
Ulli_T.
Erfahrenes Mitglied
- 229
Ich habe bisher ein Redmi Note 7 (RN7) benutzt und war mit dem auch sehr zufrieden. Insofern kann ich das A71 am besten damit vergleichen und keine absoluten Bewertungen treffen.
Dabei bin ich weder Poweruser noch Vielknipser. Ich verwende mein Handy viel für Navigation, Orientierung und Streckenaufzeichnung mit dem Programm Locus und zum Hören von (zumeist) Texten.
Verpackung / Lieferumfang (o)
In der kleinen Verpackung gibt es außer dem Ladegerät noch einen einfachen Ohrhörer, den ich allerdings noch nicht ausprobiert habe. Im Gegenteil zu den meisten Xiaomi Modellen wird leider keine (einfache) Schutzhülle mitgeliefert. Bei einem offiziellen Verkaufspreis von 469 Euro dürfte man ruhig einen solchen Pfennig Artikel mitliefern.
Äußerliches (o)
Die etwas größeren Ausmaße fallen gegenüber einem älteren Handy mit 6,2-6,3“ kaum ins Gewicht – und mit 179 Gramm (auf meiner Waage) ist es sogar etwas leichter als mein altes RN7. Dies dürfte vor allem an der Glasrückseite des RN7 liegen. Hier hat das A71 „nur“ eine normale Kunststoff Hülle.
In vielen Testberichten wird/wurde Glas ja immer gelobt und sieht tatsächlich auch gut aus. Da ich meine Handys aber sowieso immer mit einer einfachen Kunststoffhülle nutze, sieht man darunter letztlich zwischen Glas und Plastik kaum mehr einen Unterschied.
Schade ist, dass das A71 (wie auch das RN7) keinerlei Staub- /Wasserschutz (IP Zertifizierung) bieten. Tatsächlich war das bei meinen bisherigen Handys bisher glücklicherweise kein Nachteil.
Schön ist aber, dass beide noch einen Klinkenstecker haben, was für den Betrieb des eingebauten UKW Radios (Antenne) ja auch unerlässlich ist.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass man 2 SIM Karten und eine Micro SD Karte einlegen kann – wenn letzteres angesichts der 128GB Speicher in vielen Fällen auch unnötig sein könnte.
Die Tasten funktionieren präzise – die Schublade für die SIM Karten und die Speicherkarte ist sehr filigran und sollte dementsprechend mit Vorsicht benutzt werden.
Grundsätzlich fahre ich nicht auf Marketing-Sprech ab. Ein Handy muss also nicht unbedingt Gorilla Glas haben – hauptsache es ist widerstandsfähig gegen Kratzer. Da ich meine Handys üblicherweise nicht mit Bildschirmfolien schütze, ist mir diese Kratzer Unempfindlichkeit wichtig.
Sollte Gorilla Glas mit einer höheren Nummer tatsächlich besser schützen, ist es schon verwunderlich, dass Samsung das A7 gerade mal Gorrilla Glas 3 ausstattet, wohingegen das ältere und viel billigere RN7 mit GG5 kommt.
Bildschirm (++)
Für die Darstellung von Karten kann ein Bildschirm nicht groß genug sein. Insofern freue ich mich über die 6,7“.
Super Amoled Plus gehört für mich zu dem bereits erwähnten Marketing-Sprech. Entscheidend ist, was ich tatsächlich sehe. Und als älterer Mensch sind meine Augen auf kurze Distanz nicht mehr allzu scharf.
Tatsächlich kann ich nichts Negatives über das Display sagen. Es ist scharf, auch in der Sonne gut ablesbar und die automatische Helligkeitsregelung funktioniert sehr gut. Auch die Farbdarstellung gefällt mir – wobei mir diese bei meinem alten RN7 noch etwas mehr zusagt. Dies könnte aber durchaus an einer gewissen Gewöhnung liegen.
Wenn ich dann z.B. Vergleiche zwischen dem A51 und A71 ansehe, wird gerne erwähnt, dass die identische Auflösung bei dem A51 bei kleinerem Bildschirm ja eine (etwas) höhere Pixeldichte bedeuten würde, kann ich nur schmunzeln und bezweifele, dass dies irgendjemand im normalen Betrieb überhaupt erkennen kann.
