Bereich des Möglichen. Wenignutzer dürften sogar durchaus auch in Richtung drei bis vier Tage denken, zumal der Akkuverbrauch bekanntlich mit der ein oder anderen Software-Optimierung auch noch verbessert werden kann / wird.

Diese „Einbußen“ würde ich im Vergleich zum Aquaris X bzw. X Pro immer wieder in Kauf nehmen: Zu Gunsten des größeren Displays, zu Gunsten der (bei leistungsintensiveren Apps) stärkeren Performance des Prozessors und ja, auch zu Gunsten des moderneren Gesamtdesigns des Smartphones.


In Sachen Sprachqualität hinterlässt das X2 Pro - genau wie sein kleiner Bruder - einen positiven Eindruck: Der Gesprächspartner kam sowohl beim Telefonat über die Hörmuschel als auch über den Lautsprecher natürlich und klar herüber, die Lautstärke während Telefonaten geht absolut in Ordnung. Selbst in lauteren Umgebungen dürfte das Gerät im Freisprechmodus noch einigermaßen wahrnehmbar sein, auch wenn eine Audiowiedergabe leider nur über den Hauptlautsprecher an der Unterseite erfolgt – die Hörmuschel wird (im Gegensatz zu Telefonaten) nicht zur Wiedergabe genutzt. Etwas gedämpfter ist der Eindruck beim Empfang, auch wenn das unter Umständen vielleicht auch noch in der Software begründet sein könnte. Das X2 Pro machte während des Testbetriebs das ein oder andere Mal ein Hüpfer von LTE zu 3G und wieder zurück. Auch die Anzeige innerhalb eines Netzes war recht springfreudig, sodass von jetzt auf gleich von vollem Empfang auf minimalen Empfang gewechselt wurde. Das Gute an der ganzen Sache: Es dürfte sich dabei lediglich um Optimierung im Software-Bereich handeln, sofern nötig (könnte ja auch mit regionalen Schwankungen im Netz zusammenhängen). Fakt ist, dass es kein einziges Mal zu Verbindungsabbrüchen oder –störungen in Zusammenhang mit dieser springfreudigen Anzeige kam. Ein ähnliches Verhalten konnte bzw. musste ich übrigens beim Test des Aquaris C feststellen. Mein privater Daily-Driver (A5 2017) war da irgendwie „ruhiger“ und „genügsamer“.





Media- & Musikplayer:





Wer ab Werk nicht zwingend den googleeigenen Musikplayer „Google Music“ nutzen möchte, dürfte sich im Dschungel der Drittanbieter-Anwendungen zunächst schwer tun. Es gibt massig Freeware und mindestens genauso viele kostenpflichtige bzw. upgradepflichtige Programme. Ich nutze privat in der Regel den VLC Player, welcher sowohl Videos als auch Audiodateien problemlos abspielen kann. Unter anderem genau deshalb ist das meine favorisierte Lösung. Hinzu kommt, dass das Programm absolut kostenlos ist und im Funktionsumfang teilweise genauso viel (oder mehr) kann als manch ein kostenpflichtiges Programm aus dem Play Store.


Wir beginnen bei der Wiedergabe von Videos: Nach dem Starten des Players und der Auswahl der gewünschten Wiedergabe (Video oder Audio) listet das X2 Pro sogleich alle auf dem Gerät und der Speicherkarte befindlichen Dateien auf. Die Darstellung der Files erfolgt dabei mit Thumbnail (also Vorschaubild); die weiteren Informationen zur jeweiligen Datei (Titel, Interpret, Dauer, Auflösung, etc.) wird bereits auf den Vorschaubildern angezeigt, sodass eine problemlose Orientierung keinen Mehraufwand darstellen sollte. Nach einem Klick auf den entsprechenden Titel beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat, was sich mit einem Dreh des Geräts ins Querformat entsprechend anpassen lässt. Der Wiedergabebildschirm bietet fortan folgende Einstellungsmöglichkeiten, ohne in die Tiefen des Menüs vordringen zu müssen:

  • Bildschirm sperren (um ungewollte Eingaben zu verhindern)
  • Untertitel auswählen / herunterladen
  • Play / Pause
  • Menü
  • Seitenverhältnis

