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Motorola RAZR 60 Ultra: Der Erfinder des Flip-Phones im Jahr 2025 – schrumpft der Vorsprung zur Konkurrenz? Oder stellt man sich gar selbst ein Bein?
Kommentar des Testers:
"Mit dem Motorola RAZR 60 Ultra tritt man an, um ein großes Erbe fortzuführen. Kaum eine Bauform dürfte ikonischer und praktischer sein, als es bei den Flip-Smartphones der Fall ist. Es gibt also durchaus etwas zu verlieren. Die rein hardwarespezifischen Daten lassen aber hoffen, dass man beim 2025er Flip-Flaggschiff kein Risiko eingehen möchte und eine solide Fortsetzung der Reihe anstrebt. Im Gegensatz zum letztjährigen Modell wirft man allerdings ein paar Entscheidungen über den Haufen und stattet das 60er Ultra mit einem kompromisslosen Elite-Prozessor aus und wechselt das Kamera-Setup wieder weg von dem Tele-Objektiv hin zur UWW-Kamera mit Autofokus und Makro-Funktion. Höhere Displayhelligkeiten sollen auf dem Datenblatt für eine noch bessere Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung sorgen – hört sich alles ganz gut an, oder?
Doch wie immer gilt: Wo viel Licht ist, ist zwangsweise irgendwo auch Schatten. Ein Elite-Prozessor fordert meist Tribut bei der Akkulaufzeit und den Temperaturen. Ein fehlendes Ladegerät sorgt dafür, dass der Nutzer nicht pauschal in den Genuss der maximal möglichen Ladeleistung kommt. Aber reicht all das aus, um das Fazit des RAZR 60 Ultra weiterhin im positiven Bereich zu behalten, oder übernimmt sich Motorola hier möglicherweise mit zu vielen – mehr oder weniger – „kleinen“ Änderungen?
Fakt ist: Für eine UVP von 1.299,99 EUR muss das Gerät abliefern, vor allem wenn man bedenkt, welche Rabatte bzw. Aktionen andere Marktbegleiter teilweise bereits zum Release oder auch im Laufe des Produktlebenszyklus bieten. War ich beim RAZR 50 Ultra noch fast kompromisslos begeistert vom Gerät, betrachte ich das RAZR 60 Ultra vorab durchaus etwas zwiegespalten. Mehr dazu im ausführlichen Test."
Einleitung:
Das RAZR 60 Ultra stellt das diesjährige Flaggschiff von Motorola im Bereich der Flip-Phones dar. Mit dieser Geräteart performt Motorola eigentlich bereits sehr mehreren Generationen mittlerweile sehr gut in der Praxis, was sich – neben einer guten Verarbeitung / Haptik der Geräte auch und vor allem bei der alltäglichen Nutzung und der praktischen Features softwareseitig beim Nutzer bemerkbar macht. Ein Zugpferd ist hier beispielsweise die nahtlos ins System integrierte Nutzung des Außendisplays für nahezu alle Apps – aber auch Gimmicks wie der „Camcorder“-Modus bei der Kamera sind durchaus beliebt bei den Anwendern.
Wer so viel Positives mit seinen Geräten am Markt schafft, setzt sich natürlich auch unter Druck, was etwaige Nachfolger angeht, denn: Was will man bitte noch groß ändern? Offenbar hat man sich bei Motorola genau diese Frage in diesem und im vergangenen Jahr gestellt, denn wir bekommen auch dieses Jahr wieder einen Wechsel bei elementaren Hardware-Bestandteilen des Smartphones: Beim Prozessor wird auf die absolute Spitzenklasse upgegradet und im Bereich der Kamera wechselt man wieder zur Hauptkamera plus UWW anstelle eines Tele-Objektives. Ob – und inwiefern – sich diese Änderungen auf die tatsächliche Nutzung auswirken, das dürft Ihr gerne anhand des nun folgenden Reviews selbst beurteilen. Neben praktischen Erfahrungen mit dem Gerät aus meinem Alltag, werden wir auch auf die Software des 60 Ultra wieder ein besonderes Auge werfen; denn scheinbar lässt Motorola aktuell in den Vorbereitungen für Android 16 die Pflege einiger Geräte etwas – nennen wir es mal – unter den Tisch fallen. Ob das beim RAZR 60 Ultra auch so ist und was sich eventuell sonst noch so im Bereich der Usability getan hat – das findet Ihr weiter unten.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schmökern im Test und beim Betrachten der Bilder und Videos. Ihr dürft das Thema gerne zum allgemeinen Erfahrungsaustausch oder auch für Fragen zum Gerät / Test nutzen.
Disclaimer: Das Testgerät wurde von Motorola leihweise für den Testbericht zur Verfügung gestellt und wurde nach Fertigstellung des Testberichts wieder an Motorola retourniert. Der Hersteller hat zu keiner Zeit Einfluss auf die Inhalte und / oder das Ergebnis des Testberichts genommen, ich war und bin in meiner Meinung vollkommen unbeeinflusst und frei.
Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Motorola RAZR 60 Ultra:
- Abmessungen geöffnet: 171,48 x 73,99 x 7,19 mm bei 199 Gramm
- Abmessungen geschlossen: 88,12 x 73,99 x 15,69 mm
- Verfügbare Farben: PANTONE Cabaret (Pink – Satin-Optik) / PANTONE Scarab (Dunkelgrün – Alcantara Finish) / PANTONE Mountain Trail (Holzmaserung) / PANTONE Rio Red (Dunkelrot - Kunstleder)
- Android 15 Betriebssystem ab Werk
- Software-Support: Bis zu drei Major-Android Updates, Security-Updates bis Februar 2029 im Intervall von zwei Monaten
- Staub- und Wasserschutz gemäß IP48 Zertifizierung
- Hauptdisplay / Innendisplay: 7,0“ Super-HD Display (2.992 x 1.224 Pixel – 464 ppi) im 22:9 Format mit LTPO-AMOLED Technologie und Bildwiederholrate bis zu 165 Hz, Spitzenhelligkeit bis zu 4.500 Nits
- Zweitdisplay / Außendisplay: 4,0“ pOLED-Display mit einer Auflösung von 1.272 x 1.080 Pixel (417 ppi) und einer Bildwiederholrate bis zu 165 Hz, Spitzenhelligkeit bis zu 3.000 Nits
- Gorilla Glass Caramic Displayschutz (Außen)
- 512 GB interner UFS 4.0 Speicher, nicht erweiterbar
- 16 GB LPDDR5X RAM Arbeitsspeicher
- Qualcomm Snapdragon 8 Elite Octa-Core Prozessor (3nm) mit zwei Haupt- und 6 Performance-Kernen bis zu 4,32 GHz Taktfrequenz, Qualcomm Adreno GPU und Qualcomm Hexagon NPU
- Seitlicher Fingerabdruckscanner, 2D Face Unlock
- IR-Näherungssensor, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor, Beschleunigungsmesser, Gyroskop, E-Kompass, Hall-Sensor, Barometer
- 4.700 mAh Akku, fest verbaut
- 68W TurboPower Schnellladetechnologie, bis zu 30W kabelloses Aufladen, 5W Reverse-Charging
- 50 Megapixel Hauptkamera mit f/1.8er Blende, OIS und All-Pixel-Sofortfokus, 12,6 MPX Quad-Pixel Pixel-Binning Technologie
- LED-Leuchte
- 8K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS
- 50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit f/2.0er Blende, 12,6 MPX Quad-Pixel Pixel-Binning Technologie und PDAF
- 50 Megapixel Frontkamera mit f/2.0er Blende und 4K Videoaufnahmefunktionalität bis zu 60 FPS, 12,6 MPX Quad-Pixel Pixel-Binning Technologie
- 3 Mikrofone
- Dolby Atmos Stereo-Lautsprecher Setup mit Qualcomm Snapdragon Sound
- GPS / Glonass / Galileo / QZSS / Beidou
- NFC
- Dual-Sim Funktionalität (1x Nano-SIM + 1x e-SIM)
- WiFi 802.11 a/b/g/n/ac/ax/be 2,4 / 5 / 6 GHz, WiFi 6E / WiFi 7 Support, WLAN Hotspot
- USB Typ-C 2.0 Buchse
Lieferumfang:
Der Lieferumfang des RAZR 60 Ultra gestaltet sich – vor allem mit Blick auf das gegenwärtige Marktumfeld – durchaus wohlwollend dem Nutzer gegenüber – allerdings mit einem kleinen Rücksetzer im Vergleich zum letztjährigen Ultra-Modell: Steckdosen-Adapter wird nämlich keiner mehr mitgeliefert. Dafür bekommt man immerhin noch ein – einigermaßen – stylisches Schutzcover. Wenigstens etwas…
- 1x Smartphone „Motorola RAZR 60 Ultra“ mit integriertem 4.700 mAh Akku
- USB C Kabel
- Quick-Start Guide
- SIM-Toolkit
- Schutz-Cover samt Befestigungsmöglichkeit
- Originalverpackung mit Motorola-Duftnote
Zunächst mal sei erwähnt: Ja, auch das RAZR 60 Ultra durftet wieder. Genau wie bei der Edge-Serie kommt die Verpackung des Flip-Phones mit der Motorola-eigenen Duftnote daher, die bei einem neuen Gerät tatsächlich auch recht intensiv riecht. Der Duft verflüchtigt sich aber recht zügig, sodass man diesen im Nachgang nur noch wahrnimmt, wenn man die Nase wirklich in unmittelbarer Nähe zur Verpackung hat. Das Smartphone selbst nimmt den Geruch quasi gar nicht an – bereits nach knapp einem Tag Nutzung ist davon absolut nichts mehr wahrnehmbar.
Kommen wir noch schnell mit ein paar Worten zum mitgelieferten Schutzcover: Dieses kommt – passend zur Gerätefarbe – und wird von Motorola als „Protective Cover“ beworben. Unter normalen Umständen würde ich nun sagen: „Setzen, 6 – Thema verfehlt!“ Denn wirklich viel „Protection“ bringt das Case nicht mit – was allerdings klar an der Bauart des Smartphones liegt. Einerseits möchte man sein Flip-Phone möglichst gut schützen, andererseits muss sowohl das Smartphone als auch das Case natürlich flexibel bleiben, da ein reibungsloses Auf- und Zuklappen sonst nicht mehr möglich ist. Dieser Spagat gelingt Motorola dann auch recht gut, wobei mir persönlich das Case wohl immer noch einen Hauch zu filigran und zu wenig „protective“ ist. Der Rahmen des Smartphones (sowie die Rückseite, also der Teil ohne Display) wird vom Case eingefasst – das komplette Außendisplay wird, selbstverständlich logischerweise, ausgespart. Somit schützt quasi die Erhebung des Case-Rahmens das Außendisplay und auch das gelingt in der Praxis sehr gut und sieht noch dazu optisch gar nicht mal verkehrt aus (der Rahmen des Cases hat eine leichte Wölbung, wodurch sich das Gerät samt Case bei der Bedienung angenehm in die Hand schmiegt und auch beim Bedienen des Displays nix stört oder drückt). Wer sein RAZR 60 Ultra nicht völlig ungeschützt lassen möchte, ist mit dem Protective Cover zunächst mal gut bedient – man sollte sich aber schnell festlegen, ob man es dabei belässt (und damit einen guten Spagat zwischen Schutz und Style eingeht) oder man selbst „aufrüstet“. Für eine All-in-One-Lösung ist die gebotene Variante absolut in Ordnung – immerhin bekommen wir noch was mitgeliefert…

Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Wir beginnen an dieser Stelle wieder mit einer kurzen Beschreibung des Motorola RAZR 60 Ultra und starten mit der Ansicht des geschlossenen Geräts (also quasi der Rückseite). In alter Motorola-Manier fällt hier natürlich sofort wieder das Außendisplay auf, welches die gesamte Außenseite des Geräts einnimmt und auch die beiden Hauptkameras samt LED-Leuchte wieder mit einbezieht. Das sieht einerseits wieder sehr modern und stylisch aus und nutzt natürlich auch den zur Verfügung stehenden Platz optimal. Neben der LED-Leuchte befindet sich außerdem einer der beiden im Gerät verbauten Näherungs- und Umgebungslichtsensoren der für die Regelung des Außendisplays zuständig ist. Im unteren Teil der Rückseite befindet sich genau unter dem Motorola-Logo der NFC-Touchpoint, um das Logo herum ist die Spule für die drahtlose Ladung des Akkus verbaut.