Und eine höhere Auflösung bei den Samsung S-Modellen ist für mich auch nicht viel mehr als das befriedigen von Zahlenfetischisten. Letztlich stellen dann viele die Auflösung der S Modelle manuell herunter, weil man das einerseits sowieso nicht sieht – dafür aber dennoch den Preis eines höheren Akkuverbrauchs zahlen muss.
Sicherheit (o)
Ich weiß nicht, wie zuverlässig die Angabe des Software Sicherheitsstandes im Handy ist. Hier hatten meine alten Handys aber einen eher schleppenden Update Service. Das A7 ist derzeit auf einem Stand von 1.1.2020 und ich hoffe, dass Samsung hier schnellere Aktualisierungen bietet. So hat unser altes Redmi Note 4 zwar vor kurzem noch eine neue Betriebssystem Version erhalten. Die Sicherheitspatches stehen aber immer noch bei Ende 2018.
Die Gesichtserkennung ist ebenso wenig sicher wie beim RN7 (nur 2D) – funktioniert aber recht passabel. Beim RN7 war die Trefferquote allerdings höher. Auch landet man beim A71 nach der Entsperrung per Gesicht nicht auf dem Homescreen, sondern bleibt im entsperrten „Sperrbild“. Lediglich das Schloss auf dem Display öffnet sich. Das ist beim RN7 anders…
Warum baut man einen sehr gut funktionierenden Rückseiten-Fingerabdruckscanner nun ins Display ein? Weil es geht, weil es schick aussieht oder weil man dann das Handy auch entsperren kann, wenn es auf dem Tisch liegt (ohne es aufheben zu müssen)?
Mit dem Fingerabdruckscanner des RN7 auf der Rückseite war ich sehr zufrieden. Der funktionierte extrem zuverlässig und schnell. Zudem war er (vor allem mit Kunststoffhülle und entsprechender Aussparung auch sehr gut zu ertasten.
Da kann der Fingerabdruckleser des A71 überhaupt nicht mithalten!
Ja er funktioniert nicht schlecht – aber bei weitem nicht so zuverlässig wie beim RN7. Zusätzlich ist er auch langsamer und natürlich nicht haptisch erkennbar. Beim RN7 hatte ich niemals Probleme mit „schmutzigen“ oder leicht verschwitzen Händen. Empfehlungen, man solle doch einfach den gleichen Finger mehrfach trainieren, sind gut gemeint aber zumindest für mich nicht hilfreich. Sicherheitshalber möchte ich zwei Unterschiedliche Finger nutzen und auch meine Frau soll das Handy mit Fingerabdruck entsperren können . Da ist man mit maximal 3 lernbaren Fingerabdrücken beim A7 schnell an der Grenze. Das RN7 erlaubt im Gegensatz dazu das anlernen von bis zu 5 Fingern. Keine Ahnung, warum es hier überhaupt eine Grenze gibt…
Software (o)
Samsung stattet das Gerät mit der eigenen Oberfläche One UI aus – Xiaomi liefert MIUI.
Beide sind sicherlich nicht schlecht und mögen Ihre Daseinsberechtigung haben.
Da ich beim Wechsel eines Handys aber gerne die gleiche Oberfläche haben möchte, benutze ich schon seit vielen Jahren den Nova Launcher. Insofern bleiben mir tiefere Einblicke in OneUI und MIUI verborgen.
Früher waren chinesische Hersteller dafür bekannt und kritisiert, besonders viele ungewünschte Software auf Ihre Geräte vorzuinstallieren. Dies war beim RN7 nicht der Fall.
Hier tut sich Samsung negativ hervor und installiert deutlich mehr (von mir) ungewünschte Programme, die man auch nur teilweise deinstallieren kann. So kann ich z.B. Facebook nur deaktivieren, habe anschließend aber dennoch eine Mitteilung auf den Bildschirm bekommen.