Die Lautstärke, Displayhelligkeit als auch das Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos lässt sich dabei ebenfalls bequem über den Wiedergabebildschirm erledigen, auch wenn es hierfür keine speziellen Buttons oder Ähnliches gibt. Diese Funktionen bekommt man allerdings nach dem ersten Start des VLC Players in einem Kurz-Tutorial erklärt. Absolut empfehlenswert, um die vollumfänglichen Funktionen des Players auch nutzen zu können. Wählt man das oben aufgeführte „Menü“ an, gelangt man in die tiefere Menüebene des Players. Auch hier befinden sich weitere, nützliche Funktionen die mittels Einblendung auf dem Wiedergabebildschirm nach dem Klick auf den „Menü“-Button visualisiert werden – bei laufender Wiedergabe.

  • Ruhemodus
  • Wiedergabegeschwindigkeit
  • Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Videos springen
  • Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
  • Visualisierung ausblenden u. nur Audiospur wiedergeben
  • Untertitelverzögerung regulieren
  • Audioverzögerung regulieren
  • Bild-in-Bild Modus aktivieren: Wiedergabe wechselt in kleinen Bildschirm, sodass parallel zur Wiedergabe andere Aktionen ausgeführt werden können
  • Wiederholungsmodus festlegen
  • Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren

Ich denke an den oben aufgelisteten Möglichkeiten lässt sich schon sehr gut erkennen, welch mächtiges Programm VLC ist und wie extrem hoch bzw. gut das Preis- / Leistungsverhältnis ist.

Die Wiedergabe selbst fällt sowohl in Hinblick auf die Visualisierung als auch die Audioausgabe äußerst positiv aus: Dank der enormen maximalen Helligkeit des Displays dürften auch Videosessions im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem darstellen. Dazu kommt, dass BQ dem Aquaris X2 Pro zwei wirklich gute und lautstarke Lautsprecher spendiert hat: Der Klang kann auf die maximale Lautstärkestufe gesetzt werden, ohne dass es zu irgendwelchen Verzerrungen oder schief klingenden Elementen kommt. Gut – so wirklich viel Bass liefern die beiden Speaker nicht, aber das verlangt ja auch niemand; mir ist eine hohe maximale Lautstärke und ein gutes Klangbild da wichtiger. Beides gelingt BQ hier erstaunlich gut – bravo!












Und damit kommen wir auch schon zum Musikplayer. Die Art und Weise des Aufrufens gleicht dem Videoplayer, nur das eben die andere Kategorie innerhalb der App angewählt wird. Im Anschluss daran hat der Nutzer weitere Möglichkeiten, sich die Anzeige der Songs entsprechend nach den eigenen Wünschen darstellen zu lassen:

  • Künstler
  • Alben
  • Lieder
  • Genres
  • Wiedergabelisten

Die Darstellung der einzelnen Songs erfolgt immer gleich, nur eben mit den oben gewichteten Faktoren zur Sortierung / Filterung. Wird dann der gewünschte Song angewählt, startet auch schon die Wiedergabe – zunächst aber nur in der Fußzeile des Displays. Mittels Klick auf eben diese Fußzeile maximiert sich der Wiedergabebildschirm und es stehen die Navigationsmöglichkeiten vollumfänglich zur Verfügung:

  • Voriger Song
  • Pause / Play
  • Nächster Song
  • Wiederholungsmodus
  • Shuffle-Modus

Tiefer gehende Einstellungsmöglichkeiten bekommt der Nutzer mit einem Klick auf die drei vertikalen Punkte oben rechts dargestellt:

  • Ruhemodus
  • Wiedergabegeschwindigkeit
  • Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Songs springen
  • Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
  • Wiedergabeliste erstellen
  • Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren

Bei der Wiedergabe selbst (Klangbild u. Lautstärke) unterscheiden sich Video- und Audiomodus erfreulicherweise nicht: Auch hier glänzt das X2 Pro mit hoher Lautstärke und ausgewogenem Klang. Ich bin wirklich begeistert, wie man sich da bei BQ gemausert hat. Man hat die Audio-Affinität ja eigentlich schon seit der M-Serie immer wieder mit auf der Homepage als Key-Argument aufgeführt – fortgeführt über das X5 Plus und das X bzw. X Pro. So wirklich „gut“ und „überzeugend“ ist das aber meiner Meinung nach erst beim X2 (Pro) gelungen – immer auf das Gesamtbild (Wiedergabe drahtlos mittels BT-Headset, über Draht mittels kabelgebundenem Headset und drahtlos über die Lautsprecher des Endgeräts) bezogen.







