Custom-ROM MicroG und das Axon7 oder wie ich am besten ein Handy ohne Google Abhängigkeit bekomme

@Mario472 Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Wenn ich dich richtig verstande habe, meinst du, dass alle noch so gut gemeinten Sicherheitsvorkehrungen überwunden werden können und es keinen absoluten Schutz der Privatsphäre gibt. Dem würde ich zustimmen, aber es macht doch einen wesentlichen Unterschied, welcher Aufwand betrieben werden muss, um an die gewünschten Daten zu kommen.

Nutze ich ein System, das nach allen Seiten offen ist, mache ich es demjenigen, der mich gläsern sehen will, extrem einfach und er kann mit meinen Informationen Schindluder treiben. Nutze ich hingegen ein System, das viele Hürden eingebaut hat, die prinzipiell zwar überwindbar sind, aber in keinem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Mißbrauchs meiner Daten deutlich geringer (aber eben nicht unmöglich). Aus diesem Grund macht es m.M. nach sehr wohl Sinn sich weitestgehend von der Datenkrake Google lösen zu wollen, auch wenn eine komplette Abnabelung nicht gelingt.

Um hierfür vielleicht auch ein Bild zu verwenden: Wenn ich in ein Glashaus ziehe, brauche ich mich nicht zu wundern, dass die Nachbarn wissen, was ich wann in meiner Behausung treibe. Wohne ich hingegen in einem üblichen Gebäude, können mich die Nachbarn zwar immer noch beobachten, indem sie durch die Fenster schauen, aber sie kriegen definitv weniger mit, als wenn ich im Glashaus einquartiert bin.
 
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@ElKiwo vielen Dank für Deine Meinung zu dem Thema. :thumbsup:
Im Prinzip sehe ich es ja ähnlich, nur wird für meinen Geschmack was den Datenschutz angeht mit verschiedenem Maß gemessen: zum Beispiel werden alle meine WhatsApp-Chats auf irgendwelchen Facebook-Servern zwischengespeichert. Und da ist nirgends offen ersichtlich (gut, bei Google auch nicht) oder leicht zu finden wie lange oder gar warum das so sein muss und darf. Deswegen sage ich: entweder dürfen alle spionieren oder gar keiner. Und der Datenschutz wird mir im allgemeinen zu sehr gehyped, dafür wie er dann tatsächlich aussieht.
 
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@Mario472 Ah, verstehe. Auf der theoretischen Ebene sind wir uns hinsichtlich des Nutzens von Privatsphäre, unabhängigen Entwicklern und Open Source einig. Bei der Umsetzung - und da gebe ich dir uneingeschränkt recht - sind eklatante Fehler und Ungereimtheiten erkennbar, wie dein Hinweis auf die Zwischenspeicherung von WhatssApp-Daten deutlich macht. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit der DSGVO eine bunte Sau durchs Dorf getrieben wurde, um dem "Pöbel" (also uns allen) medienwirksam zu zeigen, dass Persönlichkeitsrechte sehr ernst genommen werden. Sobald man aber an der Oberfläche kratzt und in die Tiefe geht, fällt schnell auf, dass viele der Bestimmungen ganz leicht umgangen werden können, Kontrollorgane fehlen und eine allgemeine Unklarheit darüber herrscht, was z.B. alles zu sensiblen Daten gehört und damit per se schützenswert ist.

Da es sich um ein extrem komplexen Geflecht von Daten, Vorschriften, Verordnungen, Gesetzen etc. handelt, kann ich deine Resignation nur zu gut verstehen. Sobald man einen schärferen Blick hinter die Kulissen geworfen hat und erkennen musste, dass von dem ganzen Brimborium am Ende kein nennenswerter Schutz übrig bleibt, könnte man auch aufhören einen gesteigerten Aufwand zu betreiben. Letztlich führt ja alles auf das gleiche Ergebnis hinaus: Der Mensch ist gläsern, Dritte bereichern sich an unseren Daten (als Dankeschön gibt es personalisierte Werbung) und der Einzelne hat keine effektive Handhabe, um diesen Missständen zu begegnen.

Umso mehr freut es mich, dass - trotz dieser düsteren Aussichten - es immer noch Idealisten gibt, die sich diesem Kampf gegen scheinbare Windmühlen stellen. Dieses Forum hier ist ein gutes Beispiel für einen solchen Kampf einzelner gegen Großkonzerne und ich bin froh euch gefunden zu haben!
 