Empfang (+)
Da wir hin und wieder im außereuropäischen Ausland sind, war für mich sie Ausstattung mit LTE Bändern ein weiterer Grund für die Anschaffung des A71. Neben allen für Deutschland und die EU notwendigen Frequenzen werden auch zusätzliche Bänder abgedeckt, die z.B. auf dem amerikanischen Kontinent bevorzugt werden.
Die Empfangsqualität ist gut – Unterschiede zum RN7 kann ich nicht feststellen.
Das gilt auch für den Wlan Empfang.
Geschwindigkeit (+)
Ich bin kein Spieler und bin deshalb schon mit meinem RN7 nicht an die Leistungsgrenzen der Hardware gestoßen. Wieviele (Antutu) Punkte ein Handy so erzielt, geht mir deshalb am Arm vorbei.
Alle Menüs laufen flüssig und Apps laden schnell.
Beim Aufbau von Karten kann ich durchaus erkennen, dass das A71 hier etwas zügiger zu Werke geht. Ausgebremst hatte mich das RN7 aber auch hier nie.
Da der USB Anschluss anscheinend nur über USB2 Geschwindigkeit verfügt, sollte man größere Inhalte besser über eine Micro SD Karte auf das Handy bringen…
Lautsprecher (+)
Beide Lautsprecher (RN7 und A71) sind relativ laut und klingen dabei relativ neutral. Auch verzerren sie bei höchster Lautstärke nur wenig. Natürlich gibt es so gut wie keine Bässe.
Akku
Der Akku des A71 ist mir 4500 mAh noch einmal 12,5% stärker als der des RN7.
Die Laufzeit scheint dementsprechend gut zu sein. Dies kann ich aber erst später hier ergänzen
Im Lieferumfang befindet sich ein Schnellladegerät, welches ich aber nicht ausgepackt habe.
Zwar kann ich verstehen, dass es für manche Menschen wichtig ist, das Handy schnellstmöglich aufzuladen. Allerdings bedeutet schnelleres Laden immer auch eine höhere Beanspruchung des Akkus und somit einen höheren Verschleiß.
Da ich am Bildschirm arbeite, kann ich das Handy dort am PC anschließen und laden. Das ist zwar langsam – aber eben auch sehr schonend für den Akku.
GPS (++)
Für mich ist die Qualität des GPS Empfangs besonders wichtig und hier schlägt sich die A71 hervorragend und noch erkennbar besser als der auch schon gute Empfang des RN7.
Das amerikanische, russische, chinesische, europäische und japanische System wird erkannt und auch zuverlässig benutzt. Auch die Zeit bis zum Fix ist wirklich schnell und der Empfang ist sehr stabil.
Hierbei sollte man sich auch nicht von der angegebenen Genauigkeit eines GPS Testprogramms täuschen lassen. Diese sagen außerhalb von Gebäuden gerne 3-4 Meter Genauigkeit zu. Dies würde bedeuten, dass zwischen aufgezeichnetem Hin und Rückweg allerhöchstens 7m Differenz liegen dürften. Und das trifft wird letztlich nicht immer eingehalten.
Erste Tests zeigen, dass die Abweichung auf einer elektronischen Landkarte tatsächlich sehr gering sind und im günstigsten Fall auch die Straßenseite zu erkennen ist. Besonders deutlich wird dies bei Aufzeichnungen von identischen Hin- und Rückwegen. Hier war ein Vorteil gegenüber dem RN7 klar zu erkennen.
Fotos (o)
Ich mache im Urlaub Fotos mit einem Fotoapparat. Obwohl es sich dabei um eine normal Kleinbildkameras (Canon G11 und Canon G3x) handelt, kommt meines Erachtens keine Handy Kamera an diese Qualität heran.
Natürlich machen Handy Kameras mittlerweile bei Licht gute bis sehr gute Fotos. Auch bei weniger Licht gibt es durchaus gute Ergebnisse, wobei dies jedoch in erster Linie durch Eingriffe von Software und nicht durch gute Optiken geschieht. Spätestens beim Zoomen hört es dann aber meist auf …
Natürlich kann es egal ein, ob ein Foto schön aussieht, weil die Optik der Kamera hochwertig war oder weil die Software das schön gerechnet hat. Es hat aber einen Grund, warum Handys meist keinen RAW Modus haben und wenn, dann oft nicht wirklich rohe Daten liefern.
