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Testbericht Motorola Edge 60 fusion:
Kommentar des Testers
"Das Edge 60 fusion tritt grundsätzlich ein schwieriges Erbe an; denn der bahnbrechende Erfolg des Edge 50 Neo macht es für jeglichen Nachfolger innerhalb der diesjährigen Edge 60er Reihe schwer. Genau dieses Problem hat auch das E60f, wenngleich es dem Gerät bei einzelnen Punkten gelingt, sich vom E50N zu distanzieren und einen gewissen Spielraum aufzubauen. Beispiel gefällig? Einen Speicherkartenslot zum Beispiel – den bietet das Gerät nämlich. Dafür muss man – in Relation zum E50N – Abstriche bei dem Kamera-Setup machen und bekommt durchaus auch softwareseitig den ein oder anderen Knüppel zwischen die Speichen geworfen. Das Edge 60 fusion tritt als klassischer Allrounder zum vergleichsweise schmalen Taler am Markt an – und, Achtung Spoiler! – diese Erwartungen erfüllt das fusion auch durchaus. Dennoch: Sowohl die Konkurrenz im eigenen Konzern als auch bei anderen Herstellern macht es dem Gerät schwer. Aber wer weiß – vielleicht bekommen wir ja softwareseitig noch ein paar Schmankerl nachgeliefert?“
Einleitung:
Mit dem Edge 60 fusion bringt Motorola 2025 einen der ersten Ableger der diesjährigen „Edge 60“-Serie heraus. Das fusion (Eigenname, daher werde ich mich im Laufe des Berichts an die Schreibweise halten, auch wenn mich das unfassbar triggert…
) stellt dabei ein Modell dar, welches eher am unteren Ende der Edge-Serie wildert, dafür aber wieder vor allem mit seinem Design für Aufmerksamkeit sorgen und beim Endkunden punkten soll. Das Gerät verfügt – anders als beispielsweise das Edge 50 Neo aus 2024 – wieder über ein Quad-Curved-Display, was sicherlich bei dem ein oder anderen Nutzer einerseits für Staunen, andererseits ggf. auch für leichten Frust sorgen dürfte. Erfreulicherweise verfügt das Gerät einerseits über Features, die man sonst bei kaum einem Hersteller mehr vorfindet – um konkret zu sein bspw. den Speicherkartenslot für zusätzliche MicroSD Speicherkarten. Doch wie meistens so üblich, ist nicht immer alles Gold was glänzt: Der rückseitige Kamera-Buckel sieht zwar sehr massiv und imposant aus – in der Realität stapelt die verbaute Hardware aber tiefer, als es die Optik erahnen lässt. Das muss zwar nicht immer gleich mit schlechter(er) Qualität einhergehen – dennoch lässt eine gewisse Optik immer auch entsprechende Erwartungen auslösen. Ob das Edge 60 fusion diese Erwartungen in Gänze erfüllen kann, werden wir im Laufe des nun folgenden Reviews herausfinden.
Übrigens: Im Vergleich zum Vorjahresmodell hat Motorola durchaus an ein paar Stellschrauben gedreht, so bietet das Display bspw. „nur“ noch eine Bildwiederholzrate von 120 Hz zu 144 Hz im Vorjahr, dafür hat sich die Pixeldichte / Auflösung des Displays erhöht. Der Speicherkartenslot ist gänzlich neu, den hatte das 50er fusion noch nicht in Petto – daher ist das Edge 60 fusion durchaus mal einen genaueren Blick wert.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schmökern im Test und beim Betrachten der Bilder und Videos. Ihr dürft das Thema gerne zum allgemeinen Erfahrungsaustausch oder auch für Fragen zum Gerät / Test nutzen.
Disclaimer: Das Testgerät wurde von Motorola leihweise für den Testbericht zur Verfügung gestellt und wurde nach Fertigstellung des Testberichts wieder an Motorola retourniert. Der Hersteller hat zu keiner Zeit Einfluss auf die Inhalte und / oder das Ergebnis des Testberichts genommen, ich war und bin in meiner Meinung vollkommen unbeeinflusst und frei. Der Hersteller hat vor Veröffentlichung des Reviews keine Kenntnisse über dessen Inhalt / Fazit bekommen.
Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Motorola Edge 60 fusion:
Lieferumfang:
Der Lieferumfang des Edge 60 fusion gestaltet sich – wenn man sich schon etwas länger im Motorola-Kosmos bewegt – nicht unbedingt außergewöhnlich. Für Kunden anderer Marken könnte das Paket dennoch eine nette Überraschung bereithalten; immerhin bekommt man nicht bei jedem Hersteller ein farblich zum Gerät passendes Hardcase-Cover mitgeliefert, die noch dazu ökologisch ein gutes Gewissen bereitet.
Ihr seht also – wenig Überraschendes, wenngleich ich doch bei jedem neuen Modell von Motorola von der Duftverpackung begeistert bin: Die riecht mittlerweile nämlich richtig angenehm – sowohl von der Duftnote her als auch von der Intensität. Klar, wir sprechen hier – in Anbetracht der Fähigkeiten / Hard-Facts eines Smartphones „nur“ von der Verpackung; doch das sind einfach Details, mit denen man sich heute vom Einheitsbrei unterscheidet. Und eines ist unbestritten: Mit diesem Move hat sich Motorola ins Gespräch gebracht und bis dato ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Ähnliches gilt für das Hardcover-Case: Das Case kommt jeweils – farblich passend auf das Smartphone abgestimmt – im Lieferumfang mit. Die Farbe ist hierbei aber, zumindest bei meinem „babyblauen“ Modell, nicht 100% identisch, sondern besitzt einen leicht helleren Farbton. Dieser harmoniert aber gut mit der eigentlichen Smartphone-Farbe und dadurch, dass das Case an den Seiten jeweils offen gestaltet ist, sieht man die Farbe des Smartphones auch weiterhin. Ein durchaus gelungenes Farb- und Designspiel, wie ich finde. Darüber hinaus ist das gute Stück wieder ein Resultat der Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma „a good company“. Diese Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, Smartphones-Cases aus vollständig recyclebaren Materialien herzustellen. Dementsprechend weist das Case in der Optik auch farblich abweichende Einschlüsse auf, die einerseits als modischer Aspekt betrachtet werden können und andererseits vermutlich ein Resultat des Recyclingprozesses sind. Um aber nicht nur beim mitgelieferten Zubehör „grün“ unterwegs zu sein, verzichtet Motorola auch bei der Verpackung des Edge 60 fusion vollständig auf Plastik.
Etwas schade ist auch beim Edge 60 fusion die Tatsache, dass man auf die Zugabe eines Steckdosen-Adapters verzichtet hat. Das ist insbesondere deshalb schade, weil sich das Gerät mit bis zu 68 Watt Ladeleistung aufladen lässt – abseits von asiatischen Herstellern ist solch eine Ladeleistung leider noch immer längst kein Standard. Übrigens – falls sich jemand wundert: Der Lieferumfang von Motorola Smartphones unterscheidet sich ggf. je nach Region: In Indien wird gerne mal ein Charger mit in die Verpackung gelegt, dafür fehlt dort dann ein Cover. Daher ist bei etwaigen Vergleichen oder Checken immer auch etwas der Markt im Blick zu behalten.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Wir beginnen an dieser Stelle wieder mit einer genaueren Betrachtung des Edge 60 fusion: Auf der Front des Smartphones finden wir das 6,67“ große pOLED-Display, welches mit seinen Quad-Curves, den 120 Hz Bildwiederholrate und der durchaus hohen Pixeldichte von 446ppi die Blicke auf sich zieht. Speziell das nach allen Seiten ausgeführte Curved-Design sorgt für Aufsehen, wenngleich man sich in Sachen „Haptik“ bei einer längeren Abstinenz von Curved-Screens zunächst wieder daran gewöhnen muss. Ansonsten befindet sich frontseitig mittig oben die 32 Megapixel Punch-Hole Kamera sowie – direkt darüber – der Lautsprecher zum Führen von Telefonaten. Dieser fungiert bei der Medienwiedergabe gleichzeitig als zweiter Lautsprecher, wodurch eine Stereo-Wiedergabe ermöglicht wird. Rechts neben der Lautsprecher-Einheit sind die Sensoren zur Regelung des Displays angebracht.
Auf der Oberseite des Edge 60 fusion prangt mittig das „Dolby Atmos“-Logo, rechts daneben befindet sich das erste von insgesamt zwei Mikrofonen.
Rechts am Gerät wird es dann schon etwas interessanter: Neben der Lautstärkewippe (streng genommen sind es zwei getrennte Tasten, denn mittig ist eine Aussparung zum besseren Erfühlen vorhanden) ganz oben sitzt etwas darunter der Power-Button. Unterhalb hat Motorola eines der mittlerweile etablierten „Lüftungslöchern“ untergebracht, welche wohl für eine gute Zu- bzw. Abluft aus dem Innern des Geräts sorgen sollen. An dieser Stelle auch ein Hinweis: Achtet beim Kauf von Drittanbieter-Cases unbedingt darauf, dass die Aussparung für das Lüftungsloch vorhanden ist! Motorola weist darauf explizit hin – ohne ausreichende (bzw. nicht vorhandene) Belüftung könnte sich das Gerät unter Umständen ungewollt stark erwärmen.
Sehr selten heut zu Tage ist die Tatsache, dass die linke Seite des Geräts komplett leergefegt von irgendwelchen Bedieneinheiten oder Platzierungen ist: Keine Löcher, keine Slots, keine Tasten – nichts. Auch mal nett anzusehen…
Dafür geht es dann an der Unterseite wieder sehr gedrängt zu: Mittig befindet sich der USB Typ-C 2.0 Port, rechts daneben befindet sich der Hauptlautsprecher des Edge 60 fusion. Linkerhand vom USB-Port befindet sich das Hauptmikrofon zum Führen von Gesprächen sowie der Einschub für eine Nano-SIM und eine Micro SD Speicherkarte. Hier unbedingt darauf achten, beim Öffnen des Schachtes das korrekte Loch zu treffen – ein Mikrofon mag es für gewöhnlich nicht so gerne, wenn man es mit spitzen Gegenständen malträtiert.
Ein Punkt, der mir bei Motorola ja besonders gut gefällt: Sämtliche Hinweise (Entsorgungshinweis, Modellnummer, Herstellungsland, Produzent, etc.) sind – recht kompakt gedruckt – auf der Unterseite des Smartphones platziert. Das ist mit Abstand die beste Art und Weise, diese designtechnisch unschönen Informationen unterzubringen – schade, dass das nicht mehr Hersteller so clever umsetzen.
Machen wir weiter mit der Rückseite des Geräts: Diese besteht – wie mittlerweile bei einem Großteil der Edge-Geräte üblich – aus künstlichem Leder, was die Haptik wieder sehr positiv beeinflusst (doch dazu später noch mehr). Mittig prangt das Motorola-Logo und oben links ist der – mittlerweile ebenfalls für Motorola typische – Kamerabuckel untergebracht. Dieser verläuft fließend zur restlichen Rückseite, sodass die Übergänge schön ausgestaltet und angenehm anzufassen sind. Neben den beiden Kameras (Hauptkamera mit Weitwinkel sowie zweites Objektiv mit Ultraweitwinkel und Makro-Funktion) hat sich Motorola beim Edge 60 fusion dazu entschlossen, kein drittes Tele-Objektiv sondern einen Tiefensensor zu verbauen. Begleitet wird das Setup von einer LED-Leuchte, die auch in Objektiv-Optik gestaltet ist. Leicht unterhalb des Kamera-Setups befindet sich der drucksensitive Bereich für die „Direktstart“-Geste (siehe Unterpunkt „Bedienung“).
Nachdem Ihr nun also einen guten Gesamteindruck vom Gerät bekommen habt, vertiefen wir uns etwas in der Verarbeitung und der Wertigkeit des Edge 60 fusion: Hier wird es etwas langweilig – zumindest, wenn Ihr Euch schon intensiv mit den letzten Motorola-Modellen oder meinen Reviews zu den Geräten beschäftigt habt. Denn Motorola legt hier echt einen starken Step aufs Parkett: Das Gerät sieht optisch nicht nur hervorragend aus, es fühlt sich auch wieder genau so an. Zwar besteht das Edge 60 fusion – mit Ausnahme der Front – ausnahmslos aus Polycarbonat; doch Motorola hat es mittlerweile verstanden, die eigenen Geräte optisch herausstechen zu lassen und im gleichen Zug ein hochwertiges Feeling zu vermitteln. Die Rückseite aus Kunstleder fühlt sich tatsächlich ein wenig „gummi-artig“ an und erinnert an manche Softtouch-Oberflächen, die der ein oder andere vielleicht von früheren PKW-Modellen kennt (oder eben anderen Motorola-Geräten). Dies sorgt dafür, dass die Geräte – trotz nicht unbedingt kompakter Abmessungen in Länge und Breite – sehr angenehm in der Hand liegen. Die geringe Bautiefe sorgt gleichermaßen für ein hochwertiges Gefühl beim Bedienen ohne Gefahr zu laufen, dass man das Gerät irgendwann aufgrund seiner Schwere weglegen bzw. absetzen muss. Das ist heut zu Tage bei immer größer werdenden Akkus und Displays auch keine Selbstverständlichkeit mehr.
Die hochwertige Verarbeitung und die knallige Optik des Geräts laden eigentlich gerade zu ein, es ohne Hülle zu nutzen. Ich persönlich würde davon allerdings abraten – zumindest, wenn es im Alltag vielleicht doch auch mal etwas weniger „soft“ zur Sache geht. Ich habe mich – sowohl mit Hülle als auch ohne – dabei erwischt, dass man sich unter Anderem auf glatten Oberflächen wie bspw. einem Bürotisch teilweise schon etwas schwer tut, das Gerät problemlos zu fassen bzw. aufzunehmen. Einfach, weil das Gerät recht dünn gebaut ist und deshalb etwas filigran wirkt – wobei ich auch recht große Hände habe; was vielleicht erwähnt sein sollte. Letztlich ist auch das wieder ein absolut individuelles Empfinden – daher: Nehmt das Gerät, wenn irgendwie möglich, live in die Hand und schaut, ob Euch das Gerät zusagt. Ich persönlich würde mich – auf Basis der reinen Fakten – immer wieder für das Edge 60 Fusion entscheiden; aber das Gerät ausschließlich in einem Case nutzen.
Erfreulicherweise stattet Motorola das Edge 60 fusion auch wieder mit umfangreichen Zertifizierungen hinsichtlich des Schutzes gegen Staub / Wasser aus: Das Motorola Edge 60 fusion bietet nicht "nur" eine normale IP-Zertifizierung, sondern kann sogar mit einem erweiterten militärischen Teststandard aufwarten. Dieser war in der Vergangenheit bis heute eher bei einem geringen Teil an Smartphones zu finden; wenn dann haben zumeist die Rugged-Geräte von Samsung im Mainstream-Markt damit punkten können. Doch wir beginnen mal mit dem regulären IP-Rating, in welchem Motorola das Edge 60 fusion nach IP68 einordnen lässt. Offiziell heißt es auf der Motorola Homepage "IP69 sorgenfreier Wasserschutz" – de facto handelt es sich bei dieser Art der Zertifizierung aber um einen Schutz gegen Wasser und Staub. Definiert ist das Ganze wie folgt:
Die Erweiterung des Standards um IP69 dürfte in der Praxis nur für wenige Anwender interessant sein: Hierbei werden Kriterien in Bezug auf den Schutz gegen Hochdruckwasserstrahlen mit einer Flachstrahldüse auf das Gerät treffen geregelt.
Übrigens: Die jeweiligen Zertifizierungen gelten auch immer nur zum Zeitpunkt der Abnahme, d. h. über die Lebensdauer eines Smartphones hinweg kann die Schutzklasse irgendwann aufgrund der natürlichen Alterung der Komponenten (Dichtungen, Kleber, etc.) nicht mehr gewährleistet werden. Ebenfalls ein Punkt, der von vielen Nutzern nicht oder nicht ausreichend beachtet wird.
Neben der IP-Klasse wirbt Motorola noch – wie oben angedeutet – mit dem us-amerikanischen militärischen Standard MIL-STD 810H. Dieser Test bezieht sich auf mehr Faktoren als "nur" die von der IP-Klasse abgedeckten Thematiken "Staub" und "Wasser". Beim Test gemäß MIL-STD 810H kommen folgende Dinge zur Prüfung:
Neben den oben aufgeführten – zugegebenermaßen zum Teil für den Alltag sehr exotischen Dingen – umfassen die Tests außerdem Erschütterungstests und Vibrationen die bspw. von fahrenden Eisenbahnen, LKWs oder Panzern bei Geländefahrten umfassen.
Die Krux an der Sache: Eine Zertifizierung nach MIL-STD 810H besagt nicht, dass das Gerät automatisch alle Bestandteile dieses Tests auch tatsächlich a) absolviert und b) bestanden hat. Welche Dinge (erfolgreich) geprüft wurden, obliegt der vertraglichen Vereinbarung zwischen dem einreichenden Hersteller eines Geräts und der Zertifizierungsstelle. Basierend auf den Informationen von Motorola zum Edge 50 Neo habe ich Euch die im MIL-STD-Test durchlaufenden Prüfungen oben markiert. Man kann also davon ausgehen, dass das Edge 60 fusion auf derselben Basis geprüft wurde – von einer erweiterten Prüfung (also zusätzlichen Kategorien) würde ich nicht ausgehen, auch wenn die Fußnote auf der Homepage vollmundig von mehr Kategorien spricht.
Man könnte also – großzügig formuliert und zusammenfassend - sagen, dass mit den Testungen gemäß MIL-STD 810H die IP68/69-Zertifizierung noch etwas "erweitert" wurde. Explizit erwähnt wird im Übrigen der Schutz gegen Stürze aus bis zu 1,22 Metern Höhe. Dieses Feature dürfte in der Praxis tatsächlich für deutlich mehr Nutzer relevant sein – auch wenn es hierbei natürlich immer auch auf den Aufprallwinkel bzw. die restlichen Umstände des Sturzgeschehens ankommt.
