Anbindung des internen Speichers zum PC ist eigentlich erst beim Galaxy Nexus zum ersten Mal RICHTIG gelöst. Die alte, von allen so gerne genutzte und gut funktionierende ist dagegen eine Krücke, die schnellstmöglich überall abgeschafft gehört.
Hört sich paradox an, ist aber so.
Auch die derzeitige Verwendung externer SD-Karten ist ein Problem. Ist genau so paradox, aber genau so richtig.
Das ist eben das Schicksal der Pioniere: wer das Neue, das Bessere wagt, ist als Erster in Erklärungsnot.
Ich versuche es stellvertretend für Google/Samsung.
Derzeitige Zugriff über USB funktioniert folgendermaßen: der Massenspeicher wird dem System entzogen und für den über USB angeschlossenen Rechner exklusiv freigegeben. Dadurch verliert das System des Smartphones den Zugriff auf die auf der SD-Karte augelagerten Apps. Um das System dabei nicht abstürzen zu lassen muss im System mit zusätzlichen Aufwand gesorgt werden.
Stellen wir uns mal vor, wir würden auf dem Windows-PC das MS-Office auf einem externen Träger installieren... Da würde jeder vor lauter Kopfschütteln die Welt nicht mehr sehen. Bei einem Smartphone hält man das für selbstverständlich.
Dafür müssen die Apps von diesen langsamen Speichermedien aber genau so schnell starten und ruckelfrei laufen, wie vom internen Speicher... Man will den Vorteil haben, aber über die Nachteile nichts wissen.
Apple weiß sehr wohl, warum sie keinen Erweiterungsspeicher in ihre Geräte verbauen. Der interne ist für das System einfach besser und schneller erreichbar. Auch deshalb funktioniert die Bildergalerie bei iOS Geräten viel flotter, als bei den Androiden.
Ähnlich sieht es mit dem MTP aus: es wurde nicht entwickelt, um die Benutzer zu ärgern, sondern um die Verwaltung der externen Zugriffe auf den Speicher vernünftig zu regeln. Denn unter MTP übernimmt das System den Austausch ohne den Zugriff auf den Speicher abzutreten. Die Daten bleiben konsistent, und das System voll funktionstüchtig.
Jetzt haben wir das Problem, dass es wie es am Anfang aller neuen Systeme hier und da hackt... Ich erinnere mich noch an die Einführung des USB: was hat es das Schimpfen und fluchen gegeben! Und jetzt ist es für uns die natürlichste, selbstverständlichste und am besten funktionierende Art der Verbindung. Sie erwartet man einfach überall: weil sie nahezu perfekt funktioniert. Meine Damen, meine Herren! - Es war nicht immer so.
Galaxy Nexus ist eben auch ein Technologieträger für Google. Das erwarten wir doch, wenn wir ein "Lead device" kaufen, oder? - Und hier muss man Abstriche machen und Geduld mitbringen. Denn wir sind hier nicht im "geschlossenen Universum" a'la Apple, sondern in der großen freien Welt.
Und die Ursache warum das die MTP-Verbindung nicht überall funktioniert ist nicht automatisch auf dem Galaxy Nexus zu suchen. Es KÖNNTE an diesem Gerät liegen, muss es aber nicht.
Denn bei mir hat es unter WinXP problemlos funktioniert. Musste mich nur als Administrator anmelden und die Treiberinstallation für das MTP-Device durchführen. Danach funktionierte es auch für den "Normalbenutzer". Und jetzt kommt der Gag an dieser Geschichte: dieses WinXP läuft in der "Virtual Box" auf einem OpenSuSE 11.4. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich. An dieser Stelle haben schon ganz andere Geräte nicht funktioniert... Das Galaxy Nexus ging dagegen einwandfrei...
Also: nicht verzweifeln, nicht schimpfen. Die allermeisten von Euch haben sich für dieses Gerät auch deshalb entschieden, weil es ein Gerät mit den neuesten Technologien ist. Das war immer schon Fluch und Segen. Verzichtet auf das Fluchen und genießt den Segen.