Insofern finde ich die Vielzahl von Objektiven, die Handys heute haben eher überflüssig. Und auch bei der A71 halte ich das für unnötig.
Zumindest sind Nahaufnahmen (getestet habe ich 3-5cm) mit der A71 trotz ihres Makro Objektivs nicht klar besser als beim RN7 ohne explizites Makro Objektiv und auch die gezoomten Aufnahmen sind genauso schlecht/unbrauchbar wie die des RN7 – trotz zusätzlichem Tele Objektiv.
Für meinen Geschmack machen beide Handys recht gute Aufnahmen bei Tageslicht, wobei die Farben beim RN7 etwas neutraler und beim A71 etwas intensiver geraten (ohne aber übertrieben zu wirken).
Auch bei wenig Licht schlagen sich beide Handys ordentlich – „Blitz“ Aufnahmen sind allerdings wie bei fast allen Handys nur im Notfall zu empfehlen.
Fazit
Das Samsung Galaxy A71 ist ein empfehlenswertes Handy mit
überwiegend guter bis sehr guter Hardware.
Großer und schneller Speicher;
helles und scharfes Display,
schneller Prozessor (auch wenn es sicherlich noch schnellere gibt),
guter LTE Empfang mit verhältnismäßig vielen Frequenzbändern;
guter WLAN Empfang;
sehr guter GPS Empfang;
verhältnismäßig lauter und guter Lautsprecher;
großer Akku und relativ sparsamer Verbrauch – also lange Laufzeit;
gute Ausstattung (128 GB, NFC, UKW Radio, 3,5“ Klinke…)
Auf der Negativseite steht dagegen
eine unnötig aufgeblähte Installation und
ein Fingerabdruckscanner, der eher ein Rückschritt zu gängigen Rückseitenmodellen darstellt.
Und letztlich finde ich den mit 469 Euro angesetzten Preis im Vergleich zur Konkurrenz deutlich zu hoch.
Dabei bin ich weder Poweruser noch Vielknipser. Ich verwende mein Handy viel für Navigation, Orientierung und Streckenaufzeichnung mit dem Programm Locus und zum Hören von (zumeist) Texten.
Verpackung / Lieferumfang (o)
In der kleinen Verpackung gibt es außer dem Ladegerät noch einen einfachen Ohrhörer, den ich allerdings noch nicht ausprobiert habe. Im Gegenteil zu den meisten Xiaomi Modellen wird leider keine (einfache) Schutzhülle mitgeliefert. Bei einem offiziellen Verkaufspreis von 469 Euro dürfte man ruhig einen solchen Pfennig Artikel mitliefern.
Äußerliches (o)
Die etwas größeren Ausmaße fallen gegenüber einem älteren Handy mit 6,2-6,3“ kaum ins Gewicht – und mit 179 Gramm (auf meiner Waage) ist es sogar etwas leichter als mein altes RN7. Dies dürfte vor allem an der Glasrückseite des RN7 liegen. Hier hat das A71 „nur“ eine normale Kunststoff Hülle.
In vielen Testberichten wird/wurde Glas ja immer gelobt und sieht tatsächlich auch gut aus. Da ich meine Handys aber sowieso immer mit einer einfachen Kunststoffhülle nutze, sieht man darunter letztlich zwischen Glas und Plastik kaum mehr einen Unterschied.
Schade ist, dass das A71 (wie auch das RN7) keinerlei Staub- /Wasserschutz (IP Zertifizierung) bieten. Tatsächlich war das bei meinen bisherigen Handys bisher glücklicherweise kein Nachteil.
Schön ist aber, dass beide noch einen Klinkenstecker haben, was für den Betrieb des eingebauten UKW Radios (Antenne) ja auch unerlässlich ist.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass man 2 SIM Karten und eine Micro SD Karte einlegen kann – wenn letzteres angesichts der 128GB Speicher in vielen Fällen auch unnötig sein könnte.
