email.filtering schrieb:
Hier mal eine kleine Übersicht (in der die derzeit real erreichbaren Datendurchsätze und nicht die technologisch möglichen angeführt sind, ausgenommen 3.9):
Die Liste hatte ich ja auch schon verlinkt. Übrigens sind LTE Netze rein paketvermittelte Netze (PS = Packet Switched), Sprachkommunikation wird entsprechend in VoIP ähnlichen Protokollen abgewickelt. HSPA bietet aber sehr wohl leitungsvermittelte Verbindungen (CS = Circuit Switched), die u.a für Sprach- und Videotelefonie zum Einsatz kommen.
Und LTE wird mittlerweile auch als 4G Netz geführt, eben aufgrund der MIMO Technologie und der neuen Zugriffsverfahren. 3.9 G ist HSPA+ mit bis zu 42 MBit/s. Das fehlt in deiner Liste.
email.filtering schrieb:
HSPA gibt's in den zwei
Marketing-"Varianten" HS
DPA (D=Download) und HS
UPA (U=Uplaod), die jedoch nur die künstliche Bandbreitenbeschränkung der Netzbetreiber wiedergeben, jedoch keinen technischen Hintergrund haben. Dem Sendemasten ist es schließlich vollkommen gleich, in welche Richtung mehr Daten fließen sollen / dürfen / können.
Die Aussage ist falsch. Es gibt sehr wohl einen technischen Unterschied zwischen Up- und Downstreamrichtung in Bezug auf Sendeleistung, Kanalbandbreite, Modulation und Codierung. Das liegt an den limitierten Ressourcen in den mobilen Endgeräten. Folglich sind auch die erreichbaren Bandbreiten unterschiedlich. Während die 3G Zellen der großen Netzbetreiber in Deutschland (D1, D2, O2) praktisch überall schon 14.4 MBit/s Downstream beherrschen (teilweise schon 20.6), ist in Upstream Richtung bei 5.76 MBit/s Schluss.
email.filtering schrieb:
Da sich natürlich alle eingebuchten Geräte einer Funkzelle deren Gesamtbandbreite teilen müssen, und zudem viele Funkzellen auch von ihrer technischen Ausrüstung her noch gar keine 7,2 Mbit/s anbieten (können), kommt man auf diesen Wert derzeit in DE und AT nur an ganz wenigen Stellen (derzeit etwa 10!).
Ich allein kenne mindestens 50 Orte in Deutschland, wo man ganz locker tagsüber im praktischen Einsatz Netto mehr als 6 MBit/s erreicht. Die Zellen an sich bieten üblicherweise heute schon 14.4 MBit/s. Nadelöhre gibt es stellenweise im Backbone, wo die Daten mehrerer Zellen zusammengeführt werden. Da kommen schnell etliche 100 MBit/s zusammen, die man erst mal transportieren muss.
email.filtering schrieb:
Ich selbst habe hier einige Funkzellen die mir im "Leerlauf" eine HSPA-Verbindung "offerieren", die im "Ernstfall", also bei tatsächlichem Datentransfer auf UMTS "zurückschaltet".
Genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Im Leerlauf wird nie ein "H" angezeigt werden können, da der Highspeed Access nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Wenn also keine Daten zur Übertragung anstehen, steht garantiert immer nur "3G" in der Anzeige. Das wird schon durch Netz erzwungen, darauf hat das Handy keinen Einfluss. Erst wenn Daten zur Übertragung anstehen, wird auf HSPA umgeschaltet und das "H" erscheint in der Anzeige.
Das kann ich bei mir in der Praxis auch bestätigen. Besonders das Vodafone Netz ist bundesweit sehr gut ausgebaut, so dass man in Ballungszentren überall HSPA bekommt und auch mit sehr hoher Geschwindigkeit surfen kann (wobei man das am Handy kaum ausnutzen kann, sondern eher, wenn man per Tethering ein Notebook dran hat). Ich nutze zu Hause einen UMTS Stick von Vodafone als Nachbrenner, da ich nur DSL384 aufm Land bekommen kann. Mit Vodafone sind 650 kByte/s Doenload Speed drin, das sind unter Berücksichtigung von Protokolloverhead im UMTS Netz knapp 7 MBit/s. Nicht schlecht für einen 7.2 MBit/s Stick bei ca. 2 km Luftlinie zur Basis.