Verbindungen & Anschlüsse:





Nun wären wir an einem Punkt angelangt, an dem ich persönlich wirklich von BQ enttäuscht war – und die Betonung liegt auf „war“. Zum Marktstart des X2 Pro hatten die beiden X2-Schwestermodelle nämlich kein Band 8 im LTE-Bereich integriert. Wir schreiben das Jahr 2018 und bei einem Geräte-Release im Juni diesen Jahres kommt ein Hersteller eines gehobenen Mittelklasse-Smartphones tatsächlich ohne vollständig ausgestattete Funkfrequenzen daher. Das negative mediale Echo war durchaus vorhanden; das dürfte dann auch bei BQ relativ schnell dafür gesorgt haben, dass man Band 8 sowie VoLTE und VoWLAN doch noch mittels Software-Fix nachliefert. Den ersten Teil hat BQ eingelöst (Band 8), beim zweiten Teil warten wir noch auf einen Fix. Traurig an der Geschichte: Auch andere Modelle aus dem Hause BQ unterstützen bis dato kein Band 8 (das Top-Modell aus dem Jahr 2017 beispielweise oder sogar das kürzlich im Herbst 2018 veröffentlichte Aquaris C) – hier strebt BQ bislang offenbar keinen Fix an. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus.


Neben der traurigen Geschichte mit einigermaßen glücklichem Ende um Band 8 bietet das X2 Pro allerdings alles, was man von einem Mittelklasse-Smartphone heut zu Tage so erwarten darf:

  • 4G (Cat. 6): Bänder 1 / 3 / 7 / 8 / 20 (Frequenzen: 2100 / 1800 / 2600 / 900 MHz / 800 MHz)
  • 3G: 2100 / 1900 / 850 / 900 MHz
  • 2G: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
  • GPS / GLONASS / GALILEO
  • WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band – 2,4 + 5 GHz
  • NFC
  • Bluetooth 5.0, aptX
  • USB Typ C DisplayPort
  • Dual Nano-SIM (Hybrid-Slot)
  • 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Micro SD Speicherkartenslot

Grundsätzlich froh kann man ja heute schon sein, wenn ein Hersteller die 3,5mm Klinkenbuchse nicht streicht – glücklicherweise legt BQ weiterhin Wert auf diese und verbaut die Buchse jetzt neuerdings an der Unterseite des X2 Pro.

Absolut erfreulich ist die Tatsache, dass BQ dem X2 Pro einen Typ C USB Anschluss mit DisplayPort-Funktionalität spendiert. Dadurch ist es möglich, über die USB-Buchse das Gerät nicht nur zu laden und Daten austauschen zu können, es lassen sich auf Signale für Audio und Video senden. Damit lassen sich dann beispielsweise externe Monitore oder auch DVD-Player an das X2 Pro anschließen.

Im Testbetrieb des X2 Pro ist mir im Bereich der WLAN-Aktivität aufgefallen, das ab und an gerne mal die WLAN-Verbindung verloren geht. Dies geschieht unregelmäßig und war bis dato für mich auch nicht reproduzierbar. BQ weiß um WLAN-Verbindungsprobleme Bescheid und wir diese mit dem bzw. einen der nächsten Software-Fixes patchen. Das Problem war beim damaligen Test des X2 bereits vorhanden und scheint sich zwar minimal beim X2 Pro gebessert zu haben (die Häufigkeit des Verbindungsverlustes hat nachgelassen), komplett weg sind die Abbrüche aber bislang nicht. Mein A5 2017 hat hier keine Probleme.









