Aquaris X Pro [Testbericht] BQ Aquaris X Pro: Wenn Schönheit zum Problem wird...

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Testbericht BQ Aquaris X Pro:





„Evolution statt Revolution“ – das war der Titel meines Testberichts zum Aquaris X. Auf den ersten Blick könnte dieser Titel durchaus auch auf das diesjährige Top-Modell, das X Pro, zutreffen. Doch schaut man ein zweites Mal hin wird man recht schnell bemerken, dass die Änderungen – im Gegensatz zum Aquaris X – nicht überwiegend nur in der Software zu finden sind, sondern das X Pro im Vergleich zum X5 Plus auch an der Optik deutlicher überarbeitet wurde. So ist das Gerät deutlich runder, verfügt auf der Front und auf der Rückseite über abgerundetes Glas und hat auch unter der Haube einige Unterschiede wie bspw. 1 GB mehr Arbeitsspeicher, einen größeren internen Speicher (was beim X Pro noch von höherer Wichtigkeit sein wird) und – natürlich – die „bessere“ Kamera. Bessere Kamera? Mit 12 statt 16 Megapixel? Ja, genau. Aufmerksamen Lesern meiner Berichte sowie Kennern der Fotografie wird diese Aussage weniger Fremd erscheinen, als das vielleicht auf den breiteren „Normalo-Kundenkreis“ der Fall sein wird. Die Qualität von Bildern ist nicht abhängig von der Anzahl der Megapixel sondern hängt viel mehr mit der Größe des verbauten Sensors, der softwareseitigen Abstimmung der Komponenten und der allgemeinen Struktur der Kamera (Linse, ..) ab. Und genau hier möchte bq in diesem Jahr den Schwerpunkt setzen; immerhin hat man bei der Vorstellung der Geräte im Frühjahr noch leise gemunkelt, dass das X Pro auf einen sehr ähnlichen – wenn nicht sogar denselben – Sensor setzen soll, den Samsung im letztjährigen Topmodell „Galaxy S7“ verbaut hat. Von viel größerer Bedeutung im Bereich der Kamera dürften aber die Änderungen bzw. Neuerungen sein, die BQ softwareseitig implementiert hat. Neben Verbesserungen (neue Version der Kamera-App) wurden eben auch gänzlich neue Funktionen umgesetzt – diese findet Ihr selbstverständlich im Laufe des Testberichts ausführlicher erklärt.

Macht das X Pro also etwas besser als das X? Oder macht es gar alles besser? Nun – um einen negativen Punkt vorweg zu nehmen: Alles macht das X Pro bestimmt nicht besser, denn einen durchaus nennenswerten Grund habe ich Euch oben schon angedeutet, als ich vom internen Nutzerspeicher des X Pro geschrieben habe: Im Gegensatz zum X5 Plus verfügt auch das X Pro nicht mehr über einen separaten Slot für Speicherkarten sondern nutzt stattdessen den Slot, der eigentlich für die zweite Nano SIM-Karte vorgesehen ist. Das bedeutet der Nutzer muss sich hier im Zweifel eben für eine Dual-SIM Funktionalität oder Single-SIM plus zusätzlichen Speicher entscheiden. Nun – immerhin spendieren die Spanier dem Gerät dann wenigstens 64 GB oder wahlweise auch 128 GB internen Speicher. Dennoch schade, dass man dieses Alleinstellungsmerkmal aufgegeben hat.

Doch genug gespoilert – die Details findet Ihr nun wie gewohnt nachfolgend im Testbericht. Wer nicht jede Kategorie für sich lesen möchte darf selbstverständlich auch direkt zum Fazit springen; auch wenn Euch dann Einige Neuerungen unter Umständen nicht ganz so sinnvoll bzw. existent erscheinen, als beim ausführlichen Lesen… ;)

Viel Spaß!



Hinweis: Textpassagen von 100% identischen Features des X Pro im Vergleich zum X (zum Beispiel der Standard-Kalender von Google oder auch die Notification-LED) wurden aus dem Aquaris X Testbericht übernommen.




Vorwort: Was BQ mit dem Aquaris X Pro verspricht…



Aus dem besonderen Anlass heraus, dass BQ in den Augen vieler Nutzer mit dem X Pro ja im Grunde genommen einen „viel schlechteren“ Nachfolger des X5 Plus auf den Markt gebracht hat, möchte ich meine gewohnte Struktur des Testberichts diesmal etwas abändern und ein kleines Vorwort an dieser Stelle positionieren: Was hält BQ selbst vom X Pro?

In gewohnt guter Marketing-Manier wird auf der Produkt-Homepage mit diversen Vorteilen gegenüber des X5 Plus geworben. Zum einen wäre da der Snapdragon 626 Prozessor welcher im 14 nm Verfahren gefertigt wurde und auf insgesamt acht A53 Kerne setzt. Dadurch ist das X Pro auf dem Datenblatt rein in Bezug auf die Leistung gesehen schlechter als das X5 Plus; doch offenbar hat man bei den Spaniern den Fokus bewusst anders gesetzt: „Weg von der puren Power, hin zu praktischem Nutzen“ könnte in etwa der Gedanke gelautet haben. Durch die oben genannte modernere Struktur soll der Prozessor des X Pro nämlich bis zu 68% weniger Energie verbrauchen, was sich in Folge dessen positiv auf die Laufzeit des Geräts auswirken sollte.

Eine weitere Neuerung ist dann natürlich der erweiterte Arbeitsspeicher von 4 GB. Da mir persönlich bisher auch 3 GB völlig ausgereicht haben und ich derzeit privat sogar „nur“ mit 2 GB RAM unterwegs bin – wohl eher Datenblatt-Politur als tatsächlich praktischer Nutzen. Vielleicht zukünftig bei anspruchsvolleren Apps und Online-Anwendungen; aktuell dürfte man 4 GB RAM aber kaum zur Leistungsgrenze treiben. Das dürften dann auch schon die Neuerungen / Verbesserungen mit der größten Relevanz sein. Dazu kommen dann natürlich noch solche Dinge wie beispielsweise der aptX Bluetooth-Codec oder auch die USB Typ-C Buchse – doch ich möchte ja an dieser Stelle auch nicht absolut alles vorwegnehmen, detailliertere Änderungen findet ihr wie gewohnt nachfolgend.

