Heyho alle zusammen,
ich finde die Diskussion hier sehr spannend weshalb ich mich diesbezüglich einfach mal registriert habe um dran teilzunehmen!
Ich möchte einfach mal einen kleinen Erfahrungsbericht zu Plex hinzusteuern. (Vorweg: Nein ich habe kein Kodi im Einsatz!)
Über mich als Plexuser:
Ich heiße Jonas, bin Informatikstudent und nutze Plex nun seit einem Jahr mehr oder weniger alltäglich.
Da ich sowieso einen Server (HP Mikroserver Gen8 - Kostenfaktor 165€ Anschaffungspreis - nicht bei Amazon gekauft!) in meinem Netzwerk habe kam Plex mir sehr gelegen mit der zentralen Datenbankverwaltung.
Im Netzwerk gibt es momentan 5 Geräte auf 3 User verteilt, die Plex mal mehr mal weniger nutzen.
Installation & Einrichtung:
Ich habe Plex damals zuerst auf meinem Macbook getestet (ja ich besitze überteuerte Apple-Hardware - bin aber auch stolzer Besitzer eines Android-Phablets und Tablets und nutze nebenher alltäglich Windows & Linux (letzteres läuft auf dem Server - Debian).
Die Installation sah bei mir so aus:
1. Plex Media Server herunterladen: *.img
2. Installation durchführen (klick klick fertig!)
3. Browser öffnet sich: Bibliothek(en) anlegen und Medienquelle(n) (Ordner) angeben.
- Fertig.
Geht also sehr einfach und sehr schnell.
Eine Kleinigkeit die mich etwas gestört hat war, dass sehr viele Metadaten Englisch waren.
Dr.Google gab nach "Plex deutsche Titel" ein sehr hilfreiches Tutorial an:
[Anleitung] Deutsche Filmtitel und bessere Beschreibung 2
-> Danach war aber alles bezüglich der Metadaten / Datenbank zufriedenstellend.
Naja wie oben schon erwähnt wurde. Ordnerstrukturen sollte man schon säuberlich ordnen - dann gibts auch (zumindest bei mir bisher) 0 Probleme!
Alles in allem mit Recherche und Nachkonfigurierung hat mich gut 15 Minuten gekostet. Installation war davon bloß eine Minute.
Themenpunkt: Plex ist kommerziell:
Prinzipiell kann ich dem natürlich nur zustimmen. Das ganze Projekt ist (leider) natürlich profitorientiert.
Jetzt kommt das dicke
ABER:
Ich habe für Plex bis heute noch keinen Cent für Abos oder dergleichen ausgegeben.
Und einen Account braucht man übrigens auch nicht. Auch nicht wenn man ins WWW streamen möchte. (Stichwort DynDNS & Postfreigaben oder VPN)
Alle Funktionen die man braucht sind kostenlos - wer Trailer o.Ä. haben will, lädt sie halt bei Youtube und schiebt sie in den endsprechenden Ordner. Ich brauch so ein Schnickschnack aber nicht!
Ich stimme jedoch zu, dass es (sofern man mobile Apple-Produkte besitzt) kosten verursacht/verursachen kann, da die Plex-App wohl nicht kostenlos im Appstore erhältlich ist. (?)
-> Jeder herkömmliche Player der DLNA unterstützt kann aber ebenfalls auf Plex zugreifen!
Für Android hingegen kann man die App kostenlos und legal via Amazon ergattern! So habe ich es auch für alle Androidgeräte in diesem Haus gemacht (3 Stück)
Themenpunkt: Design/Template:
DB-Schnittstelle Browser:
Ich finde es gut, dass der PMS nicht auf Zusatzprogramme setzt, sondern per Browser sehr einfach verwalten lässt.
Das Design ist hier minimalistisch gehalten mMn. Der Server lässt sich gut einstellen auch wenn wahrscheinlich noch viel mehr übers Terminal machbar wäre.
Da ich mich jedoch eh nie länger als eine Minute in der genannten Schnittstelle aufhalte, ist für mich das Design an dieser Stelle eher zweitrangig.
Es ist aber einfach bedienbar und einfach strukturiert was für mich ein großer Pluspunkt ist!
Wiedergabegerät (Plex Home Theater / RasPlex / DLNA):
Was soll man hier groß sagen. Es gibt ein von Plex vorgefertigtes Design. Es ist einfach und schlank, leicht zu bedienen und zeigt mir alles was ich brauche um einen Film auszuwählen. Suchfunktion/Filter helfen hier natürlich um schnell mal einen Film oder ein Genre (...) auszuwählen.
Übrigens gibt es auch hier die Möglichkeit weitere Skins nachzuinstallieren. Also ist das nicht alles so beschränkt wie vielleicht angenommen.
Aber auch hier: Man hält sich in solchen Oberflächen nicht sehr lange auf. Man möchte ja nicht die Bibliothek bestaunen, sondern einen Film o.Ä. abspielen. Und sobald dieser läuft spielt alles Andere überhaupt keine Rolle mehr! Sind also maximal mal 5 Minuten wenn die Freundin sich nicht entscheiden kann was nun geschaut wird! Nichts nennenswertes also.
Themenpunkt: (De-)Zentrale Datenbank und Serverabhängigkeit:
Pro: Ich verwalte alles an einem Punkt. Und es wird alles an einem Punkt zentral gespeichert (Metadaten, Datenbank, Lesezeichen, Medien)
Wie oben schon erwähnt habe ich einen Server hier stehen der 24/7 läuft. Dementsprechend ist das für mich ein Pluspunkt da ich mir nicht über mehrere Orte, an deren Konfigurationen gemacht werden machen müssen, Gedanken machen muss.