Display:
Wie bereits beim vorigen Punkt kurz angeschnitten: 6,67“ pOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 1.220 x 2.712 Pixel (446 ppi) und einer Bildwiederholrate von 120 Hz, dazu Quad-Curved Design und Gorilla Glass 7i auf der Front. Diese Daten können sich im Jahr 2025 sehen lassen und selbst wenn man berücksichtigt, dass Motorola faktisch vielleicht bei einigen Ausstattungsmerkmalen des Edge 60 fusion einen „Rückschritt“ gemacht hat (beim Display könnte man das für die reduzierte Bildwiederholrate von ursprünglich 144 Hz auf nun 120 Hz anführen), dann braucht sich das Gerät vor der Konkurrenz am Markt nicht verstecken. Dies gilt dann auch nicht nur für die harten, technischen Fakten – auch softwareseitig hat Motorola dem Gerät die wichtigsten Konfigurationsmöglichkeiten spendiert. So können nicht nur Standard-Konfigurationen wie bspw. der Hell- oder Dunkelmodus vom Nutzer festgelegt werden – auch die Möglichkeit der individuellen Farbanpassung gibt es. Hier kann der Nutzer entweder aus drei zur Verfügung stehenden Profilen wählen („Natürlich“, „Leuchtend“ oder „Lebhaft“), oder aber die Farbtemperatur des Displays auch nach eigenem Gusto mittels eines Farbspektrums vornehmen. Ab Werk besitzt das Edge 60 fusion übrigens eine recht „gesättigte“ Farbdarstellung, weshalb ich persönlich eher den natürlichen Modus bevorzuge, welcher deutlich näher an der Realität ist.
Die Bildwiederholrate des Displays kann in drei Stufen („Automatisch“, „60 Hz“ oder „120 Hz“ festgelegt werden, wobei ich hier definitiv zur automatischen Optimierung rate. Dadurch steuert das Gerät die Bildwiederholrate – je nach dargestelltem Inhalt – eigenverantwortlich, sodass eine hohe Hz-Zahl nur dann gefahren wird, wenn sie sich faktisch auch wirklich positiv auswirkt. Dauerhaft 120 Hz (+ X) wird in der Praxis in den seltensten Fällen wirklich Sinn machen.
Neben diesen recht verbreiteten Einstellungsmöglichkeiten bietet das Edge 60 fusion aber auch Funktionen, die man bei anderen Herstellern so vielleicht nicht (mehr) kennt. Zu nennen wäre hier beispielsweise die sogenannte „Randbeleuchtung“ zur Benachrichtigung bei entsprechenden Ereignissen (hierbei leuchten dann die Edges des Displays) oder auch die Option „Flimmern verhindern“. Dies kann insbesondere für PWM-empfindliche Personen ein Game-Changer und damit überaus nützlich sein. Die Anzeige- und Schriftgröße des Geräts lässt sich – analog zum E50N – in fünf bzw. sieben Schritten regeln, sodass hier jeder Nutzer mit etwas Experimentierfreude seine bevorzugten Einstellungen finden sollte.
Blicken wir nochmal kurz zurück auf die Hardware des Displays: Mit einer Screen-to-Body Ratio von ca. 91,4% gehört das Gerät zwar zu den oberen Vertretern der „großes Display bei kleinen Abmessungen“-Klasse – es gibt aber durchaus andere Geräte am Markt, die diese Ratio noch deutlicher ausreizen. Der „Vorteil“ des Edge 60 fusion ist die Tatsache, dass das Display aber zu allen Seiten hin über die abgerundeten Edges verfügt und die Fläche alleine dadurch bereits deutlich größer wirkt. Das sorgt natürlich einerseits für eine sehr eindrucksvolle Optik – andererseits erschwert es die Bedienung unter Umständen aber auch, denn letztlich steht weniger Gehäuse- bzw. Randfläche zur regulären Bedienung des Geräts zur Verfügung. Doch dazu im nächsten Punkt mehr.
Kommen wir abschließend zur Kategorie „Display“ noch zur Praxisleistung des Edge 60 fusion: Kann das Display halten, was das Datenblatt vollmundig verspricht? Fakt ist: Die Qualität des Displays in Kombination mit der Formgebung ist eindrucksvoll, wirkt edel und hochwertig und könnte problemlos auch deutlich höherpreisigen Geräten zugeordnet werden. Die hohe Auflösung in Kombination mit der absolut alltagstauglichen Bildwiederholrate von max. 120 Hz und die pOLED-Technologie lassen das Display des Edge 60 fusion zu einem DER Höhepunkte des Smartphones werden. Motorola verspricht darüber hinaus noch eine Spitzenhelligkeit von bis zu 4500 Nits im automatischen Modus. Werte in diesen Dimensionen kann ich mit meiner Ausrüstung so nicht testen, allerdings kann ich Erfahrungen aus dem Alltag hier niederschreiben und wiedergeben – und die sind mit dem Edge 60 fusion durchweg positiv in Bezug auf die Displayleistung. Praktisch waren auch bei direkter Sonneneinstrahlung jederzeit alle Inhalte auf dem Display klar und ohne größere Anstrengungen erkennbar – und zwar in sehr guter Qualität. Der Spitzenwert in Bezug auf die Abstrahlhelligkeit gemessen in Lux betrug im Automatik-Modus 1.890 Lux, im manuellen Modus auf dem Maximum 631 Lux. Wie auch sonst gilt also auch hier: Man sollte im Regelfall ausnahmslos auf den automatischen Helligkeitsmodus des Displays setzen. Hier sind in der Spitze deutlich höhere Werte realisierbar, als das im manuellen Modus der Fall ist. Wer sich einen Eindruck von der Displayleistung des Edge 60 fusion machen möchte, kann gerne einen Blick auf die angefertigten Bilder bei direkter Sonneneinstrahlung werfen:
Bedienelemente & Bedienung allgemein:
Wie bereits eingangs erwähnt: Das Edge 60 fusion ist – vor allem ohne Case – ein absoluter Handschmeichler. Das verhältnismäßig geringe Gewicht, die kompakten Abmessungen und die Materialwahl sorgen dafür, dass man das Gerät sehr gerne in der Hand hält und das ein oder andere Mal erwischt man sich daher auch beim „Spielen“ mit dem Gerät, ohne dass man das Smartphone gerade aktiv nutzt. Die vorhandenen Hardware-Tasten klappern nicht und weisen einen klar definierten Druckpunkt auf; einzig meinen Wunsch nach einer konfigurierbaren Taste (die problemlos am linken, leeren Rand des Smartphones Platz gefunden hätte…
) konnte das Edge 60 fusion nicht erfüllen. Doch auch dieser Makel wird – zumindest teilweise – durch Motorola-eigene Besonderheiten vom Tisch gefegt; Stichwort: Hackgeste zur Aktivierung der Kamera
Bevor wir zu den etwas spezielleren Bedienungsmöglichkeiten Motorolas kommen, starten wir zunächst mit den gängigen Android-Standards:
Motorola-eigene Lösungen bzw. Funktionen:
Auch hier sind – ähnlich zum Display – durchaus die Motorola-eigenen Grundzüge und die DNA zu sehen welche letztlich dafür sorgt, sich auf dem heutigen Smartphone-Markt noch etwas vom großen Trott absetzen zu können. Die zur Verfügung stehenden Gesten mögen mit Sicherheit nicht für alle Nutzer gleichermaßen nützlich bzw. praxistauglich sein – aber schon alleine das bloße Vorhandensein ist zu begrüßen. Je mehr Optionen, desto besser – solange die Überschaubarkeit / Komplexität darunter nicht leidet.
Viele der oben genannten Möglichkeiten lassen sich auch über die vorinstallierte Moto App erreichen. Diese ist optisch schön gestaltet und bietet den Vorteil, dass sie einerseits etwas aufgeräumter wirkt als das Menü, andererseits sind die verschiedenen Funktionen hier teilweise etwas anders umschrieben oder / und besser beschrieben bzw. erklärt. Die Moto App ist also durchaus ein nettes Gimmick, um all den Nutzern einen schnellen Überblick zu geben, die sich nicht explizit und langwieriger mit dem Menü und dessen verschachtelten Ebenen auseinandersetzen möchten. Wobei das Problem – ehrlicherweise – meist auch immer nur zu Beginn eines neuen Smartphones steht: Im Regelfall gewöhnt man sich ja dann doch schnell um… Auch hier gilt: Für den einen mag die App ein wahrer Segen sein, der andere deaktiviert / deinstalliert sämtliche zusätzliche Apps direkt nach dem Einrichten des neuen Smartphones.
Software, Menü & AI-Features:
Motorola liefert das Edge 60 fusion mit Android 15 aus und sorgt bis März 2029 (also vier Jahre lang) mit Sicherheitspatches für die Aktualität des Systems – und das spätestens alle zwei Monate. Bzgl. der Anzahl der zu erwartenden Android-Versionen gibt es seitens Motorola auf deren Homepage keine offizielle Kommunikation. Im Rahmen der Vorstellung wurde aber an verschiedenen Seiten erwähnt, dass das Gerät wohl drei Android-Versionsupgrades bekommen soll. Sowohl die Anzahl der Major-Updates als auch die Dauer der Security-Patches ist jetzt nicht unbedingt bahnbrechend, es gibt Hersteller, die hier schon deutlich mehr liefern und auch der Gesetzgeber fordert ja in Kürze eine länger garantierte Support-Zeit. Motorola ist der gesetzlichen Regelung hier also noch zuvorgekommen. Nichtsdestotrotz – für eine UVP von 329,99 EUR kann ich die Software-Support-Seite akzeptieren. Das liegt vor allem auch daran, dass die Security-Patches bis dato alle zwei Monate geplant sind – damit setzt man sich zwischen die monatlichen Updates bei Samsung (Flagships) und Google und vor einem 3-Monats-Intervall bei vielen anderen Herstellern / Modellreihen. Aus der Praxis kann ich bislang berichten, dass die Updates bei allen zuletzt getesteten Modellen immer pünktlich und regelmäßig auf die Telefone gebeamt wurden – Motorola hat hier mittlerweile eine Position auf dem Treppchen eingenommen und ist vom Prügelknaben zum Vorbild mutiert – sehr löblich! Um noch konkret auf die Software des Edge 60 fusion einzugehen: Ausgeliefert wurde das Gerät mit dem Sicherheitspatch von Februar 2025. Direkt nach Inbetriebnahme des Geräts wurde mir ein 156 MB großes Update mit allgemeinen Stabilitätsverbesserungen sowie der Sicherheitspatch-Ebene von März 2025 angeboten und installiert. Zum Stand des „Redaktionsschlusses“ Ende Juni 2025 war noch kein weiteres Update eingegangen – sodass Motorola in der Theorie also erstmals leicht in Verzug wäre. Da andere Modelle der Edge 60 Reihe aber bereits ein aktualisiertes Sicherheitslevel haben, kann es sich beim fusion eigentlich nur um eine kurzweilige Verzögerung handeln… Nichtsdestotrotz hinterlässt sowas – kurz nach Marktstart – natürlich immer einen etwas faden Beigeschmack. Schade, das hat man bei Motorola schon besser gesehen.
Bei der Software selbst setzt Motorola auch bei diesem Gerät wieder auf die sogenannte „Hello UI“. Erfreulicherweise gehört diese UI mittlerweile zu einer derjenigen, mit denen ich sowohl optisch als auch hinsichtlich der Alltagstauglichkeit am ehesten harmoniere: Ich vielen Grundzügen orientiert sich Motorola an der Stock-Android Basis, um aber andererseits auch an vielen Punkten eigene Kniffe, eigene Optiken und die eigene DNA zu verwirklichen. Das sorgt für einen modernen und „leichten“ Look, ohne dabei zu verspielt zu wirken. Die Navigation im Menü läuft absolut ruckelfrei und butterweich – obwohl das Edge 60 fusion prozessortechnisch ja „nur“ in der unteren Mittelklasse angesiedelt ist (was man – leider – an einzelnen Punkten doch noch merkt). Konkret geht es mir hier – wieder – um die Kamera-App, die seitens Motorola einfach wieder nicht optimal auf den MediaTek Dimensity 7300 angepasst zu sein scheint. Anders kann ich mir die teils langen Lade- und Gedenkpausen nicht erklären. Ebenfalls negativ zu erwähnen ist die Tatsache, dass das Gerät zwar beim Einrichtungsprozess die Installation zusätzlicher Apps (haufenweise Spiele & Co.) abfragt, de facto hat es bei mir aber keine Rolle gespielt, ob ich der Installation zugestimmt habe, oder nicht: Es wurden während der Konfiguration des Geräts sämtliche Bloatware-Apps installiert, die der Play Store – gefühlt – zu bieten hatte. Diese lassen sich zwar im Anschluss allesamt wieder deinstallieren – aber solch eine Erfahrung trübt den sonst positiven Eindruck immer direkt sehr stark. Es ist schade, dass man bei Motorola überhaupt den Weg gehen muss, diese Art an Software-Müll auf die Geräte zu packen – hier würde ich mir eine deutliche Verbesserung wünschen.
Auf die seit diesem Jahr tatsächlich (in App-Form) vorhandene „Moto AI“ gehe ich an dieser Stelle noch nicht genauer ein, denn diese ist bislang noch nicht in deutscher Sprache verfügbar, ergo würden sich etwaige Testergebnisse ausschließlich auf Tests in den unterstützten Sprachen (Englisch, Spanisch, Portugiesisch) beziehen. Die App bzw. die Dienste sind zwar ganz normal für deutsche Benutzer bedienbar, aber eben nur in den unterstützten Sprachen. Ich vertrete die Ansicht, nur Dinge zu testen bzw. zu bewerten, die auch auf „normalem Wege“ und „offiziell“ vom Hersteller erhältlich sind bzw. unterstützt werden. Solange die AI-Funktionen nicht offiziell für den deutschen Markt released sind, werden diese daher nicht in den Test mit einfließen.
Doch das Edge 60 fusion unterstützt ja nicht „nur“ die Moto AI im eigentlichen Sinne bzw. in ihrer eigentlichen Form. Darüber hinaus bietet das Gerät einige AI- bzw. KI-Features, die ganz normal in den Tiefen des Menüs implementiert sind. Beispiele hierfür wäre die Funktion des „KI Audio-Zooms“ bei Videoaufnahmen oder aber auch die KI-unterstützte Ladung des Akkus.
Kamera-Setup:
Mit dem Punkt der Kamera-Ausstattung dürften wir an einem der Punkte angekommen sein, an welchem am deutlichsten die Positionierung des Edge 60 fusion in der unteren Mittelklasse hervorgeht. Zwar produziert das Gerät - an und für sich keine abgrundtief schlechten Bilder und Videos - doch man protzt mit der Optik eben schon recht deutlich und liefert hier aber nur verhältnismäßig wenig „Inhalt“. Klar – für eine UVP von 329,99 EUR darf man hier natürlich auch keine Wunder erwarten – aber ich persönlich verzichte dann bspw. lieber auf ein Objektiv und setze dann lieber etwas auf „Understatement“. Aber das ist sicherlich Geschmackssache und dementsprechend kann und muss sich hier jeder selbst ein entsprechendes Bild machen.
Schauen wir uns zunächst mal die Hardware selbst im Detail an:
Bei der Hauptkamera setzt Motorola auf ein Sony Lytia 600C Sensor mit einer Auflösung von 50 Megapixel und einer f/1.8er Blende samt OIS und PDAF-Autofokus. Dieser Sensor kommt unter anderem auch in der Realme GT7-Serie zum Einsatz und – rein von den technischen Daten her gesehen – handelt es sich dabei um einen soliden Sensor der in den meisten Situationen eine ausreichend gute Bildqualität liefern sollte. Videos können in einer maximalen Auflösung von 4K und 30 Frames aufgezeichnet werden, im Full HD-Modus sind auch 60 Frames möglich. Gemäß gängigem Standard nutzt die Hauptkamera im Standard die Pixel-Binning Funktion, sodass hier im Endeffekt Bilder mit einer effektiven Auflösung von ca. 13 Megapixel entstehen. Wer möchte, kann selbstverständlich auch mit den vollen 50 Megapixeln fotografieren.
Die Ultraweitwinkelkamera stammt aus dem Hause GalaxyCore, konkret handelt es sich hier um das Modell GC13A2 vom November 2023. Es handelt sich dabei um denselben Sensor, den bereits das Edge 50 Neo im letzten Jahr als Ultraweitwinkelkamera spendiert bekommen hat. Der Sensor löst in einer maximalen Auflösung von 13 Megapixel auf, bietet eine Sensorgröße von 1/3.1" und eine Pixelgröße von 1.12 Mikrometern. Eine sogenannte DAG-Architektur (Dual Analog Gain) soll eine leistungseffiziente HDR-Verarbeitung von Bildern und Videos ermöglichen. Bei Bildern macht die Kamera hierzu 2-3 Aufnahmen in schneller Abfolge und kombiniert diese im Anschluss in eine Aufnahme – das soll Ergebnisse mit guten HDR-Eigenschaften ermöglichen. Bei Videos sollen die Fähigkeiten des Sensors vor allem beim sogenannten "Motion Blur" zum Tragen kommen: Verschwommene Bilder von sich bewegenden Objekten sollen damit der Vergangenheit angehören oder zumindest die Wahrscheinlichkeit solcher Aufnahmen minimieren. Dieser Sensor verfügt nicht über eine optische Bildstabilisierung, kann aber mit einem PD-Autofokus aufwarten. Aufnahmen können lediglich in der vorgegebenen Auflösung von 13 Megapixeln getätigt werden, Videoaufnahmen sind in 4K mit bis zu 30 Frames und in FHD mit bis zu 60 Frames pro Sekunde möglich.
Der dritte Sensor im Bunde stammt ebenfalls aus dem Hause „Galaxy Core“ und hört auf die genaue Typbezeichnung „GC32E1“. Dem Namen entsprechend bietet der Sensor eine Auflösung von 32 Megapixel, wobei auch hier standardmäßig die Pixel-Binning Technologie zum Einsatz kommt und daher Bilder mit 8 Megapixel angefertigt werden. Die Frontkamera ist als Punch Hole-Variante ausgeführt und wirkt somit modern und passt in die gegenwärtige Zeit. Videoaufnahmen sind auch mit dieser Kamera mit maximal 4K Auflösung und 30 FPS möglich. Ein Autofokus besitzt die Frontkamera hingegen nicht.
Beim „vierten“ Sensor (bzw. dem Dritten auf der Rückseite) handelt es sich um keinen klassischen Kamera-Sensor, sondern viel mehr um einen zusätzlichen Tiefensensor. Über dessen Sinnhaftigkeit darf gerne diskutiert werden – auch wenn es gar nicht mal unbedingt um das Vorhandsein des Sensors geht, sondern „nur“ um die Art der optischen Gestaltung bzw. Umsetzung.
Bevor wir zur praktischen Leistung der Kameras im Alltag kommen, möchte ich Euch zunächst noch die detaillierten Einstellungsmöglichkeiten in der Kamera-App des Edge 60 fusion darstellen.
Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
Neben den oben erwähnten Einstellungsmöglichkeiten bietet die ab Werk installierte Kamera-App natürlich auch die Möglichkeit, Modi wie beispielsweise „Tilt-Shift“, eine Panorama-Aufnahme oder auch Portrait-Aufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten auf den Speicher zu bannen. Alle genannten Modi erklären sich entweder von selbst oder führen den Nutzer beim erstmaligen Aufrufen in einem kleinen „Tutorial“ durch die Möglichkeiten. In der Praxis habe ich mir die Modi alle mal etwas genauer angeschaut und kann schlussfolgern, dass diese allesamt gut eingebettet sind, funktionieren und damit auch ihre Daseinsberechtigung haben. Klar, die eine Funktion mag etwas mehr Spielerei sein, als die Andere – aber das spielt ja keine Rolle, denn es wird ja niemand zur Nutzung gezwungen.