Extras:


Kalender:





Vorinstalliert ist logischerweise die Google Kalenderanwendung, wenngleich der Nutzer hier wieder jede beliebige App aus dem Play Store nutzen kann. Mir persönlich bietet der Google Kalender einen ausreichenden Funktionsumfang und eine angenehme Optik, weshalb ich mich nun nachfolgend auch auf diese App beziehe:

Nach dem Aufrufen der Kalender-Anwendung sieht der Nutzer auch sofort die von ihm favorisierte Anzeige der Tage/Wochen/Monate. Ab Werk hat man hier die Wahl zwischen folgenden Anzeigemodi: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche und Monat. Die von mir genutzte Monatsansicht bietet einerseits den Vorteil, dass man schlicht und ergreifend eben den ganzen Monat im Blick hat und dementsprechend nach vorne planen oder auch nach hinten zurückschauen kann. Zudem werden bereits hinterlegte Termine mit der jeweiligen Terminfarbe am entsprechenden Tag dargestellt. Mittels Klick auf den Tag (bzw. den Termin) öffnet sich die Detailübersicht. Bei der Anlage von neuen Terminen bietet das X2 wieder die drei Modi „Ziel“, „Erinnerung“ und „Termin“, welcher dem Namen nach auch den klassischen Termin wiederspiegelt. Bei dessen Anlage hat der Nutzer folgende Individualisierungsmöglichkeiten:

  • Titel
  • Ganztägig: Ja / Nein
  • Beginn am **.**.**** um **.** Uhr
  • Endet am **.**.**** um **.** Uhr
  • Ort hinzufügen
  • Benachrichtigung hinzufügen
  • Gäste einladen
  • Standardfarbe
  • Notiz hinzufügen
  • Anhang hinzufügen

Grundsätzlich also alles da, was man zwingend benötigt. Wer zusätzliche Informationen zu hinterlegen hat muss entweder die bestehenden Felder nutzen (das Notizfeld beispielsweise) oder alternativ auf eine Kalender-App eines Drittanbieters umschwenken.





Radio:





BQ gehört zu den wenigen Herstellern, die ab Werk tatsächlich noch ein FM-Radio einbauen und dem Nutzer damit größtmögliche Vielfalt in Sachen Audio bieten. Ich selbst nutze die Radio-Funktion mindestens genauso häufig wie die Musik-Funktion, da ich ab und an auch mal Lust auf ein bisschen Abwechslung fern ab meiner sonst favorisierten Musik-Genres habe. Da ist so ein integriertes Radio ganz praktisch. BQ selbst ist auf die Kontinuität in Bezug auf das Radio auch stolz, zumindest war das der Produktpräsentation im Mai zu entnehmen: Die Implementierung der Technik ist eine besondere Herausforderung, da Komponenten des Radios bei ungeschickter bzw. falscher Platzierung die allgemeinen Funk- und Audioeigenschaften eines Smartphones negativ beeinflussen können. Umso lobenswerter die Tatsache, dass man sich da in Spanien nicht lumpen lässt.


Am grundsätzlichen Aufbau des Radios hat sich hingegen nichts geändert: Nach dem ersten Start und dem Verbinden eines kabelgebundenen Headsets mittels 3,5 mm Klinkenbuchse (das Headset dient als Radio-Antenne) kann der Nutzer mit der Sender-Suche beginnen. Diese kann wahlweise über alle Kanäle oder gefiltert nach speziellen Musikrichtungen erfolgen. Aus der später dann aufgeführten Senderliste lassen sich im Homebildschirm des Radios bis zu sieben Favoriten in der Fußzeile speichern und so mittels einem Fingertipp aufrufen. Unabhängig davon kann natürlich auch eine Frequenz manuell angewählt oder über die Senderliste aufgerufen werden.

Die Wiedergabe erfolgt dann wahlweise über das angeschlossene Headset oder die integrierten Lautsprecher. Auch hier zeigt das X2 Pro was es kann und bringt die Audiosignale lautstark und mit klarem Klang zu Gehör. Die meisten Geräte mit Radio sind bei der Lautsprecher-Wiedergabe eher etwas leiser als bei normalen Audiodateien – auf das X2 Pro trifft das nicht zu; sehr schön! Über das Menü lassen sich dann noch weitere recht nützliche Einstellungen wie beispielsweise ein Ruhemodus oder die Aktivierung / Deaktivierung von Ausweichfrequenzen festlegen. Auf Wunsch kann das Radioprogramm auch mittels Tonaufnahme mitgeschnitten werden – auf Wunsch nur durch den verfügbaren Speicherplatz begrenzt.


Übrigens: Der damalige Bug der Headup-Notifications beim Sender-Scan bzw. beim Favoritenwechsel (siehe Testbericht Aquaris X2) wurde mittlerweile behoben – beim X2 Pro ist dieser für mich nicht mehr reproduzierbar.