Ich hoffe ich konnte Euch mit diesem Abschnitt klar machen, dass Fortschritt und / oder Verbesserung nicht immer nur bei purer Leistung anzusiedeln sind, sondern durchaus auch in anderen Schwerpunkten zu finden sein können. Und genau das ist beim Aquaris X Pro der Fall.







Spezifikationen des BQ Aquaris X Pro:



  • Android 7.1.1, Sicherheitspatch-Level August 2017
  • Abmessungen: 146,5 x 72,7 x 7,8 mm bei einem Gewicht von 158 Gramm
  • 5,2“ Full HD Touchscreen (423 ppi) in IPS LTPS LCD Technologie
  • 650 Nits Umgebungslicht, 10-fach kapazitive Berührungspunkte, Anti-Fingerprintbeschichtung, Quantum Color+ Technologie
  • Dinorex™-Glas by NEG
  • 2.5D Glas (Front und Rückseite)
  • Qualcomm Snapdragon 626 Octa-Core Prozessor, 14 nm Fertigung, bis zu 2,2 GHz
  • Qualcomm Adreno 506 bis zu 650 MHz
  • Interner Speicher: 32 / 64 / 128 GB (Tatsächlich nutzbar: 24 / 54 / 109 GB)
  • Arbeitsspeicher: 3 / 4 GB
  • 3.100 mAh Akku (fest verbaut)
  • Quick Charge 3.0 Schnelllade-Technologie
  • 12 Megapixel Dual-Pixel Hauptkamera (Samsung S5K2L7SX-Sensor)
  • f/1.8 Blende, 6-fach Linsen-Struktur
  • Dual-Tone LED-Leuchte
  • Dualer Phase-Detection Autofokus
  • 4K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS
  • elektronischer Videostabilisator „Vidhance“
  • 720p Zeitlupen-Videofunktion mit bis zu 120 FPS
  • Auto-HDR, HDR+ Funktionalität
  • RAW-Fotomodus, manueller Kamera-Modus
  • 8 Megapixel Frontkamera (Samsung S5K4H8YX Sensor)
  • f/2.0 Blende, 3-fach Linsen-Struktur
  • Frontblitz
  • Videoaufnahmefunktion in Full-HD Auflösung mit bis zu 60 FPS
  • HiFi- u. HD-Audio via 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Smart PA-Verstärker für internen Lautsprecher
  • aptX-Bluetooth Profil für noch besseres Audio-Streaming
  • 2 Mikrofone (Rauschunterdrückung)
  • FM-Radio mit RDS-Funktionalität
  • 4G LTE Kat. 6: 800 / 1800 / 2100 / 2600 MHz (Bänder: 3+7 / 3+20 / 7+20)
  • 3G HSPA+: 850 / 900 / 1900 / 2100 MHz (Bänder: 5/8/2/1)
  • 2G GSM: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
  • Fingerabdrucksensor (Rückseite)
  • Helligkeitssensor, Näherungssensor, Beschleunigungssensor, eCompass, Gyroskop, Hall-Sensor
  • Dual-SIM (Nano) Slot (Hybrid!)
  • Micro SD Speicherkartenslot (verwendet 2.ten SIM-Slot – max. bis zu 256 GB unterstützt)
  • USB 2.0 Typ C Buchse
  • konfigurierbare Notification-LED
  • IP52 Zertifizierung
  • SAR-Wert bei Telefonaten (am Kopf): 0,298 W/Kg (10g)
  • SAR-Wert beim Tragen am Körper: 1,780 W/Kg (10g)


Lieferumfang:



Nicht nur beim Smartphone selbst hat BQ Hand angelegt – auch der Lieferumfang hat sich im Vergleich zum X5 Plus zum Positiven verändert. Zwar fehlt es leider immer noch an einem Headset, immerhin bekommt der Nutzer nun aber ein vollständiges Ladegerät geboten. Das macht BQ natürlich nicht weil man von nun an auf die bisher beteuerte Umweltpolitik pfeift, viel mehr hängt das an einer der auffälligeren Neuerungen des X Pro. Das Gerät - beziehungsweise genauer gesagt der Akku des Geräts – kann nämlich nun mit der Quick Charge 3.0 Schnellladetechnologie vollgepumpt werden. Da aber nicht jeder die hierfür erforderliche Hardware (spezieller Steckdosen-Adapter) zu Hause hat, muss man die Technik eben beilegen, sofern man sie denn auch bewirbt.


Konkret sieht der Lieferumfang daher wie folgt aus:
  • 1 x Smartphone „BQ Aquaris X Pro“ mit integriertem 3.100 mAh Akku
  • USB-Kabel (gleichzeitig Ladekabel)
  • Steckdosen-Adapter mit Quick Charge 3.0 Schnellladetechnologie
  • SIM-Werkzeug
  • Zubehör-Broschüre
Ihr seht also – alles drin, außer einem Headset. Ich bin mir – fast – sicher, dass dieses früher oder später auch noch in den Karton wandern könnte, sofern BQ den Fokus der Entwicklung weiterhin auf Audio und Kamera legt wie bisher. Genau diese Funktionen wurden ja – speziell beim X Pro – nochmals in den Vordergrund gerückt. Was liegt also näher, als dem Nutzer auch direkt ein passendes Headset mit hochwertiger Qualität in den Karton zu packen? Der Knackpunkt an der Geschichte könnte dann allerdings der Preis werden, immerhin war das Echo beim X Pro und den ausgerufenen 379,- €uro für die kleine Variante schon sehr geteilt.




Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:



Kommen wir nun zum Gehäuse, der wohl auffälligsten Veränderung im Vergleich zum X5 Plus. Man kann zwar guten Gewissens behaupten dass BQ der eigenen Designsprache weiterhin treu bleibt, dennoch sieht man hier und da Entwicklungen die eigentlich auch alle zum Vorteil des Nutzers ausfallen. Zu aller erst sei gesagt, dass das Smartphone selbst – leider – wieder etwas gewachsen ist im Vergleich zum X5 Plus. Konkret:
  • X Pro: 146,5 x 72,7 x 7,8 mm bei 158 Gramm
  • X5 Plus: 145 x 70 x 7,7 mm bei 145 Gramm
An uns für sich ist diese Entwicklung eher negativ zu sehen, denn bereits beim X5 Plus machten die für die heutige Entwicklung recht dicken Seitenränder mehr Zweifel als Freude bei vielen Smartphone-Liebhabern. Warum also ist das Gerät nun noch größer geworden? Das positive Element an diesem Fakt ist jedoch, dass zumindest das Display etwas gewachsen ist – von ursprünglich 5“ auf jetzt 5,2“. Das hört sich wenig an, macht in der Praxis aber schon einen merkbaren Unterschied. Durch das leicht größere Display hat BQ es sogar „geschafft“ dem X Pro im Vergleich zum X5 Plus ein leicht positiveres Display zu Body-Verhältnis zu spendieren – immerhin.