Bevor wir nun zu der praktischen Bewertung der Fähigkeiten des Kamera-Setups kommen, möchte ich noch zwei Punkte zum allgemeinen Handling ansprechen:
Was heißt das nun alles für die praktische Tauglichkeit des Geräts im Hinblick auf die Kameras? Nun, grundsätzlich lässt sich sagen, dass sowohl die Haupt- als auch die Ultraweitwinkelkamera des Edge 60 fusion einen hervorragenden Job machen, solange man keine extravaganten Ansprüche hat und die Umgebung mitspielt. Soll heißen: Stimmt die Umgebungshelligkeit, kann auch das Gerät performen. Zwar gelingen mit dem speziellen „Night Vision“-Modus auch viele Aufnahmen bei großer / vollständiger Dunkelheit und wer möchte, kann im Innenbereich die durchaus leuchtstarke LED-Leuchte nutzen. Doch man merkt hier schon, dass andere Geräte hier beispielweise noch mehr Reserven in der Hinterhand haben. Das letztjährige Edge 50 Neo war in dieser Hinsicht nicht nur hardwareseitig überlegen, die Software hat hier auch in nahezu allen Szenarien die besseren Ergebnisse geliefert. Aber das darf, aufgrund der unterschiedlichen preislichen Platzierung der Geräte, ja auch sein. Die Hauptkamera des Edge 60 fusion fokussiert sehr schnell und zuverlässig, der OIS leistet auch beim digitalen Zoomen treue Dienste. Wenn wir gerade beim digitalen Zoom sind: Hier lässt das Gerät leider deutlich Federn. Der Nutzer kann zwar bis zu 10x digital Zoomen, allerdings werden die Ergebnisse meist bereits ab 5x digitalem Zoom qualitätstechnisch kritisch. Spätestens ab dieser Stufe beginnt das Gerät, die Bilder zu „zeichnen“ und zu „verschmieren“. Ihr könnt Euch hiervon anhand der vielen Sample-Bildern gerne selbst einen Eindruck verschaffen.
Die Ultraweitwinkelkamera performt absolut ebenbürtig zum großen Bruder. Die Entscheidung, dieses Objektiv ebenfalls mit einem Autofokus auszustatten, war bereits beim E50N sehr gut und auch das E60f profitiert deutlich davon. Die Einsatzmöglichkeiten des Objektiv sind so deutlich vielfältiger, denn neben reinen Ultraweitwinkel-Aufnahmen kommt die Kamera auch bei Makro-Shots zum Einsatz, wodurch sich die Entfernung der Kamera zum Motiv nochmal deutlich reduzieren lässt. Auch hier liefert der Autofokus mit schneller und zuverlässiger Erkennungsrate ab, das Hardware-Setup wirkt stimmig und auch softwareseitig sind die beiden Kameras, bspw. im Hinblick auf das Farbspektrum, gut aufeinander abgestimmt.
Ein ähnlich positives Bild hinterlässt das Gerät beim Drehen von Videos: Aufnahmen mit 4K Auflösung und 30 FPS gehören heute zum guten Ton, reißen aber niemanden mehr vom Hocker. Wer eine erweiterte bzw. maximierte Stabilisierung der Videos möchte, wird in der Auflösung und den FPS auf Full HD mit 30 FPS begrenzt. Eine „reguläre“ Videostabilisierung bietet das E60f ohnehin beim Filmen, wodurch die meisten Bewegungen (bspw. beim normalen Gehen) sehr gut weggerechnet werden. Wer möchte, kann während einer gestarteten Aufnahme auch zwischen den beiden Kameras auf der Rückseite hin- und herwechseln. Das ist aber u. a. von den gewählten Einstellungen des jeweiligen Videos abhängig und funktioniert nicht immer – wohl dem also, der sich zu Beginn ausführlich mit seinem neuen Gerät beschäftigt und einfach mal etwas herumprobiert.
Bzgl. der Videoqualität gefällt mir das E60f aktuell sogar besser, als es Ende letzten Jahres noch beim E50N der Fall war. Das könnte aber unter Umständen daran liegen, dass Motorola diesbezüglich mit Android 15 und einer aktualisierten Kamera-App vielleicht nochmal Hand angelegt hat; der damalige Test des E50N basierte noch auf der werksseitig ausgelieferten A14-Version. Die Videos werden in realitätstreuen Farben und ohne sichtbare bzw. störende Artefakte auf den Speicher gebannt. Bei der Audiospur könnte das Gerät gerne noch eine Schippe drauflegen, hier kommen mir die Aufnahmen des Geräts leiser vor, als das beispielsweise bei vielen Samsung-Modellen der Fall ist. Die reine Qualität der Audio-Aufzeichnung ist in Ordnung, aber die Lautstärke könnte gerne noch etwas höher gelegt werden.
Kurzfazit zur Kamera: Das E60f liefert hier – in Anbetracht der Positionierung am Markt – ab und bringt eine abgestimmte Hard- und Software-Ausstattung an den Endverbraucher. Wer die natürliche Limitierung des Geräts (bspw. in Bezug auf Zoom-Aufnahmen) beachtet, wird mit dem E60f keine bösen Überraschungen erleben und bekommt ein Setup, welches bei der Nutzung im Alltag überzeugt. Lediglich die leidigen Ladezeiten der Kamera-App beim Wechsel zwischen Foto-Modi direkt nach dem Abdrücken eines Bildes nerven – wirklich schade, dass Motorola dieses Problem noch immer nicht in den Griff bekommen hat.
Akku, Sprachqualität & Empfang:
Ein 5.200 mAh versorgt das Motorola Edge 60 fusion mit Power – und das erwartbar gut in der Praxis. Die Kombination aus ausreichend groß dimensioniertem Akku und recht sparsamen SoC wirkt sich hier wieder einmal sehr positiv auf die Ausdauer des Geräts aus, so viel kann ich an dieser Stelle schon mal spoilern. Bevor wir uns etwas genauer mit den Einzelheiten zu Akku & Co befassen, hier mal die gewohnten „Profile“ zur besseren Vergleichbarkeit der Geräte untereinander.
Drei Beispielsituationen – Edge 60 Fusion:
Situation 1: Flugmodus über Nacht
Das Gerät wurde um 22.00 Uhr mit 100%igem Ladezustand in den Flugmodus versetzt. Am nächsten Morgen um 06.00 Uhr hatte das Gerät noch immer einen Ladezustand von 100%. Dank des nicht vorhandenen AoD, den deaktivierten Funkverbindungen und dem großen Akku ist das Gerät also im absoluten Ruhemodus sehr genügsam.
Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung, Telefonie, Messenger und Mail:
Gestartet am Morgen um 06.00 Uhr mit 100% Kapazität, das Gerät befand sich den Tag über zum Großteil (70-80%) im T-Mobile 5G Netz gebucht, die restliche Zeit war eine aktive / vorhandene WLAN-Verbindung in Nutzung. Am nächsten Morgen um 06.00 Uhr (nachdem das Gerät nachts wiederholt im Flugmodus war) hatte das Gerät einen Akkustand von 76%. Tagsüber wurde das Gerät vor allem zum Schreiben von Mails und zum Telefonieren genutzt, gegen Abend noch eine knappe halbe Stunde Medienwiedergabe mit aktiviertem Display. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Gerät noch immer in seinen ersten Ladezyklen befindet und sich der Akku / das System ggf. noch etwas einpendelt – ein meiner Ansicht nach sehr guter Wert.
Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Diesen Test habe ich in der Praxis mehrere Male durchgeführt – jeweils in unterschiedlicher Länge, um möglichst viele Szenarien testen zu können. An dieser Stelle möchte ich Euch zwei konkrete Szenarien erläutern:
Test 1 wurde um 10.45 Uhr gestartet; das Gerät war im Mobilfunknetz mit 5G eingebucht, mehrere Mailkonten in der Push-Synchronisierung, darüber hinaus war die GPS-Streckenaufzeichnung aktiv und das Gerät wurde einen Großteil der Zeitspanne (bis 13.35 Uhr) mit mindestens aktiviertem Bildschirm, zumeist aber auch aktiver Kamera-App genutzt. Der Akku-Drop in dieser Zeit erfolgte von 95% am Start hin auf 76% am Ende; also knapp 20% in etwas weniger als drei Stunden.
Test 2 wurde um 10.26 Uhr gestartet, die Bedingungen waren dieselben wie bei Test 1. Der Zeitraum endete in diesem Fall um 11.46 Uhr, also in etwa 1,5 Stunden gesamte Laufzeit. Innerhalb dieser Zeit reduzierte sich die Akkukapazität von anfangs 95% auf nun 75%. Wir haben hier also erneut 20% Akku-Drop, allerdings waren die Umgebungsbedingungen (höhere Temperatur) leicht anders, des Weiteren wurde mit dem Gerät in diesem Zeitraum häufig der Video-Aufnahmemodus genutzt. In diesem Szenario zeigte sich dann auch, dass das Edge 60 fusion in der Praxis durchaus auch ein kleiner Hitzkopf werden kann. Die via App ausgelesene Akku-Temperatur lag in der Spitze bei 41,9°C – das ist höher, als bei den Benchmark-Durchgängen innerhalb des Testzeitraums.
Was bedeuten die oben genannten Beispielsituationen jetzt in Bezug auf die tatsächliche Akkulaufzeit des Edge 60 Fusion? Nun, wie eingangs bereits erwähnt entpuppte sich das Gerät im Test als angenehm positiver Dauerläufer – egal ob man das Gerät überwiegend als „stillen Begleiter“ in der Hosentasche mit sich führt oder man eine intensivere Nutzung betreibt. Natürlich muss man sich im Endeffekt mit unterschiedlichen Laufzeiten arrangieren, je nachdem wie stark das Gerät eben genutzt wird. Doch sowohl im Standby als auch unter Last bin ich mit der abgelieferten Leistung zufrieden. Für Wenignutzer ist eine Nutzungszeit von zwei Tagen + X ohne Steckdose kein Problem, Intensivnutzer werden mit dem Gerät absolut unbesorgt und „bequem“ über den Tag kommen und dann entweder über Nacht oder am nächsten Morgen auftanken. Unter Umständen ist auch noch ein zweiter Nutzungstag drin – dies ist aber von vielen individuellen Faktoren abhängig. Als Fazit sollte erhalten bleiben: Das Edge 60 fusion reiht sich nahtlos in die Reihe von Motorola Smartphones ein, die bisher mit einer erstklassigen Laufzeit überzeugen konnten – trotz einer höheren Temperatur und einem deutlichen Akku-Drop bei starken Anforderungen bzw. starker Last an das Gerät.
Apropos „auftanken“: Geladen werden kann das Edge 60 fusion über den an der Unterseite platzierten USB-Typ C Port mit maximal 68W – zumindest laut Datenblatt. Ein Ladegerät befindet sich nicht im Lieferumfang und auch Wireless Charging sucht man bei diesem Gerät leider vergebens. Darüber lässt sich zwar hinsichtlich der Platzierung des Geräts am Markt hinwegblicken – schön wäre es aber trotzdem gewesen. Lädt man das Edge 60 fusion über ein kompatibles Netzteil ist der verbaute Akku in knapp einer Stunde vollständig geladen, sofern die versprochene Ladegeschwindigkeit auch eingehalten wird. Ich erwähne das deshalb gesondert, da es aktuell wohl scheinbar einen Bug bei einigen Motorola-Geräten unter Android 15 zu geben scheint: Tatsächlich war es auch bei mir nicht möglich, trotz vorhandener und kompatibler Hardware über eine Ladeleistung von 46W zu kommen. Ich gehe davon aus, dass der Bug zeitnah durch Motorola gefixt wird – dennoch natürlich ärgerlich, vor allem wenn scheinbar gleich mehrere Modelle betroffen sind.
Wie auch schon beim E50N verfügt das Edge 60 fusion über zusätzliche Features im Bereich des Akku-Handlings, die dem ein oder anderen Nutzer vielleicht dienlich sein könnten: Der „Lade-Boost“ bietet zusätzliche Power beim Aufladen des Geräts, produziert aber zugleich – logischerweise – eine höhere Abwärme am Gerät bzw. dem Akku und dem Steckdosenadapter. Wer eher nicht so der Freund von „Turbo Power“ ist, sondern sein Gerät immer recht ähnlich nutzt und mehr auf Planbarkeit steht, wird vermutlich mehr Freude an der KI-optimierten und damit „intelligenten“ Ladung finden. In diesem Fall wird das Gerät bis zu einer Akkukapazität von 80% regulär geladen, die restlichen Prozentpunkte werden dann erst kurz vor der tatsächlichen Nutzung des Geräts in den Energiespeicher gepumpt. Dies erfordert aber eben ein stets gleichmäßiges Nutzungsprofil des Smartphones, da ansonsten das Gerät das Nutzungsverhalten nicht „anlernen“ kann. Für alle Anderen dürfte die Schnellladefunktionalität ausreichend sein – „kurz“ an die Steckdose und im Regelfall genug Power für die nächsten Stunden, bis wieder normal geladen werden kann.
Wer seine Smartphones gerne etwas länger nutzt, wird darüber hinaus seine Freude an dem Feature „Schutz vor Überladung“ haben. Dabei begrenzt die Elektronik des Smartphones die max. mögliche Ladekapazität des Akkus auf 80%, wobei mittels einmaliger 100%-Ladung pro Woche die Kalibrierung des Akkus vorgenommen bzw. aufrechterhalten wird. Alles in allem liefert das Edge 60 fusion also beim Akku ein sehr ausgewogenes und für den Nutzer komfortables Gesamtergebnis ab. Einzig die fehlende Wireless-Ladung sorgt vielleicht für ein etwas tränendes Auge.
Bei den Punkten "Sprachqualität und Empfang" zeigte sich das Edge 60 Fusion sehr positives Bild: Das Gerät wird – sowohl beim Führen von Telefonaten über die Hörmuschel als auch über die beiden Lautsprecher – sehr laut und bleibt in der Wiedergabe dennoch klar, ohne zu Verzerren. Bei der Nutzung des Freisprechmodus könnte die Wiedergabe in lauten bzw. anspruchsvollen Umgebungen gerne noch etwas höher sein – dafür bekommt der Nutzer mit dem aktuellen Stand einen ausgewogenen und störungsfreien Klang, was mir – ehrlich gesagt – dann auch etwas wichtiger ist als eine möglichst hohe Maximallautstärke. Notfalls muss man das Gerät eben doch ans Ohr halten oder eben die Örtlichkeit wechseln bzw. das Telefonat verschieben.
Die Gesprächspartner werden sehr realitätsnah wiedergegeben und während den von mir geführten Telefonaten, sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz, kam es weder zu Störungen bei der Verbindung noch zu irgendwelchen Verbindungsabbrüchen. Wer viel Wert auf eine gute klassische Telefonie-Leistung legt, ist bei den meisten aktuellen Motorola-Modellen stets gut aufgehoben.
Benchmarks & Emissionen:
Für alle Freunde von Zahlen und Fakten, nachfolgend zunächst die Benchmark-Ergebnisse:
Im Geekbench erzielt das Motorola Edge 60 Fusion folgende Wertungen:
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:

AnTuTu Benchmark (v10.4.4):
Das Edge 60 fusion reiht sich mit den Werten in der breiten Mittelklasse ein – was angesichts des gewählten Prozessors und der Speicherkonfiguration keine große Überraschung ist. Die gebotene Konfiguration ist für den Großteil der Otto-Normal-Nutzer absolut ausreichend, und zwar sowohl in Bezug auf die Alltags-Performance als auch gelegentliches Gaming. Hardcore-Zocker oder anspruchsvollere Smartphone-Nutzer sollten vom Edge 60 fusion Abstand nehmen und sich ein Gerät mit besserer Performance anschauen – dann natürlich in deutlich höheren Preisregionen.
Media & Musik:
Im Bereich "Media & Musik" verfährt Motorola beim Edge 60 Fusion de facto gleich, wie es auch bei den anderen, zuletzt veröffentlichten Modellen, gehandhabt wird: Ab Werk lassen sich Audio- und Video-Dateien mit Bordmitteln abspielen, ein Plus an Bedienung und Funktionsumfang erhält man aber als Nutzer sicherlich erst, wenn man sich eine entsprechende Wiedergabe-App über den Play Store lädt. Auch an dieser Stelle kann ich – für Freunde von kostenlosen und dennoch guten Software-Lösungen – wieder den VLC-Player ohne Einschränkungen empfehlen. Aufgrund der Tatsache, dass hier jeder Nutzer seine eigene App in Verwendung haben wird, gehe ich an dieser Stelle nicht näher auf den Funktionsumfang bzw. die Oberfläche des VLC-Players ein, sondern möchte mich auf die tatsächliche Leistung des Players in Bezug auf die Wiedergabe von Videos und Musikdateien beschränken.
Die Wiedergabeleistung des Edge 60 fusion reiht sich im Grunde ebenso nahtlos in die bisheriger Motorola Geräte-Historie ein, wie man das schon von anderen Bereichen hier im Review (Akku, Display) kennt: Durch die an Bord befindlichen Konfigurationsmöglichkeiten (Dolby Atmos) lässt sich eine sehr gute Leistung aus dem Edge 60 fusion herauskitzeln, sodass ich bei mir in der genutzten App gar keine weiteren Einstellungen für mein perfektes Klangerlebnis vornehmen musste. Wichtig ist die Tatsache, dass man sich hier wirklich ein paar Minuten Zeit nimmt und sich intensiv mit den zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten auseinandersetzt und diese in der Praxis auch einfach mal ausprobiert. Durch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten gibt es auch nach mehreren Minuten immer mal noch eine Stellschraube, die man noch justieren kann um das letzte Bisschen herauszukitzeln.
Untenstehend findet Ihr die gewohnte Übersicht der maximalen Wiedergabelautstärke des Edge 60 fusion im Vergleich mit einigen anderen Modellen. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass mein Fokus hier immer zunächst auf dem bestmöglichen Klangbild und eben NICHT mit Priorität auf einer möglichst hohen Lautstärke liegt. Wenn also vielleicht ein anderes Preset noch ein paar Dezibel mehr gehabt hätte, ist das in der Praxis durchaus möglich und nicht ausgeschlossen – doch etwas Qualität sollte ja auch immer mit dabei sein.
