Kostenpflichtige Apps - Steuern? (Student)

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dupf

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Moin Leute!

ich hab mich mal hier angemeldet, weil ich demnächst in die Android-App-Entwicklung einsteigen möchte. Zu dem Thema gibt es ja schon einige Threads, aber keiner davon trifft wirklich auf meine Situation zu.

Ich bin Student, führe bisher keinen weiteren Nebenjob aus und möchte mir daher mit der App-Entwicklung ein wenig dazuverdienen (entweder über kostenpflichtige Apps oder über Werbung). Nun frage ich mich, was für bürokratische Hürden sich mir da in den Weg stellen.

Wenn ich das aus den anderen Threads richtig verstanden hab, muss ich ja kein Gewerbe anmelden, da ich die App vollständig selbst entwickle und das als freiberufliche Tätigkeit durchgeht. Ich erwarte natürliche keine allzugroßen Einnahmen, sodass ich ja unter dem Steuerfreibetrag bleibe und keine Steuern fällig werden, oder? Zurzeit bin ich außerdem noch über meine Eltern familienversichert, das sollte doch auch weiterhin möglich sein, wenn ich nicht über 400€ pro Monat verdiene?

Ich hoffe jemand von euch hat evtl. Erfahrung mit sowas, vielen Dank im Vorraus :)
 
Ich bin kein Anwalt daher kann ich dir keine 100%-ige Gewissheit geben.
Du musst entweder ein Kleingewerbe anmelden oder den Status als Freiberufler beantragen (Da solltest du aber "Gestaltung von Smartphone Programmen" o.Ä. angeben, da reine Programmierer nicht ohne weiteres Freiberufler werden können. Freiberufler => "Künstler").
Da hast du dann gewisse Freibeträge zu denen du keine Steuern zahlen musst (da wirst du sicherlich drunter bleiben).
Die Freibeträge sind auch höher als bei einem 400€ Job, du kannst aber nicht Apps entwickeln und sagen, dass du selbstständig auf 400€ Basis bist :D

Es KÖNNTE aber sein, dass du weniger BAFöG bekommen wirst, falls du welches bekommst.
 
Wenn du Gewerbe anmelden willst - ab zum Steueramt, dauert 20 Minuten, ausyug ays denm Register kostet was (früher mal 35 Euro) -wenn du Metroausweis haben willst, braucht du es. Bei G ewerbe wird eventuell Gewerbesteuer fällig. Finanazamt meldet sich dann von alleine.

Freiberuflich geht vesentlich einfacher - formloses Brief an die Fianzamt mit Absichterklärung genügt, Anmeldeformulare und übriges Gedöns kommt von alleine.
 
Hi,

schau z.B. mal hier oder hier.

Prinzipiell musst du dich entscheiden ob du
a) Freiberuflich tätig bist (dann musst du dich nur beim Finanzamt melden)
b) ein Gewerbe gründest (musst du beim Finanzamt & z.B. der Stadtverwaltung melden)

Für die Einkommenssteuer hast du einen Freibetrag von 8.004 Euro (Jahr 2010), wenn du drunter bleibst musst du diese nicht zahlen. Gewerbesteuer (wenn du eins anmeldest) liegt afaik bei 24.500€.

Die zweite "Steuer" wäre dann noch die Umsatzsteuer. Hier gibts wieder viele Möglichkeiten :)
Unter 17.500€ Umsatz kannst du von der Kleinunternehmerregelung gebrauch machen und musst/darfst keine MwSt. ausweisen. Dass heißt deine Preise sind Brutto wie Netto.
Wenn du dies machst sparst du dir den Aufwand der Umsatzsteuervoranmeldung, allerdings kannst du auch keine MwSt "zurückholen" - d.h. du bezahlst Bruttopreise wenn du dir für dein Gewerbe z.B. 'nen neues Smartphone kaufst. Umgekehrt können auch deine "Kunden" die Mehrwehrsteuer von deinen Rechnungen nicht zurückkriegen, da du mit App-Verkäufen allerdings wohl weniger gewerbliche Kunden hast - nicht wirklich relevant für dich.

Bzgl. Familienversicherung liegt der Betrag wohl bei 365€/Monat den du nicht überschreiten darfst. Wenn du ihn überschreitest (oder automatisch wenn du über 25 Jahre bist) gehst du in die "Studentische Versicherung" über, kostet um die 80€ pro Monat (alle Krankenkassen pauschal) - dort ist dann die Grenze 20h/Woche - die du nicht überschreiten darfst. Allerdings ist das bei selbsständiger Tätigkeit ja... Auslegungssache ;-)
Wie ChrisMobil schrieb musste ggfalls noch wegen Bafög schauen, wenn du welches kriegst. Steht in den Links oben glaub ich auch was zu drin.
 
  • Danke
Reaktionen: Neeldarax
Also ich habe ein Kleingewerbe angemeldet, das war keine große Sache, nur ein Formular bei der Gemeinde/Stadt ausfüllen und ein paar Euros kostet es und schon ist es passiert.
Wenn du unter einem bestimmten Betrag Umsatz bleibst (ich glaube das waren gute 12000 Euro) musst du keine Umsatzsteuer zahlen und hast daher wenig Aufwand. Nur eine Steuererklärung/Jahr musst du machen, das macht man ja eh, kommen halt noch zwei Seiten dazu.

Ich würde dir empfehlen zu einem Steuerberater zu gehen und ihn zu fragen. Ich habe das damals auch gemacht und hab mich ne Stunde mit ihm unterhalten, da es der Berater meines Vaters war hat er nichts dafür verlangt.
 
Hey Leute,

tut mir Leid dass ich mich erst so spät wieder melde, aber vielen Dank für die Antworten!

Ich denke es wird dann wohl auf eine freiberufliche Tätigkeit hinauslaufen, da es detlich weniger Aufwand ist und ich davon ausgehe, auf jeden Fall unter den Freibeträgen zu bleiben. Eine Steuererklärung mache ich als Student zurzeit nämlich nicht.

Bafög kriege ich zur Zeit leider keins, sodass ich da also auch keine Einsparungen befürchten muss :D

Vielen Dank nochmal für eure Infos, habt mir wirklich sehr geholfen!
 
Ich weiß nicht ob das so einfach ist, so viel ich weiß dürfen Freiberuflich nur Künstler und ich glaube noch Anwälte arbeiten. Als Softwareentwickler darf man das normalerweise nicht.



Eine Steuererklärung mache ich als Student zurzeit nämlich nicht.

Hmm, ob das so eine gute Idee ist...
 
dupf schrieb:
Eine Steuererklärung mache ich als Student zurzeit nämlich nicht.

Das ändert sich und zwar sofort. Freiberufler müssen eine abgeben - aber es ist nicht schwierig.
 
pixelflicker schrieb:
Ich weiß nicht ob das so einfach ist, so viel ich weiß dürfen Freiberuflich nur Künstler und ich glaube noch Anwälte arbeiten. Als Softwareentwickler darf man das normalerweise nicht.
.

Sei versichert - man darf. Ich mache es schon seit über 10 Jahren so
 
Wenn man Glück hat und das Finanzamt das durchgehen lässt, dann darf man das wohl, so wurde es mir vom Steuerklärer auch gesagt.

Aber bringt das einen Vorteil gegenüber einem Kleingewerbe?
 

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