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Und am Ende werden unsere Daten eh missbraucht. Sieht man daran dass man beispielsweise von irgendwelchen achso "seriösen" Firmen und Vereinen angerufen wird, die Spenden sammeln für ach so angeblich hungernde und arme Kinder in Deutschland. Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Ich sehe das genauso wie @Mario472

Überhyped und unnötige Panikmache. Ich fand ja das Beispiel mit der Post so on point. Nur mal so als Funfact by the way.
[doublepost=1534367853,1534367558][/doublepost]Die Idee hinter MicroG finde ich schon gut. Keine Frage. Aber eben unnötig da man so oder so eine gewisse Anbindung an Google hat. Vielleicht laufe ich mit der Aussage jetzt gegen die Wand. Aber unter Privatsphäre stelle ich mir so was vor wie ein privates Netzwerk zwischen mir und meinem Nachbarn beispielsweise wo ich Daten mit ihm austausche über eine gesicherte Leitung die keiner "verwanzen" kann oder ähnliches.
 
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BaamAlex schrieb:
wie ein privates Netzwerk zwischen mir und meinem Nachbarn beispielsweise wo ich Daten mit ihm austausche über eine gesicherte Leitung die keiner "verwanzen" kann oder ähnliches.
Haja wo ist das Problem?
Dafür gibt es Nord VPN z.b :)
Zusammen mit einer Installation ohne Google bist du damit schon sehr sehr nah an deinen oben genannten Vorstellungen was Sicherheit angeht dran.
 
@BaamAlex

Welche den frage mit Absicht?
 
Sicherlich alles was auf dem jeweiligen Gerät rumrödelt. Nutzerdaten eben. Sobald man den Apps den Zugriff auf Nutzerdaten, Speicher oder den allgemeinen Medien des Telefons erlaubt wird das auch ausgenutzt. Und da kann mir auch keiner weismachen dass beispielsweise der oder die Entwickler von NordVPN so was nicht anstellen.
 
@BaamAlex
Nein;)
Musst dich mal bitte richtig Informieren :)
Nutzen & Vorteile von VPN | NordVPN
Zusätzlich habe ich auf 1.1.1.1 — the Internet’s Fastest, Privacy-First DNS Resolver umgestellt.
Screenshot_Einstellungen_20180815-234607.png
BaamAlex schrieb:
Sobald man den Apps den Zugriff auf Nutzerdaten, Speicher oder den allgemeinen Medien des Telefons erlaubt wird das auch ausgenutzt.
Macht Nord VPN nicht, da keinerlei solcher Berechtigungen verlangt werden :flapper:
Screenshot_Einstellungen_20180816-000001.png
 
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Genau, das gleiche zählt für Expressvpn.
Sie speichern auch keine Logs, nicht wie alle anderen free VPN oder die aus den play store die man kaufen kann einmalig, das sind daten fresser und Diebe, dazu speichern sie alle logs vom gerät usw.
 

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Wenn man jetzt noch seinen User Agent ändert, also seine Handy Identität verschleiert ist man komplett auf der anonymen Seite.
Ich bin z.b mit meinem Handy als Google Bot und PC "getarnt" unterwegs :)

Screenshot_Chrome_20180816-000618.png Screenshot_Chrome_20180816-000604.png Screenshot_Chrome_20180816-001124.png
 
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@Sunny
wie bei mir XD
 

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Ich benutze beispielsweise PureVPN, bin auch mega zufrieden und alles funktioniert wie es soll und ist sehr preiswert. Hat aber 1 Berechtigung :(
 

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Ich will es hier nicht auf die Spitze treiben und natürlich ist die Google-Unabhängigkeit ein richtiger und wichtiger Schritt zur 'totalen Privatsphäre'. Aber es ist eben nur ein erster Schritt und für mich müssen da weitere folgen, damit nicht nur ein Anbieter dran glauben muss sondern alle anderen Datensammler (insbesondere Facebook, die sich über die die neue Datenschutz-Verordnung schlapp lachen und weitermachen wie vorher) auch.
Als nächste Schritte müssten meiner Ansicht nach Dinge folgen wie ein WhatsApp-Boykott, den die richtig merken (das wird natürlich nie passieren, weil es schlicht zu einfach ist WhatsApp statt um Längen bessere Messenger zu nutzen) und vor allem dass es auch ohne Manipulationen am Smartphone (wie Bootloader-Entsperrung, Custom-ROM oder root) für nicht so Technik-affine User, wie wir es hier zum größten Teil sind, möglich wird, sein Gerät komplett Google-frei zu bekommen. Aber auch da habe ich wenig Hoffnung.
 