Um Euch einen etwas genaueren Eindruck vom Gerät zu verschaffen, möchte ich das Gerät zunächst wieder etwas genauer „vorstellen“. Auf der Front befindet sich – prominent platziert – das 5,2“ Display mit Full HD Auflösung und einer sehr hohen, maximalen Helligkeit. Unterhalb des Displays hat BQ wie schon beim Aquaris X die drei bekannten Sensor-Tasten „Home“, „Zurück“ und „letzte Anwendungen“ platziert, welche wahlweise auch durch Onscreen-Tasten ergänzt werden können. Negativ fällt sofort auf, dass die Tasten auch wieder eine leichte Chrom-Oberfläche haben und auch nicht beleuchtet sind. Man tappt also bei Dunkelheit sprichwörtlich auch im Dunkeln herum. Für mich immer noch völlig unverständlich; solch einen Cent-Artikel weg zu sparen. Meine Vermutung ist ja vielmehr, dass es an Platz mangelte und das Gehäuse nicht noch größer werden sollte. Oberhalb des Displays gibt es ein paar Elemente die – zumindest bei der weißen Version des Geräts – sofort ins Auge stechen: Mittig wäre da natürlich der Lautsprecher zum Führen von Telefonaten. Rechts neben dem Lautsprecher befindet sich die 8 Megapixel Frontkamera sowie der Licht- und Näherungssensor, welcher das Display beim Führen von Telefonaten deaktiviert. Links vom Lautsprecher befindet sich der Frontblitz, ebenfalls links daneben die kleine – aber durchaus leuchtstarke – RGB-LED, welche sich wie bei BQ gewohnt individuell vom Nutzer konfigurieren lässt.

Auf der linken Seite des X Pro hat BQ lediglich den Slot für die beiden Nano-SIM bzw. eine Nano-SIM und eine Speicherkarte platziert. Dieser befindet sich im oberen Viertel der Umrandung, ansonsten sind auf dieser Seite keine weiteren Bedienelemente mehr zu finden. Rechts hingegen befindet sich mittig der Power-Button, darüber liegt die Lautstärke-Wippe.

Wir wechseln auf die Unterseite des X Pro: Sofort fällt auf, dass BQ dem Gerät erfreulicherweise ebenfalls eine USB-Buchse des Typ-C spendiert hat. Zwar setzt man beim Datenübertragungsmodus noch auf USB 2.0, immerhin hat aber zumindest der neue Stecker bzw. die Buchse Einzug gehalten – der hakelige USB-Port bzw. das Micro-USB Kabel des X5 Plus sind mir bis heute noch in leicht negativer Erinnerung. Beim X Pro hingegen flutscht der Stecker angenehm leicht in die Buchse und sitzt dort dann auch relativ fest, sodass er sich auf jeden Fall nicht von selbst bzw. aus Versehen lösen sollte. Links neben der USB-Buchse ist das erste der beiden Mikrofone zu finden, rechts der Lautsprecher zur Wiedergabe von Medien bzw. des Freisprechmodus bei Telefonaten. Etwas minimalistischer geht es dann schon wieder auf der Oberseite des Geräts zu: Hier befindet sich das zweite Mikrofon zur Rauschunterdrückung bzw. Videoaufnahme und die 3,5 mm Klinkenbuchse.

Abschließend dann noch die Rückseite es X Pro und damit vielleicht sogar der interessanteste Teil. Rein von der Optik bzw. der Anordnung der Komponenten hat sich im direkten Vergleich zum X5 Plus eigentlich fast gar nichts verändert: Die Kamera sitzt samt Dual-Tone LED im altbekannten BQ-Stil in einer schwarzen Einfassung, der Fingerabdruckscanner befindet sich mittig im oberen Drittel der Rückseite und ist optisch sehr schön durch einen verchromten Ring vom Rest der Rückseite abgehoben. Unterhalb des Fingerabdruckscanners kommt dann noch das Hersteller-Logo sowie ganz unten die Modellbezeichnung, CE-Zertifizierung und der Hinweis „Designed in Spain“.

Von dieser sehr hochwertigen Optik lässt sich für mich nun kinderleicht der Übergang zur tatsächlichen Wertigkeit und zur Verarbeitung des X Pro finden: Halten wir uns zunächst vor Augen: Das Gerät kostet in der Basis-Variante 379,- €uro und gehört damit mit Sicherheit nicht mehr in den Einsteiger-Bereich sondern kratzt an der oberen Grenze des Mittelklasse-Bereichs hin zum Highend-Showroom. Schaut man sich nun das X Pro an bzw. nimmt das Smartphone in die Hand, kommt allerdings absolutes Oberklasse-Feeling auf. Das übertrifft bisher ausnahmslos alle BQ-Geräte die ich in den Händen halten konnte und schließt nahtlos zu Geräten wie dem Galaxy S7 aus dem Hause Samsung auf. Berücksichtigt man nun, dass das S7 zum damaligen Marktstart doppelt so teuer war als das X Pro heute – Chapeau BQ, erstklassige Leistung!

Das Front-Panel aus Dinorex™ Glas, zu den Seiten hin in 2.5D-Architektur abgerundet – dasselbe Bild auf der Rückseite – absolute Oberklasse! Dazu kommt der Rahmen aus Metall, welcher das Smartphone im wahrsten Sinne des Wortes wie aus einem Guss wirken lässt. Doch als wäre das nicht schon genug, hat man bei BQ offenbar auch an die kleinen Dinge gedacht – bspw. die seitlichen Power- und Lautstärke-Tasten. Diese sind ebenfalls aus Metall und verfügen über einen sehr angenehmen und klaren Druckpunkt. Würde ich es nicht besser wissen; das Gerät hätte von mir mit Sicherheit einen höheren Preispunkt spendiert bekommen.