Die Tasten funktionieren präzise – die Schublade für die SIM Karten und die Speicherkarte ist sehr filigran und sollte dementsprechend mit Vorsicht benutzt werden.
Grundsätzlich fahre ich nicht auf Marketing-Sprech ab. Ein Handy muss also nicht unbedingt Gorilla Glas haben – hauptsache es ist widerstandsfähig gegen Kratzer. Da ich meine Handys üblicherweise nicht mit Bildschirmfolien schütze, ist mir diese Kratzer Unempfindlichkeit wichtig.
Sollte Gorilla Glas mit einer höheren Nummer tatsächlich besser schützen, ist es schon verwunderlich, dass Samsung das A7 gerade mal Gorrilla Glas 3 ausstattet, wohingegen das ältere und viel billigere RN7 mit GG5 kommt.
Bildschirm (++)
Für die Darstellung von Karten kann ein Bildschirm nicht groß genug sein. Insofern freue ich mich über die 6,7“.
Super Amoled Plus gehört für mich zu dem bereits erwähnten Marketing-Sprech. Entscheidend ist, was ich tatsächlich sehe. Und als älterer Mensch sind meine Augen auf kurze Distanz nicht mehr allzu scharf.
Tatsächlich kann ich nichts Negatives über das Display sagen. Es ist scharf, auch in der Sonne gut ablesbar und die automatische Helligkeitsregelung funktioniert sehr gut. Auch die Farbdarstellung gefällt mir – wobei mir diese bei meinem alten RN7 noch etwas mehr zusagt. Dies könnte aber durchaus an einer gewissen Gewöhnung liegen.
Wenn ich dann z.B. Vergleiche zwischen dem A51 und A71 ansehe, wird gerne erwähnt, dass die identische Auflösung bei dem A51 bei kleinerem Bildschirm ja eine (etwas) höhere Pixeldichte bedeuten würde, kann ich nur schmunzeln und bezweifele, dass dies irgendjemand im normalen Betrieb überhaupt erkennen kann.
Und eine höhere Auflösung bei den Samsung S-Modellen ist für mich auch nicht viel mehr als das befriedigen von Zahlenfetischisten. Letztlich stellen dann viele die Auflösung der S Modelle manuell herunter, weil man das einerseits sowieso nicht sieht – dafür aber dennoch den Preis eines höheren Akkuverbrauchs zahlen muss.
Sicherheit (o)
Ich weiß nicht, wie zuverlässig die Angabe des Software Sicherheitsstandes im Handy ist. Hier hatten meine alten Handys aber einen eher schleppenden Update Service. Das A7 ist derzeit auf einem Stand von 1.1.2020 und ich hoffe, dass Samsung hier schnellere Aktualisierungen bietet. So hat unser altes Redmi Note 4 zwar vor kurzem noch eine neue Betriebssystem Version erhalten. Die Sicherheitspatches stehen aber immer noch bei Ende 2018.
Die Gesichtserkennung ist ebenso wenig sicher wie beim RN7 (nur 2D) – funktioniert aber recht passabel. Beim RN7 war die Trefferquote allerdings höher. Auch landet man beim A71 nach der Entsperrung per Gesicht nicht auf dem Homescreen, sondern bleibt im entsperrten „Sperrbild“. Lediglich das Schloss auf dem Display öffnet sich. Das ist beim RN7 anders…
Warum baut man einen sehr gut funktionierenden Rückseiten-Fingerabdruckscanner nun ins Display ein? Weil es geht, weil es schick aussieht oder weil man dann das Handy auch entsperren kann, wenn es auf dem Tisch liegt (ohne es aufheben zu müssen)?
Mit dem Fingerabdruckscanner des RN7 auf der Rückseite war ich sehr zufrieden. Der funktionierte extrem zuverlässig und schnell. Zudem war er (vor allem mit Kunststoffhülle und entsprechender Aussparung auch sehr gut zu ertasten.
Da kann der Fingerabdruckleser des A71 überhaupt nicht mithalten!