Die Werte des Edge 60 fusion erscheinen auf den ersten Blick verhältnismäßig durchschnittlich bzw. schlecht im Vergleich zu anderen Werten in der Tabelle. Im Großen und Ganzen lässt sich abschließend sagen, dass das Gerät zwar nicht zu den Lautesten gehört, in der Praxis sollte die vorhandene Leistung sowohl qualitativ als auch quantitativ für den Großteil der Nutzer befriedigend sein. Klar – mehr geht immer, doch auch hier sollte immer die Positionierung und der Preispunkt des Smartphones im Hinterkopf behalten werden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Ähnlich den meisten aktuellen Modellen aus dem Hause Motorola bietet auch das Edge 60 fusion beim Punkt „Kommunikation“ sehr viel Features für den aufgerufenen Preis. Neben der 5G-Funktionalität des Chips (sollte eigentlich heut zu Tage selbstverständlich sein) kommt das Gerät mit dem Bluetooth Standard 5.4 A2DP LE daher, NFC wird unterstützt und auch WiFi ist im Standard a/b/g/n/ac/6 Dual-Band mit an Bord.
Das Edge 60 fusion unterstützt Dual-SIM, beschränkt diese aber auf einen physischen Nano-SIM Slot und eine weitere e-SIM. Zwei Nano-SIM Karten sind hier nicht vorgesehen, dafür kann der Nutzer den internen 256 GB großen Speicher mittels einer Micro SD Speicherkarte eigenständig nach Belieben erweitern – heut zu Tage auch nicht mehr selbstverständlich. Eine 3,5 mm Klinkenbuchse (wenn wir gerade sowieso bei „retro“ sind) sucht man allerdings vergeblich – in diesen Genuss werden wir bei Motorola vermutlich, mit Ausnahme weniger einzelner Modelle, nicht mehr kommen. Wer sein Smartphone häufiger mal per USB an den Rechner hängt sei darauf hingewiesen, dass das Gerät hier lediglich einen USB 2.0 Port spendiert bekommen hat – auf ultra-schnelle Datenübertragungsraten oder gar erweiterte USB-Funktionen muss man also verzichten. Dies sollte sich aber bei einer 329,- EUR UVP noch verschmerzen lassen.
Bei den Ortungsdiensten bringt das Edge 60 fusion grundsätzlich alle Standards mit, welche man in der heutigen Zeit erwarten würde bzw. benötigt: Neben dem regulären A-GPS kommt GLONASS, Galileo und SUPL / LTEPP zum Einsatz. In der Praxis zeigte des Edge 60 fusion eine absolut hervorragende und vorbildliche Leistung hinsichtlich der Genauigkeit beim GPS-Verlauf. Es kam – wenn überhaupt – hin und wieder einmal zu leichten Abweichungen der aufgezeichneten Strecke; das sollte aber in der Praxis nahezu keine Relevanz haben. Zwar gibt es Geräte am Markt, die praktisch eine höhere Anzahl an zur Verfügung stehenden Satelliten finden – dass das aber nicht zwingend eine Auswirkung auf das Endergebnis haben muss, sieht man recht deutlich am Edge 60 fusion: Die Anzahl der gefundenen / verfügbaren Satelliten positioniert sich in etwa im oberen Mittelfeld – dennoch reicht das für eine erstklassige Leistung im Alltag aus. Klasse, Motorola!
Sicherheit:
In Sachen „Sicherheit“ verfügt das Edge 60 fusion über einen optischen In-Display Fingerabdruckscanner, welcher gefühlt etwas sehr weit unten im Display integriert ist. Neue Fingerabdrücke lassen sich in einem 20-stufigen Prozess einlesen und wurden bei mir in der Praxis mit nahezu 100%iger Erkennungsrate problemlos akzeptiert. Motorola lässt maximal fünf unterschiedliche Fingerabdrücke anlegen bzw. speichern – in der Praxis ausreichend, wenngleich man ein Wettbewerber hier eine höhere Anzahl anbietet. Etwas schade ist wirklich, dass mir persönlich eine höhere Positionierung des Scanners einen deutlichen Mehrwert in Sachen Handling und Haptik gebracht hätte: So muss ich hin und wieder dann doch nochmal umgreifen, nachdem ich das Smartphone bspw. vom Tisch aufgenommen habe – und die Tatsache, dass der Sensor sehr weit unten angebracht ist, sorgt in Kombination mit großen Händen nicht gerade für ein sicheres Handling. Dies ist aber – wie bei Vielem – individuell und daher muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, ob er damit zurechtkommt oder eher nicht. Entsperrt werden kann das Gerät selbstverständlich auch mittels 2D-Gesichtserkennung über die Frontkamera (die bei ausreichend Licht ebenfalls sehr flott und zuverlässig funktioniert) oder über die Klassiker wie Passwort, PIN oder Muster.
Auch hinsichtlich der Sicherheits-Funktionen lässt das Edge 60 fusion also keine Dinge vermissen, die man nicht auch in dieser Preisklasse vermuten würde.
Extras:
Benachrichtigungen:
Bei den Benachrichtigungen hat mich Motorola wohl am meisten beim E60f enttäuscht. Warum? Ganz einfach: Das Gerät hätte hardwareseitig absolut alles, um ein 100% vollwertiges Always-on-Display realisieren zu können. Und was macht Motorola? Man beschneidet das Gerät softwareseitig soweit, dass man kein AoD mehr hat, sondern jetzt eine halbgare "Standby-Display"-Lösung präsentiert bekommt. Versteht mich nicht falsch - besser als nix, aber solch eine Praxis ist doch Murks. Für den Nutzer "draußen" ist nicht ohne Weiteres erkennbar, welche der Motorola-Geräte nun ein AoD besitzen, welche "nur" mit einem Standby-Display daherkommen und welches Modell womöglich komplett leer ausgeht. Wenn die Hardware dafür nicht da ist - okay, kein Thema. Aber Software-Beschneidungen waren mir schon immer bei jedem Hersteller ein Dorn im Auge und genauso ist es auch hier.
Das Standby-Display funktioniert im Grunde genommen wie ein AoD - mit der Einschränkung, dass es eben NICHT dauerhaft angezeigt werden kann. Stattdessen erscheint der AoD-like Bildschirm immer dann, wenn man das Gerät entweder in die Hand nimmt oder das Gerät eine Bewegung / Erschütterung etc. registriert. Man kann den Bildschirm also provozieren - trotzdem wäre mir eine dauerhafte Lösung ohne Germurkse natürlich deutlich lieber.
Neben diesem "Standby-Display" kann das Gerät natürlich - Android-like - die üblichen Benachrichtigungen wie leuchtendes Blitzlicht oder Aufleuchten des Displays realisieren. Beides funktioniert aber immer nur im Moment der eingehenden Benachrichtung - eine Erinnerung oder gar ein dauerhaftes Leuchten ist nicht vorgesehen. Schade Motorola, Chance vertan!
Taschenlampe:
Taschenlampe ist beim Edge 60 fusion selbstverständlich vorhanden, diese kann wahlweise über das Dropdown-Menü und die entsprechende Kachel aktiviert werden oder aber der Nutzer nutzt die von Motorola bekannte "Hack-Geste" um die Funzel ohne zusätzliche Klicks oder Berührungen mit einer Handbewegung zu aktivieren und später zu deaktivieren. Klappt in der Praxis ganz hervorragend und einmal gewohnt, startet man die Kamera eigentlich kaum mehr anders. Etwas schade: Leider lässt sich die Leuchtintensität nicht beeinflussen, der Nutzer kann also nur "An" oder "Aus" wählen.
Radio:
Fehlanzeige.
Fazit:
Das Motorola Edge 60 fusion hat es mich relativ schwer gemacht, ein eindeutiges bzw. zutreffendes Fazit zu finden. Wieso? Nun, das liegt vor allem auch an der sich teilweise kannibalisierenden Produkt-Politik bei Motorola selbst. Das Edge 60 fusion ist ein grundsolides Gerät, welches durch seine optische Anmutung mit Edge-Display in Kombination mit der gewählten Materialzusammensetzung und der Verarbeitung durchaus auch in der Oberklasse hätte positioniert werden können. Die technischen Daten hingegen sprechen eine eindeutige Mittelklasse-Sprache, genau wie der Preis. Das Problem: Innerhalb des eigenen Konzerns hat man mit dem Edge 50 Neo einen solchen No-Brainer in Bezug auf den „Kaufreflex“, dass es da ein 60er Basis-Gerät (welches das fusion natürlich ist) eben absolut schwer hat. Das E50N ist mit doppeltem Speicher und besserer Hardware günstiger zu bekommen (um die 260,- EUR), als das Edge 60 fusion zum Zeitpunkt „Ende Juni 2025“ zu haben ist (um die 290,- EUR). Klar, beide Geräte unterscheiden sich marginal, so bietet das E60f bspw. einen erweiterbaren Speicher, welchen man beim E50N vergeblich sucht. Dagegen führt dieses Gerät aber ein besseres Kamera-Setup ins Spielfeld, welches vom E60f mit einem größeren Akku gekontert wird – und so weiter.
Das E60f ist zweifelsohne ein solides Gerät, welches mit seiner Ausstattung überzeugt und das den gegenwärtigen Marktpreis auch wert ist. Die beiden Kameras sind gut aufeinander abgestimmt und sorgen im Alltag für ein praxistaugliches Setup, mit dem die meisten Käufer sehr gut zurechtkommen sollten. Den dritten Tiefensensor in Kamera-Optik hätte es für mich nicht zwingend gebraucht. Das Display überzeugt im Alltag mit einer sehr hohen Helligkeit, sodass auch eine direkt auf das Display einwirkende Sonneneinstrahlung kein Problem darstellt. Die beiden Stereo-Lautsprecher liefern ein sauberes und klares Klangbild ab, gehören aber nicht zu den Lautesten am Markt (wenngleich die Lautstärke auf einem guten, hohen Niveau liegt). Seine Stärken spielt das E60f also mehr bei den alltäglichen Dingen aus, anstatt bspw. bei der Kamera ein Ausrufezeichen zu setzen. „Gutes Gesamtpaket“ bzw. „guter Allrounder“ dürften die treffende Bezeichnung für das Motorola Edge 60 fusion sein.
Es gibt einige wenige Dinge, an denen Motorola im Laufe des E60f Lebenszyklus – und bei künftigen Modellen – Hand anlegen sollte: Man würde sich im Unternehmen einen großen Gefallen tun, wenn man endlich die Modellpolitik mal klar und deutlich nach Außen kommuniziert: Welche Reihe bzw. Serie ist für welchen Markt / Zielgruppe gedacht. Dazu kommt, dass eine potente Hardware teilweise durch unverständliche Software-Beschränkungen in ihre Schranken gewiesen wird – oder aus welchem anderen nachvollziehbaren Grund wurde das E60f um ein AoD betrogen? Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den entscheidenden Unterschied machen – aber sie machen eben einen Unterschied.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:[/ANCHOR]
Positiv:
Mediensammlung:
Bilder, mit dem Motorola Edge 60 fusion geschossen:
Beispielbilder findet Ihr im separaten Kamera-Thema zum Edge 60 fusion - Klick!
Videos, mit dem Motorola Edge 60 fusion gedreht:
Kommentar des Testers
"Das Edge 60 fusion tritt grundsätzlich ein schwieriges Erbe an; denn der bahnbrechende Erfolg des Edge 50 Neo macht es für jeglichen Nachfolger innerhalb der diesjährigen Edge 60er Reihe schwer. Genau dieses Problem hat auch das E60f, wenngleich es dem Gerät bei einzelnen Punkten gelingt, sich vom E50N zu distanzieren und einen gewissen Spielraum aufzubauen. Beispiel gefällig? Einen Speicherkartenslot zum Beispiel – den bietet das Gerät nämlich. Dafür muss man – in Relation zum E50N – Abstriche bei dem Kamera-Setup machen und bekommt durchaus auch softwareseitig den ein oder anderen Knüppel zwischen die Speichen geworfen. Das Edge 60 fusion tritt als klassischer Allrounder zum vergleichsweise schmalen Taler am Markt an – und, Achtung Spoiler! – diese Erwartungen erfüllt das fusion auch durchaus. Dennoch: Sowohl die Konkurrenz im eigenen Konzern als auch bei anderen Herstellern macht es dem Gerät schwer. Aber wer weiß – vielleicht bekommen wir ja softwareseitig noch ein paar Schmankerl nachgeliefert?“
Einleitung:
Mit dem Edge 60 fusion bringt Motorola 2025 einen der ersten Ableger der diesjährigen „Edge 60“-Serie heraus. Das fusion (Eigenname, daher werde ich mich im Laufe des Berichts an die Schreibweise halten, auch wenn mich das unfassbar triggert…

Übrigens: Im Vergleich zum Vorjahresmodell hat Motorola durchaus an ein paar Stellschrauben gedreht, so bietet das Display bspw. „nur“ noch eine Bildwiederholzrate von 120 Hz zu 144 Hz im Vorjahr, dafür hat sich die Pixeldichte / Auflösung des Displays erhöht. Der Speicherkartenslot ist gänzlich neu, den hatte das 50er fusion noch nicht in Petto – daher ist das Edge 60 fusion durchaus mal einen genaueren Blick wert.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schmökern im Test und beim Betrachten der Bilder und Videos. Ihr dürft das Thema gerne zum allgemeinen Erfahrungsaustausch oder auch für Fragen zum Gerät / Test nutzen.
Disclaimer: Das Testgerät wurde von Motorola leihweise für den Testbericht zur Verfügung gestellt und wurde nach Fertigstellung des Testberichts wieder an Motorola retourniert. Der Hersteller hat zu keiner Zeit Einfluss auf die Inhalte und / oder das Ergebnis des Testberichts genommen, ich war und bin in meiner Meinung vollkommen unbeeinflusst und frei. Der Hersteller hat vor Veröffentlichung des Reviews keine Kenntnisse über dessen Inhalt / Fazit bekommen.
Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Motorola Edge 60 fusion:
- Abmessungen: 161 x 73 x 7,95 mm bei 178 Gramm
- Verfügbare Farbtöne: Pantone Zephyr / Pantone Amazonite / Pantone Slipstream
- IP68 / IP69 / MIL-STD-810H Zertifizierungen
- 6,67“ Quad-Curved pOLED Display mit Super-HD Auflösung (2.712 x 1.220 Pixel) und einer Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits, bis zu 120 Hz Bildwiederholrate
- Corning Gorilla Glass 7i
- 256 GB interner uMCP UFS 2.2 Speicher
- Micro SD Speicherkartenslot
- 8 GB LPDDR4X RAM Arbeitsspeicher
- Android 15 ab Werk
- MediaTek Dimensity 7300 4 nm Octa-Core Prozessor
- In-Display Fingerabdruckscanner
- 5.200 mAh Akku, fest verbaut, 68W Turbo-Power Charging
- 50 Megapixel Hauptkamera mit f/1.9er Blende, PDAF und OIS
- 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit f/2.2er Blende und Autofokus
- LED-Leuchte
- 4K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS, EIS
- 32 Megapixel Frontkamera mit f/2.2er Blende und Quad-Pixel Technologie
- 4K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS, EIS
- USB 2.0 Typ-C Port
- 2 Mikrofone
- Dolby Atmos Stereo-Lautsprecher
- A-GPS / GLONASS / GALILEO / SUPL / LTEPP
- NFC
- Dual-SIM (1x Nano-SIM + 1x eSIM)
- WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax, WiFi 6, Hotspot
- Bluetooth 5.4 A2DP LE
- 4 Jahre Security Upates (bis März 2029)
- Bis zu 3 Android-Updates (bis Android 18)
Lieferumfang:
Der Lieferumfang des Edge 60 fusion gestaltet sich – wenn man sich schon etwas länger im Motorola-Kosmos bewegt – nicht unbedingt außergewöhnlich. Für Kunden anderer Marken könnte das Paket dennoch eine nette Überraschung bereithalten; immerhin bekommt man nicht bei jedem Hersteller ein farblich zum Gerät passendes Hardcase-Cover mitgeliefert, die noch dazu ökologisch ein gutes Gewissen bereitet.
- 1x Smartphone „Motorola Edge 60 fusion” mit integriertem Akku
- 1x USB-C Daten- / Ladekabel (Achtung – KEIN Steckdosenadapter!)
- 1x Hardcase-Cover in Gerätefarbe
- 1x diverse Broschüren (Garantiebedingungen, QuickStart-Guide, Energielabel)
- 1x SIM-Werkzeug
- Motorola-Verpackung mit eigener Duftnote
Ihr seht also – wenig Überraschendes, wenngleich ich doch bei jedem neuen Modell von Motorola von der Duftverpackung begeistert bin: Die riecht mittlerweile nämlich richtig angenehm – sowohl von der Duftnote her als auch von der Intensität. Klar, wir sprechen hier – in Anbetracht der Fähigkeiten / Hard-Facts eines Smartphones „nur“ von der Verpackung; doch das sind einfach Details, mit denen man sich heute vom Einheitsbrei unterscheidet. Und eines ist unbestritten: Mit diesem Move hat sich Motorola ins Gespräch gebracht und bis dato ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Ähnliches gilt für das Hardcover-Case: Das Case kommt jeweils – farblich passend auf das Smartphone abgestimmt – im Lieferumfang mit. Die Farbe ist hierbei aber, zumindest bei meinem „babyblauen“ Modell, nicht 100% identisch, sondern besitzt einen leicht helleren Farbton. Dieser harmoniert aber gut mit der eigentlichen Smartphone-Farbe und dadurch, dass das Case an den Seiten jeweils offen gestaltet ist, sieht man die Farbe des Smartphones auch weiterhin. Ein durchaus gelungenes Farb- und Designspiel, wie ich finde. Darüber hinaus ist das gute Stück wieder ein Resultat der Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma „a good company“. Diese Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, Smartphones-Cases aus vollständig recyclebaren Materialien herzustellen. Dementsprechend weist das Case in der Optik auch farblich abweichende Einschlüsse auf, die einerseits als modischer Aspekt betrachtet werden können und andererseits vermutlich ein Resultat des Recyclingprozesses sind. Um aber nicht nur beim mitgelieferten Zubehör „grün“ unterwegs zu sein, verzichtet Motorola auch bei der Verpackung des Edge 60 fusion vollständig auf Plastik.