Leider hat diese hochwertige Optik auch einen ganz entscheidenden Nachteil: Das X Pro ist verdammt rutschig. Da nahezu die komplette Oberfläche aus Glas besteht bzw. mit Glas „überzogen“ ist, kann man das Gerät eigentlich auf keiner Oberfläche ruhigen Gewissens ablegen; man hat ständig im Hinterkopf dass das Gerät teilweise wirklich von selbst wegrutscht und irgendwann im worst-case-Szenario auf dem Boden aufschlägt. Von Letzterem bin ich bisher glücklicherweise verschont worden – die ein oder andere Rutsch-Einlage auf dem Tisch hat das X Pro allerdings schon mitmachen müssen. Mikro-Kratzer bleiben da auf lange Sicht gesehen leider nicht aus, daher empfehle ich dringend (!) wahlweise eine rückseitige Schutzfolie (hat BQ im Angebot) oder ein Case. Mein Favorit wäre ein Case – das wäre wahrscheinlich auch die einzige Möglichkeit, mich vor meiner Paranoia in Bezug auf das Aufklatschen auf Stein zu heilen. ;)




Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:



Auch beim Touchscreen hat sich ein bisschen was getan: So setzt BQ jetzt auf zwar weiterhin auf ein IPS LTPS LCD-Panel mit einer Auflösung von 1080 x 1920 Pixel (Full HD; 423 ppi), allerdings ist das Display nun von 5“ auf 5,2“ angewachsen. Hört sich erstmal wenig an, macht in der Praxis aber schon einen recht gut sichtbaren Unterschied. Und ehrlich gesagt stehen dem X Pro die 5,2“ auch sehr gut. Der Touchscreen selbst setzt – wie bei BQ mittlerweile gewohnt – auf die Quantum Color+ Technologie, ist zusätzlich mit einer Anti-Fingerprint Beschichtung überzogen und wird vom bereits vom X5 Plus bekannten Dinorex™ Glas geschützt. Dieses Glas hat den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Gorilla Glas nicht absolut steif, sondern leicht flexibel in extremen Situationen reagieren kann. Praktisch bedeutet das, dass die Wahrscheinlichkeit einen Sturz ohne „Spider-App“ zu überleben höher anzusiedeln ist, als mit einem steiferen Glas. Im Gegenzug dazu ist die Empfindlichkeit von Kratzern dafür beim Dinorex™ Glas wohl leicht erhöht. Die Auflösung reicht für die gewählte Display-Größe natürlich locker aus, sodass der Nutzer ein knack-scharfes Display spendiert bekommt. Dank Größenverstellung der angezeigten Inhalte und Schriften lassen sich auf Wunsch des Nutzers im Einstellungsmenü noch die Darstellungen anpassen, was mir persönlich sehr zusagt. Auf sämtlichen Screenshots seht ihr daher die Darstellung in den Modi Schriftgröße „Klein“ und Anzeigegröße „Klein“. Sehr positiv fällt an dieser Stelle – mal wieder – die Tatsache auf, dass das X Pro auch wieder über einen „Expanded Brightness“-Modus verfügt. Damit hat der Nutzer die Möglichkeit, auf Wunsch die Displayhelligkeit über das „normale“ Maximum hinaus noch höher zu drehen – beispielsweise um die Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung zu erhöhen. Damit gehört das X Pro samt den anderen BQ-Modellen mit diesem Modus definitiv zu den Geräten am Smartphone-Markt die mit die hellsten Displays besitzen. Daher absolut empfehlenswert für alle, die ihr Smartphone gerne mal draußen bei viel Sonnenschein einsetzen. Wirklich negativ kann ich beim Display eigentlich nichts bewerten, wenngleich BQ beim X Pro auf ein Neues nicht auf meinen Wunsch eingegangen ist: Die Möglichkeit das Display nachträglich in Sachen Farbmodus zu kalibrieren bzw. andere „Farbprofile“ anwählen zu können. Diese Funktion bieten mittlerweile so viele Hersteller – teilweise schon bei richtig günstigen Geräten – an, sodass es für BQ doch eigentlich ein Leichtes sein sollte, diese Möglichkeit ebenfalls in die eigene Software zu implementieren. Vielleicht wird mein Wunsch ja irgendwann einmal noch erhört…

Wir machen weiter bei den Bedienelementen und der allgemeinen Bedienung des Aquaris X Pro. Da BQ weiterhin auf Android in Reinform setzt muss der Nutzer bei der Bedienung teilweise Kompromisse eingehen und ggf. bei Drittanbieter-Anwendungen suchen; teilweise befinden sich aber auch schon ein paar Dinge an Bord welche man bei den Spaniern bereits für nützlich gehalten hat. Dazu dürfte vor allem die „DT2W“-Funktion gehören: Mittels Doppeltipp auf das Display lässt sich dieses jederzeit aktivieren bzw. deaktivieren. Das Inaktivitätsdisplay gehört freilich zu den Standard-Funktionen der Androird-Software; BQ hat diese Funktion trotzt vorhandener Notification-LED ebenfalls unberührt belassen, sodass sich der Nutzer also nicht nur mittels blinkender LED über Neuerungen informieren lassen kann – er sieht eine Vorschau des jeweils anstehenden Ereignisses unter Umständen bereits in Kurzversion auf dem Display. Praktisch – immerhin steht ja nicht jeder auf LED’s. Wenn wir mal den softwareseitigen Gesichtspunkt hinter uns lassen und uns auf die Hardware konzentrieren, kommen wir unweigerlich auf die Sensortasten unterhalb des Displays. Diese sind mit den gewohnten Android-Funktionen vorbelegt (Zurück/Home/Anwendungsübersicht) und können vom Nutzer nicht bearbeitet (also beispielsweise getauscht) werden. Dazu kommt, dass auch beim X Pro keine beleuchteten Sensortasten genutzt wurden sondern auch hier verchromte Elemente zum Einsatz kommen. Bedeutet im Umkehrschluss: Bei Dunkelheit sind die Tasten absolut nicht zu erkennen; man muss sich also blind auf das Gefühl verlassen oder zusätzlich zu den Sensortasten die Onscreen-Navigation nutzen. Wenn wir schon bei der Onscreen-Navigation sind, kommen wir auch gleich zum nächsten negativen Punkt: Aktiviert der Nutzer die Onscreen-Navigation, bleiben die Sensortasten dennoch weiterhin aktiv. Warum? Absolut kontraproduktiv und nicht zielführend – und mal ehrlich: Es wäre ein Kinderspiel diese Funktion in die Software zu integrieren.