Ja er funktioniert nicht schlecht – aber bei weitem nicht so zuverlässig wie beim RN7. Zusätzlich ist er auch langsamer und natürlich nicht haptisch erkennbar. Beim RN7 hatte ich niemals Probleme mit „schmutzigen“ oder leicht verschwitzen Händen. Empfehlungen, man solle doch einfach den gleichen Finger mehrfach trainieren, sind gut gemeint aber zumindest für mich nicht hilfreich. Sicherheitshalber möchte ich zwei Unterschiedliche Finger nutzen und auch meine Frau soll das Handy mit Fingerabdruck entsperren können . Da ist man mit maximal 3 lernbaren Fingerabdrücken beim A7 schnell an der Grenze. Das RN7 erlaubt im Gegensatz dazu das anlernen von bis zu 5 Fingern. Keine Ahnung, warum es hier überhaupt eine Grenze gibt…
Software (o)
Samsung stattet das Gerät mit der eigenen Oberfläche One UI aus – Xiaomi liefert MIUI.
Beide sind sicherlich nicht schlecht und mögen Ihre Daseinsberechtigung haben.
Da ich beim Wechsel eines Handys aber gerne die gleiche Oberfläche haben möchte, benutze ich schon seit vielen Jahren den Nova Launcher. Insofern bleiben mir tiefere Einblicke in OneUI und MIUI verborgen.
Früher waren chinesische Hersteller dafür bekannt und kritisiert, besonders viele ungewünschte Software auf Ihre Geräte vorzuinstallieren. Dies war beim RN7 nicht der Fall.
Hier tut sich Samsung negativ hervor und installiert deutlich mehr (von mir) ungewünschte Programme, die man auch nur teilweise deinstallieren kann. So kann ich z.B. Facebook nur deaktivieren, habe anschließend aber dennoch eine Mitteilung auf den Bildschirm bekommen.
Empfang (+)
Da wir hin und wieder im außereuropäischen Ausland sind, war für mich sie Ausstattung mit LTE Bändern ein weiterer Grund für die Anschaffung des A71. Neben allen für Deutschland und die EU notwendigen Frequenzen werden auch zusätzliche Bänder abgedeckt, die z.B. auf dem amerikanischen Kontinent bevorzugt werden.
Die Empfangsqualität ist gut – Unterschiede zum RN7 kann ich nicht feststellen.
Das gilt auch für den Wlan Empfang.
Geschwindigkeit (+)
Ich bin kein Spieler und bin deshalb schon mit meinem RN7 nicht an die Leistungsgrenzen der Hardware gestoßen. Wieviele (Antutu) Punkte ein Handy so erzielt, geht mir deshalb am Arm vorbei.
Alle Menüs laufen flüssig und Apps laden schnell.
Beim Aufbau von Karten kann ich durchaus erkennen, dass das A71 hier etwas zügiger zu Werke geht. Ausgebremst hatte mich das RN7 aber auch hier nie.
Da der USB Anschluss anscheinend nur über USB2 Geschwindigkeit verfügt, sollte man größere Inhalte besser über eine Micro SD Karte auf das Handy bringen…
Lautsprecher (+)
Beide Lautsprecher (RN7 und A71) sind relativ laut und klingen dabei relativ neutral. Auch verzerren sie bei höchster Lautstärke nur wenig. Natürlich gibt es so gut wie keine Bässe.
Akku
Der Akku des A71 ist mir 4500 mAh noch einmal 12,5% stärker als der des RN7.
Die Laufzeit scheint dementsprechend gut zu sein. Dies kann ich aber erst später hier ergänzen
Im Lieferumfang befindet sich ein Schnellladegerät, welches ich aber nicht ausgepackt habe.
Zwar kann ich verstehen, dass es für manche Menschen wichtig ist, das Handy schnellstmöglich aufzuladen. Allerdings bedeutet schnelleres Laden immer auch eine höhere Beanspruchung des Akkus und somit einen höheren Verschleiß.
Da ich am Bildschirm arbeite, kann ich das Handy dort am PC anschließen und laden. Das ist zwar langsam – aber eben auch sehr schonend für den Akku.
