Fitbit: "Spinning" verbrennt weniger Kalorien als "Gehen"?

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Nachtlagerist

Nachtlagerist

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Hallo allerseits,

eine Frage an die ambitionierten Sportlerinnen und Sportler.

ich nutze meine Pixel Watch 2 täglich, um meine täglichen Spaziergänge zu tracken. Ich gehe meist knapp 6 km in mittlerem Tempo und verbrenne dabei je nach Strecke und Schnelligkeit immer so zwischen 500 und 600 Kalorien.

Neulich wollte ich die Watch testweise mal zum Spinning nutzen. Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Uhr deutlich weniger verbrannte Kalorien angezeigt hat.

Im Folgenden zwei Beispiele.

Trainingsprogramm "Gehen":
  • Dauer: 59 Min 2 Sek.
  • Cardio-Belastung: 9
  • Distanz: 5,93 km
  • Zonenminuten: 5
  • Durchschnittstempo: 9 min 56 s /km
  • Schritte: 6.586
  • Verbrannte Kalorien: 531
  • Durchschnittliche Herzfrequenz: 92 bpm

Trainingsprogramm "Indoorcycling" (landet als "Spinning" in der Fitbit-App):
  • Dauer: 1 Std. 0 Min. 15 Sek.
  • Cardio-Belastung: 36
  • Zonenminuten: 48
  • Verbrannte Kalorien: 479
  • Durchschnittliche Herzfrequenz: 109 bpm

Mich hat das aus einem Grund stutzig gemacht: das Spinning war deutlich anstrengender. Ich war fast die gesamte Zeit in Zone 2 und habe durchgehend geschwitzt. Die Einheit "Gehen" hingegen war eher gechillt. Ich bin ein geübter Geher und war da zwar auch noch relativ flott unterwegs, aber man sieht anhand der Daten deutlich, dass das für mich bei Weitem nicht so anstrengend war wie der kleine Spinning-Test.

Und trotzdem habe ich beim Spinning 52 Kalorien weniger verbrannt.

Wie kann das sein? Ungefähr die Gleiche Zeit, das Spinning hat meinen Körper stärker gefordert – aber gebracht hat es weniger.

Vielleicht können mir die Sport-Cracks unter euch, die Ahnung von der Materie haben, Erleuchtung verschaffen. Ich würde das gerne verstehen. Ist das physiologisch erklärbar – oder ist meine Uhr kaputt? 😊🙏

Besten Dank und schöne Grüße
Nachtlagerist 👋
 
Zuletzt bearbeitet:
Gehen: Die Uhr hat deine Herzfrequenz und deine Schritte/Distanz. Beide Faktoren fließen in die Berechnung ein, was zu einem höheren Kalorienwert führt.

Spinning: Die Uhr hat nur deine Herzfrequenz als primäre Messgröße. Die fehlende Distanz und die fehlenden Schritte führen zu einem scheinbar geringeren Kalorienverbrauch, obwohl du dich viel stärker angestrengt hast.

Das ist also ein ganz normales Phänomen bei Fitness-Trackern. Deine Uhr ist nicht kaputt, sie misst nur das, was sie messen kann. Für eine genauere Kalorienmessung beim Spinning wäre ein Sensor direkt am Spinning-Rad (z.B. ein Wattmesser) notwendig, der die geleistete Arbeit in Watt misst, aber deine Uhr hat darauf keinen Zugriff.
 
"Das ist also ein ganz normales Phänomen bei Fitness-Trackern. Deine Uhr ist nicht kaputt, sie misst nur das, was sie messen kann."

Das hatte ich zuerst auch vermutet. Dann ist mir aber jetzt aufgefallen, dass meine Huawei-Uhr immer so um die 20 % über meiner Pixel Watch liegt und bei Trainings mit GPS und Schritten Pi mal Daumen den gleichen Wert darunter. Sie kann ja auch nur das messen, was sie hat. Aber offenkundig macht sie das auf einer anderen mathematischen Grundlage.

Hab' dann mal ein wenig weiter recherchiert und bin auf die Formel von Keytel et. al. (2005) (Prediction of energy expenditure from heart rate monitoring during submaximal exercise - PubMed) gestoßen, mit der man im Kontext der durchschnittlichen Herzfrequenz recht genau an die "Realität" herankommt:

(–55.0969 + 0.6309 x HF + 0.1988·Gewicht + 0.2017 x Alter) / 4.184

Was mich jetzt am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass meine Huawei-Uhr nur unwesentlich von diesen Ergebnissen abweicht. Und zugleich habe ich festgestellt, dass die Pixel Watch bei Trainings-Arten mit GPS und Schritten sogar signifikant übertreibt (ich hatte die vom Gefühl her bis jetzt als "realistisch" eingeschätzt).

Auf YouTube habe ich Videos gesehen, die prozentual gesehen ähnliche Unterschiede zwischen der Apple Watch 10 und der Pixel Watch 3 (!) gemessen haben.

Mir scheint, dass Huawei und Apple entweder die Keytel-Formel, oder doch wenigstens ähnliche Berechnungen in ihren Algorithmen haben. Anders kann ich mir das nicht erklären, denn z.B. die Herzfrequenzmessung ist ja schon in der Pixel Watch 2 nicht schlecht. Die Geräte messen also in etwa gleich gut, aber nur Huawei und Apple kommen auf die gleichen Ergebnisse.

Das Übertreiben bei den Trainings mit GPS würde ich jetzt auf das im Vergleich schlechtere GPS der Pixel Watch 2 und 3 schieben. Das sind bei einer längeren Strecke ja schon ein paar Meter zu viel, die man gar nicht gemacht hat und die sich dann natürlich in höheren verbrannten Kalorien bemerkbar machen.
 

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