Beautiful Widgets: Unehrlicher Lockpreis?

M

mizch

Dauergast
401
Ich wollte mir eben Beautiful Widgets aus dem Market holen. Im Market steht ein Preis von € 1,99. Als ich den Kauf fortsetzte, wurde bei Google Checkout plötzlich € 2,38 daraus. Auffällig ist ja, dass es sich bei der Differenz genau um die (ausgewiesene) Mehrwertsteuer handelt.

Das Verhalten ist reproduzierbar, ebenfalls ist reproduzierbar, dass andere Apps den Endpreis angeben, der sich auf dem Weg zum Checkout nicht mehr erhöht. Ich hoffe, dass es sich bei BW um ein Versehen handelt. Da die Sache aber ein gewisses G'schmäckle hat, habe ich auf den Kauf verzichtet. Kommt so eine untergeschobene Preiserhöhung öfters vor?
 
Ja, das ist völlig normal (leider).
Im Market wird nur der Preis angezeigt. Checkout rechnet dann noch die MwSt. dazu, wenn es der Entwickler angegeben hat.
Daher macht das nicht jeder Entwickler. Kommt auch immer darauf an, in welchem Land der Entwickler sitzt und du dich befindest.
 
Google kann sich als USA-Firma natürlich über deutsches Recht hinwegsetzen. Dennoch erwarte ich, dass ein in € angegebener Preis ein Endpreis ist, weil das in der EU im Endkundengeschäft so Vorschrift ist. Aber in diesem Fall liege ich mit meiner Erwartung wohl leider falsch und fühle mich durchaus getäuscht. Na ja, that's life. Auf BW werde ich jedenfalls weiterhin verzichten.
 
Die Entwickler können am wenigsten etwas dafür. Man kann nur hoffen, dass Google die Anzeige im Market ändert.
 
Der Entwickler hat entschieden, dass dem Kunden ein kleinerer als der tatsächliche Preis angezeigt wird. Dies mag in einigen Gebieten dieses Planets freigestellt oder üblich sein, aber ich empfinde es nicht als fairen Deal. Ich hätte gekauft, wenn der reale Preis genannt worden wäre. Auch habe ich häufiger schon - auch privat - in den USA bestellt und ohne Murren die 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlt. Der Unterschied zu BW ist, dass ich in beiden Fällen wusste, was auf mich zukam. Hier jedoch hat der Entwickler einen unfairen (optischen) Preisvorteil gegenüber denen, die Endpreise ausweisen. Und das sind nicht wenige, die Realpreise ausweisen (bei einer kurzen Stichprobe).
 
Die Entwickler können keine Endpreise anzeigen. Entweder sie verlangen MwSt. oder eben nicht.

Wenn der Entwickler einen Preis im Market anzeigt und keine MwSt. über Checkout erhebt, sondern diese vom "Endpreis" abführt, dann ist auf der Rechnung auch keine MwSt. zu sehen und Firmenkunden können die MwSt vom Finanzamt nicht zurückbekommen.

Was ich damit verdeutlichen will. Die Entwickler von BW machen alles richtig.
Andere Entwickler führen keine MwSt ab (könnte in einigen Ländern Probleme mit dem Finanzamt geben) oder berechnen die "unsichtbar" in den "Endpreis" (weisen sie auf der Rechnung nicht aus - in DE auch nicht zulässig). Beide Varianten sind so nicht geplant.

Ich hoffe, dass ich dir nun die Sichtweise eines Entwickler ein wenig verdeutlichen konnte. Weitere Kommentare gibt es von meiner Seite dazu nicht.
 
Schön dass es die Entwickler richtig machen, aber trotzdem ist es nicht benutzerfreundlich.

Dann muss google mehr Transparenz schaffen und Checkout mit dem Marketpreis koppeln und die Mehrwertsteuer sichtbar einberechnen.
 
Ein Entwickler, der in der EU beheimatet ist, macht es so sicher nicht richtig. In der behaupteten Allgemeinheit ist die Aussage also nicht richtig, denn EU-Firmen müssen im Consumerbereich immer Inklusivpreise verwenden. Auch ist es nicht richtig, dass ich bei einer Inklusiv-Rechnung die Mehrwertsteuer nicht zurückbekomme (in meiner beruflichen selbständigen Ingenieurs-Tätigkeit).

Dann würde ich recht doof aussehen, denn in Rechnung werden immer die Inklusivbeträge gestellt. Jeder Selbständige oder Firmenbuchhalter weiß das. Die MWSt ist nur auszuweisen¹, was Google auch bei Inklusivpreisen im Kaufbeleg macht. Bei Kleinbeträgen wie einer Android-App wäre nichtmal das nötig. Dann geht man über die Kasse mit Eigenbeleg.

Insgesamt etwas dürftig, die Begründung.

_______________________
¹und meist nicht mal das, es reicht bei GWG die Angabe des Satzes.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mizch
Man glaubt es kaum, aber es gibt auch andere Länder als Deutschland.

Und nur so als Hinweis - wenn du was von einem Kleinunternehmer kaufst und daher eine Rechnung erhältst auf der keine Mwst ausgewiesen ist darfst du dir auch nichts abziehen - falls doch viel Spaß bei einer Steuerprüfung.

Genug Offtopic.
 
GalaxyS_User schrieb:
@mizch
Man glaubt es kaum, aber es gibt auch andere Länder als Deutschland.

Genau darauf wies ich hin.

Und nur so als Hinweis - wenn du was von einem Kleinunternehmer kaufst und daher eine Rechnung erhältst auf der keine Mwst ausgewiesen ist darfst du dir auch nichts abziehen - falls doch viel Spaß bei einer Steuerprüfung.

Genug Offtopic.
Android Market ist Verbrauchergeschäft. Unter Unternehemn gilt Anderes.
 

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