GPS (++)
Für mich ist die Qualität des GPS Empfangs besonders wichtig und hier schlägt sich die A71 hervorragend und noch erkennbar besser als der auch schon gute Empfang des RN7.
Das amerikanische, russische, chinesische, europäische und japanische System wird erkannt und auch zuverlässig benutzt. Auch die Zeit bis zum Fix ist wirklich schnell und der Empfang ist sehr stabil.
Hierbei sollte man sich auch nicht von der angegebenen Genauigkeit eines GPS Testprogramms täuschen lassen. Diese sagen außerhalb von Gebäuden gerne 3-4 Meter Genauigkeit zu. Dies würde bedeuten, dass zwischen aufgezeichnetem Hin und Rückweg allerhöchstens 7m Differenz liegen dürften. Und das trifft wird letztlich nicht immer eingehalten.
Erste Tests zeigen, dass die Abweichung auf einer elektronischen Landkarte tatsächlich sehr gering sind und im günstigsten Fall auch die Straßenseite zu erkennen ist. Besonders deutlich wird dies bei Aufzeichnungen von identischen Hin- und Rückwegen. Hier war ein Vorteil gegenüber dem RN7 klar zu erkennen.
Fotos (o)
Ich mache im Urlaub Fotos mit einem Fotoapparat. Obwohl es sich dabei um eine normal Kleinbildkameras (Canon G11 und Canon G3x) handelt, kommt meines Erachtens keine Handy Kamera an diese Qualität heran.
Natürlich machen Handy Kameras mittlerweile bei Licht gute bis sehr gute Fotos. Auch bei weniger Licht gibt es durchaus gute Ergebnisse, wobei dies jedoch in erster Linie durch Eingriffe von Software und nicht durch gute Optiken geschieht. Spätestens beim Zoomen hört es dann aber meist auf …
Natürlich kann es egal ein, ob ein Foto schön aussieht, weil die Optik der Kamera hochwertig war oder weil die Software das schön gerechnet hat. Es hat aber einen Grund, warum Handys meist keinen RAW Modus haben und wenn, dann oft nicht wirklich rohe Daten liefern.
Insofern finde ich die Vielzahl von Objektiven, die Handys heute haben eher überflüssig. Und auch bei der A71 halte ich das für unnötig.
Zumindest sind Nahaufnahmen (getestet habe ich 3-5cm) mit der A71 trotz ihres Makro Objektivs nicht klar besser als beim RN7 ohne explizites Makro Objektiv und auch die gezoomten Aufnahmen sind genauso schlecht/unbrauchbar wie die des RN7 – trotz zusätzlichem Tele Objektiv.
Für meinen Geschmack machen beide Handys recht gute Aufnahmen bei Tageslicht, wobei die Farben beim RN7 etwas neutraler und beim A71 etwas intensiver geraten (ohne aber übertrieben zu wirken).
Auch bei wenig Licht schlagen sich beide Handys ordentlich – „Blitz“ Aufnahmen sind allerdings wie bei fast allen Handys nur im Notfall zu empfehlen.
Fazit
Das Samsung Galaxy A71 ist ein empfehlenswertes Handy mit
überwiegend guter bis sehr guter Hardware.
Großer und schneller Speicher;
helles und scharfes Display,
schneller Prozessor (auch wenn es sicherlich noch schnellere gibt),
guter LTE Empfang mit verhältnismäßig vielen Frequenzbändern;
guter WLAN Empfang;
sehr guter GPS Empfang;
verhältnismäßig lauter und guter Lautsprecher;
großer Akku und relativ sparsamer Verbrauch – also lange Laufzeit;
gute Ausstattung (128 GB, NFC, UKW Radio, 3,5“ Klinke…)
Auf der Negativseite steht dagegen
eine unnötig aufgeblähte Installation und
ein Fingerabdruckscanner, der eher ein Rückschritt zu gängigen Rückseitenmodellen darstellt.
Und letztlich finde ich den mit 469 Euro angesetzten Preis im Vergleich zur Konkurrenz deutlich zu hoch.
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