Cyanogen Inc. in der Offensive: Entwickler von CM wollen sich mit Google anlegen

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don_giovanni

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Die Leute von Cyanogen Inc. haben seit 2013 tatsächlich eine Menge bewegt und erreicht. Neues Geld brachte neue Möglichkeiten und neue Pläne und mittlerweile ist man tatsächlich soweit gereift, dass man offen Googles Umgang mit Android infrage stellt und sich selbst anschickt, Google das heimische Feld streitig zu machen: Wie Cyanogen Inc.-CEO Kirt McMaster kürzlich verkündete, sei Googles Android-Version für die Anbieter "interessanter Services" zu verschlossen. Deshalb wolle Cyanogen Inc. eine eigene, Google-freie Android-Version anbieten. Auf der Android-Konferenz Next Phase of Android erklärte McMaster, dass man ganz klar versuchen werde, "Google Android wegzunehmen". Dies würde u.a. bedeuten, dass CM künftig ohne Google-Zusätze angeboten werden wird. An die Stelle der s.g. GApps (Google-Apps) sollen vorinstallierte Funktionen treten. Zudem soll der Kern von CyanogenMod als offene Android-Distribution allen interessierten Programmierern bis zum Kern offen zugänglich sein. Hierdurch würden Anwendungen, die auf das Grundgerüst von Android zugreifen (müssen/wollen) leichter integriert werden. So könnte der Nutzer bestimmte Prozesse tatsächlich zum Bestandteil seines Betriebssystems machen - und nicht nur als separate App nutzen: "Android today and iOS are essentially shells for Google and Apple services. Everybody else exists in these sandboxes with no access to the lower levels of the [operating system] kernel," waren die Worte des CEOs.

Künftig wolle man von CM aus selbst alle wichtigen Fäden in der Hand halten und so den Programmierern einen größtmöglichen Spielraum zur Verfügung stellen. Als Beispiel für eine tiefergehende Integration führte McMaster einen Vergleich zwischen Google Now und Yahoo Aviate an: Da Google Now einen viel tieferen Zugang zum Smartphone hat, kann es ein sehr viel besseres kontextabhängiges Nutzererlebnis bieten. Doch dies wäre auch für Aviate möglich - wenn man die dafür nötigen Rechte einräumt. Der User soll die Wahl haben, welchen Dienst er nutzen will, nur sollen alle Dienste über die gleichen Rechte am Android-System verfügen. Diese Art von Anwendungsmanagement sieht CEO McMaster als die Zukunft des mobilen Computings an. Derweil könnte laut ihm Android auch ohne Google einen starken Markt haben: Er führt aus, dass aktuell 35 Prozent der Android-Geräte auf dem Markt Google-frei seien, ein Trend, der sich fortsetze. Auf dieser Welle wolle man mitschwimmen und man wolle sich ein großes Stuck von diesem Kuchen abschneiden: 20 Prozent aller Nicht-Google-Androiden möchte Kirt McMaster mit CM-Software sehen. Mindestens. Und dafür hat er auch noch ein starkes Argument im Ärmel: Innerhalb der nächsten anderthalb Jahre soll ein eigener CM-App-Store eröffnet werden. Dieser soll dann dafür sorgen, dass jeder Nutzer von CyanogenMod die Wahl hat, welche Software das Innenleben seines Smartphones bestimmt. Was haltet ihr von diesem Ansinnen?! Gefällt euch die Idee kompletter Wahlfreiheit oder seht ihr es kritisch, sich zu weit von Google und seinen Möglichkeiten zu entfernen?

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Pics: Cyanogen Inc.

Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Allgemeines zu Root, Kernel & Custom-ROMs")

Weitere Beiträge auf Android-Hilfe.de
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Quellen:
Golem
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Cyanogen Inc.
 
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