Greift der Nutzer bei der Navigation auf die seitlichen Bedientasten zurück stellt sich sofort wieder das positive Gefühl der hochwertigen und edlen Verarbeitung des X Pro ein: Beide Tasten (Power u. Lautstärke-Wippe) bestehen aus Metall und weisen einen präzisen und angenehmen Druckpunkt auf.


Was lässt sich also an dieser Stelle als Kurzfazit vermerken? Grundsätzlich gute Funktionalität, wenngleich an einigen Stellen weiterhin Optimierungsbedarf gegeben ist. Ein Großteil der oben angesprochenen Punkte ließe sich mit Leichtigkeit durch Softwareupdates integrieren – mal schauen, ob sich hier in Zukunft noch etwas zum Positiven ändert.




Menü:



Beim Menü dürfte so ziemlich jedem User klar werden: Hier herrscht der Besen! Das Menü ist nämlich das beste Beispiel dafür, dass BQ weiterhin auf nahezu Stock-Android setzt und Oberfläche und Grundfunktionalität des Android-Systems 1:1 übernimmt. Diese Grundfunktionen werden durch die ein oder andere Komfort-Funktion erweitert, was auf die Performance des Geräts oder die saubere und klar strukturierte Menüführung allerdings keinen negativen Einfluss hat. Wenn man jetzt ganz penibel das Haar in der Suppe suche möchte – einen Punkt gibt es da, der mich immer wieder etwas verwirrt: Das Konfigurationsmenü für die Notification-LED. Dies ist nämlich nicht – wie man eventuell vermuten könnte – unter Einstellungen / Benachrichtigungen zu finden, sondern unter Einstellungen / Display. Klar – ein Display dient zur Darstellung des User-Interface – dennoch würde ich eine Einordnung in die Benachrichtigungen logischer und damit sinnvoller finden. Vielleicht ließt BQ ja mit und man überlegt sich das mal…

Was mir sehr immer noch sehr gefällt ist die Art und Weise des Öffnens und Schließens des Menüs. Dies geschieht nämlich mittels Wisch nach oben auf dem Homescreen bzw. mittels Wisch nach unten im Menü. Die Menü-Ebene „fliegt“ dann quasi nach oben und „versinkt“ umgekehrt wieder in der Tiefe. Der große Vorteil gegenüber der Steuerung mittels Shortcut auf dem Homescreen bzw. Sensortasten: Die oben genannten Gesten funktionieren auf dem gesamten Bildschirm – sehr praktisch.

Ganz oben im Menü befindet sich übrigens standardmäßig die Suchleiste um Apps direkt mittels Such-Funktion anwählen zu können. Das ist ganz besonders bei einer extrem hohen Anzahl an Anwendungen sinnvoll, denn eine Strukturierung der Anwendungen innerhalb des Menüs – beispielsweise mittels Ordnern – ist nicht möglich. Dies klappt nur auf den Homescreens. An diese Tatsache hatte ich mich allerdings recht schnell gewöhnt, sodass das in der Praxis lediglich eine kurze Eingewöhnungszeit für Neulinge der Stock-Android Software sein dürfte. Ansonsten läuft die Navigation innerhalb des Menüs sehr flüssig und klar von Statten.




Kamera:




Die Kamera – das Herzstück des X Pro; zumindest wenn es nach der Marketing-Kampagne der Spanier geht. Damit Ihr mal einen kleinen Einblick davon bekommt, was BQ den Nutzern vollmundig verspricht, hier mal zusammengefasst die Fähigkeiten laut Datenblatt:

  • Nachtaufnahmen wie nie zuvor:
Die Kombination aus f/1.8 Blende und einer Pixelgröße von 1,4 µm soll bis zu 33% mehr Licht aufgenommen werden (im Vergleich zu Sensoren der Vorgängermodelle). Der duale Phase-Detection Autofokus soll jederzeit eine erstklassige Scharfstellung der Objekte ermöglichen.
  • Schluss mit verwackelten Fotos:
Jedes Pixel des beim X Pro verbauten Sensors besteht aus zwei Foto-Dioden, welche dasselbe Bild mit Phasenunterschieden erhalten (= Unschärfegrad). Stimmen die Pegel der elektrischen Signale überein entspricht das einem scharfgestellten Bild. Ist das nicht der Fall, kalkuliert das System automatisch, wohin sich die Linse bewegen muss, um das Bild scharf zu stellen. Auswirkung für die Praxis: Sehr schnelle Fokussierung der Objekte – auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
  • Zero Shutter Lag-Technologie:
Wird automatisch aktiviert, sobald die Kamera-App geöffnet wird. Dahinter steckt eine Funktion welche bereits vor dem eigentlichen Drücken des Auslösers Bilder aufnimmt – in Summe 10 Stück. Beim Auslösen werden dann mittels Mehrbildverarbeitung die sechs besten Bilder ausgewählt und zu einem Bild zusammengefügt; welches dem Nutzer letztendlich die bestmöglichste Qualität liefern soll.
  • Die besten Selfies beim Mondschein:
Durch den „richtigen“ LED Frontblitz gelingen sogar bei schlechten bzw. komplett dunklen Lichtverhältnissen gute Selfies. Die „Face-Beauty“-Funktion erkennt Gesichter und zeichnet sie klarer / weicher, wodurch das Endergebnis verbessert werden soll.
  • Manueller Kameramodus:
Im manuellen Kameramodus können Parameter wie Belichtung, Weißabgleich und die Auslösezeit individuell fixiert werden. Auch die Fokussierung kann hier manuell angesteuert werden.
  • Vidhance – elektronischer Videostabilisator:
Elektronischer Videostabilisator sorgt für weniger Stör-Bewegungen beim Filmen von Full HD- oder 4K-Videoaufnahmen. Durch das elektronische „Vergrößern“ bzw. „Heranzoomen“ in den Bildausschnitt werden quasi die Ränder​


So viel also zu den Versprechungen. In der Praxis sieht das Ganze leider so aus, dass sich ein Großteil der oben angesprochenen Features nicht wirklich „nachweisen“ lässt. Klar, der Videostabilisator ist an Bord, die Kamera-Modi funktionieren und auch der „echte“ LED-Frontblitz ist nachweislich verbaut. Doch die ZSL-Technologie beispielsweise lässt sich vom Nutzer nicht „kontrollieren“, da diese Funktion laut BQ dauerhaft aktiviert ist und daher nicht deaktiviert werden kann sodass man z. B. die Unterschiede hätte betrachten können. Gut – im Endeffekt auch egal, solange die Bilder eine zufriedenstellende Qualität abliefern; denn in diesem Fall wird keiner die Funktionen groß hinterfragen.