Ich muss mir keine Gedanken machen, welche Filme ich schauen kann und welche nicht (ganz dem Motto: Ist GerätX mit meinem LieblingsfilmY überhaupt an? Oder kann ich gerade nur die Filme von GerätZ schauen), da es nur ein Gerät gibt welches immer laufen muss.
Hiermit wird mein Konfigurationsaufwand (der sowieso nach der Ersteinrichtung = 0 ist) ungemein minimiert! Finde ich super.!
Kontra: Falls der Server mal abschmiert, läuft nichts mehr. Falls man nur ein Kodi-Gerät hat an dem alle Medien angebunden sind, siehts da aber genau so aus.
#Edit: Man könnte natürlich sagen: Ja aber wenn ein Gerät als Server immer laufen muss ist man immer abhängig - das ist ein Nachteil:
Ja das könnte man. Aber wenn man mehr als ein Wiedergabegerät hat, ist das ein Vorteil. Man muss nicht für jeden Player alles neu konfigurieren oder den Kodiplayer abbauen und umstecken. Wiedergabegerät an und los gehts.!
Allgemein ist zu sagen:
Themenpunkt: Einfache Bedienung:
Anmachen - Klick - Film ab!
Jeder kriegt es hin einfach per Mausklick alles einzurichten und zu nutzen. Und das sehr schnell und ohne große Kenntnisse!
Themenpunkt: Dateiformate und Formatunterstützung:
Hier kann ich leider nicht viel zusteuern. Bis auf die Android-Geräte beherrschen alle Abspielgeräte (SmartTV, Macbook, Windows, RasPlex) alle Formate die ich habe. Und wenn es doch mal nicht so sein sollte, wird halt transkodiert. Wenn man einen halbwegs potenten Server hat klappt das ohne dass man es merkt! Da der Server alles automatisiert übernimmt, brauche ich mir keine Gedanken um die technischen Spezifikationen meiner Abspielgeräte machen.
Es läuft, ich brauche nichts machen. Super!
Themenpunkt: Medienzuordnung:
Auch hier gibt es seit der Anwendung des oben verlinkten Tutorials keine Probleme! Ich habe bisher kein einzigen Film per Hand zuordnen müssen. Auch bei Medien von 1900 hat es super geklappt.
Themenpunkt: ?!=? Es wird zu spät um noch viel mehr zu schreiben.
summa summarum:
Klar wird es einige Gesichtspunkte geben, die Kodi besser und nichtkommerziell lösen wird. Gerade wer extremes LowBudget anstrebt wird damit vielleicht besser wegkommen, ABER: Es wird dafür ein größeres Know-How vorausgesetzt.
Plex macht seine Sache gut und zudem sehr einfach. Und einen Zitat: "1000 USD teuren HOMESERVERS" braucht man definitiv nicht um Plex ordentlich und problemlos zum Laufen zu bekommen! Im heutigen Zeitalter hat zudem jeder einen Rechner der leistungsstark genug ist um zu transkodieren.
Weiter kann ich nicht so ganz verstehen wieso hier immer wieder der Konzernname Amazon fällt. Gut - Amazon bietet kein Kodi. NA UND? Dann besorgt man sich es halt auf der offiziellen Webseite. Plex kann komplett autark verwendet werden, ohne dass man Amazon braucht. Kodi ebenfalls.
Jeder der ein Problem mit der Beschneidung jeglicher Form (egal ob Angebotsvielfalt von Amazon oder Formatunterstützung) hat, hat die Möglichkeit zu Kodi zu greifen. Klar ist es beschissen, dass es solche künstlichen Einschränkungen gibt. Aber geben wird es sie trotzdem immer.
Was ich damit sagen möchte: Plex ist (für mich) keinesfalls ein schlechtes Produkt. Kostenfrei nutzbar! Unabhängig von Amazon (für den Nutzer).
Und wer Probleme mit der Kompatibilität von Medienformaten hat, hat kein Problem mit Plex. Gib Plex ein Abspielgerät welches alle Formate unterstützt und Plex meckert ebensowenig wie Kodi. Wo kein Transcoding nötig ist, da transkodiert Plex auch nicht. (So sind meine Erfahrungen!)
Für jeden der es einfach und schnell haben möchte, für den ist Plex definitiv nichts falsches. Für alle die zudem noch extrem perfektionistisch und technisch begabt sind und die viel Zeit haben alles penibel einzurichten und alle Details zu studieren, für die gibt es zusätzlich Kodi.
Die Welt braucht nicht immer nur "besser" - einfach ist heutzutage auch sehr wichtig. Die Menschen haben wenig Zeit und Produkte sollen Massentauglich sein.Wahrscheinlich hat Plex das besser gemeistert als XMBC/Kodi.
Um das Beispiel mit Apple nochmal aufzugreifen: Die Menschen geben lieber mehr Geld aus damit es einfach und stabil ist, ohne viel dafür tun zu müssen.
Und damit eine Gute Nacht
PS: Ich finde es sehr gut dass hier mehrere Meinungen vertreten werden! Jeder sollte sich eine eigene bilden. Und wer Probleme mit Plex hat, der darf ja gerne Kodi oder XBMC oder dergleichen verwenden.
Jeder sollte verwenden was ihm lieb ist! Alternativen gibt es immer!
Schöne Grüße: Jonas