Wenn wir das Gerät nun öffnen, finden wir – neben dem riesigen Hauptdisplay – oben mittig die Selfie-Kamera im Punch-Hole Stil platziert, darüber die Hörmuschel bzw. der zweite Lautsprecher zur Medienwiedergabe. Im linken Eck des Displays befindet sich der zweite Umgebungslichtsensor – quasi unsichtbar für den Nutzer, selbst bei genauer Betrachtung.
Machen wir weiter mit dem Rahmen des RAZR 60 Ultra und fahren – zwecks Orientierung – fort beim geöffneten Gerät: Rechts befinden sich im oberen Drittel die Lautstärketasten, welch wieder als Wippe ausgeführt sind. Direkt darunter platziert Motorola erneut die Power-Taste, welche ebenfalls wieder den Fingerabdrucksensor beinhaltet. Auf der Unterseite des Smartphones findet sich mittig die USB-C Buchse, rechts davon ein Mikrofon sowie der SIM-Kartenslot. Links der Buchse sitzt der Hauptlautsprecher für die Medienwiedergabe. Ganz links befindet sich außerdem wieder eines der berühmten Lüftungslöcher, welche bei der Nutzung von Cases unbedingt freigehalten werden sollten, um die Funktion des Geräts nicht nachteilig zu beeinflussen. Links am Rahmen ist im oberen Drittel ein weiteres Mikrofon platziert, leicht unterhalb (in etwa auf Höhe des Power-Buttons der rechten Seite) sitzt Motorolas spezielle KI-Taste. Oben am Gerät platziert der Hersteller noch eine weitere Lüftungsöffnung sowie das insgesamt dritte Mikrofon des RAZR 60 Ultra.
Rund um das Gerät befinden sich im Rahmen übrigens noch zwölf Kunststoff-Unterbrechungen, gerne auch „Antennenstreifen“ genannt. Diese stellen sicher, dass das Gerät – trotz bzw. gerade wegen dem Metallrahmen – noch eine ausreichende Sende- und Empfangsleistung bieten kann. Die Streifen fallen zwar auf, Motorola hat sich aber Mühe gegeben, diese trotzdem möglichst unauffällig an den Rahmen anzugleichen. Letztlich ist es auch ein Stück weit ein Designelement – und eben auch tatsächlich notwendig.
Damit hätten wir den kleinen „Rundgang“ ums Gerät abgeschlossen und machen weiter bei den speziellen Schutzeigenschaften, die Motorola dem Gerät spendiert hat: Im Gegensatz zu seinem Vorgänger besitzt das RAZR 60 Ultra eine IP-Zertifizierung nach dem Standard „IP48“ (das RAZR 50 Ultra hatte noch IPX8). Neben der bisher schon bestehenden „Wasserfestigkeit“ kommt nun also noch ein Staubschutz hinzu, wobei es sich hier ausdrücklich nur um einen „Schutz“ und keine vollständige „Staubdichtigkeit“ handelt.
Konkret bedeutet die Zertifizierung, dass das Gerät gegen das Eindringen von Wasser bei Untertauchen geschützt ist – bis zu 30 Minuten in bis zu 1,5m tiefem stillen Süßwasser. Motorola weist dennoch explizit darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser nicht dauerhaft gewährleistet werden kann und dass man die IP-Zertifizierung keinesfalls als Freifahrtschein für bspw. eine Nutzung des Smartphones unter Wasser verstehen sollte. Man sollte die IP-Einstufung also tatsächlich nur als "Notfall-Backup" verstehen, falls einem tatsächlich mal ein Missgeschick passiert.
Neu hinzu kommt nun die Ziffer „4“ bei der Zertifizierung, womit man dem Gerät einen „Schutz vor dem Eindringen von festen Objekten, die größer als 1 mm sind“ bescheinigt. Diese Weiterentwicklung beim Schutz ist grundsätzlich natürlich begrüßenswert, wenngleich man sich von der gesteigerten Schutzklasse hier jetzt keine Wunder erwarten sollte.
Übrigens spielt das Thema "Staub" bzw. Schmutz / Dreck im Allgemeinen sowieso noch ein größeres Thema; denn so ein klappbares Display hatte und hat schon immer seine Eigenheiten. Eine besondere Pflege bzw. Achtsamkeit ist hier unverzichtbar – das machen auch diverse Hinweise in der Verpackung bzw. der Software des Geräts (nach der Ersteinrichtung bzw. innerhalb der moto-eigenen Apps) deutlich. Motorola weist explizit darauf hin, dass das Gerät nicht in Umgebungen mit hoher Staubwahrscheinlichkeit genutzt werden sollte bzw. dann eben eine noch intensivere Pflege benötigt als ohnehin schon. Staub kann sich sowohl auf das knickbare Display als auch auf die Scharniere des Klappmechanismus negativ auswirken und deren Funktion / Langlebigkeit beeinträchtigen!
Die durch das bessere / höhere IP-Rating vorherrschende Vermutung einer mindestens guten oder gar hervorragenden Verarbeitung und Wertigkeit des RAZR 60 Ultra konnte ich während meines Tests recht zügig bestätigen. Bereits bei der ersten Entnahme aus dem Karton machte das Gerät haptisch und optisch einen sehr guten und wertigen Eindruck. Das Farbenspiel aus den Glas-, Metall- und Holzelementen meines RAZR 60 Ultra vermittelt nicht nur eine sehr edle und hochwertige Optik – das Gerät fühlt sich glücklicherweise auch genauso an. Gut – bei einer UVP im vierstelligen Preisbereich muss es das auch und bei der bisherigen Leistung der Vorgängergeräte hätte mich alles Andere auch gewundert. Beim Klappmechanismus scheint sich in der wahrnehmbaren Praxis nicht allzu viel getan zu haben, dieser kommt gewohnt „stramm“ und präzise daher. Sicherlich hat Motorola hier im Detail wieder Optimierungen vorgenommen – sei es am Mechanismus selbst oder an einzelnen Materialbestandteilen. Für mich zählt in der Praxis die Performance der Scharniere und die ist auf einem absoluten Oberklasseniveau. Mit etwas Übung bekommt man es hin, das Gerät einhändig zu öffnen; ein einhändiges Schließen dürfte für die meisten Nutzer überhaupt kein Problem sein. Sehr angenehm ist die Tatsache, dass sich der Öffnungswinkel des RAZR 60 Ultra quasi vollständig flexibel vom Nutzer anpassen lässt: Egal ob man das Gerät also bspw. im Kameramodus in „Camcorder-Manier“ hält oder es bspw. in „Zeltform“ auf dem Tisch stehen hat: Der Öffnungswinkel wird stabil gehalten und man muss sich keine unnötigen Gedanken machen, ob das Gerät nun im nächsten Moment vielleicht „zuschnappen“ könnte.
Ebenso ins positive Gesamtbild fügen sich die Bedienelemente des Geräts ein, welche konkret aus einer Lautstärkewippe (streng genommen sind es zwei separate Tasten), einem Power-Button mit integriertem Fingerabdruckscanner und einer KI-Taste bestehen. Der Power-Button ist – aufgrund seiner Funktionalität als Fingerabdruckscanner – etwas flacher und breiter gehalten; die anderen Tasten sind sehr schmal und dafür in der Bauhöhe etwas erhabener. Hierdurch stellt Motorola zudem sicher, dass der Nutzer die Tasten auch blind problemlos bedienen und erfühlen kann. Der Druckpunkt ist bei allen genannten Tasten präzise und gut ausgeprägt.
Displays:
Genau wie schon beim RAZR 50 Ultra sind die Displays auch beim RAZR 60 Ultra zweifelsohne wieder DAS Design- und Komfort-Element schlechthin. Wir starten an dieser Stelle wieder mit dem Hauptbildschirm, welcher mit einer Größe von 7,0“ und einer Auflösung von 2.992 x 1.224 Pixel (Pixeldichte: 464 ppi) wirklich beachtliche Ausmaße im 22:9 Format annimmt. Als Technologie verwendet Motorola hier LTPO AMOLED mit 10-Bit und einer maximalen Bildwiederholrate von 165 Hz, welche in der Praxis aber nur in dafür vorgesehenen Anwendungen (bspw. beim Gaming) in Anspruch genommen werden. Die Bildwiederholrate kann selbstverständlich intelligent vom Smartphone geregelt werden, sodass der Nutzer in der Praxis nahezu keine Beeinträchtigung wahrnehmen dürfte und darüber hinaus von den energiesparenderen Eigenschaften profitieren dürfte. Die Spitzenhelligkeit des Displays gibt Motorola mit einem Wert von 4500 Nits an – wenn das Gerät diesen in der Praxis auch nur annähernd erreicht, mache ich mir hier im Hinblick auf die Ablesbarkeit des Bildschirms überhaupt keine Sorgen; das hat schon beim Vorgänger einwandfrei funktioniert. Wer mit der Standard-Konfiguration des Displays noch nicht 100%ig glücklich ist, hat auch beim RAZR 60 Ultra wieder die Chance, sich die eigenen Einstellungen bspw. mittels der Farbprofile und deren tiefergehenden Einstellungsmöglichkeiten zurecht zu pimpen. Neben den drei vorgegebenen Profilen "Natürlich", "Leuchtend" und "Lebhaft" kann die Farbtemperatur darüber hinaus auch noch mittels den Modi Standard / Warm und Kühl festgelegt werden. Wer hier immer noch nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen ist, kann mit der benutzerdefinierten Einstellungsmöglichkeit nochmal weiteres Feintuning betreiben.
Auch eine weitere Funktion wurde vom Vorgänger übernommen und die dürfte vor allem für die Nutzer interessant sein, die empfindlich auf Display-Flimmern reagieren: Mittels einer aktivierbaren Funktion kann das Flimmern des Displays in dunklen Umgebungen verhindert werden. Motorola weist allerdings darauf hin, dass eine Aktivierung dieser Funktion unter Umständen zu Bildschirmrauschen und Farbverfälschungen führen kann – die Option sollte man also tatsächlich nur nutzen, wenn man auch wirklich empfindlich auf Displayflimmern reagiert (häufig erkennbar durch "müde" Augen und / oder einsetzende Kopfschmerzen).
Doch was leistet das Hauptdisplay in der Praxis? Beachtliches, würde ich sagen. Beim Vorgänger hatte Motorola die Spitzenhelligkeit noch mit 3.000 Nits angegeben – zur Erinnerung: Beim RAZR 60 Ultra beruft man sich auf 4.500 Nits. Die damals beim RAZR 50 Ultra gemessenen Helligkeitswerte bei mir lagen im Modus mit automatischer Helligkeit bei knapp 1.800 LUX und mit manueller, maximaler Helligkeit bei knapp 600 LUX. Beim RAZR 60 Ultra komme ich bei meinen Messungen im Automatikmodus auf knapp 2.220 LUX, im manuellen Modus liefert das Display noch knapp 720 LUX ab. Für den Alltag bedeutet das, dass der Nutzer eigentlich selbst bei direkter Sonneneinstrahlung nahezu nie Probleme damit haben sollte, die Displayinhalte wahrzunehmen. Klar – je nach Blickwinkel kommt vielleicht mal hier oder da eine Spiegelung auf dem Display zum Vorschein – aber dieses Problem lässt sich mit minimaler Korrektur der Ausrichtung des Smartphones beheben.