Bereits bei der Vorstellung des X Pro hatte BQ mit der verbauten Kamera-Hardware geworben und indirekt sogar Vergleiche zum Galaxy S7 aus dem Hause Samsung gezogen. Zugegeben: 12 Megapixel Dual-Pixel S5K2L7SX Sensor von Samsung, f/1.8 Blende und 6-Linsen-Struktur klingt schon extrem nach der vom S7 bekannten Hardware, wenngleich die Übereinstimmung nicht zu 100% besteht. In Kombination mit einem Dual-Tone LED Blitz und einem dualen Phase-Detection Autofokus sollen sich zumindest auf dem Papier hervorragende Bilder erstellen lassen. Videos unterstützt das X Pro in den Auflösungen HD, Full HD sowie 4K; wobei die beiden erstgenannten Auflösungen jeweils noch das Umschalten der Frames (30/60) erlauben. Doch nicht nur die Hauptkamera kann sich in Bezug auf deren Spezifikationen sehen lassen: Die Frontkamera des X Pro löst mit 8 Megapixel auf und setzt ebenfalls auf einen Sensor aus dem Hause Samsung (S5K4H8YX). Die Blende ist hier mit f/2.0 etwas hinter der Hauptkamera anzusetzen; das macht sich auch anhand der Linsen-Struktur (3 anstelle von 6) nochmals deutlich. Die Frontkamera unterstützt Videoaufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 1080p bei 30 Frames pro Sekunde.



Die Einstellungsmöglichkeiten der Frontkamera im Detail:
  • Bildhelligkeit: Regelung mittels Skala auf dem Sucher-Bildschirm
  • Frontblitz: Ein / Aus / Automatisch
  • Timer: 3 Sekunden, 10 Sekunden, deaktiviert
  • Gesichtserkennung: Ein / Aus
  • Gitternetzlinien: Ein / Aus
  • HDR: Ein / HDR+ / Aus
  • Galerie-Shortcut
  • Auslöser
  • Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
  • Format Frontkamera: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
  • Auflösung Frontkamera: 8 Megapixel, 2 Megapixel


Die Einstellungsmöglichkeiten der Hauptkamera im Detail:
  • Bildhelligkeit: Regelung mittels Skala auf dem Sucher-Bildschirm
  • Frontblitz: Ein / Aus / Automatisch
  • Timer: 3 Sekunden, 10 Sekunden, deaktiviert
  • Gesichtserkennung: Ein / Aus
  • Gitternetzlinien: Ein / Aus
  • HDR: Ein / HDR+ / Aus / Auto / HDR
  • Galerie-Shortcut
  • Auslöser
  • Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
  • Format Rückkamera: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
  • Auflösung Rückkamera: 12 Megapixel, 8 Megapixel, 2 Megapixel


Spezielle Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus:
  • LED-Leuchte: Aus / Ein
  • Mikrofon: Aus / Ein
  • Auflösung: HD (30 oder 60 FPS), Full HD (30 oder 60 FPS), 4K (30 FPS)
  • Videostabilisator: Ein / Aus




Selbstverständlich verfügt das X Pro noch über weitere Einstellungsmöglichkeiten beispielsweise in Bezug auf den Speicherort der Medien, der Helligkeitseinstellung oder auch einer speziellen Tastenbelegung (Lautstärke-Wippe) innerhalb der Kamera-App. Auf eine Erwähnung dieser Detail-Einstellungen wird an dieser Stelle verzichtet, da diese in der Regel keine Auswirkung auf die Endergebnisse haben und in Sachen Komfort auch nicht für alle Nutzer gleichermaßen wichtig sind.

Übrigens: Sowohl das Aquaris X als auch das Aquaris X Pro setzen bereits auf die „neue“ BQ-eigene Kamera-Software in der Version 3.4.19. Diese Version ermöglicht deutlich bessere Ergebnisse mit der Kamera, läuft stabiler und schneller und macht insgesamt einen deutlich „runderen“ Eindruck als die alte Software, mit welcher sich das X5 Plus derzeit noch herumschlagen muss. Leider kam es während des Testbetriebs auch immer mal wieder zu Abstürzen der Kamera-App (Fehlermeldung: Kamerafehler – es ist ein kritischer Fehler aufgetreten – Anwendung erneut öffnen). Dieser Fehler – respektive Absturz – kam eigentlich immer dann zustande, wenn man als Nutzer etwas intensiver mit den Einstellungsmöglichkeiten der Kamera-App (zum Beispiel der HDR-Funktion) gespielt hatte. Hoffentlich verbessert das Entwickler-Team hinter der Kamera die App weiter so konsequent und schnell – man ist hier auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.


So – genug gequatscht; was hat die Kamera nun drauf? Fakt ist: Eine Verbesserung zum X5 Plus und auch zum Aquaris X (welche beide auf denselben Sony-Sensor setzen) ist definitiv spürbar; am Deutlichsten ist das auch tatsächlich in Situationen erkennbar, in welchen die Lichtverhältnisse nicht unbedingt optimal sind. Das Scharfstellen der Bilder geht merklich schneller und funktioniert auch klar zuverlässiger, als ich das von meinem X5 Plus gewohnt war. Beim verbauten LED-Blitz dürfte es sich wohl um dieselben Dioden handeln, die bereits seit einigen Geräte-Generationen bei BQ zum Einsatz kommen, was keinesfalls negativ gemeint ist: Durch die unterschiedliche Färbung entsteht ein recht natürliches und angenehmes Licht welches problemlos das Erhellen eines geschlossenen Raumes ermöglicht. Auch im Außenbereich ist die Leuchtstärke des Blitzes sehr positiv zu erwähnen – am besten Ihr macht Euch davon mit Hilfe der Beispielbilder selbst einen Eindruck. Die Bildqualität selbst kann ebenfalls überzeugen: Farben werden im Automatik-Modus direkt sehr natürlich erfasst und dementsprechend naturgetreu wiedergegeben. Was mir zu Beginn mit dem X Pro etwas Eingewöhnung erforderte war die Tatsache, dass die Blende von F/1.8 ganz offenbar dazu beiträgt, dass das Scharfstellen des Autofokus etwas „fummeliger“ geworden ist. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass der Schärfe-Bereich des Bildes verhältnismäßig „klein“ ist und man dadurch Acht geben muss, wohin man mit dem Finger auf das Display tippt um das gewünschte Objekt auch tatsächlich zu erfassen. Bitte nicht falsch verstehen: Es handelt sich dabei nicht um einen Fehler am Gerät bzw. der Software, es ist einfach eine Umstellung und erfordert bei der ein oder anderen Situation eben etwas Übung. Recht deutlich wird das oben geschilderte Verhalten beim Beispielbild der abfotografierten 2€-Münzen: Bei Bild 1 liegt der Fokus auf der Münze oben rechts, auf Bild 2 ist die Münze im Hintergrund oben fokussiert.