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@Mario472 Dem kann ich nur zustimmen. Gerade im Hinblick auf die "Macht der User" finde ich deine Anmerkung zu einem Boykott besonders wichtig, denn er legt den Finger in die Wunde: Wir User können mittels Nutzung oder Ablehnung von Apps und Diensten relativ effektiv beeinflussen, wer mit seinen Konzepten Erfolg haben kann. Setzt natürlich informierte und kritische User voraus und da sehe ich die größte Schwierigkeit. Es ist vor allem unsere Bequemlichkeit, die Tür und Tor für den angesprochenen Missbrauch öffnet.
 
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ElKiwo schrieb:
Es ist vor allem unsere Bequemlichkeit
:thumbsup:.....Ja so sehe ich das auch.
Das System so wie ich es habe dauert 15min zum flashen inklusive erst Einrichtung.
Dann noch einmal 15 min um mit TB alle Apps wieder herzustellen und das war es auch schon.
 
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@alle,

ich bin den Schritt schon gegangen (siehe Signatur) und lebe auch ohne Facebook, Whatsapp, Threema und Co.
Es ist machbar und ich lebe noch ohne grosse Einschränkungen.
Komme aber aus der Vergangenheit, als man noch kein Telefon und Handy hatte und noch den Leute gegenüber stand zum unterhalten.
 
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@vonharold Fühlst du dich denn von der Sache her weniger "gläsern" oder hast du (auch) das Gefühl ziemlich umfassend überwacht zu sein?

Ich hatte Facebook ebenfalls vor vielen Jahren adé gesagt und es keinen Tag bereut, aber mit dem Smartphone in der Tasche bin ich dennoch permanent trackbar. Wenn ich dem hier und da ein paar Steine in den Weg legen kann, dann fühle ich mich auf jeden Fall freier (obwohl ich weiß dass das ein trügerisches Gefühl ist).
 
vonharold schrieb:
Komme aber aus der Vergangenheit, als man noch kein Telefon und Handy hatte und noch den Leute gegenüber stand zum unterhalten.
Dito :blushing:
Willkommen im Club der alten Säcke :lol:
[doublepost=1534529982,1534529839][/doublepost]
ElKiwo schrieb:
bin ich dennoch permanent trackbar.
Auf jeden Fall solange das Handy eine Verbindung zu irgend einem Funkmasten hat bzw sich da einloggt, mit der Sim die auf dich registriert ist :)
 
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Hallo @ElKiwo, @Sunny,

wir Ihr schon ein paar Threads vorher erwähnt habt, hier und da ein paar mehr Steine in den Weg gelegt. Klar bin ich über die Funkmasten und Simkarte trackbar.
Aber ich habe nicht jede Sche.ßapp auf meinem Handy die trackt und versuche den ganz grossen Datenkraken zu entkommen, oder zumindest etwas schwieriger zu machen. Ich drücke auch nicht jedem meine Telefonnummer in die Hand. Habe auch keine 100.000 sogenannte Freunde in meinen Messengern, sondern richtige echte Freunde, so wie es früher einmal war.

Ja, ich fühle mich dadurch etwas besser und ich würde vielen das auch anraten, es auch so zu tun. Nur so kann man(n) Widerstand leisten und nicht wie ein Opferlamm, auch noch freiwillig an die Schlachtbank laufen.

Da es ja leichtere Opfer wie mich gibt, bleibe ich da vielleicht etwas unbehelligter, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gleichzeitig auch noch mit der Datenüberwachung gegen den Strom zu schwimmen und denen auch noch Alternativen zu zeigen.

Auf eine Art sind wir froh in der BRD zu leben und nicht wie früher in dem kompletten überwachten DDR Staat (es gibt ja auch noch andere Staaten). Heute besorgen es sich die Leute selbst, in dem dieses in den Messengern schreiben: (Beispiel) Ich sitze gerade auf dem Klo und mache nachher blau, weil mein Chef ein Arsch ist.
- Glauben die wirklich ein Personaler und Chef liest da nicht mit?
- Nein machen Sie nicht, ist ja verboten!!!!?
- das Land braucht dazu keine Stassi mehr und auch keine Denunzianten, Sie regeln alles selber. Wie heissen Sie jetzt die Wanzen, die ich mir selber eingebaut habe: Alexa, Siri usw.

Wie hat hier mal einer im Forum geschrieben: Die Jungs sollen wieder wie früher im Blaumantel als Arbeiter getarnt meine Bude verwanzen und auch noch was dafür tun.

Meine Kontakte, Cloud sind bei mir zu Hause auf dem Rechner. Da sind wir halt die Überwacher.

So jetzt sind wir langsam OT, oder sehe ich das falsch?
 
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