Noch ein paar Worte zum Scharnier bzw. zur Ausgestaltung der „Knickfalte“ beim RAZR 60 Ultra: Einen wirklichen Fortschritt gegenüber dem RAZR 50 Ultra kann ich hier mit bloßem Auge nicht feststellen, was allerdings nicht zwingend negativ behaftet sein muss. Schon das Vorgängermodell hatte eine recht schwach ausgeprägte Falte in der Mitte des Displays, welche eigentlich nur bei genauem Blick auf die Stelle oder aber beim Drüberfahren mit dem Finger sicht- bzw. spürbar war. Kommt man bspw. während dem Scrollen auf dem Display über die Falte nimmt man diese zwar leicht wahr – wirklich „stören“ im Sinne von „negativ auffallen“ tut sie aber nicht. Ich bin hier der Ansicht, dass man sich diesem Kompromiss hingeben muss, wenn man sich auf den stylischen Formfaktor einlassen möchte. Diesem Umstand sollte man sich vor dem Kauf bewusst sein – dann dürfte hier auch kein böses Erwachen folgen. Ebenfalls positiv eingestellt bin ich hinsichtlich der Haltbarkeit der Knick-Displays. Ja, hin und wieder ließt man online mal von (Total-) Ausfällen beim Display die, je nach Hersteller, mal mehr oder weniger gut auf Kulanz bzw. Garantie abgewickelt werden. Im Großen und Ganzen dürfte aber die Fallzahl der defekten Geräte bzw. Displays in Relation zu den verkauften Einheiten immer noch eher gering sein. Und dass ein knickbares Panel grundsätzlich anfälliger ist als ein formstabiles Panel, sollte auch klar sein. Bedenkt man des Weiteren die Tatsache, dass sich das RAZR 60 Ultra ebenfalls wieder nahezu vollständig in geschlossenem Zustand nutzen lässt, minimiert das natürlich wieder die Faltvorgänge des Displays. Ob eine dauerhafte Nutzung bzw. Lagerung in geknicktem Zustand förderlich ist… vermutlich auch eher weniger. Letztlich muss man sich von diesen Sorgen lösen, wenn man den vollen Nutzen und die vollständige Bedienfreunde am Gerät bekommen möchte. Wichtig ist und bleibt vor allem eines: NIEMALS eigenverantwortlich die Schutzfolie des Innen- bzw. Hauptdisplays entfernen und – trotz IP-Schutzklasse – auf das Smartphone achtgeben. Und sollte es tatsächlich mal zu einem Defekt kommen: Kontakt mit dem Hersteller aufnehmen und nicht versuchen, selbst Hand an zu legen oder irgendwelche Hinterhof-Werkstätten zu beauftragen.
Weiter geht’s mit dem Außendisplay des RAZR 60 Ultra: Auch hier kommt ein LTPO 10-Bit AMOLED-Panel mit einer Größe von 4“ und einer Auflösung von 1.272 x 1.080 Pixel (Pixeldichte: 417 ppi) zum Einsatz. Die Bildwiederholrate kann auch hier bei bis zu 165 Hz liegen, die Spitzenhelligkeit beziffert Motorola mit 3.000 Nits. Hier orientiert sich Motorola zum Großteil am Vorgänger, einzig die Spitzenhelligkeit hat sich von 2.400 Nits kommend erhöht und somit verbessert. Geschützt wird das Außendisplay von Cornings Gorilla Glass Keramik. Ebenfalls unverändert lässt Motorola die optische Erscheinung des Außendisplays: Man zieht es quasi über die gesamte, zur Verfügung stehenden Fläche und schließt damit die beiden Kamera-Objektive, die LED-Leuchte und den sowieso fast unsichtbaren Helligkeitssensor ein, was einfach immer noch unglaublich stylisch und up-to-date aussieht. Bevor wir uns zu den Eigenheiten und Individualisierungsmöglichkeiten des Außendisplays begeben, auch hier noch ein paar Worte zur praktischen Erfahrung mit dem Außendisplay: Diese gestaltet sich im Hinblick auf die Ablesbarkeit bei Sonne genau so positiv, wie es schon beim Hauptdisplay der Fall ist. Auf dem Außendisplay war es mir sogar möglich, im automatischen Helligkeitsmodus eine noch höhere Spitzenhelligkeit zu messen, als es beim Innendisplay der Fall war: 2.280 LUX – Schwierigkeiten beim Ablesen gehören damit auch hier der Vergangenheit an. Wie bereits erwähnt, lässt sich das Smartphone nahezu vollständig im geschlossenen Zustand und damit über das Außendisplay nutzen. Was mir allerdings beim RAZR 60 Ultra tatsächlich erstmals aufgefallen ist (und zwar negativ): Im Außendisplay wird standardmäßig keine Netzstärke / Empfangsanzeige darstellt. Gut – ist nicht zwingend überlebenswichtig, aber zumindest im entsperrten Zustand während der Nutzung könnte man die Option doch anbieten.
Nun zu den Eigenheiten bzw. Individualisierungsmöglichkeiten des Außendisplays. Auch ein Jahr später ist dieser Punkt von enormer Wichtigkeit, unterstreicht er doch die Vorteile und die Nutzbarkeit eines Flip-Phones ganz entscheidend. Auch bei Motorola ist man sich dieser Tatsache bewusst, denn unverändert gibt es auch beim RAZR 60 Ultra wieder einen gesonderten Punkt für dieses Nutzererlebnis. Folgende Individualisierungsmöglichkeiten bietet Motorola dem Nutzer an:
- Sperrbildschirm: Hintergrund, Schriftart, Farbe der Schrift, Unschärfe können festgelegt werden.
- Startbildschirm: Hintergrund, App-Verknüpfungen, Schriftart u. Farbe der Schrift können festgelegt werden.
- Bildschirmfelder: Ermöglicht das Festlegen / Auswählen der zur Verfügung stehenden "Benutzer-Kacheln". Zur Auswahl stehen: App-Übersicht, Google-Aktie, Kalender, Kommunikation, Spiele, Spotify, Stoppuhr, Timer, Wetter und ein Widget-Bereich.
- Anzeige- und Schriftgröße
- Anruf-Einstellungen: Zum Annehmen aufklappen, Aktion beim Zuklappen: Anruf trennen / Gespräch fortführen, Hintergrund bei einem Anruf festlegen (Außendisplay): Kein Hintergrund / Motorola Logo / "Hello Moto"-Schriftzug
- App-Einstellungen: Auswählen, welche Apps auf dem Außendisplay nutzbar sein sollen und wie deren Übertragung vom Innen- auf das Außendisplay stattfindet. Hier gibt es zur Auswahl: Nicht übertragen / manuelle Übertragung (Aufforderung auf dem Display zur Weiternutzung der App) / Automatische Übertragung (App wird nach dem Zuklappen automatisch im Außendisplay geöffnet)
- Standby-Display: Konfiguration eines Always-on-Displays auf dem Außenbildschirm. Details hierzu später im Testbericht unter "Benachrichtigungen"
- Desk-Display: In zwei vordefinierten Positionen "Zelt" und "Ständer" können diverse Informationen auf dem Display dargestellt werden.
- Musik-Player: Auswahl verschiedener Designs für den Musikplayer
Der aufmerksame Leser mag nun festgestellt haben, dass sich im Vergleich zur Vorgänger-Generation der RAZR-Modelle nicht wirklich etwas bei der Bedienung bzw. Nutzung des Außendisplays geändert hat. Das war aber auch nicht zwingend nötig, denn Motorola hatte schon vorher hier den Thron inne und behauptet diese Position auch souverän. Anhand obiger Menüpunkte wird einmal mehr deutlich, welchen Mehrwert der Nutzer aus seinem Flip-Smartphone gewinnen kann – sei es mit den außergewöhnlichen Standpositionen des Geräts (die einerseits „bequem“ und andererseits tatsächlich praktisch / informativ sind) oder aber durch die schier unbegrenzte Nutzbarkeit des Smartphones im zugeklappten Zustand. Dass man sich hier auf dem richtigen Weg befindet, wird nicht nur durch die Kontinuität der Softwarelösungen deutlich – mit 4“ scheint man aktuell auch die perfekte Größe für das Außendisplay gefunden zu haben. Maximale Nutzbarkeit einerseits in Verbindung mit angenehmer und komfortabler Größe auf der anderen Seite. Und einen nicht zu verachtenden Punkt haben wir noch gar nicht angesprochen: Nämlich den, der Energieeffizienz bei der Nutzung des kleineren Außendisplays – doch mehr dazu im Themenbereich „Akku“. Nur in wenigen Fällen wird man tatsächlich die 7“ des Hauptdisplays ausnützen (müssen).
Bedienelemente & Bedienung allgemein:
Die Bedienung des RAZR 60 Ultra läuft – wer hätte es gedacht – zum Großteil über die beiden Displays ab. Doch wie auch andere Hersteller geht Motorola dazu über, teilweise Tasten an den Geräten zu ergänzen oder bspw. auch durchaus interessante Lösungsansätze für bestehende Tasten zu verwenden. Ein Beispiel für eine neu hinzu gekommene Taste ist der „KI“-Button an der linken Gehäuseseite. Dieser hat grundsätzlich zwei Befehlsarten, nämlich „doppelt tippen“ und „gedrückt halten“ – beide Bedienarten lassen sich allerdings nur für KI-Funktionen nutzen – wer das nicht möchte, kann die Funktion der Taste vollständig deaktivieren. Warum man hier dem Nutzer aber nicht die Möglichkeit lässt, die Taste individuell bspw. auch mit App-Shortcuts oder Funktionen zu belegen, erschließt sich mir nicht. Das ist künstliche Verknappung bzw. Beschneidung vom Feinsten und schädigt dem Ruf eines Herstellers meiner Ansicht nach nur, als dass es ihm durch die KI-Funktionen Ruhm und Ehre bringt. Positiv hingegen ist die Tatsache, dass sich zumindest der Home-Button etwas breit gefächerter nutzen lässt. Zwar sind auch hier die Funktionsweisen bzw. Hinterlegungen beschränkt (doppelt tippen: „Kamera“ oder „nichts“, lange drücken: klassisches Home-Button Menü oder digitaler Assistenten-Kram), aber beispielweise kann der Nutzer mittels „Streich“-Geste auf der Taste den Notification-Bereich / Dropdown-Leiste von oben herunterziehen und wieder zurückschieben. So erspart man sich das Umgreifen am Gerät bzw. auf dem Display – durchaus praktisch. Ebenso lässt sich mit dieser Geste zoomen – allerdings nur in Google Maps. Warum man das nicht auch bspw. in der Galerie ermöglicht, erschließt sich mir nicht…
Wenn wir gerade beim Power-Button sind: Die Platzierung ist 1:1 identisch mit dem letztjährigen RAZR 50 Ultra. Damit einhergehend sind die Vor- und Nachteile auch wieder dieselben: Im aufgeklappten Zustand des Geräts befindet sich der Button eigentlich zu weit oben, sodass ein Großteil der Nutzer wohl zwingend immer Nachfassen bzw. Umgreifen muss. Wer das nicht möchte, muss alternativ ggf. die Gesichtsentsperrung des Geräts nutzen. Im zugeklappten Zustand sieht das dann aber wieder gänzlich anders aus; denn durch die ursprünglich suboptimale Positionierung des Buttons wird auf einmal ein perfekt platzierter Fingerprinter – mit großen Händen lässt sich das Phone so bequem „umschließen“ und der Button kann ohne Verrenkungen oder Dehnübungen erreicht werden. Die übrige Bedienung hinsichtlich Hard- und Software läuft beim RAZR 60 Ultra völlig unauffällig und problemlos. Alles Andere wäre bei dieser Hardware-Ausstattung aber auch nicht zu argumentieren, immerhin hat das Gerät ordentlich Power unter der Haube. Selbst die von vielen Mittelklassegeräten bekannt langsame Kamera-App macht hier eine gute Figur – kennt man so gar nicht von Motorola. Schade, dass man das mit etwas Optimierung nicht auch in den unteren Geräteklassen hinbekommt…
Wer - hinsichtlich der Software - sein Gerät bzw. die Bedienung seines Geräts etwas mehr vereinfachen oder dem individuellen Alltag anpassen möchte, kann auch beim RAZR 60 Ultra auf diverse Software-Helferlein zurückgreifen, von denen viele standardmäßig in Android verfügbar sind, aber auch teilweise zusätzlich von Motorola implementiert wurden.
Heruntergeladene Apps:
- Family Space
- Moto AI-Assistent
- TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen
- Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
- Anzeigegröße und Text
- Farbe und Bewegung
- Extradunkel
- Vergrößerung
- Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
- Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern oder Frontkamera steuern
- Einstellungen für Zeitvorgaben
- Systemsteuerelemente (Navigationsmodus, Einhandmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
- Vibration u. haptisches Feedback
- Automatische Untertitel
- Untertitel-Einstellungen
- Real Time Text (während Anrufen sichtbar)
- Audiobeschreibung
- Aufleuchten bei Benachrichtigungen
- Hörgeräte
- Audioanpassung
- Bedienungshilfeverknüpfungen
- Text-to-Speech-Ausgabe
Bei vielen der oben genannten Menüpunkte handelt es sich um eine Art "Querverlinkung" ins Menü, denn die Schrift- und Anzeigegröße lässt sich beispielsweise auch außerhalb des Bedienungshilfenmenüs über die Displaykonfiguration auffinden. Im Grunde genommen führt man hier also teilweise bestehende Funktionen / Einstellungsmöglichkeiten mit weiteren in einer übersichtlicheren Listenform zusammen.
Wie bereits erwähnt stattet Motorola aber auch das RAZR 60 Ultra mit einigen weiteren Funktionen aus, die dem Nutzer das Interagieren mit dem Smartphone erleichtern sollen. Diese wären:
Gesten:
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden. Ebenfalls hier vorhanden ist der Einhandmodus, welcher bei Bedarf aktiviert werden kann.
Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.
Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.
Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Hier lässt sich wahlweise die Kamera starten oder aber keine Aktion ausführen. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!
Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?
KI-Taste: Links am Gerät, bietet dieselben zwei Bedienmodi wie der Power-Button, allerdings lassen sich hier tatsächlich ausschließlich KI-Funktionen hinterlegen. Gut – einerseits vielleicht konsequent. Andererseits aber auch etwas arrogant – als Nutzer möchte gerne ich entscheiden, welchen Button ich wofür nutzen möchte.
Schieber auf Ein- / Aus-Taste:
Praktische Funktion – Mittels Wisch-Gesten auf dem Power-Button können zwei vordefinierte Aktionen ausgeführt werden: Ein Wisch nach unten sorgt dafür, dass die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen aus der Kopfzeile nach unten geschoben werden. Wer die Taste lieber anders nutzen möchte, kann mittels Wisch nach oben oder unten diese auch zum Zoomen nutzen – dies ist sowohl in der Kamera-App als auch in Maps, Fotos und weiteren kompatiblen Apps möglich. Eine individuelle Auswahl / Konfiguration der "Schieber-Taste" ist leider nicht möglich.
Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.
Direktstart:
Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:

Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.
Express-Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.
Anheben zum Entsperren:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.
Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.
Annähern zum Stummschalten:
Schaltet den Klingelton stumm, indem die Hand nahe an das Außendisplay gehalten und diese dann zurückgezogen wird.
Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden. Ebenfalls hier vorhanden ist der Einhandmodus, welcher bei Bedarf aktiviert werden kann.
Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.
Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.
Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Hier lässt sich wahlweise die Kamera starten oder aber keine Aktion ausführen. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!
Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?
KI-Taste: Links am Gerät, bietet dieselben zwei Bedienmodi wie der Power-Button, allerdings lassen sich hier tatsächlich ausschließlich KI-Funktionen hinterlegen. Gut – einerseits vielleicht konsequent. Andererseits aber auch etwas arrogant – als Nutzer möchte gerne ich entscheiden, welchen Button ich wofür nutzen möchte.
Schieber auf Ein- / Aus-Taste:
Praktische Funktion – Mittels Wisch-Gesten auf dem Power-Button können zwei vordefinierte Aktionen ausgeführt werden: Ein Wisch nach unten sorgt dafür, dass die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen aus der Kopfzeile nach unten geschoben werden. Wer die Taste lieber anders nutzen möchte, kann mittels Wisch nach oben oder unten diese auch zum Zoomen nutzen – dies ist sowohl in der Kamera-App als auch in Maps, Fotos und weiteren kompatiblen Apps möglich. Eine individuelle Auswahl / Konfiguration der "Schieber-Taste" ist leider nicht möglich.
Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.
Direktstart:
Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:
- Rekorder
- Smart Connect öffnen
- Moto AI (Vorbelegung!)
- Musik wiedergeben / anhalten
- Screenshot aufnehmen
- Bildschirmaufzeichnung
- Zurück zum Startbildschirm
- Zur zuletzt verwendeten App wechseln
- App öffnen: Beliebige App aus den installierten Anwendungen wählbar – klasse!
Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.
Express-Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.
Anheben zum Entsperren:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.
Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.
Annähern zum Stummschalten:
Schaltet den Klingelton stumm, indem die Hand nahe an das Außendisplay gehalten und diese dann zurückgezogen wird.
Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.
Viele der oben genannten Möglichkeiten lassen sich übrigens auch über die vorinstallierte Moto App erreichen. Diese ist optisch schön gestaltet und bietet den Vorteil, dass sie einerseits etwas aufgeräumter wirkt als das Menü, andererseits sind die verschiedenen Funktionen hier teilweise etwas anders umschrieben oder / und besser beschrieben bzw. erklärt. Die Moto App ist also durchaus ein nettes Gimmick, um all den Nutzern einen schnellen Überblick zu geben, die sich nicht explizit und langwieriger mit dem Menü und dessen verschachtelten Ebenen auseinandersetzen möchten. Wobei das Problem – ehrlicherweise – meist auch immer nur zu Beginn eines neuen Smartphones steht: Im Regelfall gewöhnt man sich ja dann doch schnell um…
Software, Menü & AI-Features:
Das Motorola RAZR 60 Ultra ist im Jahr 2025 etwas früher gestartet, als es noch bei der Vorgänger-Generation 2024 der Fall war. Das Gerät kam im Frühjahr 2025 offiziell mit Android 15 auf den Markt und Motorola verspricht mindestens drei Android Major-Updates und Sicherheitspatches bis Februar 2029. Diese sollen innerhalb des genannten Zeitraumes im Intervall von zwei Monaten bereitgestellt werden, was i. d. R. bei den meisten Motorola-Geräten auch funktioniert; zumindest ist das meine Erfahrung in den letzten Monaten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt – Oktober 2025 – befindet sich mein Testgerät auf einem Softwarestand von Android 15 mit Sicherheitspatch-Ebene von September 2025. Völlig im Rahmen also – einzig mit Android 16 scheint man sich dieses Jahr wieder etwas mehr Zeit zu lassen… Motorola hat sich in den vergangenen zwei Jahren gemacht was die Regelmäßigkeit bzw. Zuverlässigkeit von Updates angeht – beim generellen Updateversprechen hinkt man allerdings anderen Herstellern im Android-Bereich hinterher. Und das wirkt leider – wieder – etwas aus der Zeit gefallen und passt nicht so rechts ins aktuelle Marktumfeld und in die preisliche Positionierung der Geräte bzw. hier konkret des RAZR 60 Ultra.
Beim Menü gibt man sich klassisch was die Optik und die Gestaltungsmöglichkeiten angeht. Wer möchte, kann alle Apps standardmäßig auf dem Homescreen platzieren – alternativ steht aber auch der AppDrawer mittels Swipe nach oben zur Verfügung. Ordner lassen sich ebenfalls problemlos anlegen und die jeweiligen Apps darin einsortieren. Negativ anrechnen muss ich Motorola wieder einmal den Umgang mit „Drittanbieter-Apps“ bzw. sogenannter Bloatware: Egal welchen Eintrag man während des Einrichtungsprozesses wählt – der Nutzer bekommt Bloatware ohne Ende auf das Smartphone geknallt. Nervige Games und vermeidlich „nützliche“ Apps, die man zwar allesamt deinstallieren kann – aber teilweise nach kurzer Zeit plötzlich wieder auf dem Smartphone zu finden waren. Quasi wie von Geisterhand wieder installiert – und zwar mehrmals. Durch Zufall bin ich dann auch auf den vermutlichen Verursacher dieses Verhaltens gekommen: Motorola installiert eine eigenen „Moto App Manager“ – dieser führt im Hintergrund die Installationen der Bloatware aus. Nachdem ich diese App deaktiviert hatte (ist nicht vollständig löschbar), war Ruhe. Das kanns einfach nicht sein – und zwar meiner Meinung nach weder bei einem Einsteigergerät, geschweige denn bei einem Flaggschiff-Smartphone mit vierstelliger UVP. Hier erwartet man eigentlich etwas Anderes von namhaften Herstellern.
Kommen wir noch zum Thema "AI": Auch bei Motorola gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Hat man zu Beginn eher auf eine langsame Einführung einzelner KI-Elemente innerhalb der Software gesetzt, legt man nun einen Gang zu und stattet die Geräte sogar mit einer dedizierten KI-Taste aus. Diese befindet sich beim RAZR 60 Ultra auf der linken Gehäuseseite in etwa auf derselben Höhe, auf welcher man rechts den Power-Button findet. Aktuell kann der Nutzer die KI-Taste zwar in Eigenregie anpassen – allerdings nur stark eingeschränkt. So ist es bspw. nicht möglich, eine individuelle App oder Funktion auf die Taste zu legen. Motorola gestattet dem Nutzer hier tatsächlich nur KI-Funktionen oder eben die Taste vollständig zu deaktivieren. Das halte ich klar für den falschen Weg, dem Nutzer gewisse Anwendungen oder Use-Cases aufzuzwingen hat in der Vergangenheit nur selten zum Erfolg aus Herstellersicht geführt. Und was spricht – aus Nutzersicht – dagegen, die Taste auch nach eigenem Gusto belegen zu können?
Neben der Tastenbelegung unterstützt das RAZR 60 Ultra selbstverständlich Gemini und auch die Moto AI befindet sich, vorinstalliert, auf dem Gerät. Zum aktuellen Zeitpunkt (Oktober/November 2025) wird diese aber noch immer nicht in der deutschen Sprache unterstützt. Irgendwie erinnert mich das Ganze an manch einen Marktbegleiter…

Die tatsächlichen AI-Funktionen (zumindest die, die explizit über die Apps gestartet werden und nicht bspw. in der Kamera-App eingebunden sind) habe ich nicht genauer unter die Lupe genommen; da hier für mich persönlich aktuell kein Mehrwert vorhanden ist. Immerhin bieten viele / die meisten Anbieter solche KI-Dienste, zumindest in ihren Grundlagen, noch umsonst an. In welche Richtung sich das Ganze aber irgendwann mal entwickeln wird, hat der ein oder andere Anbieter ja auch schon mal angeteasert…
Kamera-Setup:
Bei den Kameras gibt es – im direkten Vergleich zum Vorgänger – wieder recht deutliche Unterschiede. Das liegt jetzt nicht unbedingt nur an der – auf den ersten Blick ersichtlichen – verbauten Hardware. Vielmehr wirkt sich die Hardware auf die konkrete Anwendung bzw. Nutzung des RAZR 60 Ultra aus. Wurde im vergangenen Jahr neben dem Hauptobjektiv noch eine Tele-Kamera verbaut, kommt dieses Jahr wieder ein Ultraweitwinkelobjektiv zum Einsatz, welches gleichzeitig für Makroaufnahmen genutzt werden kann. Ein Zoomen ist also beim RAZR 60 Ultra nur noch digital möglich – dafür bekommt man ein Objektiv mit weiterem Blickwinkel und besseren Makro-Eigenschaften, zumindest laut Datenblatt. Sieht man sich die reinen technischen Daten der Kameras an (siehe unten), könnten diese den Flaggschiff-Status des Geräts durchaus unterstreichen. Doch bevor wir uns an die Details machen, zunächst mal die verbauten Objektive und deren wichtigsten Daten im Detail:
Alle drei Sensoren lösen mit einer Auflösung von 50 Megapixeln auf, nutzen aber in der Standardeinstellung die Pixel-Binning Technologie, welche im Ergebnis Bilder mit knapp 12 Megapixel generiert. Bei der Hauptkamera nutzt Motorola einen Samsung GNJ-Sensor welcher neben der Pixel Binning Technologie auch die HDR-Funktion unterstützt und einen PDAF-Autofokus zur Seite gestellt bekommt. Die Ultraweitwinkelkamera basiert technisch auf dem Samsung JN1-Modul welches neben 50 Megapixel Auflösung Pixel Binning, HDR und Autofokus bietet. Und beim dritten Sensor im Bunde handelt es sich um einen Sony IMX816 Sensor, welcher die Frontkamera darstellt. Diese bietet als einzige im Trio keinen Autofokus, liefert für eine Frontkamera aber dennoch ganz gute Ergebnisse ab. Bevor wir zur eigentlichen Qualität und Leistungsfähigkeit der Kameras kommen, hier noch die technischen Spezifikationen bzw. Einstellungsmöglichkeiten im Detail, zunächst für den Fotomodus:
- Kamera-Vorschau auf Außendisplay: Aus / Ein / Trickfilm