Nicht überzeugt hat mich das X Pro im Videomodus: Die reinen Fakten von 4K Videoaufnahmefunktion, Slow-Motion Videos & Co. hören sich zwar wie immer klasse an – wenn die Ergebnisse in der Praxis aber nicht verwertbar sind, bringt mir das im Endeffekt alles nichts. Das Hauptproblem ist für mich die Audiospur der Videos: Diese wird extrem (wirklich extrem) leise aufgezeichnet, wodurch man eigentlich jedes Video sowohl auf dem X Pro als auch bei der Wiedergabe am Rechner / Fernseher auf maximale Lautstärke regeln muss um überhaupt alles verstehen zu können. Dieses Verhalten ist mir schon beim Aquaris X aufgefallen, wenngleich ich das dort nicht ganz so extrem in Erinnerung hatte. Da ich vom X5 Plus weiß dass es auch anders geht, liegt hier definitiv noch ein Fehler vor. Die Frage ist nur: Ist der Fehler softwareseitig zu suchen und damit verhältnismäßig leicht zu fixen oder hat man bei der Hardware auf nicht ganz so hochwertige Mikrofone gesetzt? Mal abwarten, was uns in kommenden Firmware-Versionen bzw. Versionen der Kamera-App so erwartet. Die grundlegende Basis (nämlich das Aufzeichnen der Bildspur) stimmt auf alle Fälle: Der Autofokus regelt während der Aufnahme automatisch sehr zügig und zuverlässig nach, die Anpassung der Helligkeit / des Kontrastes beim Wechsel zwischen sehr stark und weniger stark ausgeleuchteten Bereichen klappt gut und auch der elektronische Videostabilisator macht seinen Job zuverlässig. Auch wenn man hier effektiv eines kleinen Bildausschnittes „beraubt“ wird – wenn die Videos dafür frei von Wacklern & Co. sind habe ich damit kein Problem. Die Auswirkung des Videostabilisators könnt Ihr übrigens recht gut bei den Beispielvideos zur Audioqualität nachvollziehen: Achtet einfach mal auf die jeweils oben und unten befindlichen Ränder des Bildschirms…


Kurzfazit zur Kamera: Die Hardware scheint zu stimmen, bei der Software muss BQ noch nachbessern. Abstürze der Kamera-App, teilweise etwas träge Reaktion der App sowie die extrem leise Audio-Aufzeichnung im Videomodus trüben den Gesamteindruck eines sonst sehr soliden Geräts im Bereich der Smartphone-Kameras. Abwarten ob BQ die angesprochenen Kritikpunkte mit den kommenden Firmware-Releases fixen kann, oder nicht.




Akku, Sprachqualität & Empfang:



Das BQ Aquaris X Pro wurde von den Spaniern mit einem 3.100 mAh starken Li-Ion Akku ausgestattet welcher – wie bei BQ üblich – fest verbaut ist und damit nicht vom Nutzer gewechselt werden kann. Neu hinzugekommen ist beim X und X Pro die Quick Charge 3.0 Unterstützung, mit deren Hilfe der Akku innerhalb von ca. 1,5 Stunden vollständig geladen werden kann (ich spreche hier tatsächlich von einer vollständigen Ladung von 0 auf 100%). Bis 90% wird dabei die Schnellladung durchgeführt, anschließend wechselt das Gerät auf Schon-Ladung, wodurch eigentlich die letzten 30 Minuten der Ladezeit zustande kommen. Da die Notification-LED dem Nutzer bereits bei 90% eine vollständige Ladung suggeriert (Wechsel von rot auf grün) werden die meisten Nutzer das Gerät wohl bereits dann vom Strom nehmen; soll ja schonender für den Akku sein und in Bezug auf die Laufzeit kann man das auch locker verkraften. Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt – der Laufzeit: Bereits das X5 Plus war ja als eher stromsparendes Gerät bekannt, auch wenn darin noch der Snapdragon 652 gewerkelt hatte, der ja nicht so stromsparend sein soll, wie wir es jetzt beim X Pro und dem Snapdragon 626 der Fall ist. Dementsprechend hoch sind da natürlich jetzt die Erwartungen. Diese wurden im Laufe des Testbetriebs auch in höchstem Maße erfüllt, wenngleich ich mich tagsüber auch mal in etwas schlechter mit Netz versorgten Gebieten aufgehalten hatte. Am Ende eines normalen Tages (Telefonate, mobiles Surfen, ca. 30-45 Minuten Musik via Headset, ca. 10-15 Minuten Kamera-Nutzung sowie diverse Messenger-Apps) kam ich mit dem X Pro in der Regel auf eine Restkapazität zwischen 60 – 70%. Damit ermöglicht das X Pro problemlos zwei Tage Laufzeit; in sparsamen Betrieb sind hier durchaus auch drei Tage denkbar. In Anbetracht dieser Tatsache hätte es nicht unbedingt eine Schnellladefunktion für den Akku gebraucht; da das Gerät so ganz gut auch über Nacht an die Steckdose gepackt werden kann. Was ich mir nun aber – da die Funktion schon integriert wurde bzw. unterstützt wird – wünschen würde: Das Deaktivieren der Schnellladung, analog beispielsweise zum Galaxy S7 von Samsung. Hier kann der Nutzer auch selbst in den Einstellungen festlegen ob das Gerät nun im Schnelllademodus oder eben normal aufgetankt werden soll. Das könnte auf lange Sicht ein bisschen zur Akkupflege und damit zur Akkulaufzeit beitragen.

