Naja, die Sache ich ein bisschen kniffliger als man meinen möchte. Das Auslagern der Apps auf die Speicherkarte mit den ab Android 2.2 von Haus aus zur Verfügung gestellten Methoden ist ja relativ einfach, wenngleich technisch gesehen relativ "primitiv". Will man also wirklich alles herauskitzlen, muss schon wesentlich tiefer in die Trickkiste gegriffen werden.
Dazu hat mal jemand einen
guten Thread verfasst, der das Thema ziemlich umfassend behandelt. Die Sache mit der Umpartitionierung der Speicherkarte ist heutzutage für den Normalo nicht mehr ganz so kniffelig und wichtig wie noch vor rund einem Jahr. Aber als Richtwert legt man eine EXT2-Partition
(EXT2 reicht bei einem Smartphone leicht, EXT3 & EXT4 ist hier vollkommen sinnlos, weil Android ja kein Journaling unterstützt) als zweite primäre mit einer Größe von etwa 500 MiB
(in der Praxis reicht das bei günstigen Geräten, also denen mit wenig Speicherplatz in der Datenpartition leicht), in extremen Ausnahmefällen auch bis etwa 1,5 GiB an.
Wie auch immer man sich entscheidet, irgendwann ist einfach Schluss mit der Auslagerei, denn bestimmte Typen
(wie z.B. alle Widgets) oder Teile
(wie z.B. alle statischen Elemente wie Bibliotheken und Kernel-Module) der Apps sind de facto nicht auslagerbar; also auch nicht mit irgendwelchen Tricks. Dazu kommt noch, dass Android für seine Arbeit etwa 20 bis 25 MiB - leider
(wie in einer schlechten Partnerschaft) stillschweigend / kommentarlos - reserviert. Rutscht der freie Speicherplatz in der Datenpartition unter diesen Wert, wird das Betriebssystem ganz unrund. Dann reicht unter Umständen schon der Empfang einer einzigen SMS und die Mühle steht!
Wenn nun ein heutiges, günstiges Smartphone etwa 150 bis 160 MiB freien Speicherplatzes in der Datenpartition nach dem Erststart aufweist, bedeutet das, dass dem Nutzer in Wirklichkeit nur 125 bis 135 MiB zur Verfügung stehen. Apps wie zum Beispiel Medienplayer, Office-Pakete, diverse Reader
(z.B. für E-Books) oder der FlashPlayer von Adobe bestehen meist sogar überwiegend aus Bibliotheken, können also kaum ausgelagert werden. Drei solcher Brocken lassen den Wert dann gleich locker auf knappe 100 MiB sinken, ohne dass aus der Sicht des Anwenders irgendetwas besonderes installiert worden wäre.
Nutzt man dann auch noch ein de-odex-ed *) oder ein CyanogenMod-basierendes Betriebssystem, oder eben ein mit anderen Tricks arbeitendes, beansprucht unter anderem der Dalvik-Cache weitere, gewaltige Brocken der Datenpartition (Fälle von 50 und mehr MiB sind da keine Seltenheit). Da kommt man dann um intelligente Methoden zum Verbiegen dieses Speicherbedarfs auf andere Partitionen nicht herum.
Aber all das ändert nichts daran, dass die etwa 125 bis 135 MiB ziemlich rasch alle sind. Also seid weise und installiert nur, was Ihr wirklich nutzt. Unnötige Apps wie eine ROM-Toolbox oder CWM kommen mir daher nicht aufs Gerät. Lieber ein paar lausige Tippser im Monat mehr und dafür viele kostbare MiB eingespart!
Ein Punkt, den sehr viele User gerne übersehen, sind die zahlreichen Aktualisierungen von "System"-Apps **), die, wenn man nicht selbst Hand anlegt, wie eine ganz gewöhnliche App installiert werden und die originale, also veraltete Version keinesfalls ersetzen!
(Also eigentlich nicht als Update im herkömmlichen Sinne bezeichnet werden können.) Und genau da setzen meine
KERUKs an, die so konzipiert sind, dass sie die veralteten Versionen durch die aktuellen ersetzen. Und zwar in der Systempartition und das auch noch idiotensicher und superbequem. Da muss man also nicht einmal einen Root-fähigen Dateimanager bemühen und sich um Dateirechte usw. kümmern, und kann daher auch nichts "kaputt" machen. Ideal für alle die das Gerät nur benutzen möchten, sich aber nicht weiter mit irgendwelchen Details beschäftigen wollen. Teilweise kann man so auch noch Updates in der Systempartition integrieren bei denen sogar Titanium Backup Pro mangels Speicherplatzes kapituliert oder die entsprechende App randaliert und somit das System teilweise ramponiert.
*) Bei odex-ed Betriebssystemen werden die AOSP-eigenen Apps
(Apps wie jene von Google zählen daher nicht dazu) der Systempartition in einen statischen (.odex) und einen dynamischen (.apk) Teil gesplittet. Der statische Teil wird dabei nur einmal ins RAM und nie in die Datenpartition geladen, während der dynamische so oft im RAM und in der Datenpartition liegt, wie's eben notwendig ist. Was toll für die RAM-Auslastung ist, hat den Nachteil, dass das System insgesamt eventuell ums Kennen langsamer reagiert
(was man bei gewöhnlicher Systemauslastung sicherlich nicht bemerkt, während bei extremer Auslastung (Gaming, Videos, Hardcoremultitasking) das letzte Quäntchen Punch fehlt) und dass die aufgesplittete Datei insgesamt größer als die selbe Version als "OnePackage" ist. In der Praxis bedeutet das, dass die Systempartition meist bis zum Anschlag gefüllt ist, die Datenpartition aber nur minimal belastet wird. Community-Betriebssystemversionen gehen da meist den anderen Weg. Sie gibt es fast ausschließlich als de-odex-ed Version, schaffen also Platz in der Systempartition, belasten dafür aber die Datenpartition und den RAM massiv. Für jedes in der Systempartition auf diese Weise eingesparte MiB muss man im Durchschnitt eine Verringerung in der doppelten, bisweilen sogar dreifachen Größe der Einsparung in der Datenpartiton in Kauf nehmen! Meines Erachtens ist das ein sehr schlechter Tausch!
**) nur mal so ein paar Zahlen zu den "Update"-Größen von Apps: Maps ~ 6,0 - 6,5 MiB, Market ~ 3,5 MiB, Gmail, QuicksearchBox, VoiceSearch & YouTube ~ 2,0 - 2,5 MiB, Superuser ~ 0,9 - 1,0 MiB; eine "Runde" Updates kostet also wenn's blöde abgeht 18 MiB kostbaren Speicherplatzes in der Datenpartition