@kirc: bitte nicht falsch verstehen. Wenn ich schreibe, dass ich ohne Not langsames Laden bevorzuge, dann keineswegs nur, um einfach mal ein haltloses Statement loszuwerden (ist normalerweise auch nicht meine Art).
Es ist vielmehr so, dass ich mich aufgrund meines (ehemaligen) Hobbies (RC-Modellhubschrauber-Flug) sehr intensiv mit Akku-Technologie (inkl. Ladetechnik und chemische/physikalische Zusammenhänge) beschäftigt hatte. Ich habe dabei auch noch live die "Revolution" des Umstiegs von Verbrenner- auf Elektroantriebe miterlebt, was letztendlich v.a. durch den Einsatz von brushless Motoren in Kombi mit hochleistungsfähigen LiIo-Akkus überhaupt erst möglich geworden ist.
Neben der Tatsache, dass man einen solchen Akku nicht permanent und nach Möglichkeit auch nicht zu 100% aufladen sollte, haben auch thermische Zustände bei Betrieb und Ladung Einfluss auf die Haltbarkeit. Und bei einer Schnellladung entstehen immer höhere Temperaturen, als bei "sanfter" Ladung. Ist aber auch nur einer von verschiedenen Faktoren, die eine Schnellladung unterscheidet.
Trotzdem stimmt natürlich, dass sich die Akkutechnik in jüngster Vergangenheit stark weiterentwickelt hat. Und dass es evtl. für manche Kunden keine Rolle spielt, ob ein Akku länger als 2 Jahre hält, weil es bis dahin sowieso schon wieder ein neues Smartphone gibt. Aber: auch die Anforderungen bzgl. der Leistungsabgabe der Akkus sind gestiegen. Schnellere Prozessoren und leistungshungrige Apps fordern natürlich ihren Tribut (v.a. VR-Anwendungen werden da künftig vermutlich noch einiges mehr an Anforderungen mitbringen).
Heißt am Ende: stärkere Belastungen im Betrieb und bei der Ladung gekoppelt mit immer kürzer werdenden Ladezyklen. Da ist mir jede Entlastung der "Gesamtsituation" gerade recht, um den Akku zu schonen. Und genau das stellt ein "sanftes" Laden eben dar (auch wenn der Akku eine Schnellladung technisch natürlich verkraften würde).
Ich persönlich sehe es aber auch noch aus einem anderen Blickwinkel. Ich verwende meine Geräte i.d.R. durchaus länger (mein bisheriges Phone tat z.B. knapp 4 Jahre seinen Dienst). Auch sollen sich die Gebrauchtkäufer meiner Altgeräte noch möglichst lange daran freuen können. Außerdem ist so ein Akku auch umwelttechnisch immer noch eine wertvolle Ressource. Der sollte deswegen noch möglichst lange funktionieren, bevor er getauscht werden muss. Wenn das so ohne Weiteres denn überhaupt noch möglich ist, und nicht gleich das ganze Smartphone in den Müll wandern muss, weil ein Akkuwechsel durch einen Servicetechniker nicht mehr rentabel ist.
Ach so: im Pflichtenheft der erwähnten Spezialisten und Ingenieure steht m.E. mit Sicherheit meistens nicht "möglichst lange Haltbarkeit", sondern vielmehr "mehr Nutzen durch schnellere Wiederaufladbarkeit" und "bessere Marketing-Argumente durch Quickcharge-Unterstützung". Die wissen ganz genau, dass alles auf einen Kompromiss hinausläuft. Wesentlich sind aber die verfolgten Prioritäten.