- Blitz: Automatisch / Ein / Aus
- KI-Fabstil: Natürlich / Signatur (erstellt durch einen Image-Master, mittels KI können auch eigene Stile gestaltet werden)
- Timer: 3 Sek. / 10 Sek. / Aus
- Seitenverhältnis: 1:1 / 3:4 / 9:16 / Full
- Zoomstufen: Makro-Modus / 0,5x / 1x / 2x (darüber hinaus bis zu 30x möglich, sämtliche Zoomstufen sind digital)
- Action-Aufnahme: Ein / Aus
- Filter: Original / Tokia Warm / Tokia Editorial / Tokio Kühl / Tokio Natürlich / Bayrisch Natürlich / Nordisch Intensiv / New York Retro / Tageslicht / Warm / Kalt / Nostalgisch / Romantisch / Gedämpft / Gourmet / S/W Lebhaft
- Verfügbare Kameramodi: Video / Foto / Ultra-Res / Night-Vision / Porträt / Pro / Panorama / Scan / Fotokabine / Tilt-Shift / Lange Belichtung / Zeitraffer / Dual-Aufnahme Video / Zeitlupe / Gruppenbild
- Galerie-Shortcut
- Auslöser
- Wechsel zwischen Hauptkamera(s) und Frontkamera
- Sofortkontrolle: Ein / Aus (Vorschau des Fotos auf dem Außendislay anzeigen, wenn Telefon aufgeklappt ist)
- Kamera-Trickfilm auf Außendisplay anzeigen
- Vorschau auf Außendisplay: Aus / Nicht zuschneiden / Schneiden
- Fotoauflösung der vorderen Kamera: Standard (Empfohlen, 8 Megapixel), Hoch (32 Megapixel)
- Automatisches Makro: Ein / Aus
- Wasserzeichen: Gerätewasserzeichen: Ein / Aus; Signatur; Moto-Logo; Datum; Uhrzeit; Aufnahmeparameter
- Google Lens: Ein / Aus
- Camcorder-Modus: Ein / Aus (startet den Camcorder-Modus, wenn das Display auf 90° aufgeklappt wird im Kamera-Modus. Es kann hier direkt mit der Aufnahme nach dem Aufklappen gestartet werden, nach einem Timer von 3 Sekunden oder manuell. Der untere Teil vom Display dient dabei als "Bedienfeld" und ermöglicht die Steuerung des Camcorders
- Automatische Bildwiederholungsrate: Ein / Aus
- Fokusverfolgung: Ein / Aus
- KI-Audio: Audio-Zoom Ein / Aus
- Effiziente Videos: Ein / Aus (Videos werden im *.H265/HEVC-Format gespeichert)
- Handgeste: Handfläche zeigen zum Starten von Aufnahmen, Faust machen um Aufnahme zu pausieren, Handfläche zeigen zum Fortsetzen
- Selfie-Spiegel: Ein / Aus
- Auslösemethoden: Lächelerkennung / An beliebiger Stelle auslösen
- Auslöseton: Ein / Aus
- Aufnahme-Assistent: Hilfsgitter ein / aus; Nivellierung ein / aus
- Quick Capture: Ein / Aus (zweimalige, schnelle Drehung des Handgelenks startet automatisiert die Kamera)
- Letzten Modus beibehalten: Ein / Aus
- Standort speichern: Ein / Aus
- Kamera-Feedback
- Hilfe
- Zurücksetzen
- Info
- Manueller Fokus
- Manueller Weißabgleich
- Manuelle Blende
- Manueller ISO
- Manuelle Helligkeit
- Bildformat: JPG / RAW / RAW + JPG
- LED-Leuchte: Ein / Aus
- Dolby Vision: Ein / Aus
- Horizontausrichtung: Ein / Aus
- Night-Vision: Ein / Aus
- Adaptive Stabilisierung: Ein / Aus
- Auflösung: 8K / 4K / FHD (im 8K Modus sind max. 30 FPS möglich, ansonsten werden 60 FPS unterstützt)
- Seitenverhältnis: 9:16 / 9:22 / 1:1 / 16:9 / 22:9
- Bildfrequenz: 30 FPS / 60 FPS
- Mikrofon: Ein / Aus
Die Einstellungsmöglichkeiten im Foto- und Videomodus des RAZR 60 Ultra zeigen sich also entsprechend vielfältig und durchaus auch innovativ. Auch hier nutzt man bspw. die Bauform des Smartphones und integriert spezielle "Gimmicks" wie bspw. den Camcorder-Modus, welcher gleichermaßen genial und logisch ist und in der Praxis auch einwandfrei funktioniert. Teilweise wurden innerhalb der Kamera-Software bzw. -App allerdings Anpassungen im Vergleich zum RAZR 50 Ultra vorgenommen. Einzelne Menüpunkte wurden entfernt, dafür sind Andere hinzugekommen. Grundsätzlich ist daran nichts falsch, allerdings zeigt sich innerhalb des Motorola-Portfolios ein eher undurchsichtiges Bild, welche Optionen bzw. Einstellungsmöglichkeiten jetzt auf welchen Geräten verfügbar sind – das betrifft im Übrigen nicht nur die Kamera.
Um Euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, kommen wir jetzt zur eigentlichen Leistung und Qualität der verbauten Kameras:
Hierzu noch ein kurzer Hinweis: Im Einstellungsmenü der Kamera des RAZR 60 Ultra findet sich – wie oben aufgelistet – der Punkt "Szenenoptimierung – Fotos mit automatischer Feinabstimmung und KI-Szenenerkennung optimieren". Sämtliche hier im Testbericht zu findenden Fotos wurden ohne diese Optimierung geschossen, es sei denn beim jeweiligen Bild ist dies explizit erwähnt! Die automatische HDR-Funktion kann indes nicht deaktiviert werden, sie wird von der Motorola Kamera-App automatisch aktiviert, wenn es die jeweiligen Bedingungen erfordern.
Zunächst gilt es zu sagen, dass die Bildqualität aller drei Kameras in der Praxis absolut überzeugt hat. Sowohl mit der Haupt- als auch mit der Ultraweitwinkelkamera gelingen im Alltag ganz hervorragende Bilder. Speziell die Hauptkamera produziert einerseits sehr intensive, fast leuchtende Farben – aber das, ohne dabei zu künstlich oder zu extrem zu wirken. Die geschossenen Bilder bilden die Realität schon sehr gut ab. Und auch die Ultraweitwinkelkamera bietet dank guter technischer Basis eine absolut brauchbare und hochwertige Qualität. Durch den Autofokus und die hohe Auflösung von 50 Megapixel gelingen hier nicht nur die klassischen UWW-Aufnahmen besser als mit den meisten anderen am Markt vorhandenen UWW-Sensoren, auch und speziell die Makro-Funktion macht mit dem Sensor einfach unglaublich viel Spaß. Es lohnt sich definitiv, auf diesen Modus zu wechseln, wenn man explizit in die Makro-Aufnahme gehen möchte – das RAZR 60 Ultra liefert hier eine Leistung ab, die man selbst bei einer klassischen Smartphone-Bauweise (leider) nicht häufig bekommt. Übrigens: Wer viel mit seinem Smartphone im Zoombereich unterwegs ist, dürfte beim RAZR 60 Ultra definitiv NICHT vollständig auf seine Kosten kommen: Das Gerät bietet lediglich digitalen Zoom – dieser lässt sich, je nach Motiv und Situation, noch sehr gut im Bereich bis 2x Vergrößerung und gut im Bereich bis zur 5x Vergrößerung nutzen. Darüber hinaus zeigt die Hard- und Software sehr schnell die natürlichen Grenzen aus – dessen muss man sich einfach bewusst sein.
Die Frontkamera lässt im Vergleich zu den beiden rückseitigen Sensoren etwas Federn, was u. a. im Fehlen einer Autofokus-Funktion zugrunde liegt. Vorteil: Dank des Außendisplays lassen sich mit dem RAZR 60 Ultra natürlich auch bei geschlossenem Zustand Bilder mit den beiden Außenkameras aufnehmen. Das gilt für normale Aufnahmen von Gegenständen oder Szenerien aber vor allem auch für Selfies: Das Gerät kann – dank der kompakteren Größe – bequem und easy in einer Hand gehalten werden und der Auslöser wird dann mittels einfachem Fingertipp auf das Display gedrückt. So bekommt man Selfies in einer sehr guten Qualität – und Spaß macht es darüber hinaus auch noch. Bei der Nutzung der UWW-Kamera für Selfies entstehen – je nach Szenerie – manchmal etwas komische Strukturen innerhalb der Bilder – empfehlenswert wäre hier also eher die Nutzung der Hauptkamera, dann das Gerät am besten so in der Hand halten, dass die Kameras oben am Gerät sitzen und man mittels Fingertipp auf den unteren Bereich des Displays das Foto schießen kann. Dann lässt sich auch vermeiden, dass Teile der Finger / Hand noch auf dem Foto auftauchen.
Videos nimmt das RAZR 60 Ultra mit einer maximalen Auflösung von 8K mit 30 FPS auf – wer seine Anforderungen im Hinblick auf die Videoauflösung auf 4K oder gar Full HD herunterschrauben kann und möchte, kann auch mit bis zu 60 FPS filmen, was ich definitiv empfehlen würde. Die Videostabilisierung ist standardmäßig aktiviert, bei einer bereits gestarteten Aufnahme ist es nicht möglich, zwischen den unterschiedlichen Objektiven des Geräts zu wechseln. Man sollte sich also vorab entscheiden, was bzw. wie man filmen möchte. Zur eigentlichen Videoqualität des Geräts: „In Ordnung“ trifft es wohl am besten. Man muss einfach festhalten, dass im Bereich der Videoaufnahme auf Android-Systemen Samsung auch weiterhin niemand den Rang ablaufen kann. Die Qualität bzw. Leistung ist bei Motorola zwar auch schon besser als man es teilweise aus der Vergangenheit kennt, aber speziell das Processing der Videos wirkt extrem „gedrückt“. Die Framerate der Videos ist zwar durchgehend stabil und auch die OIS macht eine solide Arbeit – aber durch die Verarbeitung der Videos auf dem Gerät kommen speziell im visuellen Bereich teilweise Artefakte und Unschärfen zum Vorschein, was die sonst sehr gute Kameraleistung des RAZR 60 Ultra unnötigerweise schmälert. Sogar beim Ton zeigt das Gerät eine ganz solide Leistung, wenngleich man auch hier nicht an die Top-Player herankommt. Der Ton wird in einer guten Lautstärke aufgenommen, wirkt aber teilweise noch etwas dünn oder gar blechern – das geht auf alle Fälle auch noch besser. Ich bin überzeugt davon, dass das Problem hier eindeutig NICHT in der Hardware des Geräts liegt, sondern dass Motorola dringend weiter Hand an der eigenen Kamera-App und deren Parametern anlegen sollte. Ein ähnliches Bild bzgl. der Leistung der Kamera-App zeigt sich ja – leider – auch bei anderen Modellen.
Akku, Sprachqualität & Empfang:
Der Akku des Motorola RAZR 60 Ultra hat – im Vergleich zum 2024er Flaggschiff – eine deutliche Aufwertung im Hinblick auf seine Kapazität erhalten. Von ehemals 4.000 mAh geht es beim diesjährigen Top-Klapper rauf auf 4.700 mAh. Man muss dabei aber auch beachten, dass Motorola ja nicht ausschließlich die Kapazität des Akkus erhöht hat, sondern auch die Verbraucher teilweise einen Zahn zugelegt haben. Explizit angesprochen darf sich in diesem Fall der Elite-Chip fühlen, welcher zwar einerseits Power liefert – hier dann aber auch Tribut fordert. Einen genaueren Eindruck von der Laufzeit des Smartphones dürftet Ihr Euch mit Hilfe der unten genannten Beispiel-Szenarien machen können:
Drei Beispielsituationen – RAZR 60 Ultra:
Situation 1: Flugmodus über Nacht
Das Gerät wurde um 18.30 Uhr in den Flugmodus versetzt und befand sich – zugeklappt mit aktiviertem AoD – bis um 06.00 Uhr am Folgetag in diesem Modus. Der Akkustand sank in diesem Zeitraum von ursprünglich 100% auf 91%. Das sind 9% Akku-Drop in 11.5 Stunden – über den Daumen gepeilt also knapp 1% pro Stunde. Das ist für den Flugmodus einerseits recht viel (wenn man andere Motorola-Werte kennt), andererseits muss man bedenken dass eben das AoD im Außendisplay tatsächlich die ganze Zeit aktiviert war.
Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung, Telefonie und Messenger:
Wir beziehen uns auf die Ausgangssituation im oben genannten Punkt 1 – Start des Alltags um 06.00 Uhr morgens bei 91%. 12 Stunden später um 18.00 Uhr abends betrug die Akkukapazität noch 73%. Das Gerät war den gesamten Tag über im T-Mobile 5G Mobilfunknetz eingebucht, genutzt wurde gelegentlich die Kamera, Messenger, Mail und die Telefonfunktion. Darüber hinaus war das Gerät meistens zugeklappt und das AoD auch tatsächlich dauerhaft in Betrieb. In Anbetracht dessen ist ein Akkuverbrauch von knapp 20% in 12 Stunden in Ordnung, das RAZR 50 Ultra hatte in etwa dieselben Werte. De facto bedeutet dies, dass man mit dem Gerät einen vollen Arbeitstag locker übersteht, auch wenn vielleicht die ein oder andere Multimedia-Anwendung etwas intensiver genutzt wird. Man sollte sich allerdings von der Illusion lösen, effektiv mehr als einen Tag Nutzungszeit rausholen zu können – zumindest ein voller zweiter Tag dürfte wohl kaum möglich sein, ohne das Nutzungsverhalten dann rapide einzuschränken.
Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen gelegentliche Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Laufzeit des Tests: 1 Stunde, das Gerät befand sich dabei regulär im 5G/4G T-Mobile Mobilfunknetz mit dauerhaft aktiviertem GPS und Streckenaufzeichnung im Hintergrund. Gestartet wurde mit einem Akkustand von 58%, beendet wurde der Test mit 47%. Die Kamera wurde während des Tests nur gelegentlich für wenige Bilder genutzt. Ein zweiter Test mit denselben Rahmenbedingungen brachte reproduzierbar denselben Akkuverbrauch zu Tage. 11% Akkuverbrauch in einer Stunde mit nur gelegentlicher Kameranutzung ist nicht wenig – wer währenddessen das Gerät also häufiger nutzt (und dabei vielleicht auch noch den energieintensiveren Hauptbildschirm in Anspruch nimmt), sollte eher von einem durchschnittlichen Akkuverbrauch von 15-20% pro Stunde ausgehen.
In Bezug auf den Ladevorgang hat Motorola das RAZR 60 Ultra mit ordentlicher Technik ausgestattet, die zwar niemanden mehr vom Hocker haut, aber dennoch als „Standard“ im Jahr 2025 durchgehen kann. Kabelgebunden ist ein Ladevorgang mit bis zu 68W mittels Motorolas eigenen Ladegeräten möglich. In meinem Test mit einem 100W Ladegerät des PD-Standards waren maximal 48W möglich, die allerdings auch nur für wenige Minuten im unteren Kapazitätsbereich des Akkus geleistet wurden. Anders dürfte das beim originalen Ladegerät von Motorola auch nicht sein. Etwas enttäuschend ist hingegen, dass das Gerät bereits bei rund 80% Akkuladestand die Geschwindigkeit auf 15-20W drosselt. Eine solche Reduzierung der Ladegeschwindigkeit sieht man sonst meist erst ab 90%igem Ladestand. Dies mag vielleicht einerseits den Akku auf Dauer schonen – verlängert aber logischerweise den Ladevorgang. Und bei einem Gerät mit Elite-Prozessor und den Leistungsdaten eines RAZR 60 Ultra im Allgemeinen sollte man um jeden Prozentpunkt Akkustand im Alltag froh sein.
Wer sein Gerät drahtlos laden möchte, hat die Möglichkeit, dies mit bis zu 30W über kompatible Geräte zu tun. Im Gegenzug unterstützt das RAZR 60 Ultra kabelgebundenes Reverse Charging mit bis zu 5W um andere Verbraucher mit Energie zu füttern.
Wer sein Gerät in Bezug auf Laufzeit & Akkuladung im Allgemeinen noch etwas "pimpen" möchte, hat auch beim RAZR 60 Ultra wieder die Möglichkeit bspw. das optimierte Laden von Motorola zu nutzen oder aber auch eine Ladebegrenzung des Akkus zu aktivieren. Beim optimierten Laden "lernt" das Smartphone das Nutzerverhalten des Anwenders und lädt das Gerät so, wie es üblicherweise auch im Alltag des Benutzers eingebunden ist. Der klassische "ich lade mein Smartphone über Nacht"-Nutzer kann also sein Gerät ohne schlechtes Gewissen bereits beim Zubettgehen anstecken – das vollständige Betanken auf 100% erfolgt dann erst kurz vor Erreichen der üblichen Startzeit des Smartphones. Das Ganze funktioniert im Alltag nur, wenn der Ablauf immer recht ähnlich ist und das Gerät so auch tatsächlich ein "Muster" erkennen kann. Wem das zu stressig ist: Nutzt das Ladekabel und Ihr habt nach 30-45 Minuten wieder ausreichend Power.
Bei den Punkten "Sprachqualität und Empfang" performt das RAZR 60 Ultra im gewohnten Motorola-Style sehr solide und ohne negative Ausreißer. Der Empfang bewegte sich bei mir im Regelfall in der oberen Hälfte der 5G-Empfangsanzeige, hin und wieder gab es vereinzelte Ausreißer nach unten die allerdings auch bei anderen Geräten zu beobachten waren. Negative Einflüsse auf die Leistung hatten diese im Übrigen nicht, es war also im Grunde genommen eine rein optische Beeinträchtigung der Empfangsanzeige – also nicht der Rede wert. Die Sprachqualität ist sowohl bei der Sende- als auch bei der Empfangsleistung angenehm klar und natürlich, der Gesprächspartner war jederzeit klar verständlich. Auch die Lautstärke im Telefonmodus (Hörmuschel) war im Alltag ausreichend, bei lauteren Umgebungsgeräuschen wie Baustellen & Co. könnte es u. U. Beeinträchtigungen geben – im normalen Alltag sehe ich hier keine Probleme. Die qualitative und quantitative Wiedergabe im Freisprechmodus befindet sich ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, hier zahlen sich definitiv auch wieder die verbauten Lautsprecher und die Software-Optimierung aus (mehr dazu unten im Multimedia-Abschnitt).
Benchmarks & Emissionen:
Für alle Freunde von Zahlen und Fakten, nachfolgend zunächst die Benchmark-Ergebnisse:
Im Geekbench erzielt das Motorola RAZR 60 Ultra folgende Wertungen:
- Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 2.856 Punkte
- Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 8.793 Punkte
- Geekbench 6.0 GPU: 17.802 Punkte
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test war leider kein Ergebnis ermittelbar, denn der Benchmark war auf dem RAZR 60 Ultra aufgrund fehlender Systemressourcen / zu hoher Temperatur des Geräts nicht abbildbar; auch nicht nach mehreren Versuchen. Das traf sowohl bei einem „Kaltstart“ des Benchmarks als auch bei einem Durchlauf bspw. im Anschluss an einen AnTuTu-Run zu. Beim Kaltstart war max. Durchgang 10 von 20 im 3D Mark erreichbar, dann beendete das Gerät die App bei einer maximalen Temperatur von ca. 61°C bei mehreren Komponenten. Das Gerät wurde hierbei auch tatsächlich sehr unangenehm warm, vor allem im oberen Glas-Teil.
AnTuTu Benchmark (v11.0.3-OB3):
- CPU-Score: 748.204 Punkte
- GPU-Score: 1.050.066 Punkte
- MEM-Score: 437.221 Punkte
- UX-Score: 567.388 Punkte
- Temperaturänderung während des Benchmarks: +6°C
- Akkuverbrauch während des Benchmarks: -10%
Speichertest:
- UFS 4.X Speicher
- Sequence Read: 28.313 Punkte (4.021,6 MB/s)
- Sequence Write: 28.683 Punkte (3.854,6 MB/s)
- Random Access: 59.500 Punkte (Read: 1.686,1 MB/s; Write: 1.686,1 MB/s)
- Mixed Multi-Random-Access: 6.870 Punkte (988,8 MB/s)
- Mixed Random Access: 24.766 Punkte (84,9 MB/s)
- AI Read: 7.794 Punkte (478,2 MB/s)
- Multi AI Read: 37.546 (494,9 MB/s)
Beim AnTuTu Benchmark zeigt sich relativ deutlich, dass das RAZR 60 Ultra ordentlich Power unter der Haube hat – diese allerdings auch ihren Tribut fordert. Ein Benchmark-Durchlauf fordert jeweils 10% der Akku-Kapazität, dazu erhöht sich die Temperatur des Geräts bereits im / während des ersten Durchlaufs deutlich. Hält man das Gerät in diesem Zustand bspw. an die Wange (Telefonieren) wird das schon recht unangenehm warm – in den Händen ist die Wärmeentwicklung zwar ebenfalls deutlich wahrnehmbar, allerdings noch im akzeptablen Bereich.
Zur Einordnung zwecks Temperatur: Im „Leerlauf“ bewegt sich die Temperatur der Komponenten des RAZR 60 Ultra im Bereich von knapp 25°C. In der Spitze erreichte das Gerät bei mir nach bereits einem AnTuTu Durchgang Werte bis knapp an die 60°C heran. Das ist ordentlich und durchaus auch mehr, als der große Durchschnitt der Geräte am Markt liefert. Und vor allem sind die Werte des RAZR 60 Ultra deutlich höher, als das beim letztjährigen Flip-Phone Flaggschiff der Fall war. Hier sind Steigerungen im Bereich von +10°C zu verzeichnen.
Jetzt muss man natürlich ein Stück weit relativieren und sich überlegen: Okay – die Werte hinsichtlich der Temperatur werden unter maximaler Belastung in einem Benchmark erreicht. Was mache ich mit dem Gerät in der Praxis? Dauerhaft Benchmarks? Vermutlich eher nicht – nichtdestotrotz zeigt das obige Ergebnis wieder deutlich, dass die heutigen Top-Prozessoren (vor allem aus dem Hause Qualcomm) unter Last ordentliche Hitzköpfe sind. In der Praxis wird der Nutzer die Leistung eines aktuellen Elite-Prozessors vermutlich nie ausreizen. Daher darf schon auch die berechtigte Frage gestellt werden, ob es eine Nummer unterhalb der Elite-Reihe (siehe RAZR 50 Ultra) nicht auch wieder getan hätte… Ich würde die Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten und hätte mich über ein kühleres Gerät und vor allem eine vielleicht etwas längere Laufzeit als guten Kompromiss gefreut.
Media & Musik:
Im Bereich "Media & Musik" verfährt Motorola beim RAZR 60 Ultra de facto gleich, wie wir es vom Vorjahresmodell und aktuellen EDGE-Geräten aus dem Hause Motorola kennen: Ab Werk lassen sich Audio- und Video-Dateien mit Bordmitteln abspielen, ein Plus an Bedienung und Funktionsumfang erhält man aber als Nutzer sicherlich erst, wenn man sich eine entsprechende Wiedergabe-App über den Play Store lädt. Auch an dieser Stelle kann ich – für Freunde von kostenlosen und dennoch guten Software-Lösungen – wieder den VLC-Player ohne Einschränkungen empfehlen. Aufgrund der Tatsache, dass hier jeder Nutzer seine eigene App in Verwendung haben wird, gehe ich an dieser Stelle nicht näher auf den Funktionsumfang bzw. die Oberfläche des VLC-Players ein, sondern möchte mich auf die tatsächliche Leistung des Players in Bezug auf die Wiedergabe von Videos und Musikdateien beschränken: Sowohl Videos als auch Musik lässt sich jeweils in geöffnetem oder geschlossenem Zustand des RAZR 60 Ultra wiedergeben. Im Hinblick auf die Audioleistung macht es natürlich Sinn, das Gerät im ausgeklappten Zustand zu nutzen, da dann die Lautstärke und der Klang des zweiten Lautsprechers (= Hörmuschel) deutlich besser beim Nutzer ankommt, als es im zusammengeklappten Zustand der Fall ist. Gleiches gilt für die Videowiedergabe: Diese ist zwar ohne Probleme auch übers Außendisplay möglich, so wirklich "Spaß" macht es hinsichtlich der reinen Displaygröße aber natürlich auf dem Hauptdisplay auf der Innenseite. Erfreulich ist auf alle Fälle dennoch die Tatsache, dass sich der Nutzer hinsichtlich der Nutzung frei zwischen beiden Displays entscheiden kann und somit ein Maximum an Flexibilität ermöglicht wird. Die Bedienung klappt auch über das kleinere Außendisplay ohne Einschränkungen und trotz dem Hinweis, dass möglicherweise Probleme aufgrund fehlender Optimierung seitens der App-Anbieter vorhanden sein können, kam das im Praxistest bei mir bei keiner einzigen App vor. Alle ließen sich ohne Einschränkungen hinsichtlich der Bedienung oder des Funktionsumfanges nutzen.