Fingerabdruckscanner:





BQ platziert den Fingerabdruckscanner wie gewohnt wieder auf der Rückseite – und zwar wieder vertikal mittig vom Gerät und horizontal im oberen Gerätedrittel. Damit lässt sich der Sensor super bequem mit dem oder den Finger(n) erreichen. Dieser reagiert im Vergleich zum Aquaris X / X Pro nochmal deutlich schneller und mindestens genauso zuverlässig in Sachen Erkennungsrate. Leider lassen sich über das Hinterlegen von verschiedenen Fingern immer noch keine individuellen Funktionen wie beispielsweise das Starten einer bestimmten Anwendung hinterlegen. Das dürfte aber auch schlichtweg daran liegen, dass wir es ganz einfach mit einem Android One System zu tun haben und damit viele „überflüssige“ Aktionen nicht integriert sind.





Notification LED:





Wie alle BQ-Smartphones bietet glücklicherweise auch das X2 bzw. X2 Pro wieder eine Notification-LED, welche – zusätzlich zum Inaktivitätsdisplay von Google – über verpasste Ereignisse informieren kann. Die Spezialität von BQ ist hierbei, dass es nicht einfach „nur eine LED“ ist, sondern diese vom Nutzer bis ins letzte Detail individualisierbar ist. Neben einer Farbzuordnung pro Anwendung ist es auch möglich das Blinkmuster bzw. die –frequenz individuell festzulegen. Diese Möglichkeit finde ich persönlich einfach immer noch super praktisch und sehe ich als großen Vorteil von BQ Smartphones. Neu ist beim X2 / X2 Pro hingegen die Positionierung der LED: Aquaris X und X Pro hatten die LED noch links oben neben der Hörmuschel sitzen – also quasi die altbekannte Stelle für eine solche LED. Mit dem X2 und dem X2 Pro geht BQ nun einen in Teilen anderen Weg: Die LED wird nämlich unter das Display verlagert und sitzt quasi oberhalb der 3,5 mm Klinkenbuchse (leicht rechts versetzt) recht nahe am Randbereich des Smartphones. Eine eher ungewohnte Stelle die bei mir anfänglich durchaus auch dafür gesorgt hat, dass ich das Smartphone nach dem Entnehmen aus der Hosentasche erstmal falsch herum gehalten habe, da eben bislang alle LED’s bei meinen Smartphones immer oben waren. Daran gewöhnt man sich aber relativ schnell und im praktischen Alltag finde ich die neue Positionierung sogar besser. Mein Gerät liegt häufig neben mir auf dem Tisch und wenn man die LED da „näher“ an sich dran hat ist das ja jetzt nicht unbedingt etwas Schlechtes.







Fazit:





Die Spanier machen es mir in letzter Zeit wirklich nicht leicht: Grundsätzlich werden gute Geräte vorgestellt, die im aktuellen Marktvergleich zu den größten Konkurrenten aus dem Hause Nokia (und zunehmend meiner Meinung nach auch Xiaomi) allerdings preislich höher angesetzt sind. Gut – wen das als Nutzer grundsätzlich nicht unbedingt stört weil ein Teil des Geldes ja doch irgendwie in Europa bleibt (BQ-Geräte werden in Asien produziert, aber laut firmeneigenen Angaben in Spanien entwickelt und getestet). Doch im Grunde genommen leistet man sich beim X2 Pro dieselben Schwächen, die man bereits bei früheren Modellen in „vorbildlicher Perfektion“ ausgeführt hat: Zubehör war / ist zu Marktstart nahezu keins erhältlich. Würde man sich hier schneller und vor allem breiter präsentieren, könnte man meiner Meinung nach auch den steigenden Absatz an Geräten unterstützen.