Etwas schade ist auch beim Edge 60 fusion die Tatsache, dass man auf die Zugabe eines Steckdosen-Adapters verzichtet hat. Das ist insbesondere deshalb schade, weil sich das Gerät mit bis zu 68 Watt Ladeleistung aufladen lässt – abseits von asiatischen Herstellern ist solch eine Ladeleistung leider noch immer längst kein Standard. Übrigens – falls sich jemand wundert: Der Lieferumfang von Motorola Smartphones unterscheidet sich ggf. je nach Region: In Indien wird gerne mal ein Charger mit in die Verpackung gelegt, dafür fehlt dort dann ein Cover. Daher ist bei etwaigen Vergleichen oder Checken immer auch etwas der Markt im Blick zu behalten.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Wir beginnen an dieser Stelle wieder mit einer genaueren Betrachtung des Edge 60 fusion: Auf der Front des Smartphones finden wir das 6,67“ große pOLED-Display, welches mit seinen Quad-Curves, den 120 Hz Bildwiederholrate und der durchaus hohen Pixeldichte von 446ppi die Blicke auf sich zieht. Speziell das nach allen Seiten ausgeführte Curved-Design sorgt für Aufsehen, wenngleich man sich in Sachen „Haptik“ bei einer längeren Abstinenz von Curved-Screens zunächst wieder daran gewöhnen muss. Ansonsten befindet sich frontseitig mittig oben die 32 Megapixel Punch-Hole Kamera sowie – direkt darüber – der Lautsprecher zum Führen von Telefonaten. Dieser fungiert bei der Medienwiedergabe gleichzeitig als zweiter Lautsprecher, wodurch eine Stereo-Wiedergabe ermöglicht wird. Rechts neben der Lautsprecher-Einheit sind die Sensoren zur Regelung des Displays angebracht.
Auf der Oberseite des Edge 60 fusion prangt mittig das „Dolby Atmos“-Logo, rechts daneben befindet sich das erste von insgesamt zwei Mikrofonen.
Rechts am Gerät wird es dann schon etwas interessanter: Neben der Lautstärkewippe (streng genommen sind es zwei getrennte Tasten, denn mittig ist eine Aussparung zum besseren Erfühlen vorhanden) ganz oben sitzt etwas darunter der Power-Button. Unterhalb hat Motorola eines der mittlerweile etablierten „Lüftungslöchern“ untergebracht, welche wohl für eine gute Zu- bzw. Abluft aus dem Innern des Geräts sorgen sollen. An dieser Stelle auch ein Hinweis: Achtet beim Kauf von Drittanbieter-Cases unbedingt darauf, dass die Aussparung für das Lüftungsloch vorhanden ist! Motorola weist darauf explizit hin – ohne ausreichende (bzw. nicht vorhandene) Belüftung könnte sich das Gerät unter Umständen ungewollt stark erwärmen.
Sehr selten heut zu Tage ist die Tatsache, dass die linke Seite des Geräts komplett leergefegt von irgendwelchen Bedieneinheiten oder Platzierungen ist: Keine Löcher, keine Slots, keine Tasten – nichts. Auch mal nett anzusehen…

Dafür geht es dann an der Unterseite wieder sehr gedrängt zu: Mittig befindet sich der USB Typ-C 2.0 Port, rechts daneben befindet sich der Hauptlautsprecher des Edge 60 fusion. Linkerhand vom USB-Port befindet sich das Hauptmikrofon zum Führen von Gesprächen sowie der Einschub für eine Nano-SIM und eine Micro SD Speicherkarte. Hier unbedingt darauf achten, beim Öffnen des Schachtes das korrekte Loch zu treffen – ein Mikrofon mag es für gewöhnlich nicht so gerne, wenn man es mit spitzen Gegenständen malträtiert.

Machen wir weiter mit der Rückseite des Geräts: Diese besteht – wie mittlerweile bei einem Großteil der Edge-Geräte üblich – aus künstlichem Leder, was die Haptik wieder sehr positiv beeinflusst (doch dazu später noch mehr). Mittig prangt das Motorola-Logo und oben links ist der – mittlerweile ebenfalls für Motorola typische – Kamerabuckel untergebracht. Dieser verläuft fließend zur restlichen Rückseite, sodass die Übergänge schön ausgestaltet und angenehm anzufassen sind. Neben den beiden Kameras (Hauptkamera mit Weitwinkel sowie zweites Objektiv mit Ultraweitwinkel und Makro-Funktion) hat sich Motorola beim Edge 60 fusion dazu entschlossen, kein drittes Tele-Objektiv sondern einen Tiefensensor zu verbauen. Begleitet wird das Setup von einer LED-Leuchte, die auch in Objektiv-Optik gestaltet ist. Leicht unterhalb des Kamera-Setups befindet sich der drucksensitive Bereich für die „Direktstart“-Geste (siehe Unterpunkt „Bedienung“).
Nachdem Ihr nun also einen guten Gesamteindruck vom Gerät bekommen habt, vertiefen wir uns etwas in der Verarbeitung und der Wertigkeit des Edge 60 fusion: Hier wird es etwas langweilig – zumindest, wenn Ihr Euch schon intensiv mit den letzten Motorola-Modellen oder meinen Reviews zu den Geräten beschäftigt habt. Denn Motorola legt hier echt einen starken Step aufs Parkett: Das Gerät sieht optisch nicht nur hervorragend aus, es fühlt sich auch wieder genau so an. Zwar besteht das Edge 60 fusion – mit Ausnahme der Front – ausnahmslos aus Polycarbonat; doch Motorola hat es mittlerweile verstanden, die eigenen Geräte optisch herausstechen zu lassen und im gleichen Zug ein hochwertiges Feeling zu vermitteln. Die Rückseite aus Kunstleder fühlt sich tatsächlich ein wenig „gummi-artig“ an und erinnert an manche Softtouch-Oberflächen, die der ein oder andere vielleicht von früheren PKW-Modellen kennt (oder eben anderen Motorola-Geräten). Dies sorgt dafür, dass die Geräte – trotz nicht unbedingt kompakter Abmessungen in Länge und Breite – sehr angenehm in der Hand liegen. Die geringe Bautiefe sorgt gleichermaßen für ein hochwertiges Gefühl beim Bedienen ohne Gefahr zu laufen, dass man das Gerät irgendwann aufgrund seiner Schwere weglegen bzw. absetzen muss. Das ist heut zu Tage bei immer größer werdenden Akkus und Displays auch keine Selbstverständlichkeit mehr.
Die hochwertige Verarbeitung und die knallige Optik des Geräts laden eigentlich gerade zu ein, es ohne Hülle zu nutzen. Ich persönlich würde davon allerdings abraten – zumindest, wenn es im Alltag vielleicht doch auch mal etwas weniger „soft“ zur Sache geht. Ich habe mich – sowohl mit Hülle als auch ohne – dabei erwischt, dass man sich unter Anderem auf glatten Oberflächen wie bspw. einem Bürotisch teilweise schon etwas schwer tut, das Gerät problemlos zu fassen bzw. aufzunehmen. Einfach, weil das Gerät recht dünn gebaut ist und deshalb etwas filigran wirkt – wobei ich auch recht große Hände habe; was vielleicht erwähnt sein sollte. Letztlich ist auch das wieder ein absolut individuelles Empfinden – daher: Nehmt das Gerät, wenn irgendwie möglich, live in die Hand und schaut, ob Euch das Gerät zusagt. Ich persönlich würde mich – auf Basis der reinen Fakten – immer wieder für das Edge 60 Fusion entscheiden; aber das Gerät ausschließlich in einem Case nutzen.
Erfreulicherweise stattet Motorola das Edge 60 fusion auch wieder mit umfangreichen Zertifizierungen hinsichtlich des Schutzes gegen Staub / Wasser aus: Das Motorola Edge 60 fusion bietet nicht "nur" eine normale IP-Zertifizierung, sondern kann sogar mit einem erweiterten militärischen Teststandard aufwarten. Dieser war in der Vergangenheit bis heute eher bei einem geringen Teil an Smartphones zu finden; wenn dann haben zumeist die Rugged-Geräte von Samsung im Mainstream-Markt damit punkten können. Doch wir beginnen mal mit dem regulären IP-Rating, in welchem Motorola das Edge 60 fusion nach IP68 einordnen lässt. Offiziell heißt es auf der Motorola Homepage "IP69 sorgenfreier Wasserschutz" – de facto handelt es sich bei dieser Art der Zertifizierung aber um einen Schutz gegen Wasser und Staub. Definiert ist das Ganze wie folgt:
- IP6X: Staubdicht
- IPX8: Schutz gegen dauerndes Untertauchen
- IPX9: Schutz gegen Hochdruckwasserstrahlen
Die Erweiterung des Standards um IP69 dürfte in der Praxis nur für wenige Anwender interessant sein: Hierbei werden Kriterien in Bezug auf den Schutz gegen Hochdruckwasserstrahlen mit einer Flachstrahldüse auf das Gerät treffen geregelt.
Übrigens: Die jeweiligen Zertifizierungen gelten auch immer nur zum Zeitpunkt der Abnahme, d. h. über die Lebensdauer eines Smartphones hinweg kann die Schutzklasse irgendwann aufgrund der natürlichen Alterung der Komponenten (Dichtungen, Kleber, etc.) nicht mehr gewährleistet werden. Ebenfalls ein Punkt, der von vielen Nutzern nicht oder nicht ausreichend beachtet wird.
Neben der IP-Klasse wirbt Motorola noch – wie oben angedeutet – mit dem us-amerikanischen militärischen Standard MIL-STD 810H. Dieser Test bezieht sich auf mehr Faktoren als "nur" die von der IP-Klasse abgedeckten Thematiken "Staub" und "Wasser". Beim Test gemäß MIL-STD 810H kommen folgende Dinge zur Prüfung:
- Luftdruck
- Höchsttemperatur
- Minimaltemperatur
- Temperaturschock
- Kontaminierung durch Flüssigkeiten
- Solare Einstrahlung
- Regen
- Luftfeuchtigkeit
- Pilzbefall
- Salznebel
- Sand und Staub
- Explosive Atmosphäre
- Untertauchen
- Beschleunigung
- Vibrationen
- Akustischer Lärm
- Mechanischer Schock
- Brandschock
- Ätzende Atmosphäre
- Schock durch Geschützfeuer
- Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Vibration und niedriger Luftdruck in großer Höhe in Kombination miteinander
- Gefrierender Regen
- Ballistischer Schock
Neben den oben aufgeführten – zugegebenermaßen zum Teil für den Alltag sehr exotischen Dingen – umfassen die Tests außerdem Erschütterungstests und Vibrationen die bspw. von fahrenden Eisenbahnen, LKWs oder Panzern bei Geländefahrten umfassen.
Die Krux an der Sache: Eine Zertifizierung nach MIL-STD 810H besagt nicht, dass das Gerät automatisch alle Bestandteile dieses Tests auch tatsächlich a) absolviert und b) bestanden hat. Welche Dinge (erfolgreich) geprüft wurden, obliegt der vertraglichen Vereinbarung zwischen dem einreichenden Hersteller eines Geräts und der Zertifizierungsstelle. Basierend auf den Informationen von Motorola zum Edge 50 Neo habe ich Euch die im MIL-STD-Test durchlaufenden Prüfungen oben markiert. Man kann also davon ausgehen, dass das Edge 60 fusion auf derselben Basis geprüft wurde – von einer erweiterten Prüfung (also zusätzlichen Kategorien) würde ich nicht ausgehen, auch wenn die Fußnote auf der Homepage vollmundig von mehr Kategorien spricht.
Man könnte also – großzügig formuliert und zusammenfassend - sagen, dass mit den Testungen gemäß MIL-STD 810H die IP68/69-Zertifizierung noch etwas "erweitert" wurde. Explizit erwähnt wird im Übrigen der Schutz gegen Stürze aus bis zu 1,22 Metern Höhe. Dieses Feature dürfte in der Praxis tatsächlich für deutlich mehr Nutzer relevant sein – auch wenn es hierbei natürlich immer auch auf den Aufprallwinkel bzw. die restlichen Umstände des Sturzgeschehens ankommt.
Display:
Wie bereits beim vorigen Punkt kurz angeschnitten: 6,67“ pOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 1.220 x 2.712 Pixel (446 ppi) und einer Bildwiederholrate von 120 Hz, dazu Quad-Curved Design und Gorilla Glass 7i auf der Front. Diese Daten können sich im Jahr 2025 sehen lassen und selbst wenn man berücksichtigt, dass Motorola faktisch vielleicht bei einigen Ausstattungsmerkmalen des Edge 60 fusion einen „Rückschritt“ gemacht hat (beim Display könnte man das für die reduzierte Bildwiederholrate von ursprünglich 144 Hz auf nun 120 Hz anführen), dann braucht sich das Gerät vor der Konkurrenz am Markt nicht verstecken. Dies gilt dann auch nicht nur für die harten, technischen Fakten – auch softwareseitig hat Motorola dem Gerät die wichtigsten Konfigurationsmöglichkeiten spendiert. So können nicht nur Standard-Konfigurationen wie bspw. der Hell- oder Dunkelmodus vom Nutzer festgelegt werden – auch die Möglichkeit der individuellen Farbanpassung gibt es. Hier kann der Nutzer entweder aus drei zur Verfügung stehenden Profilen wählen („Natürlich“, „Leuchtend“ oder „Lebhaft“), oder aber die Farbtemperatur des Displays auch nach eigenem Gusto mittels eines Farbspektrums vornehmen. Ab Werk besitzt das Edge 60 fusion übrigens eine recht „gesättigte“ Farbdarstellung, weshalb ich persönlich eher den natürlichen Modus bevorzuge, welcher deutlich näher an der Realität ist.
Die Bildwiederholrate des Displays kann in drei Stufen („Automatisch“, „60 Hz“ oder „120 Hz“ festgelegt werden, wobei ich hier definitiv zur automatischen Optimierung rate. Dadurch steuert das Gerät die Bildwiederholrate – je nach dargestelltem Inhalt – eigenverantwortlich, sodass eine hohe Hz-Zahl nur dann gefahren wird, wenn sie sich faktisch auch wirklich positiv auswirkt. Dauerhaft 120 Hz (+ X) wird in der Praxis in den seltensten Fällen wirklich Sinn machen.
Neben diesen recht verbreiteten Einstellungsmöglichkeiten bietet das Edge 60 fusion aber auch Funktionen, die man bei anderen Herstellern so vielleicht nicht (mehr) kennt. Zu nennen wäre hier beispielsweise die sogenannte „Randbeleuchtung“ zur Benachrichtigung bei entsprechenden Ereignissen (hierbei leuchten dann die Edges des Displays) oder auch die Option „Flimmern verhindern“. Dies kann insbesondere für PWM-empfindliche Personen ein Game-Changer und damit überaus nützlich sein. Die Anzeige- und Schriftgröße des Geräts lässt sich – analog zum E50N – in fünf bzw. sieben Schritten regeln, sodass hier jeder Nutzer mit etwas Experimentierfreude seine bevorzugten Einstellungen finden sollte.
Blicken wir nochmal kurz zurück auf die Hardware des Displays: Mit einer Screen-to-Body Ratio von ca. 91,4% gehört das Gerät zwar zu den oberen Vertretern der „großes Display bei kleinen Abmessungen“-Klasse – es gibt aber durchaus andere Geräte am Markt, die diese Ratio noch deutlicher ausreizen. Der „Vorteil“ des Edge 60 fusion ist die Tatsache, dass das Display aber zu allen Seiten hin über die abgerundeten Edges verfügt und die Fläche alleine dadurch bereits deutlich größer wirkt. Das sorgt natürlich einerseits für eine sehr eindrucksvolle Optik – andererseits erschwert es die Bedienung unter Umständen aber auch, denn letztlich steht weniger Gehäuse- bzw. Randfläche zur regulären Bedienung des Geräts zur Verfügung. Doch dazu im nächsten Punkt mehr.
Kommen wir abschließend zur Kategorie „Display“ noch zur Praxisleistung des Edge 60 fusion: Kann das Display halten, was das Datenblatt vollmundig verspricht? Fakt ist: Die Qualität des Displays in Kombination mit der Formgebung ist eindrucksvoll, wirkt edel und hochwertig und könnte problemlos auch deutlich höherpreisigen Geräten zugeordnet werden. Die hohe Auflösung in Kombination mit der absolut alltagstauglichen Bildwiederholrate von max. 120 Hz und die pOLED-Technologie lassen das Display des Edge 60 fusion zu einem DER Höhepunkte des Smartphones werden. Motorola verspricht darüber hinaus noch eine Spitzenhelligkeit von bis zu 4500 Nits im automatischen Modus. Werte in diesen Dimensionen kann ich mit meiner Ausrüstung so nicht testen, allerdings kann ich Erfahrungen aus dem Alltag hier niederschreiben und wiedergeben – und die sind mit dem Edge 60 fusion durchweg positiv in Bezug auf die Displayleistung. Praktisch waren auch bei direkter Sonneneinstrahlung jederzeit alle Inhalte auf dem Display klar und ohne größere Anstrengungen erkennbar – und zwar in sehr guter Qualität. Der Spitzenwert in Bezug auf die Abstrahlhelligkeit gemessen in Lux betrug im Automatik-Modus 1.890 Lux, im manuellen Modus auf dem Maximum 631 Lux. Wie auch sonst gilt also auch hier: Man sollte im Regelfall ausnahmslos auf den automatischen Helligkeitsmodus des Displays setzen. Hier sind in der Spitze deutlich höhere Werte realisierbar, als das im manuellen Modus der Fall ist. Wer sich einen Eindruck von der Displayleistung des Edge 60 fusion machen möchte, kann gerne einen Blick auf die angefertigten Bilder bei direkter Sonneneinstrahlung werfen:
Bedienelemente & Bedienung allgemein:
Wie bereits eingangs erwähnt: Das Edge 60 fusion ist – vor allem ohne Case – ein absoluter Handschmeichler. Das verhältnismäßig geringe Gewicht, die kompakten Abmessungen und die Materialwahl sorgen dafür, dass man das Gerät sehr gerne in der Hand hält und das ein oder andere Mal erwischt man sich daher auch beim „Spielen“ mit dem Gerät, ohne dass man das Smartphone gerade aktiv nutzt. Die vorhandenen Hardware-Tasten klappern nicht und weisen einen klar definierten Druckpunkt auf; einzig meinen Wunsch nach einer konfigurierbaren Taste (die problemlos am linken, leeren Rand des Smartphones Platz gefunden hätte…

Bevor wir zu den etwas spezielleren Bedienungsmöglichkeiten Motorolas kommen, starten wir zunächst mit den gängigen Android-Standards:
Heruntergeladene Apps:
- Family Space
- Motorola KI Space
- TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen
- Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
- Anzeigegröße und Text
- Farbe und Bewegung
- Extradunkel
- Vergrößerung
- Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
- Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern oder Frontkamera steuern
- Einstellungen für Zeitvorgaben
- Systemsteuerelemente (Navigationsmodus, Einhandmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
- Vibration u. haptisches Feedback
- Automatische Untertitel
- Untertitel-Einstellungen
- Audiobeschreibung
- Aufleuchten bei Benachrichtigungen
- Hörgeräte
- Audioanpassung
- Bedienungshilfeverknüpfungen
- Text-to-Speech-Ausgabe
Motorola-eigene Lösungen bzw. Funktionen:
- Gesten:
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden.
