Wie lange darf ein Li-Ion Akku als NEU verkauft werden?

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danko712

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Hallo Community!

Ich musste mein XIAOMI POCO F3 öffnen um das Flex-Board mit den Volumetasten zu tauschen und dachte mir, wenn ich das schon mal offen habe, dann tausche doch gleich den Akku (Phone ist von 4/2021 und hat schon viele Ladezyklen hinter sich). Gesagt, getan und passenden BM4Y Akku be Ebay bestellt. Bekommen habe ich einen noch nie verbauten Originalakku BM4Y. Das war soweit OK aber der Aufdruck wies ein Produktionsdatum des Akkus von 10/2020 aus. Nun habe ich so meine Zweifel, dass man einen Li-Ion Akku nach fast drei Jahren Lagerung noch als neu bezeichen kann.
Laut den meisten im Web zu findenden aussagen verliert ein Li-Ion Akku selbst bei optimaler Lagerung (um 15°C und zwischen 40-50% Ladung) etwa 10-15% Kapazität im Jahr. Das würde nach fast drei Jahren -30% bis -45% der Kapazität bedeuten. Kann man so eine Akku, selbst wenn er unbenutzt ist, noch als NEU verkaufen? Gibt es dazu schon gesetzliche Regelungen?

Vielen Dank für eure Hilfe,
cu danko
 
Der Li-Ion-Akku hat eine Haltbarkeit von 10-20 Jahren. Ein Li-Ion Akku verliert ca. 1-2% Ladekapazität pro Monat, daher sollte er vor dem einlagern teilgeladen sein. Sinkt die Ladekapazität nicht unter den der Entladespannung, passiert auch nichts. tiefentladene Akkus sind hingegen Schrott.

Quelle:
Batterien und Akkus richtig lagern - das müssen Sie beachten
 
  • Danke
Reaktionen: Harald01
OK, dann ist also die Selbstenladung das Problem bei der Lagerung.
Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Akku nach der Produktion nicht auf 100% sondern auf die für Lagerung günstige maximal 70% aufgeladen war, könnten davon nach 32 Monaten Lagerung noch 38% oder im ungünstigsten Fall nur 6% übrig sein. Sollte die Ladung aber nur 50% betragen haben, könnte der Akku schon tiefenentladen sein.
Verliert denn so ein Li-Ion Akku bei der Lagerung wirklich nicht an Maximalkapazität?
Das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Ich habe dazu in chemie.de Lexikon folgende Aussage gefunden:
"Die Kapazität eines Lithium-Ionen-Akkus verringert sich selbst ohne Benutzung mit der Zeit, hauptsächlich durch parasitäre Reaktion des Lithiums mit den Elektrolyten. Die Zersetzungsgeschwindigkeit steigt mit der Zellspannung und der Temperatur. Eine Tiefentladung unterhalb 2,4 V kann den Akku dauerhaft schädigen. Hersteller empfehlen eine Lagerung bei 15 °C und einem Ladestand von 60 %, ein Kompromiss zwischen beschleunigter Alterung und Selbstentladung. Ein Akku sollte etwa alle sechs Monate auf 40 bis 60 % nachgeladen werden. Zur Zeit gilt die Faustregel, dass ein Li-Ionen-Akku nach ca. drei Jahren mehr als 50 % seiner Kapazität eingebüßt hat. Generell sollte das Entladen unter 40 % vermieden werden, da es bei „tiefen Zyklen“ zu größeren Kapazitätsverlusten aufgrund irreversibler Reaktionen in den Elektroden kommen kann. Grundsätzlich ist es besser, Li-Ionen-Akkus „flach“ zu zyklen, wodurch sich deren Lebensdauer verlängert."
Das bedeutet, dass eine zu hohe Zellspannung und Lagerungstemperatur die chemische Zersetzung und damit die den Kapazitätsverlust bei der Lagerung begünstigen.
Wie auch immer, ein Akku der fast drei Jahre unter nicht bekannten Bedingungen gelagert wurde, erscheint mir nicht mehr "einbauwürdig".

cu danko
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: Max_H
danko712 schrieb:
Wie auch immer, ein Akku der fast drei Jahre unter nicht bekannten Bedingungen gelagert wurde, erscheint mir nicht mehr "einbauwürdig".

cu danko
Man müsste den Akku halt vorher durchmessen. Ansonsten gebe ich dir recht. Und zu hohe Zellspannung und Umgebungstemperatur ist immer schlecht für einen Akku.
 

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