Was man ohne Zweifel lobend erwähnen kann: Das X2 Pro kommt wieder absolut edel (hochwertig) daher und überzeugt mit Gorilla Glass 3 auf Front und Rückseite und besticht seitlich durch einen Metallrahmen. Das man den Spaniern in Sachen Display nichts ankreiden muss, haben sie in der Vergangenheit schon deutlich unter Beweis gestellt: Das Display des X2 Pro ist knackscharf, weist absolut natürliche Farben auf und kann auf Wunsch (bzw. bei Notwendigkeit) die Helligkeit extrem nach oben schrauben, was vor allem bei sommerlichen Tagen von Vorteil sein dürfte. Ansonsten finden sich beim X2 Pro (logischerweise) Änderungen im Vergleich zur vorigen Gerätegeneration, die man auch beim X2 schon beobachten konnte: Die Notification LED sitzt jetzt unterhalb des Displays, das Gerät besitzt nun qualitativ hochwertige und lautstarke Lautsprecher (unterer Rahmen u. Hörmuschel) welche das Multimedia-Erlebnis nochmal deutlich aufwerten. Vorteile hat das X2 Pro im Bereich der Leistungsfähigkeit gegenüber des X2: Ein Snapdragon 660 Prozessor verrichtet nämlich hier sein Werk, zudem hat das X2 Pro eine leistungsfähigere Grafikeinheit implementiert bekommen. Bei einem normalen Nutzungsverhalten dürften sich die spürbaren Unterschiede im Mikrometerbereich bewegen – bei fordernden Anwendungen hingegen dürfte das X2 Pro klar die Nase vorn haben.

In Bezug auf die Kamera (bzw. die Software) gilt im Grunde genommen dasselbe, wie ich es bereits beim X2 erwähnt hatte: Die BQ-eigene Kamerasoftware wirkt nun endlich ausgereiften, wenngleich sich das ein oder andere Mal ein Fehlverhalten reproduzieren lässt (hatte ich bspw. beim schnellen Wechsel von Galerie ins Kamera-Menü in Verbindung mit dem Wechsel vom Hoch- ins Querformat des Displays). Bleibt zu hoffen, dass BQ weiter kräftig an der eigenen App werkelt.

Nicht überzeugt hat mich hingegen das Android One Programm bei BQ: Klar, damit verspricht der Hersteller im Grunde genommen ja nur „regelmäßige“ Sicherheitspatches und mindestens 2 garantierte Major-Updates. Im Grunde genommen funktioniert das bisher bei BQ auch, denn auch für die normalen Geräte rollt man alle 2-3 Monate Updates aus. Diese enthalten dann nicht nur Sicherheitspatches, sondern auch Bug-Fixes und neue Features. Doch schaut man sich im Vergleich hierzu andere Hersteller mit Android One Geräten an, fällt BQ ganz klar in den Schatten: Nokia und auch Xiaomi liefern monatliche Updates. Entweder muss man hier bei BQ nochmal ein bisschen Gas geben (wobei die Qualität der Updates hier nicht leiden darf – dieser Eindruck entstand in der jüngsten Vergangenheit!), oder man schraubt das eigene Marketing-Lobes-Programm auf der Homepage auf ein erträglicheres Niveau herab.


Kurz und knapp: Zum aufgerufenen Preis (UVP 399,90 €uro für die 64/4er Variante, 469,90 €uro für die 128/6er Variante) kann ich das Gerät derzeit für meine Ansprüche nicht empfehlen. Andere Hersteller liefern hier wahlweise für das gleiche Geld mehr Leistung oder aber für weniger Geld dieselbe Leistung. Das X2 Pro ist ein Gerät, welches man sich in Richtung Black Friday / Weihnachten mal genauer anschauen sollte, denn hier dürften die ersten „richtigen“ Preisnachlässe zu erwarten sein. Wirkliche BQ-Fans dürfte der jetzige Preis nicht schocken und – versteht mich nicht falsch – die werden vom Gerät bestimmt auch nicht total enttäuscht sein. Wenn man aber die „frühere“ Zeit bei BQ miterlebt hat, in der Updates noch monatlich kamen obwohl Android One noch gar nicht released war, dann versteht man vielleicht mein mittlerweile etwas zurückhaltendes Fazit. Beobachtet den Markt einfach und wenn euch das Gerät preislich attraktiv wirkt; schlagt zu. Komplett falsch machen kann man nichts mit dem Kauf – wenn man die Schwächen vorher kennt.