- Einhandmodus:
Obere Displayhälfte nach unten ziehen, um die Anzeige- und Bedienfläche es Displays in die untere Hälfte zu fokussieren, um eine Einhandbedienung zu ermöglichen.
- Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.
- Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.
- Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Dank „KI“ haben hier weitere Optionen Einzug gehalten. Konfiguriert werden kann nun „Digitaler Assistent“, „Moto KI“, „Menü der Ein-/Aus-Taste“ oder „Keine Aktion“. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!
- Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?
- Schieber auf Ein- / Aus-Taste:
Praktische Funktion – Mittels Wisch-Gesten auf dem Power-Button können zwei vordefinierte Aktionen ausgeführt werden: Ein Wisch nach unten sorgt dafür, dass die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen aus der Kopfzeile nach unten geschoben werden. Wer die Taste lieber anders nutzen möchte, kann mittels Wisch nach oben oder unten diese auch zum Zoomen nutzen – dies ist sowohl in der Kamera-App als auch in Maps, Fotos und weiteren kompatiblen Apps möglich. Eine individuelle Auswahl / Konfiguration der "Schieber-Taste" ist leider nicht möglich.
- Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.
- Direktstart:
Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:
- Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.
- Express-Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.
- Zum Entsperren anheben:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.
- Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.
- Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden.
- Einhandmodus:
Obere Displayhälfte nach unten ziehen, um die Anzeige- und Bedienfläche es Displays in die untere Hälfte zu fokussieren, um eine Einhandbedienung zu ermöglichen.
- Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.
- Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.
- Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Dank „KI“ haben hier weitere Optionen Einzug gehalten. Konfiguriert werden kann nun „Digitaler Assistent“, „Moto KI“, „Menü der Ein-/Aus-Taste“ oder „Keine Aktion“. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!
- Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?
- Schieber auf Ein- / Aus-Taste:
Praktische Funktion – Mittels Wisch-Gesten auf dem Power-Button können zwei vordefinierte Aktionen ausgeführt werden: Ein Wisch nach unten sorgt dafür, dass die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen aus der Kopfzeile nach unten geschoben werden. Wer die Taste lieber anders nutzen möchte, kann mittels Wisch nach oben oder unten diese auch zum Zoomen nutzen – dies ist sowohl in der Kamera-App als auch in Maps, Fotos und weiteren kompatiblen Apps möglich. Eine individuelle Auswahl / Konfiguration der "Schieber-Taste" ist leider nicht möglich.
- Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.
- Direktstart:
Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:
- Rekorder
- Smart Connect öffnen
- Moto KI
- Musik wiedergeben / anhalten
- Screenshot aufnehmen
- Bildschirmaufzeichnung
- Zurück zum Startbildschirm
- Zur zuletzt verwendeten App wechseln
- App öffnen: Beliebige App aus den installierten Anwendungen wählbar – klasse!
- Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.
- Express-Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.
- Zum Entsperren anheben:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.
- Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.
- Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.
Auch hier sind – ähnlich zum Display – durchaus die Motorola-eigenen Grundzüge und die DNA zu sehen welche letztlich dafür sorgt, sich auf dem heutigen Smartphone-Markt noch etwas vom großen Trott absetzen zu können. Die zur Verfügung stehenden Gesten mögen mit Sicherheit nicht für alle Nutzer gleichermaßen nützlich bzw. praxistauglich sein – aber schon alleine das bloße Vorhandensein ist zu begrüßen. Je mehr Optionen, desto besser – solange die Überschaubarkeit / Komplexität darunter nicht leidet.
Viele der oben genannten Möglichkeiten lassen sich auch über die vorinstallierte Moto App erreichen. Diese ist optisch schön gestaltet und bietet den Vorteil, dass sie einerseits etwas aufgeräumter wirkt als das Menü, andererseits sind die verschiedenen Funktionen hier teilweise etwas anders umschrieben oder / und besser beschrieben bzw. erklärt. Die Moto App ist also durchaus ein nettes Gimmick, um all den Nutzern einen schnellen Überblick zu geben, die sich nicht explizit und langwieriger mit dem Menü und dessen verschachtelten Ebenen auseinandersetzen möchten. Wobei das Problem – ehrlicherweise – meist auch immer nur zu Beginn eines neuen Smartphones steht: Im Regelfall gewöhnt man sich ja dann doch schnell um… Auch hier gilt: Für den einen mag die App ein wahrer Segen sein, der andere deaktiviert / deinstalliert sämtliche zusätzliche Apps direkt nach dem Einrichten des neuen Smartphones.
Software, Menü & AI-Features:
Motorola liefert das Edge 60 fusion mit Android 15 aus und sorgt bis März 2029 (also vier Jahre lang) mit Sicherheitspatches für die Aktualität des Systems – und das spätestens alle zwei Monate. Bzgl. der Anzahl der zu erwartenden Android-Versionen gibt es seitens Motorola auf deren Homepage keine offizielle Kommunikation. Im Rahmen der Vorstellung wurde aber an verschiedenen Seiten erwähnt, dass das Gerät wohl drei Android-Versionsupgrades bekommen soll. Sowohl die Anzahl der Major-Updates als auch die Dauer der Security-Patches ist jetzt nicht unbedingt bahnbrechend, es gibt Hersteller, die hier schon deutlich mehr liefern und auch der Gesetzgeber fordert ja in Kürze eine länger garantierte Support-Zeit. Motorola ist der gesetzlichen Regelung hier also noch zuvorgekommen. Nichtsdestotrotz – für eine UVP von 329,99 EUR kann ich die Software-Support-Seite akzeptieren. Das liegt vor allem auch daran, dass die Security-Patches bis dato alle zwei Monate geplant sind – damit setzt man sich zwischen die monatlichen Updates bei Samsung (Flagships) und Google und vor einem 3-Monats-Intervall bei vielen anderen Herstellern / Modellreihen. Aus der Praxis kann ich bislang berichten, dass die Updates bei allen zuletzt getesteten Modellen immer pünktlich und regelmäßig auf die Telefone gebeamt wurden – Motorola hat hier mittlerweile eine Position auf dem Treppchen eingenommen und ist vom Prügelknaben zum Vorbild mutiert – sehr löblich! Um noch konkret auf die Software des Edge 60 fusion einzugehen: Ausgeliefert wurde das Gerät mit dem Sicherheitspatch von Februar 2025. Direkt nach Inbetriebnahme des Geräts wurde mir ein 156 MB großes Update mit allgemeinen Stabilitätsverbesserungen sowie der Sicherheitspatch-Ebene von März 2025 angeboten und installiert. Zum Stand des „Redaktionsschlusses“ Ende Juni 2025 war noch kein weiteres Update eingegangen – sodass Motorola in der Theorie also erstmals leicht in Verzug wäre. Da andere Modelle der Edge 60 Reihe aber bereits ein aktualisiertes Sicherheitslevel haben, kann es sich beim fusion eigentlich nur um eine kurzweilige Verzögerung handeln… Nichtsdestotrotz hinterlässt sowas – kurz nach Marktstart – natürlich immer einen etwas faden Beigeschmack. Schade, das hat man bei Motorola schon besser gesehen.
Bei der Software selbst setzt Motorola auch bei diesem Gerät wieder auf die sogenannte „Hello UI“. Erfreulicherweise gehört diese UI mittlerweile zu einer derjenigen, mit denen ich sowohl optisch als auch hinsichtlich der Alltagstauglichkeit am ehesten harmoniere: Ich vielen Grundzügen orientiert sich Motorola an der Stock-Android Basis, um aber andererseits auch an vielen Punkten eigene Kniffe, eigene Optiken und die eigene DNA zu verwirklichen. Das sorgt für einen modernen und „leichten“ Look, ohne dabei zu verspielt zu wirken. Die Navigation im Menü läuft absolut ruckelfrei und butterweich – obwohl das Edge 60 fusion prozessortechnisch ja „nur“ in der unteren Mittelklasse angesiedelt ist (was man – leider – an einzelnen Punkten doch noch merkt). Konkret geht es mir hier – wieder – um die Kamera-App, die seitens Motorola einfach wieder nicht optimal auf den MediaTek Dimensity 7300 angepasst zu sein scheint. Anders kann ich mir die teils langen Lade- und Gedenkpausen nicht erklären. Ebenfalls negativ zu erwähnen ist die Tatsache, dass das Gerät zwar beim Einrichtungsprozess die Installation zusätzlicher Apps (haufenweise Spiele & Co.) abfragt, de facto hat es bei mir aber keine Rolle gespielt, ob ich der Installation zugestimmt habe, oder nicht: Es wurden während der Konfiguration des Geräts sämtliche Bloatware-Apps installiert, die der Play Store – gefühlt – zu bieten hatte. Diese lassen sich zwar im Anschluss allesamt wieder deinstallieren – aber solch eine Erfahrung trübt den sonst positiven Eindruck immer direkt sehr stark. Es ist schade, dass man bei Motorola überhaupt den Weg gehen muss, diese Art an Software-Müll auf die Geräte zu packen – hier würde ich mir eine deutliche Verbesserung wünschen.
Auf die seit diesem Jahr tatsächlich (in App-Form) vorhandene „Moto AI“ gehe ich an dieser Stelle noch nicht genauer ein, denn diese ist bislang noch nicht in deutscher Sprache verfügbar, ergo würden sich etwaige Testergebnisse ausschließlich auf Tests in den unterstützten Sprachen (Englisch, Spanisch, Portugiesisch) beziehen. Die App bzw. die Dienste sind zwar ganz normal für deutsche Benutzer bedienbar, aber eben nur in den unterstützten Sprachen. Ich vertrete die Ansicht, nur Dinge zu testen bzw. zu bewerten, die auch auf „normalem Wege“ und „offiziell“ vom Hersteller erhältlich sind bzw. unterstützt werden. Solange die AI-Funktionen nicht offiziell für den deutschen Markt released sind, werden diese daher nicht in den Test mit einfließen.
Doch das Edge 60 fusion unterstützt ja nicht „nur“ die Moto AI im eigentlichen Sinne bzw. in ihrer eigentlichen Form. Darüber hinaus bietet das Gerät einige AI- bzw. KI-Features, die ganz normal in den Tiefen des Menüs implementiert sind. Beispiele hierfür wäre die Funktion des „KI Audio-Zooms“ bei Videoaufnahmen oder aber auch die KI-unterstützte Ladung des Akkus.
Kamera-Setup:
Mit dem Punkt der Kamera-Ausstattung dürften wir an einem der Punkte angekommen sein, an welchem am deutlichsten die Positionierung des Edge 60 fusion in der unteren Mittelklasse hervorgeht. Zwar produziert das Gerät - an und für sich keine abgrundtief schlechten Bilder und Videos - doch man protzt mit der Optik eben schon recht deutlich und liefert hier aber nur verhältnismäßig wenig „Inhalt“. Klar – für eine UVP von 329,99 EUR darf man hier natürlich auch keine Wunder erwarten – aber ich persönlich verzichte dann bspw. lieber auf ein Objektiv und setze dann lieber etwas auf „Understatement“. Aber das ist sicherlich Geschmackssache und dementsprechend kann und muss sich hier jeder selbst ein entsprechendes Bild machen.
Schauen wir uns zunächst mal die Hardware selbst im Detail an:
Bei der Hauptkamera setzt Motorola auf ein Sony Lytia 600C Sensor mit einer Auflösung von 50 Megapixel und einer f/1.8er Blende samt OIS und PDAF-Autofokus. Dieser Sensor kommt unter anderem auch in der Realme GT7-Serie zum Einsatz und – rein von den technischen Daten her gesehen – handelt es sich dabei um einen soliden Sensor der in den meisten Situationen eine ausreichend gute Bildqualität liefern sollte. Videos können in einer maximalen Auflösung von 4K und 30 Frames aufgezeichnet werden, im Full HD-Modus sind auch 60 Frames möglich. Gemäß gängigem Standard nutzt die Hauptkamera im Standard die Pixel-Binning Funktion, sodass hier im Endeffekt Bilder mit einer effektiven Auflösung von ca. 13 Megapixel entstehen. Wer möchte, kann selbstverständlich auch mit den vollen 50 Megapixeln fotografieren.
Die Ultraweitwinkelkamera stammt aus dem Hause GalaxyCore, konkret handelt es sich hier um das Modell GC13A2 vom November 2023. Es handelt sich dabei um denselben Sensor, den bereits das Edge 50 Neo im letzten Jahr als Ultraweitwinkelkamera spendiert bekommen hat. Der Sensor löst in einer maximalen Auflösung von 13 Megapixel auf, bietet eine Sensorgröße von 1/3.1" und eine Pixelgröße von 1.12 Mikrometern. Eine sogenannte DAG-Architektur (Dual Analog Gain) soll eine leistungseffiziente HDR-Verarbeitung von Bildern und Videos ermöglichen. Bei Bildern macht die Kamera hierzu 2-3 Aufnahmen in schneller Abfolge und kombiniert diese im Anschluss in eine Aufnahme – das soll Ergebnisse mit guten HDR-Eigenschaften ermöglichen. Bei Videos sollen die Fähigkeiten des Sensors vor allem beim sogenannten "Motion Blur" zum Tragen kommen: Verschwommene Bilder von sich bewegenden Objekten sollen damit der Vergangenheit angehören oder zumindest die Wahrscheinlichkeit solcher Aufnahmen minimieren. Dieser Sensor verfügt nicht über eine optische Bildstabilisierung, kann aber mit einem PD-Autofokus aufwarten. Aufnahmen können lediglich in der vorgegebenen Auflösung von 13 Megapixeln getätigt werden, Videoaufnahmen sind in 4K mit bis zu 30 Frames und in FHD mit bis zu 60 Frames pro Sekunde möglich.
Der dritte Sensor im Bunde stammt ebenfalls aus dem Hause „Galaxy Core“ und hört auf die genaue Typbezeichnung „GC32E1“. Dem Namen entsprechend bietet der Sensor eine Auflösung von 32 Megapixel, wobei auch hier standardmäßig die Pixel-Binning Technologie zum Einsatz kommt und daher Bilder mit 8 Megapixel angefertigt werden. Die Frontkamera ist als Punch Hole-Variante ausgeführt und wirkt somit modern und passt in die gegenwärtige Zeit. Videoaufnahmen sind auch mit dieser Kamera mit maximal 4K Auflösung und 30 FPS möglich. Ein Autofokus besitzt die Frontkamera hingegen nicht.
Beim „vierten“ Sensor (bzw. dem Dritten auf der Rückseite) handelt es sich um keinen klassischen Kamera-Sensor, sondern viel mehr um einen zusätzlichen Tiefensensor. Über dessen Sinnhaftigkeit darf gerne diskutiert werden – auch wenn es gar nicht mal unbedingt um das Vorhandsein des Sensors geht, sondern „nur“ um die Art der optischen Gestaltung bzw. Umsetzung.
Bevor wir zur praktischen Leistung der Kameras im Alltag kommen, möchte ich Euch zunächst noch die detaillierten Einstellungsmöglichkeiten in der Kamera-App des Edge 60 fusion darstellen.
Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
- Blitz: Automatisch / Ein / Aus
- Seitenverhältnis: 1:1 / 3:4 / 9:16 / Full
- Timer: 3 Sek. / 10 Sek. / Aus
- Wechsel zwischen Makromodus / Ultraweitwinkelkamera / Hauptkamera 1x und Hauptkamera 2x Digitalzoom
- Filter: Original / Tokio warm / Tokio Editorial / Tokio kühl / Tokio natürlich / Bayrisch natürlich / Nordisch intensiv / New York Retro / Tageslicht / Warm / Kalt / Nostalgisch / Romantisch / Gedämpft / Gourmet / S/W Lebhaft
- Shortcut zur Galerie
- Auslöser
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
- Fotoauflösung der vorderen Kamera: Standard (8 Megapixel) / Hoch (32 Megapixel)
- Wasserzeichen: Ein / Aus
- Google Lens: Ein / Aus
- KI-Audio bei Videos: Audio-Zoom ein / aus
- Effiziente Videos: Ein / Aus
- Selfie-Spiegel: Ein / Aus
- Aufnahmemethoden: Selfie per Gestensteuerung / Lächelerkennung / An beliebiger Stelle auslösen
- Auslöseton: Ein / Aus
- Aufnahme-Assistent: Hilfsgitter ein / aus / Nivellierung ein / aus
- Quick Capture: Ein / Aus (zweimaliges schnelles Drehen des Handgelenks startet die Kamera – funktioniert mit der Hauptkamera und der Frontkamera
- Letzten Modus beibehalten: Ein / Aus
- Standort speichern: Ein / Aus
- Display-Konfiguration für die Sucher-Ausrichtung während der Videoaufnahme
- Adaptive Bildstabilisierung aktivieren
- Mikrofon ein / aus
- Video-Aufnahmemodi: 4K 30 Frames / Full HD 60 Frames / Full HD 30 Frames
- Kamera-Feedback einreichen
- Hilfe-FAQ aufrufen
- Einstellungen zurücksetzen
- Info
- Autofokus: Automatik / Makro / Unendlich – der Fokus kann mittels ziehbarer Leiste manuell gestellt werden, die vorgenannten Modi sind als "Zeitstempel" auf der Leiste markiert um eine bessere u. schnellere Orientierung / Bedienung zu gewährleisten
- Weißabgleich: Automatik / Glühlampenlicht / Leuchtstoffröhre / Sonnenlicht / Bewölkt – auch hier kann der Weißabgleich manuell gesetzt werden, die vorgenannten Modi sind wieder als "Zeitstempel" vorhanden.
- Verschlusszeit: Frei wählbar von 1/15 bis 32, standardmäßig steht der Regler auf "Automatik"
- ISO: Frei wählbar von 100 bis 3200, standardmäßig steht der Regler auf "Automatik"
- Helligkeit: -6 bis +6
- Dateiformat: JPG / RAW / RAW + JPG
Neben den oben erwähnten Einstellungsmöglichkeiten bietet die ab Werk installierte Kamera-App natürlich auch die Möglichkeit, Modi wie beispielsweise „Tilt-Shift“, eine Panorama-Aufnahme oder auch Portrait-Aufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten auf den Speicher zu bannen. Alle genannten Modi erklären sich entweder von selbst oder führen den Nutzer beim erstmaligen Aufrufen in einem kleinen „Tutorial“ durch die Möglichkeiten. In der Praxis habe ich mir die Modi alle mal etwas genauer angeschaut und kann schlussfolgern, dass diese allesamt gut eingebettet sind, funktionieren und damit auch ihre Daseinsberechtigung haben. Klar, die eine Funktion mag etwas mehr Spielerei sein, als die Andere – aber das spielt ja keine Rolle, denn es wird ja niemand zur Nutzung gezwungen.