In Sachen "Klang und Lautstärke" hinterlässt das Gerät sowohl im Vergleich zur allgemeinen Konkurrenz am Markt aber auch zum Vorgänger aus dem letzten Jahr ein positives Bild: Die Leistung des RAZR 60 Ultra konnte im Großen und Ganzen sowohl hinsichtlich der reinen Lautstärke (siehe dB-Tabelle unten) als auch vom Klangbild her selbst gesteigert werden. Neben den jeweiligen individuellen Einstellungsmöglichkeiten des genutzten Musik- oder Videoplayers bietet das Flip-Phone wieder die Möglichkeit, die Audiowiedergabe mittels der Dolby Atmos Technologie und deren Einstellungen anzupassen bzw. auf das Klangbild des Nutzers zu optimieren. Hier sind bereits im „Automatik“-Modus sehr gute Resultate feststellbar – wer Wert auf eine qualitative Audioausgabe legt, wird um die zusätzlichen Einstellungsmöglichkeiten froh sein und dann auch gerne etwas mehr Zeit ins Feintuning stecken.
Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des RAZR 60 Ultra. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bietet sich beim RAZR 60 Ultra ein etwas zwiespältiges Verhältnis: Einerseits stattet man das Gerät – berücksichtigt man den Formfaktor des Smartphones – mit aktueller und zeitgemäßer Technik aus. Lässt man aber den Formfaktor "Flip" mal außen vor, könnte man dem Gerät durchaus den Mangel anlasten, dass man hinsichtlich der USB-Anbindung zwar mit Typ-C auf einen aktuellen Standard setzt, die Schnelligkeit des Ports aber erneut auf USB 2.0 limitiert. Dies ist insofern ein Problem, als dass wir hier natürlich über ganz andere Geschwindigkeiten beim Übertragen von Daten & Co. über diesen Port sprechen. Relativieren muss man das Ganze natürlich insoweit, als dass längst nicht mehr alle Nutzer die Wichtigkeit des USB-Ports als Datenschnittstelle gleich hoch ansetzen. Daher kann das individuelle Empfinden hier – je nach Nutzerprofil – durchaus unterschiedlich sein, weshalb ich diesbezüglich auch gar kein generelles und allgemeingültiges "Kurzfazit" hier anführen möchte. Die Konkurrenz aus Südkorea verbaut im aktuellen Top-Modell zwar den 3.2er Standard – zur Selbstverständlichkeit gehört das dort aber auch noch nicht allzu lange. Nichts desto trotz trübt ein solcher Hieb in den Magen natürlich den Gesamteindruck – für eine UVP im vierstelligen Bereich sollte man auch in Sachen „USB“ den aktuellsten Standard erwarten können. Insofern hoffen wir also auch 2025 weiter, dass es die RAZR 70er Serie im kommenden Jahr besser macht…
Ansonsten bietet das Gerät mit seinen vorhandenen Standards und Funktionen aber auf breiter Fläche Lösungen für den Benutzer an. Die einzelnen Spezifikationen habe ich Euch eingangs ja bereits aufgeführt, nachfolgend erhaltet Ihr noch einen Überblick über die vom RAZR 60 Ultra unterstützten Funkstandards:
- 2G: GSM / EDGE
- 3G: UMTS / HSPA+ (GSM 850/900/1800/1900; W1/2/4/5/8)
- 4G Bänder: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/29/30/32/34/38/39/40/41/42/43/48/66/71
- 5G (Sub-6): N1/2/3/5/7/8/12/14/20/25/26/28/29/30/38/40/41/66/70/71/75/77/78
Überzeugen konnte das RAZR 60 Ultra im Bereich der GPS-Ortung bzw. GPS-Dienste: Das Gerät erkannte auf Anhieb und ohne größere Probleme über 80 verfügbare Satelliten beim ersten SAT-Fix und konnte zu knapp über 60 eine Verbindung aufbauen und halten. Während den getesteten Streckenaufzeichnungen zeigte das RAZR 60 Ultra nur geringe Abweichungen hinsichtlich der Genauigkeit bei den Aufzeichnungen: Wenn es zu Abweichungen kam, bewegten diese sich im Bereich von 2-3 Metern, ansonsten war das Tracking sehr genau und ohne jegliche Probleme bei der Nutzung. Das Gerät gibt sich hier also einerseits gewohnt unauffällig (jedenfalls für Motorola-Verhältnisse), gleichermaßen aber auch zuverlässig. Also genau so, wie man es von einer Standard-Funktion erwarten kann und soll.
Sicherheit:
In Sachen "Sicherheit" stattet Motorola das RAZR 60 Ultra mit aktuell gängigen Standards aus, ohne hierbei irgendwelche Ausreißer ins Positive oder Negative zu vollziehen. Die "Basis" der Sicherheit bilden die im zweimonatlichen Intervall von Motorola bereitgestellten Sicherheitspatches, welche bis zum heutigen Tag auch immer rechtzeitig ausgerollt wurden. Darüber hinaus (und im Alltag wesentlich relevanter) ist das RAZR 60 Ultra mit den gängigsten Funktionen wie beispielsweise einem Fingerabdruckscanner und einer 2D Gesichtserkennung ausgestattet. Der Fingerabdruckscanner wird dabei über den rechts am Gerät befindlichen Power-Button gelöst, es kommt also keine In-Display-Lösung zum Einsatz, wie man das vom Großteil der regulären Smartphones heute so kennt. Das Einscannen des Fingerabdruckes dauert verhältnismäßig lange (positiv formuliert: verläuft sehr gründlich mit knapp 20 Scans zur Konfiguration) sorgt aber im Alltag dafür, dass die Erkennungsrate und -schnelligkeit absolut top performt. Im geöffneten Zustand ist der Fingerabdruckscanner zwar weiterhin etwas zu hoch platziert, sodass man hier am Gerät unter Umständen nochmal umgreifen muss – dafür passt die Platzierung im geschlossenen Zustand aber wieder wie die Faust aufs Auge. Und ehrlich gesagt ist mir das so auch wichtiger und richtiger vom Lösungsansatz her: Entsperren kann ich das Gerät nämlich quasi immer im geschlossenen Zustand – gibt es einen Anlass das Gerät zu öffnen, kann ich es immer noch aufklappen. Und dann ist es ja bereits entsperrt.
Die Gesichtsentsperrung wird über die Punch-Hole Kamera realisiert was bedeutet, dass diese ausreichend Umgebungslicht benötigt, um das Gesicht auch einwandfrei zu erkennen und das Gerät zu entsperren. Bei ausreichend Licht klappte das während des Testzeitraums auch immer sehr flott und zuverlässig – das Gerät war kaum ordentlich aufgeklappt und schon konnte man auf dem entsperrten Gerät loslegen. Wer also mit der Platzierung des Fingerabdruckscanners seine Probleme hat, sollte mit der Gesichtserkennung eine gangbare Alternative haben. Wer maximale Flexibilität wünscht, kann selbstverständlich beide Funktionen nutzen – wie in meinem Fall. Das „flutscht“ dann deutlich besser im Alltag.
Extras:
Benachrichtigungen:
Das RAZR 60 Ultra verfügt – als eines der wenigen aktuellen Smartphones von Motorola – über ein vollwertiges Always-on-Display (nennt sich bei Motorola "Standby-Display"), um verpasste Ereignisse / Benachrichtigungen zu visualisieren. Nachdem dies beim letztjährigen RAZR-Modell noch ausschließlich für das Außendisplay möglich war, hat Motorola Hand angelegt und bietet das AoD jetzt auch im aufgeklappten Zustand für das Hauptdisplay an. Sehr schön – so kann ich als Nutzer entscheiden, ob ich mein Gerät aufgeklappt oder zugeklappt irgendwo liegen haben möchte und muss meine Entscheidung nicht davon abhängig machen, ob mir meine Hard- bzw. Software irgendwo limitierende Faktoren aufzwingt. In beiden Fällen (Außen- und Hauptdisplay) orientiert sich die Helligkeit der Displays dabei an der Helligkeitseinstellung für die beiden Hauptbildschirme: Ist hier die automatische Helligkeitssteuerung angewählt, regelt auch das AoD automatisch die Helligkeit entsprechend des Umgebungslichts mit. Wählt man einen manuellen Wert, verharrt auch das AoD auf eben diesem. Es ist möglich, das AoD dauerhaft aktiviert zu lassen – bspw. auch dann, wenn das Gerät sich in einer Hosentasche o. ä. befindet. Wird diese Option deaktiviert, erlischt auch das AoD in eben jener Situation – das gilt ebenfalls, sofern sich das Gerät im Energiesparmodus befindet. In der Praxis funktioniert diese Regelung sehr zuverlässig und noch dazu schön animiert: Das AoD wird hierbei nämlich nicht schlagartig aktiviert bzw. deaktivert, sondern jeweils langsam gedimmt bzw. heller gedreht – attraktiv gelöst.

Darüber hinaus bietet Motorola noch die Möglichkeit, mittels verschiedenen "Gesten" bzw. "Aktionen" vom regulären AoD hin zum interaktiven Standby-Display zu wechseln Dies kann bspw. ein "Anstupsen" sein (Bewegen des Smartphones) oder auch das Annähern der Hand an das Außendisplay. Auf diese Art und Weise können dann direkt Eingaben am Display vorgenommen werden, wobei das natürlich von der individuellen Konfiguration des Außendisplays abhängig ist. Alles in Allem funktioniert das AoD des RAZR 60 Ultra hervorragend und braucht sich absolut nicht vor der Konkurrenz verstecken. Einzig die Individualisierungsmöglichkeiten sind bei Samsung bspw. nochmal etwas umfangreicher – wäre für mich aber kein Deal-Breaker, denn die Implementierung des AoD für das Hauptdisplay zeigt, dass man bei Motorola weiterhin softwareseitig nachlegt und immer wieder Features hinzukommen. Die Frage ist hier natürlich immer, wann und für welche Geräte solche Features aus- bzw. nachgeliefert werden – aber grundsätzlich ist es ja erfreulich, dass sich überhaupt etwas tut.
Taschenlampe:
Ist vorhanden und wird über die LED-Leuchte neben den beiden Hauptkameras realisiert. Die Helligkeit ist dabei allerdings nicht variabel vom Nutzer regelbar, man kann die LED also nur aktivieren oder wieder deaktivieren. Beim Erstellen von Selfies wird übrigens – egal welche Kamera genutzt wird – immer der Bildschirm zur Erzeugung von ausreichend Licht genutzt. Die LED kommt also nicht zum Einsatz, auch wenn das theoretisch mit zugeklapptem Gerät möglich wäre. Vermutlich wäre hier aber a) entweder die Leistung auch auf der geringsten Stufe zu stark, was in überbelichteten / unklaren Bildern resultiert oder b) der Nutzer würde – aufgrund der geringen Entfernung zur Lichtquelle in Kombination mit Punkt a) ohnehin zu stark geblendet werden. Kein Hals- und Beinbruch – die Abstrahlhelligkeit der Displays ist für diesen Anwendungsfall ebenfalls ausreichend.
Radio:
Fehlanzeige.
Fazit:
Das Motorola RAZR 60 Ultra ist eine solide Weiterentwicklung des letztjährigen RAZR 50 Ultra. Neben Änderungen, wie man auf den ersten Blick wahrnimmt und die vielleicht etwas „tragischer“ ausfallen wie den Wechsel des Kamera-Setups, legt Motorola auch und vor allem Hand an den kleinen Dingen an, die den Alltag bei der Benutzung des Smartphones aber ganz essentiell beeinflussen können – positiv wie negativ. Vom letztjährigen Setup einer Hauptkamera samt Tele-Kamera wechselt Motorola beim RAZR 60 Ultra zurück auf Hauptkamera plus UWW-Objektiv, welches dafür ebenfalls mit einem Autofokus ausgestattet wurde und einen speziellen Makro-Modus unterstützt. Wer nicht gerade explizit auf Zoom-Aufnahmen angewiesen ist und diese schätzt oder wünscht, wird mit der Kamera-Ausstattung des RAZR 60 Ultra mit Sicherheit seine vollste Zufriedenheit haben: Bei Fotos liefern die Kameras sehr lebendige und dennoch natürliche Bilder, einen zuverlässigen und schnellen Autofokus und durch die zusätzlichen Funktionen durch die Bauart des Smartphones ein individuelles Nutzererlebnis. Etwas Federn lassen muss das Gerät bei den Videos, welche teilweise immer noch zu stark komprimiert wirken, was in Artefakten bzw. leichten Unschärfen resultiert. Die Tonspur hingegen ist besser, als man das von früheren Motorola-Modellen kennt – kommt aber noch immer nicht an den Platzhirsch Samsung heran.
Verbesserungen bei der Displayhelligkeit der beiden Screens, des AoD und eine Zuverlässige Update-Versorgung runden das Paket an positiven Eigenschaften ab. Die obligatorische hochwertige und edle Verarbeitung hat sich mittlerweile bei Motorola etabliert – das Gerät ist hier glücklicherweise keine Ausnahme.