Vorteile:



  • Leuchtstarkes und ausreichend hoch auflösendes 18:9 Display mit 5,65“ Displaydiagonale
  • Qualitativ sehr gute Kamera verbaut, Videomodus (Audio) verbesserungswürdig – siehe „Nachteile“
  • Schneller und zuverlässiger Dual-Phase-Detection Autofokus
  • Extrem helle u. natürlich ausleuchtende Dual-Tone LED-Leuchte
  • Der Snapdragon 660 Prozessor ist beim X2 Pro „nice-to-have“, im normalen Nutzungszustand wird der Anwender aber keinen Unterschied bemerken. Zockern sei hingegen klar die Wahl des 660er Prozessor empfohlen – vor allem auch aufgrund der besseren Grafikeinheit
  • „Handschmeichler“ durch die hochwertigen Materialien (Glas, Metall)
  • Qualitativ hochwertige Stereo-Lautsprecher, welche sich auch im Telefon-Betrieb beweisen können
  • Android-One mit Update-Garantie (regelmäßige [nicht monatliche!] Sicherheitspatches und zwei garantierte Major-Updates)
  • Speicherkartenslot
  • 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Quick Charge 4+ fähig
  • Konfigurierbare Notification LED unterhalb des Displays
  • BQ löst seine Versprechen – langsam aber sicher – ein: Band 8 wurde bereits aktiviert, in einem demnächst erhältlichen Update (wird für das X2 bereits ausgerollt) wird VoLTE freigeschaltet. Warum nicht gleich so, BQ?





Nachteile:




  • BQ hat – fast ein halbes Jahr nach Marktstart des X2 Pro – immer noch Probleme, die Geräte softwareseitig in den finalen Marktzustand zu versetzen. Teilweise fehlende Ausstattung (die zwar nicht versprochen wurde, aber heut zu Tage einfach Standard sein sollte) und trotz Android One keine regelmäßigen Software-Updates. Welchen Grund gibt es, in der jetzigen Situation ein Android One Gerät aus dem Hause BQ zu erwerben?
  • Gehört eigentlich zur „unfertigen“ Firmware: WLAN läuft bei mir in unterschiedlichen Netzen noch immer nicht stabil bzw. hat eine unzureichende Empfangsstärke: Das analog im Netz eingebuchte A5 2017 hält eine wesentlich stabilere und schnellere WLAN-Verbindung als das X2 Pro.
  • Edle Optik – schlechte Haptik: So oder so ähnlich könnte man das Dilemma das X2 Pro vielleicht beschreiben: Bereits der Vorgänger hatte ja mit einer extrem rutschigen Glasrückseite zu kämpfen. Das X2 Pro trifft dasselbe Schicksal, wobei hier noch dazu kommt, dass es (meiner Meinung nach) keine vernünftigen Hüllen für das Smartphone am Markt gibt. BQ selbst bietet zwar Hüllen an, die für mich aber einen unzureichenden optischen Eindruck hinterlassen (ums mal freundlich auszudrücken). Spigen bietet – im Gegensatz zum X Pro – (noch?) keine Hüllen an.
  • „Nur“ IP52 Zertifizierung – IP67 oder gar IP68 wäre schön gewesen
  • Die Dual-Tone LED scheint beim Fotografieren von nahegelegenen Objekten immer noch auf voller Leistung zu arbeiten, was eine Überbelichtung / Blendung der Objekte zur Folge hat. Ggf. kann dies noch mittels Software-Update gefixt werden. Gleiches gilt für eine zeitweise „Übersättigung“ von Farben. BQ ist sich laut eigener Aussage dieser Problematik bewusst und möchte auch hier patchen.
  • Verbesserungswürdige Audioaufnahme bei selbstgedrehten Videos: BQ betont zwar, dass besonderen Wert auf eine gleichmäßige Audiospur gelegt wurde. Vergleiche ich aber Aufnahmen des X2 bspw. mit dem Galaxy S7 hat das Galaxy die Nase deutlich vorne. Der Sound wirkt stimmiger, kraftvoller und vor allem lauter.
  • Auf der Front des Geräts hätte man – bspw. durch das Weglassen des BQ-Logos unterhalb des Displays – noch etwas mehr Screen-to-Body Ratio rausholen können
  • Hybrid SIM- und Speicherkartenslot anstelle von separatem Speicherkartenslot UND Dual-SIM Slot.
  • Im Vergleich zu den Vorgängermodellen extrem gesteigerter SAR-Wert




Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 Pro geschossen:









Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 Pro geschossen (RAR-Archiv, 237,44 MB):


Bilder, mit dem Aquaris X2 Pro geschossen.rar beim Filehorst - filehorst.de


Videos, mit dem BQ Aquaris X2 Pro gedreht (Youtube-Links):




 
  • Danke
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