Bevor wir nun zu der praktischen Bewertung der Fähigkeiten des Kamera-Setups kommen, möchte ich noch zwei Punkte zum allgemeinen Handling ansprechen:
- Es ist leider immer noch nicht möglich, Bilder ohne bzw. weitestgehend ohne Einfluss von zusätzlichen Verbesserungen zu machen. Die Kamera bietet zwar mit ihrem Funktionsumfang grundsätzlich alles, was man sich als Nutzer so wünschen kann. Doch möchte man bspw. ein Bild ohne den Einfluss einer HDR-Funktion machen, ist das mit aktuellen Motorola-Modellen schlichtweg nicht möglich. Hier wäre etwas mehr freie Hand für die Nutzer wünschenswert – mal komplett unabhängig davon, ob die jeweiligen Ergebnisse jetzt zwingend besser wären.
- Die Bedienung der Kamera-App ist auch beim Edge 60 fusion wieder eines der Dinge, die den Spaß am Gerät etwas trüben. Die Kombination aus MediaTek Dimensity 7300 und der App war bereits in der Vergangenheit bei Motorola-Geräten kein Traum-Duo. Daher ist es auch bei diesem Gerät wieder so, dass das Wechseln zwischen den einzelnen Kamera-Modi recht lange dauert, wenn man im zuletzt aktiven Modus eben erst noch eine Aufnahme getätigt hat. Es dauert auch – je nach Anforderungsprofil des Bildes – gut und gerne mal 3-4 Sekunden, bis das aufgenommene Bild als Vorschau im Galerie-Shortcut erscheint. Das mag sich in der Praxis jetzt nicht so tragisch anhören – de facto stören die „Denkpausen“ in der Praxis aber schon, wenn man mal schnell eine Situation einfangen und dafür unterschiedliche Presets nutzen möchte. Es ist mir immer noch unverständlich, warum die App hier solche Probleme macht – einzig erklärbar ist das eigentlich nur durch aufwendige Nachbearbeitung von Bildern nach deren Aufnahme. Ob das dann immer unbedingt „gut“ ist, sei mal dahingestellt – solange die Ergebnisse stimmen. Wichtig für alle potenziellen Edge 60 fusion Nutzer: Seid Euch darüber im Klaren, dass das Gerät mehr auf Effizienz statt auf Leistung ausgelegt ist – und Ihr diesen Punkt vor allem beim Kamera-Handling zu spüren bekommt.
Was heißt das nun alles für die praktische Tauglichkeit des Geräts im Hinblick auf die Kameras? Nun, grundsätzlich lässt sich sagen, dass sowohl die Haupt- als auch die Ultraweitwinkelkamera des Edge 60 fusion einen hervorragenden Job machen, solange man keine extravaganten Ansprüche hat und die Umgebung mitspielt. Soll heißen: Stimmt die Umgebungshelligkeit, kann auch das Gerät performen. Zwar gelingen mit dem speziellen „Night Vision“-Modus auch viele Aufnahmen bei großer / vollständiger Dunkelheit und wer möchte, kann im Innenbereich die durchaus leuchtstarke LED-Leuchte nutzen. Doch man merkt hier schon, dass andere Geräte hier beispielweise noch mehr Reserven in der Hinterhand haben. Das letztjährige Edge 50 Neo war in dieser Hinsicht nicht nur hardwareseitig überlegen, die Software hat hier auch in nahezu allen Szenarien die besseren Ergebnisse geliefert. Aber das darf, aufgrund der unterschiedlichen preislichen Platzierung der Geräte, ja auch sein. Die Hauptkamera des Edge 60 fusion fokussiert sehr schnell und zuverlässig, der OIS leistet auch beim digitalen Zoomen treue Dienste. Wenn wir gerade beim digitalen Zoom sind: Hier lässt das Gerät leider deutlich Federn. Der Nutzer kann zwar bis zu 10x digital Zoomen, allerdings werden die Ergebnisse meist bereits ab 5x digitalem Zoom qualitätstechnisch kritisch. Spätestens ab dieser Stufe beginnt das Gerät, die Bilder zu „zeichnen“ und zu „verschmieren“. Ihr könnt Euch hiervon anhand der vielen Sample-Bildern gerne selbst einen Eindruck verschaffen.
Die Ultraweitwinkelkamera performt absolut ebenbürtig zum großen Bruder. Die Entscheidung, dieses Objektiv ebenfalls mit einem Autofokus auszustatten, war bereits beim E50N sehr gut und auch das E60f profitiert deutlich davon. Die Einsatzmöglichkeiten des Objektiv sind so deutlich vielfältiger, denn neben reinen Ultraweitwinkel-Aufnahmen kommt die Kamera auch bei Makro-Shots zum Einsatz, wodurch sich die Entfernung der Kamera zum Motiv nochmal deutlich reduzieren lässt. Auch hier liefert der Autofokus mit schneller und zuverlässiger Erkennungsrate ab, das Hardware-Setup wirkt stimmig und auch softwareseitig sind die beiden Kameras, bspw. im Hinblick auf das Farbspektrum, gut aufeinander abgestimmt.
Ein ähnlich positives Bild hinterlässt das Gerät beim Drehen von Videos: Aufnahmen mit 4K Auflösung und 30 FPS gehören heute zum guten Ton, reißen aber niemanden mehr vom Hocker. Wer eine erweiterte bzw. maximierte Stabilisierung der Videos möchte, wird in der Auflösung und den FPS auf Full HD mit 30 FPS begrenzt. Eine „reguläre“ Videostabilisierung bietet das E60f ohnehin beim Filmen, wodurch die meisten Bewegungen (bspw. beim normalen Gehen) sehr gut weggerechnet werden. Wer möchte, kann während einer gestarteten Aufnahme auch zwischen den beiden Kameras auf der Rückseite hin- und herwechseln. Das ist aber u. a. von den gewählten Einstellungen des jeweiligen Videos abhängig und funktioniert nicht immer – wohl dem also, der sich zu Beginn ausführlich mit seinem neuen Gerät beschäftigt und einfach mal etwas herumprobiert.

Bzgl. der Videoqualität gefällt mir das E60f aktuell sogar besser, als es Ende letzten Jahres noch beim E50N der Fall war. Das könnte aber unter Umständen daran liegen, dass Motorola diesbezüglich mit Android 15 und einer aktualisierten Kamera-App vielleicht nochmal Hand angelegt hat; der damalige Test des E50N basierte noch auf der werksseitig ausgelieferten A14-Version. Die Videos werden in realitätstreuen Farben und ohne sichtbare bzw. störende Artefakte auf den Speicher gebannt. Bei der Audiospur könnte das Gerät gerne noch eine Schippe drauflegen, hier kommen mir die Aufnahmen des Geräts leiser vor, als das beispielsweise bei vielen Samsung-Modellen der Fall ist. Die reine Qualität der Audio-Aufzeichnung ist in Ordnung, aber die Lautstärke könnte gerne noch etwas höher gelegt werden.
Kurzfazit zur Kamera: Das E60f liefert hier – in Anbetracht der Positionierung am Markt – ab und bringt eine abgestimmte Hard- und Software-Ausstattung an den Endverbraucher. Wer die natürliche Limitierung des Geräts (bspw. in Bezug auf Zoom-Aufnahmen) beachtet, wird mit dem E60f keine bösen Überraschungen erleben und bekommt ein Setup, welches bei der Nutzung im Alltag überzeugt. Lediglich die leidigen Ladezeiten der Kamera-App beim Wechsel zwischen Foto-Modi direkt nach dem Abdrücken eines Bildes nerven – wirklich schade, dass Motorola dieses Problem noch immer nicht in den Griff bekommen hat.
Akku, Sprachqualität & Empfang:
Ein 5.200 mAh versorgt das Motorola Edge 60 fusion mit Power – und das erwartbar gut in der Praxis. Die Kombination aus ausreichend groß dimensioniertem Akku und recht sparsamen SoC wirkt sich hier wieder einmal sehr positiv auf die Ausdauer des Geräts aus, so viel kann ich an dieser Stelle schon mal spoilern. Bevor wir uns etwas genauer mit den Einzelheiten zu Akku & Co befassen, hier mal die gewohnten „Profile“ zur besseren Vergleichbarkeit der Geräte untereinander.
Drei Beispielsituationen – Edge 60 Fusion:
Situation 1: Flugmodus über Nacht
Das Gerät wurde um 22.00 Uhr mit 100%igem Ladezustand in den Flugmodus versetzt. Am nächsten Morgen um 06.00 Uhr hatte das Gerät noch immer einen Ladezustand von 100%. Dank des nicht vorhandenen AoD, den deaktivierten Funkverbindungen und dem großen Akku ist das Gerät also im absoluten Ruhemodus sehr genügsam.
Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung, Telefonie, Messenger und Mail:
Gestartet am Morgen um 06.00 Uhr mit 100% Kapazität, das Gerät befand sich den Tag über zum Großteil (70-80%) im T-Mobile 5G Netz gebucht, die restliche Zeit war eine aktive / vorhandene WLAN-Verbindung in Nutzung. Am nächsten Morgen um 06.00 Uhr (nachdem das Gerät nachts wiederholt im Flugmodus war) hatte das Gerät einen Akkustand von 76%. Tagsüber wurde das Gerät vor allem zum Schreiben von Mails und zum Telefonieren genutzt, gegen Abend noch eine knappe halbe Stunde Medienwiedergabe mit aktiviertem Display. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Gerät noch immer in seinen ersten Ladezyklen befindet und sich der Akku / das System ggf. noch etwas einpendelt – ein meiner Ansicht nach sehr guter Wert.
Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Diesen Test habe ich in der Praxis mehrere Male durchgeführt – jeweils in unterschiedlicher Länge, um möglichst viele Szenarien testen zu können. An dieser Stelle möchte ich Euch zwei konkrete Szenarien erläutern:
Test 1 wurde um 10.45 Uhr gestartet; das Gerät war im Mobilfunknetz mit 5G eingebucht, mehrere Mailkonten in der Push-Synchronisierung, darüber hinaus war die GPS-Streckenaufzeichnung aktiv und das Gerät wurde einen Großteil der Zeitspanne (bis 13.35 Uhr) mit mindestens aktiviertem Bildschirm, zumeist aber auch aktiver Kamera-App genutzt. Der Akku-Drop in dieser Zeit erfolgte von 95% am Start hin auf 76% am Ende; also knapp 20% in etwas weniger als drei Stunden.
Test 2 wurde um 10.26 Uhr gestartet, die Bedingungen waren dieselben wie bei Test 1. Der Zeitraum endete in diesem Fall um 11.46 Uhr, also in etwa 1,5 Stunden gesamte Laufzeit. Innerhalb dieser Zeit reduzierte sich die Akkukapazität von anfangs 95% auf nun 75%. Wir haben hier also erneut 20% Akku-Drop, allerdings waren die Umgebungsbedingungen (höhere Temperatur) leicht anders, des Weiteren wurde mit dem Gerät in diesem Zeitraum häufig der Video-Aufnahmemodus genutzt. In diesem Szenario zeigte sich dann auch, dass das Edge 60 fusion in der Praxis durchaus auch ein kleiner Hitzkopf werden kann. Die via App ausgelesene Akku-Temperatur lag in der Spitze bei 41,9°C – das ist höher, als bei den Benchmark-Durchgängen innerhalb des Testzeitraums.
Was bedeuten die oben genannten Beispielsituationen jetzt in Bezug auf die tatsächliche Akkulaufzeit des Edge 60 Fusion? Nun, wie eingangs bereits erwähnt entpuppte sich das Gerät im Test als angenehm positiver Dauerläufer – egal ob man das Gerät überwiegend als „stillen Begleiter“ in der Hosentasche mit sich führt oder man eine intensivere Nutzung betreibt. Natürlich muss man sich im Endeffekt mit unterschiedlichen Laufzeiten arrangieren, je nachdem wie stark das Gerät eben genutzt wird. Doch sowohl im Standby als auch unter Last bin ich mit der abgelieferten Leistung zufrieden. Für Wenignutzer ist eine Nutzungszeit von zwei Tagen + X ohne Steckdose kein Problem, Intensivnutzer werden mit dem Gerät absolut unbesorgt und „bequem“ über den Tag kommen und dann entweder über Nacht oder am nächsten Morgen auftanken. Unter Umständen ist auch noch ein zweiter Nutzungstag drin – dies ist aber von vielen individuellen Faktoren abhängig. Als Fazit sollte erhalten bleiben: Das Edge 60 fusion reiht sich nahtlos in die Reihe von Motorola Smartphones ein, die bisher mit einer erstklassigen Laufzeit überzeugen konnten – trotz einer höheren Temperatur und einem deutlichen Akku-Drop bei starken Anforderungen bzw. starker Last an das Gerät.
Apropos „auftanken“: Geladen werden kann das Edge 60 fusion über den an der Unterseite platzierten USB-Typ C Port mit maximal 68W – zumindest laut Datenblatt. Ein Ladegerät befindet sich nicht im Lieferumfang und auch Wireless Charging sucht man bei diesem Gerät leider vergebens. Darüber lässt sich zwar hinsichtlich der Platzierung des Geräts am Markt hinwegblicken – schön wäre es aber trotzdem gewesen. Lädt man das Edge 60 fusion über ein kompatibles Netzteil ist der verbaute Akku in knapp einer Stunde vollständig geladen, sofern die versprochene Ladegeschwindigkeit auch eingehalten wird. Ich erwähne das deshalb gesondert, da es aktuell wohl scheinbar einen Bug bei einigen Motorola-Geräten unter Android 15 zu geben scheint: Tatsächlich war es auch bei mir nicht möglich, trotz vorhandener und kompatibler Hardware über eine Ladeleistung von 46W zu kommen. Ich gehe davon aus, dass der Bug zeitnah durch Motorola gefixt wird – dennoch natürlich ärgerlich, vor allem wenn scheinbar gleich mehrere Modelle betroffen sind.
Wie auch schon beim E50N verfügt das Edge 60 fusion über zusätzliche Features im Bereich des Akku-Handlings, die dem ein oder anderen Nutzer vielleicht dienlich sein könnten: Der „Lade-Boost“ bietet zusätzliche Power beim Aufladen des Geräts, produziert aber zugleich – logischerweise – eine höhere Abwärme am Gerät bzw. dem Akku und dem Steckdosenadapter. Wer eher nicht so der Freund von „Turbo Power“ ist, sondern sein Gerät immer recht ähnlich nutzt und mehr auf Planbarkeit steht, wird vermutlich mehr Freude an der KI-optimierten und damit „intelligenten“ Ladung finden. In diesem Fall wird das Gerät bis zu einer Akkukapazität von 80% regulär geladen, die restlichen Prozentpunkte werden dann erst kurz vor der tatsächlichen Nutzung des Geräts in den Energiespeicher gepumpt. Dies erfordert aber eben ein stets gleichmäßiges Nutzungsprofil des Smartphones, da ansonsten das Gerät das Nutzungsverhalten nicht „anlernen“ kann. Für alle Anderen dürfte die Schnellladefunktionalität ausreichend sein – „kurz“ an die Steckdose und im Regelfall genug Power für die nächsten Stunden, bis wieder normal geladen werden kann.
Wer seine Smartphones gerne etwas länger nutzt, wird darüber hinaus seine Freude an dem Feature „Schutz vor Überladung“ haben. Dabei begrenzt die Elektronik des Smartphones die max. mögliche Ladekapazität des Akkus auf 80%, wobei mittels einmaliger 100%-Ladung pro Woche die Kalibrierung des Akkus vorgenommen bzw. aufrechterhalten wird. Alles in allem liefert das Edge 60 fusion also beim Akku ein sehr ausgewogenes und für den Nutzer komfortables Gesamtergebnis ab. Einzig die fehlende Wireless-Ladung sorgt vielleicht für ein etwas tränendes Auge.
Bei den Punkten "Sprachqualität und Empfang" zeigte sich das Edge 60 Fusion sehr positives Bild: Das Gerät wird – sowohl beim Führen von Telefonaten über die Hörmuschel als auch über die beiden Lautsprecher – sehr laut und bleibt in der Wiedergabe dennoch klar, ohne zu Verzerren. Bei der Nutzung des Freisprechmodus könnte die Wiedergabe in lauten bzw. anspruchsvollen Umgebungen gerne noch etwas höher sein – dafür bekommt der Nutzer mit dem aktuellen Stand einen ausgewogenen und störungsfreien Klang, was mir – ehrlich gesagt – dann auch etwas wichtiger ist als eine möglichst hohe Maximallautstärke. Notfalls muss man das Gerät eben doch ans Ohr halten oder eben die Örtlichkeit wechseln bzw. das Telefonat verschieben.
Die Gesprächspartner werden sehr realitätsnah wiedergegeben und während den von mir geführten Telefonaten, sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz, kam es weder zu Störungen bei der Verbindung noch zu irgendwelchen Verbindungsabbrüchen. Wer viel Wert auf eine gute klassische Telefonie-Leistung legt, ist bei den meisten aktuellen Motorola-Modellen stets gut aufgehoben.
Benchmarks & Emissionen:
Für alle Freunde von Zahlen und Fakten, nachfolgend zunächst die Benchmark-Ergebnisse:
Im Geekbench erzielt das Motorola Edge 60 Fusion folgende Wertungen:
- Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 1.046 Punkte
- Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 2.950 Punkte
- Geekbench 6.0 GPU: 2.602 Punkte
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
- Bester Durchlauf-Score: 849 Punkte
- Niedrigster Durchlauf-Score: 817 Punkte

AnTuTu Benchmark (v10.4.4):
- CPU-Score: 205.230 Punkte
- GPU-Score: 144.855 Punkte
- MEM-Score: 133.874 Punkte
- UX-Score: 173.122 Punkte
- Temperaturänderung während des Benchmarks: +1,9°C
- Speichertest: UFS 2.x Speicher
- Sequence Read: 10.200 Punkte (1.025,7 MB/s)
- Sequence Write: 8.782 Punkte (765,3 MB/s)
- Random Access: 36.727 Punkte (Read: 496,0 MB/s; Write: 336,0 MB/s)
- AI Read: 6.720 Punkte (168,0 MB/s)
Das Edge 60 fusion reiht sich mit den Werten in der breiten Mittelklasse ein – was angesichts des gewählten Prozessors und der Speicherkonfiguration keine große Überraschung ist. Die gebotene Konfiguration ist für den Großteil der Otto-Normal-Nutzer absolut ausreichend, und zwar sowohl in Bezug auf die Alltags-Performance als auch gelegentliches Gaming. Hardcore-Zocker oder anspruchsvollere Smartphone-Nutzer sollten vom Edge 60 fusion Abstand nehmen und sich ein Gerät mit besserer Performance anschauen – dann natürlich in deutlich höheren Preisregionen.