Den sonst durchweg positiven Eindruck trüben eigentlich nur Kleinigkeiten, die man in den meisten Fällen sogar mittels Software-Update problemlos fixen könnte: Angefangen bei der noch immer zurückliegenden Videoaufnahmefunktion (meiner Meinung nach klar ein Problem der Kamera-App bzw. deren Parameter) geht das vor allem über die zu Beginn nervige Bloatware, die sich teilweise auch noch immer wieder selbst auf das Smartphone installiert. Zumindest bis man die dafür verantwortliche App identifiziert und gekillt hat. Dass man bei der USB-Anbindung noch immer auf den 2.0er Standard setzt, war schon letztes Jahr nicht mehr zeitgemäß, zumal die Konkurrenz hier mittlerweile überholt hat. Wer die technischen Möglichkeiten seines RAZR 60 Ultra ausreizen möchte, muss damit rechnen das Gerät täglich ans Ladegerät zu hängen und hat u. U. auch durchaus mal Freude an einem etwas wärmeren Gerät. Übrigens – Ladegerät ist dieses Jahr beim Ultra keines mehr im Lieferumfang. Wer über kein zum Motorola-Standard passendes Ladegerät verfügt, lädt mit max. an die 48W kabelgebunden.
Das RAZR 60 Ultra kam im Frühjahr 2025 auf den Markt und wurde Seitens Motorola mit einer UVP von 1.299,99 EUR versehen. Zum Zeitpunkt des Tests im Oktober war das Gerät zum bisherigen Tiefstpreis von knapp 820,- EUR am Markt erhältlich. Für diesen Preis kann man sich solch ein Gerät durchaus mal an die Hand nehmen – für die UVP müsste man sich das schon ganz genau überlegen, denn neben den oben genannten Punkten ist Motorola im Punkte des Langzeit-Software-Supports einfach noch nicht so weit wie bspw. Samsung. Hier setzt aber jeder seine Anforderungen anders.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:
Positiv:
- Formfaktor und Wertigkeit: Das RAZR 60 Ultra setzt nahtlos beim Vorgänger an und liefert eine tadellos hochwertige Verarbeitung gepaart mit interessanter Optik (abhängig von der Farbwahl des Nutzers). Die Steigerung des IP-Ratings auf IP48 ist zu begrüßen und bringt durchaus praktischen Nutzen im Alltag, wobei man natürlich weiterhin kein „Outdoor“-Smartphone mitführt.
- Die von Motorola bereitgestellten Farben bzw. Materialien, die beim RAZR 60 Ultra zur Verfügung stehen, hinterlassen wieder ein sehr stimmiges und hochwertiges Bild. Vor allem die vollständige „Integrität“ aller dazugehörenden Effekte hat Motorola modellübergreifend im Griff. Soll heißen: Wer das RAZR 60 Ultra mit Holz-Rückseite erwirbt, bekommt das sonstige Gerät farblich abgestimmt – und zwar in Sachen Hard- und Software. Bei der Hardware muss dem Nutzer dabei natürlich das gebotene Bild gefallen – bei der Software kann man, theoretisch, auch ein anderes Theme wählen. Generell gefällt aber das „Gesamtpaket“ – vermittelt einfach ein sehr wertiges Gesamtbild.
- Sehr gute Leistung des Kamera-Setups: Auch wenn ich persönlich lieber wieder (oder gar zusätzlich?
) ein Tele-Objektiv beim RAZR 60 Ultra gesehen hätte, macht das Setup aus 50 MPX Hauptkamera mit 50 MPX UWW-Kamera Spaß und – das Wichtigste – generiert teils hervorragende Ergebnisse: Leuchtende und dennoch natürliche Farben, schnelle Fokussierung, beide rückseitige Kameras mit Autofokus und eine UWW-Kamera mit Makro-Funktion und ebenfalls qualitativ hochwertigen Ergebnissen. Wer viel mit seinem Smartphone zoomen möchte, findet beim RAZR 60 Ultra allerdings nach max. 2x digitalem Zoom seine Grenzen. - Das Außendisplay des Vorgängers war schon sehr gut – Motorola hat nur an den notwendigen Stellen Hand angelegt und bspw. die max. Helligkeit noch weiter erhöht. Ansonsten behält das Außendisplay seine Stärken: Quasi vollständige Bedienbarkeit des Smartphones ausschließlich über dieses Display – stark!
- Auch beim Innendisplay hat Motorola Hand angelegt und einerseits die Größe erhöht und auch bei der maximalen Helligkeit nochmal Hand angelegt: Auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist die Ablesbarkeit überhaupt kein Problem, die Knickfalte lässt sich natürlich nicht vollständig „ausblenden“; fällt aber nach kurzer Eingewöhnung kaum mehr auf.
- Die Verarbeitung und die Hochwertigkeit des RAZR 60 Ultra befindet sich wieder auf erstklassigem Niveau: Der Falt-Mechanismus hinterlässt einen sehr wertigen und stabilen Eindruck, wenngleich dieser natürlich noch immer nicht für rauere Umgebungen geeignet ist und mit besonderer Vorsicht genutzt werden möchte. Die zahlreichen Hinweise in der Software des Geräts sowie auf den beiliegenden Zetteln und Hinweis-Blättchen sprechen eine klare Sprache.
- Flaggschiff-Hardware – zumindest größtenteils: Beim Prozessor, der Speicherkonfiguration und den Kameras geht Motorola deutlich weniger Kompromisse ein, als man es noch bei der letztjährigen 50er Serie getan hat – man bläst also durchaus zum Angriff auf die Mitbewerber am Markt.
- Kraftvolle und saubere Lautsprecher – sowohl der Medienlautsprecher als auch die Hörmuschel wurden nochmal etwas verbessert und kommen teilweise mit einer höheren dB-Leistung wieder, wobei der Klang hier nicht negativ beeinflusst wurde. Mittels der eingebetteten Dolby Atmos-App kann der Nutzer noch individuelle Einstellungen vornehmen und so das für Ihn passende Setup festlegen.
- Überarbeitetes Always-on-Display: Dieses steht dem Nutzer jetzt sowohl mit dem Außen- als auch mit dem Innendisplay zur Verfügung. Man kann sich also jetzt entscheiden, ob man sein RAZR lieber zugeklappt oder geöffnet liegen lässt – und muss dabei nicht auf die praktische Funktion des AoD verzichten.
- Vorgegebene Speicher-Konfiguration ohne Erweiterungsmöglichkeit: 512 GB interner Speicher sind – vor allem in Kombination mit satten 16 GB RAM Arbeitsspeicher zwar ordentlich, allerdings hätte man vielleicht auch noch eine kleinere Variante mit 256 GB und 12/16 GB RAM anbieten können, um den Einstiegspreis nach unten etwas attraktiver zu gestalten. Umgekehrt hätte man das Ganze natürlich noch steigern können, indem man eine 1 TB Variante mit ins Programm nimmt.
- Die schiere Leistungsfähigkeit des Snapdragon Elite-Prozessors macht das RAZR 60 Ultra zwar zu einem wahren Kraftprotz – das geht in der Praxis aber vor allem zu Lasten der Akkulaufzeit und der Temperaturentwicklung unter Last. Wer wenig energieintensive Anwendungen / Szenarien nutzt, wird davon vermutlich nicht allzu viel merken – aber häufige Display-Nutzung in Kombination mit rechenintensiven Anwendungen machen sich recht schnell am Akkustand bemerkbar. Vielleicht wäre ein etwas sparsamerer Prozessor bei einem Flip-Smartphone die intelligentere Wahl gewesen? Durchaus Ansichtssache – daher hier bei „Neutral“ zu finden.

- Software-Updates: Zwar liefert Motorola beim RAZR 60 Ultra noch immer stabil die versprochene Menge an Updates – nämlich alle zwei Monate Security Patches. Dennoch sind andere Hersteller hier mittlerweile weiter bzw. schneller: Kürzeres Intervall, schnellere Bereitstellung von Major-Updates oder im generellen längeren Update-Zeitraum. Bei einem Gerät der Preisklasse des RAZR 60 Ultra sollte man auch bei der Software keine Kompromisse eingehen müssen – hier besteht Luft nach oben.
Negativ:
- Die von Motorola „versprochene“ 68W Schnelladefunktion ist in der Praxis eigentlich nur mit der Motorola-eigenen Hardware nutzbar. In meinem Test mit einem PD-Ladegerät wurde für kurze Zeit ein Peak-Wert von max. 48W gemessen – den Großteil der Ladezeit pendelt das Gerät um die 30W, wobei bereits ab 80% Ladestand deutlich auf nur noch 15-20W gedrosselt wird. Schade – dass Motorola hier mehr kann, hat man eigentlich in der Vergangenheit bereits gezeigt. Und letztes Jahr gab’s immerhin noch einen Steckdosen-Adapter mit im Lieferumfang.
- In Sachen "Konnektivität" bleibt man beim USB-Standard hinter dem Wettbewerb zurück: USB 2.0 kann man machen – ist aber im Jahr 2025 bei einer vierstelligen UVP mindestens zweifelhaft, wenn nicht sogar frech. Hier hätte man auch mit Leichtigkeit eine der Zeit angemessene Lösung finden können und müssen.
- Wärmeentwicklung: Die Wärmeentwicklung des RAZR 60 Ultra ist teilweise beängstigend. Dass ein Gerät bei einem Benchmark mal wärmer wird – geschenkt. Aber das selbst ein Kaltstart zu einem Abbruch bei 50% des Wildlife Extrem Stress Test führt, stellt selbst das Xiaomi 14 Ultra mit seinen damaligen Problemen in den Schatten. Und wohlgemerkt: Wir haben Oktober – dass sich das ganze Thema im Hochsommer mit höheren Temperaturen u. U. auch bei anspruchsvollen alltäglichen Anwendungen auswirkt (bspw. beim Videodreh), sollte nachvollziehbar sein. Auch wenn das RAZR 60 Ultra vllt. Hinsichtlich seiner Bauart ein paar Bonuspunkt diesbezüglich hat – die gebotene Leistung hinsichtlich der Wärmekompensation ist nicht ausreichend.
- Bloatware: Egal welche Einstellungsmöglichkeit man während des Einrichtungsprozesses wählt – das Gerät installiert eigenständig haufenweise Bloatware in Form von Spielen und Apps. Diese lassen sich zwar allesamt auch wieder manuell deinstallieren, allerdings wurden diese auch teilweise selbstständig wieder durch das Gerät installiert. Beheben ließ sich dieses Verhalten nur durch das Deaktivieren des „Moto App Managers“. So etwas darf nicht sein – erst Recht nicht bei einer vierstelligen UVP.
- Auch weiterhin ist nur sehr eingeschränktes (Drittanbieter-) Zubehör am Markt für die RAZR-Modelle verfügbar. Hier hat man leider nicht ganz so eine große „Lobby“, wie es bspw. bei Samsung der Fall ist.
- KI-Bevormundung: Mir ist bewusst, dass man im Jahr 2025 ff. nicht mehr um das Thema „KI“ herumkommt. Es muss aber meiner Meinung nach nicht sein, dass man der KI-Funktion eine separate Hardware-Taste an das Smartphone klatscht, die nachher vom Nutzer aber nicht individuell belegbar ist – außer eben mit irgendwelchen KI-Funktionen. Wie genial wäre eine individuelle Belegung mit Apps oder Funktionen gewesen?
Mediensammlung:
Bilder des RAZR 60 Ultra im mitgelieferten Protective-Case:
Bilder, mit dem Motorola RAZR 60 Ultra geschossen:
Im gesonderten Kamera-Thema zum RAZR 60 Ultra, klick mich!
Videos, mit dem Motorola RAZR 60 Ultra gedreht:
Sample-Video 1: 4K 60 FPS – Erste technische Daten zum Gerät:
Sample-Video 2: Full HD 60 FPS – weitere technische Daten:
Sample-Video 3: 4K 60 FPS – Test Autofokus sowie Erfahrungen aus dem Alltag:
Sample-Video 4: 4K 60 FPS – Test Audio-Spur bei Videoaufnahmen:
Sample-Video 5: Testvideo in 8K mit 30 FPS ohne Audio-Kommentar:
Zuletzt bearbeitet:


























































































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