Media & Musik:
Im Bereich "Media & Musik" verfährt Motorola beim Edge 60 Fusion de facto gleich, wie es auch bei den anderen, zuletzt veröffentlichten Modellen, gehandhabt wird: Ab Werk lassen sich Audio- und Video-Dateien mit Bordmitteln abspielen, ein Plus an Bedienung und Funktionsumfang erhält man aber als Nutzer sicherlich erst, wenn man sich eine entsprechende Wiedergabe-App über den Play Store lädt. Auch an dieser Stelle kann ich – für Freunde von kostenlosen und dennoch guten Software-Lösungen – wieder den VLC-Player ohne Einschränkungen empfehlen. Aufgrund der Tatsache, dass hier jeder Nutzer seine eigene App in Verwendung haben wird, gehe ich an dieser Stelle nicht näher auf den Funktionsumfang bzw. die Oberfläche des VLC-Players ein, sondern möchte mich auf die tatsächliche Leistung des Players in Bezug auf die Wiedergabe von Videos und Musikdateien beschränken.
Die Wiedergabeleistung des Edge 60 fusion reiht sich im Grunde ebenso nahtlos in die bisheriger Motorola Geräte-Historie ein, wie man das schon von anderen Bereichen hier im Review (Akku, Display) kennt: Durch die an Bord befindlichen Konfigurationsmöglichkeiten (Dolby Atmos) lässt sich eine sehr gute Leistung aus dem Edge 60 fusion herauskitzeln, sodass ich bei mir in der genutzten App gar keine weiteren Einstellungen für mein perfektes Klangerlebnis vornehmen musste. Wichtig ist die Tatsache, dass man sich hier wirklich ein paar Minuten Zeit nimmt und sich intensiv mit den zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten auseinandersetzt und diese in der Praxis auch einfach mal ausprobiert. Durch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten gibt es auch nach mehreren Minuten immer mal noch eine Stellschraube, die man noch justieren kann um das letzte Bisschen herauszukitzeln.
Untenstehend findet Ihr die gewohnte Übersicht der maximalen Wiedergabelautstärke des Edge 60 fusion im Vergleich mit einigen anderen Modellen. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass mein Fokus hier immer zunächst auf dem bestmöglichen Klangbild und eben NICHT mit Priorität auf einer möglichst hohen Lautstärke liegt. Wenn also vielleicht ein anderes Preset noch ein paar Dezibel mehr gehabt hätte, ist das in der Praxis durchaus möglich und nicht ausgeschlossen – doch etwas Qualität sollte ja auch immer mit dabei sein.
Die Werte des Edge 60 fusion erscheinen auf den ersten Blick verhältnismäßig durchschnittlich bzw. schlecht im Vergleich zu anderen Werten in der Tabelle. Im Großen und Ganzen lässt sich abschließend sagen, dass das Gerät zwar nicht zu den Lautesten gehört, in der Praxis sollte die vorhandene Leistung sowohl qualitativ als auch quantitativ für den Großteil der Nutzer befriedigend sein. Klar – mehr geht immer, doch auch hier sollte immer die Positionierung und der Preispunkt des Smartphones im Hinterkopf behalten werden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Ähnlich den meisten aktuellen Modellen aus dem Hause Motorola bietet auch das Edge 60 fusion beim Punkt „Kommunikation“ sehr viel Features für den aufgerufenen Preis. Neben der 5G-Funktionalität des Chips (sollte eigentlich heut zu Tage selbstverständlich sein) kommt das Gerät mit dem Bluetooth Standard 5.4 A2DP LE daher, NFC wird unterstützt und auch WiFi ist im Standard a/b/g/n/ac/6 Dual-Band mit an Bord.
- 2G: GSM
- 3G: WCDMA
- 4G LTE: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 7 / 8 / 12 / 13 / 17 / 18 / 19 / 20 / 26 / 28 / 32 / 34 / 38 / 39 / 40 / 41 / 42 / 43 / 48 / 66 / 71
- 5G : NR n1 / 2 / 3 / 5 / 7 / 8 / 20 / 26 / 28 / 38 / 40 / 41 / 66 / 75 / 77 / 78
Das Edge 60 fusion unterstützt Dual-SIM, beschränkt diese aber auf einen physischen Nano-SIM Slot und eine weitere e-SIM. Zwei Nano-SIM Karten sind hier nicht vorgesehen, dafür kann der Nutzer den internen 256 GB großen Speicher mittels einer Micro SD Speicherkarte eigenständig nach Belieben erweitern – heut zu Tage auch nicht mehr selbstverständlich. Eine 3,5 mm Klinkenbuchse (wenn wir gerade sowieso bei „retro“ sind) sucht man allerdings vergeblich – in diesen Genuss werden wir bei Motorola vermutlich, mit Ausnahme weniger einzelner Modelle, nicht mehr kommen. Wer sein Smartphone häufiger mal per USB an den Rechner hängt sei darauf hingewiesen, dass das Gerät hier lediglich einen USB 2.0 Port spendiert bekommen hat – auf ultra-schnelle Datenübertragungsraten oder gar erweiterte USB-Funktionen muss man also verzichten. Dies sollte sich aber bei einer 329,- EUR UVP noch verschmerzen lassen.
Bei den Ortungsdiensten bringt das Edge 60 fusion grundsätzlich alle Standards mit, welche man in der heutigen Zeit erwarten würde bzw. benötigt: Neben dem regulären A-GPS kommt GLONASS, Galileo und SUPL / LTEPP zum Einsatz. In der Praxis zeigte des Edge 60 fusion eine absolut hervorragende und vorbildliche Leistung hinsichtlich der Genauigkeit beim GPS-Verlauf. Es kam – wenn überhaupt – hin und wieder einmal zu leichten Abweichungen der aufgezeichneten Strecke; das sollte aber in der Praxis nahezu keine Relevanz haben. Zwar gibt es Geräte am Markt, die praktisch eine höhere Anzahl an zur Verfügung stehenden Satelliten finden – dass das aber nicht zwingend eine Auswirkung auf das Endergebnis haben muss, sieht man recht deutlich am Edge 60 fusion: Die Anzahl der gefundenen / verfügbaren Satelliten positioniert sich in etwa im oberen Mittelfeld – dennoch reicht das für eine erstklassige Leistung im Alltag aus. Klasse, Motorola!
Sicherheit:
In Sachen „Sicherheit“ verfügt das Edge 60 fusion über einen optischen In-Display Fingerabdruckscanner, welcher gefühlt etwas sehr weit unten im Display integriert ist. Neue Fingerabdrücke lassen sich in einem 20-stufigen Prozess einlesen und wurden bei mir in der Praxis mit nahezu 100%iger Erkennungsrate problemlos akzeptiert. Motorola lässt maximal fünf unterschiedliche Fingerabdrücke anlegen bzw. speichern – in der Praxis ausreichend, wenngleich man ein Wettbewerber hier eine höhere Anzahl anbietet. Etwas schade ist wirklich, dass mir persönlich eine höhere Positionierung des Scanners einen deutlichen Mehrwert in Sachen Handling und Haptik gebracht hätte: So muss ich hin und wieder dann doch nochmal umgreifen, nachdem ich das Smartphone bspw. vom Tisch aufgenommen habe – und die Tatsache, dass der Sensor sehr weit unten angebracht ist, sorgt in Kombination mit großen Händen nicht gerade für ein sicheres Handling. Dies ist aber – wie bei Vielem – individuell und daher muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, ob er damit zurechtkommt oder eher nicht. Entsperrt werden kann das Gerät selbstverständlich auch mittels 2D-Gesichtserkennung über die Frontkamera (die bei ausreichend Licht ebenfalls sehr flott und zuverlässig funktioniert) oder über die Klassiker wie Passwort, PIN oder Muster.
Auch hinsichtlich der Sicherheits-Funktionen lässt das Edge 60 fusion also keine Dinge vermissen, die man nicht auch in dieser Preisklasse vermuten würde.
Extras:
Benachrichtigungen:
Bei den Benachrichtigungen hat mich Motorola wohl am meisten beim E60f enttäuscht. Warum? Ganz einfach: Das Gerät hätte hardwareseitig absolut alles, um ein 100% vollwertiges Always-on-Display realisieren zu können. Und was macht Motorola? Man beschneidet das Gerät softwareseitig soweit, dass man kein AoD mehr hat, sondern jetzt eine halbgare "Standby-Display"-Lösung präsentiert bekommt. Versteht mich nicht falsch - besser als nix, aber solch eine Praxis ist doch Murks. Für den Nutzer "draußen" ist nicht ohne Weiteres erkennbar, welche der Motorola-Geräte nun ein AoD besitzen, welche "nur" mit einem Standby-Display daherkommen und welches Modell womöglich komplett leer ausgeht. Wenn die Hardware dafür nicht da ist - okay, kein Thema. Aber Software-Beschneidungen waren mir schon immer bei jedem Hersteller ein Dorn im Auge und genauso ist es auch hier.
Das Standby-Display funktioniert im Grunde genommen wie ein AoD - mit der Einschränkung, dass es eben NICHT dauerhaft angezeigt werden kann. Stattdessen erscheint der AoD-like Bildschirm immer dann, wenn man das Gerät entweder in die Hand nimmt oder das Gerät eine Bewegung / Erschütterung etc. registriert. Man kann den Bildschirm also provozieren - trotzdem wäre mir eine dauerhafte Lösung ohne Germurkse natürlich deutlich lieber.
Neben diesem "Standby-Display" kann das Gerät natürlich - Android-like - die üblichen Benachrichtigungen wie leuchtendes Blitzlicht oder Aufleuchten des Displays realisieren. Beides funktioniert aber immer nur im Moment der eingehenden Benachrichtung - eine Erinnerung oder gar ein dauerhaftes Leuchten ist nicht vorgesehen. Schade Motorola, Chance vertan!
Taschenlampe:
Taschenlampe ist beim Edge 60 fusion selbstverständlich vorhanden, diese kann wahlweise über das Dropdown-Menü und die entsprechende Kachel aktiviert werden oder aber der Nutzer nutzt die von Motorola bekannte "Hack-Geste" um die Funzel ohne zusätzliche Klicks oder Berührungen mit einer Handbewegung zu aktivieren und später zu deaktivieren. Klappt in der Praxis ganz hervorragend und einmal gewohnt, startet man die Kamera eigentlich kaum mehr anders. Etwas schade: Leider lässt sich die Leuchtintensität nicht beeinflussen, der Nutzer kann also nur "An" oder "Aus" wählen.
Radio:
Fehlanzeige.
Fazit:
Das Motorola Edge 60 fusion hat es mich relativ schwer gemacht, ein eindeutiges bzw. zutreffendes Fazit zu finden. Wieso? Nun, das liegt vor allem auch an der sich teilweise kannibalisierenden Produkt-Politik bei Motorola selbst. Das Edge 60 fusion ist ein grundsolides Gerät, welches durch seine optische Anmutung mit Edge-Display in Kombination mit der gewählten Materialzusammensetzung und der Verarbeitung durchaus auch in der Oberklasse hätte positioniert werden können. Die technischen Daten hingegen sprechen eine eindeutige Mittelklasse-Sprache, genau wie der Preis. Das Problem: Innerhalb des eigenen Konzerns hat man mit dem Edge 50 Neo einen solchen No-Brainer in Bezug auf den „Kaufreflex“, dass es da ein 60er Basis-Gerät (welches das fusion natürlich ist) eben absolut schwer hat. Das E50N ist mit doppeltem Speicher und besserer Hardware günstiger zu bekommen (um die 260,- EUR), als das Edge 60 fusion zum Zeitpunkt „Ende Juni 2025“ zu haben ist (um die 290,- EUR). Klar, beide Geräte unterscheiden sich marginal, so bietet das E60f bspw. einen erweiterbaren Speicher, welchen man beim E50N vergeblich sucht. Dagegen führt dieses Gerät aber ein besseres Kamera-Setup ins Spielfeld, welches vom E60f mit einem größeren Akku gekontert wird – und so weiter.
Das E60f ist zweifelsohne ein solides Gerät, welches mit seiner Ausstattung überzeugt und das den gegenwärtigen Marktpreis auch wert ist. Die beiden Kameras sind gut aufeinander abgestimmt und sorgen im Alltag für ein praxistaugliches Setup, mit dem die meisten Käufer sehr gut zurechtkommen sollten. Den dritten Tiefensensor in Kamera-Optik hätte es für mich nicht zwingend gebraucht. Das Display überzeugt im Alltag mit einer sehr hohen Helligkeit, sodass auch eine direkt auf das Display einwirkende Sonneneinstrahlung kein Problem darstellt. Die beiden Stereo-Lautsprecher liefern ein sauberes und klares Klangbild ab, gehören aber nicht zu den Lautesten am Markt (wenngleich die Lautstärke auf einem guten, hohen Niveau liegt). Seine Stärken spielt das E60f also mehr bei den alltäglichen Dingen aus, anstatt bspw. bei der Kamera ein Ausrufezeichen zu setzen. „Gutes Gesamtpaket“ bzw. „guter Allrounder“ dürften die treffende Bezeichnung für das Motorola Edge 60 fusion sein.
Es gibt einige wenige Dinge, an denen Motorola im Laufe des E60f Lebenszyklus – und bei künftigen Modellen – Hand anlegen sollte: Man würde sich im Unternehmen einen großen Gefallen tun, wenn man endlich die Modellpolitik mal klar und deutlich nach Außen kommuniziert: Welche Reihe bzw. Serie ist für welchen Markt / Zielgruppe gedacht. Dazu kommt, dass eine potente Hardware teilweise durch unverständliche Software-Beschränkungen in ihre Schranken gewiesen wird – oder aus welchem anderen nachvollziehbaren Grund wurde das E60f um ein AoD betrogen? Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den entscheidenden Unterschied machen – aber sie machen eben einen Unterschied.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:[/ANCHOR]
Positiv:
- Formfaktor: Das Gerät kommt verhältnismäßig leicht und kompakt daher und schmiegt sich – dank des Formfaktors und der „Soft Touch“-Oberfläche auf der Rückseite – angenehm in die Hand des Benutzers. Man hält das Gerät sehr gerne in der Hand – ein größeres Lob dürfte es doch für Smartphone-Produzenten nicht geben, oder?
- Display: Das Edge 60 fusion dürfte über eines der besten Displays der Mittelklasse verfügen: Absolut leuchtstark, sehr individuell konfigurierbar, pOLED-Technologie – hier bleibt eigentlich kaum ein Wunsch unerfüllt. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung bleiben die Displayinhalte klar und deutlich erkenn- und ablesbar. Und durch die Edge-Formgebung wirkt das Teil auch absolut edel, so ehrlich muss man sein.
- Gutes / ausgewogenes Klangbild der verbauten Stereo-Lautsprecher. Das Edge 60 fusion gehört zwar nicht zu den lautesten Vertretern am Markt – doch die Mischung aus qualitativem Klang und quantitativer Lautstärke passt.
- Schneller / zuverlässiger In-Display Fingerabdruckscanner
- Bewährtes Kamera-Setup in praxistauglicher Ausstattung: Die Hauptkamera mit OIS und zuverlässigem und schnellem Autofokus überzeugt nicht nur bei ausreichend guter Helligkeit, auch im Nahbereich bei wenig Licht gelingen mit der starken LED oder mit dem Night Vision-Modus meist noch gute Bilder (keine Wunder erwarten!). Die Ultraweitwinkelkamera kann – dank Autofokus – auch als Makrokamera im Nahbereich genutzt werden. Den dritten Tiefensensor im Kamera-Look hätte es meiner Meinung nach jetzt nicht unbedingt gebraucht – wirkt etwas protzig.
- Hervorragende Telefonie-Eigenschaften: Gesprächspartner werden auch bei mittelmäßigem Empfang (laut Anzeige) glasklar und realitätsgetreu wiedergegeben, auch die Übermittlung der eigenen Stimme an den Gegenüber funktioniert genauso zuverlässig.
- Sehr genaues / zuverlässiges GPS
- Quad-Edge Design des Displays: Gefühlt wünscht sich die Mehrheit der Nutzer mittlerweile wieder flache Bildschirme. Die Edges sehen in der Praxis zwar unglaublich gut / auffällig aus und wirklich faktische Nachteile hatten diese bei mir im Alltag jetzt nicht – aber Fakt ist eben auch, dass man sich unter Umständen mit einer Kombination aus Displayschutz und Hülle schwerer tut als mit einem flachen Bildschirm. Des Weiteren bleibt ein Gefühl des „Handlings mit rohen Eiern“ – einfach, weil die Silhouette des Geräts filigraner und anfälliger wirkt. Dieser Punkt ist aber absolut Geschmackssache und daher bei mir auch als „Neutral“ zu sehen.
- Motorola verspricht Sicherheitspatches im Intervall von zwei Monaten. Direkt nach der Einrichtung wurde das Level von Februar 2025 auf März 2025 gehoben. Zum Zeitpunkt des „Redaktionsschlusses“ Ende Juni gab es keine weitere Aktualisierung – Motorola reizt die zur Verfügung stehenden Zeiträume also gnadenlos aus; das haben wir in der Vergangenheit schon deutlich besser gesehen.
- In Sachen „Einheitlichkeit“ scheint man sich bei Motorola noch immer sehr schwer zu tun. Stichwort: Always-on-Display. Das E50N verfügte noch über eines, das Edge 60 fusion hat – trotz vorhandener technischer Ausstattung – nur ein rudimentäres Standby-Display. Warum, Motorola?
- Bei der Ersteinrichtung werden haufenweise Bloatware-Apps auf das Gerät gebeamt – obwohl ich deren Installation eigentlich verneint hatte. Zwar lassen sich alle Apps im Nachgang wieder deinstallieren – doch alleine die Tatsache, dass Motorola so agiert trübt den sonst positiven Eindruck im Hinblick auf die Software leider etwas…
- Noch immer scheint die Motorola-eigene Kamera-App ihre Problemchen mit dem MediaTek Dimensity 7300 zu haben: Beim schnellen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Kamera-Modi oder direkt nach dem Speichern eines Bildes genehmigt sich das Gerät durchaus auch mal Wartezeiten im Bereich von 3-4 Sekunden. Das hört sich in der Praxis nicht viel an – wenn man aber weiß, dass es eigentlich nicht am Prozessor und der sonstigen Hardware liegen kann (weil andere Hersteller solche Probleme nicht haben) und dazu vielleicht noch das zu fotografierende Motiv sich schnell bewegt – dann hat man mit dem Edge 60 fusion unter Umständen schlechte Karten. Auch wenn die eigentliche Kamera-Leistung problemlos zu besseren Ergebnissen in der Lage gewesen wäre – wenn mein Motiv aufgrund der „Gedenkzeit“ mittlerweile weg ist, bringt mir das alles nix.
Mediensammlung:
Bilder, mit dem Motorola Edge 60 fusion geschossen:
Beispielbilder findet Ihr im separaten Kamera-Thema zum Edge 60 fusion - Klick!
Videos, mit dem Motorola Edge 60 fusion gedreht:
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