Bei der Sprachqualität hat sich im Vergleich zum X5 Plus nicht allzu viel verändert, wenngleich mit die maximal mögliche Lautstärke beim X Pro etwas höher vorkommt. Mag sein dass BQ nicht nur den unteren Lautsprecher zur Wiedergabe von Medien optimiert hat, sondern eventuell auch ein bisschen an der Hörmuschel gearbeitet hat. Jedenfalls konnte der Gesprächspartner jederzeit sehr klar und deutlich verstanden werden. Etwas getrübter ist der Eindruck hingegen bei der Nutzung des unteren Lautsprechers im Freisprechmodus: Die Qualität ist hier zwar absolut in Ordnung (Gesprächspartner war stehts klar verständlich und machte gegenüber eigentlich auch dieselbe Erfahrung), allerdings ist der Lautsprecher des X Pro deutlich leiser, als es noch beim X5 Plus der Fall war. Warum BQ das so geregelt hat bzw. ob man hier eventuell zukünftig mittels Software-Update noch Änderungen zu erwarten hat? Gut möglich, ich meine mich zurückerinnern zu können, dass BQ ähnliches schon mal bei der M-Serie geleistet hat. Noch ist hier also nicht aller Tage Abend.



Mehr Schatten gibt’s hingegen beim Empfang zu vermelden: Grundsätzlich war das beim X Pro eigentlich fast zu erwarten, denn ein Gerät welches nahezu vollständig von Glas umgeben ist hat prinzipiell mal einen schlechteren Empfang, als es beispielsweise bei einem Gerät mit Polycarbonat-Rückseite der Fall wäre. Aus diesem Grund bin ich schon nicht ganz so optimistisch an die Sache heran gegangen. Was mich dann allerdings im praktischen Einsatz mit dem X Pro erwartet hat, hat mich dann doch enttäuscht. In Gegenden in welchen ich sonst guten bis sehr guten HSPA+ Empfang habe und ggf. auch mal schwaches LTE-Netz, dümpelte das X Pro mit viel Glück gerade noch so im HSPA+ Netz umher, 75% allerdings verbrachte ich im EDGE-Netz – für ein Smartphone eigentlich absolut inakzeptabel. Ich muss dazu sagen, dass ich als Nutzer von E-Plus bzw. O² momentan auch nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für Sende- und Empfangstests habe, denn Telefonica hat es bis dato schlichtweg immer noch nicht geschafft, deutschlandweit alle Nutzer in ein Netz zu „packen“. Unter Umständen resultiert dieses Verhalten also auch (teilweise) aus der Netzbetreiber-Problematik. Dann wäre allerdings die Frage, wieso es bei anderen Smartphones (Alcatel Idol 4S, Motorola Moto G5) dieses Problem nicht gibt? Ebenso negativ ist mir aufgefallen, dass das Gerät verhältnismäßig lange braucht um sich beim Verlassen eines bekannten WLAN-Netztes zurück ins Daten-Mobilfunknetz zu buchen. Teilweise war man hier 1-2 Minuten ohne jegliche Verbindung nach außen (siehe Screenshots) – das ist natürlich ein K.O.-Kriterium.

Ob das jetzt auf ein Hardware- oder ein Software-Problem hindeutet – ich weiß es nicht. Man kann nur hoffen, dass BQ diese Probleme baldmöglichst in den Griff bekommt – sonst sehe ich die Preise des X Pro bald schon in den Keller rauschen. Wohin das dann in Sachen Support für das Gerät führt, sieht man aktuell beim X5 Plus…



Media- & Musikplayer:



Ab Werk beherrscht das X Pro lediglich die Standard-Anwendungen von Google. Diese eignen sich natürlich zur Wiedergabe von Musik und von Videos, allerdings gefallen mir diese Apps nicht wirklich. Ich nutze eigentlich seit jeher immer den VLC-Player, sofern sich ab Werk keine bzw. eine mir nicht ausreichende Lösung an Bord eines Smartphones befindet. Der nun folgende Part beruht also auf Testerfahrungen mit dem VLC-Player; unter Umständen kann mit anderen Anwendungen auch ein leicht abweichendes Fazit zustande kommen.

Das Praktische an der VLC-App ist die Tatsache, dass der Player sowohl Videos als auch Audio-Dateien verwalten kann. Umschalten lässt sich der Modus kinderleicht oben links mittels Klick auf die drei waagrechten Linien. In der Video-Bibliothek erfolgt die Darstellung der auf dem Gerätespeicher und der Speicherkarte befindlichen Medien mittels Vorschau-Bild und kompakter Text-Information (Titel, Auflösung sowie Laufzeit des Clips). Mittels Klick auf die drei vertikalen Punkte unterhalb des Vorschau-Bildes hat der Nutzer Zugriff auf weiterführende Einstellungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Wiedergabe als reine Audio-Datei, dem „Verpacken“ der Datei in den Anhang einer Mail, etc. pp. Nachdem das gewünschte Video ausgewählt wurde, beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat – das kann selbstverständlich mittels Schwenk des Smartphones problemlos ins Querformat geändert werden. Die Ansicht während der Wiedergabe dürfte dann den meisten Player-Apps ähneln: Oben mittig der Titel, Unten auf der gesamten Bildschirmbreite die Zeitleiste des Videos. Unterhalb der Zeitleiste befinden sich die Steuerungsoptionen wie Pause/Fortsetzen, die Aktivierung der Bildschirmsperre, das Anpassen des Bildformats als auch beispielsweise die minimierte Wiedergabe in einer Art Pop-Up Fenster. Damit ist es möglich auf andere Anwendungen des Geräts zugreifen zu können, ohne die Wiedergabe zu unterbrechen. Quasi ein zweiter, kleiner Bildschirm innerhalb des großen 5,2“ Screens. Da sich das Pop-Up Fenster auch in der Größe anpassen lässt, bleiben dem Nutzer hier eigentlich keinerlei Möglichkeiten vorenthalten.


Die Einstellungsmöglichkeiten im Detail:
  • Ruhemodus: Player schaltet sich nach vordefinierter Zeitspanne automatisch ab
  • Wiedergabegeschwindigkeit
  • Zeitpunkt-Funktion: Zu bestimmter Stelle im Video springen
  • Ausblenden des Videos bei andauernder Audio-Wiedergabe (quasi Audio-only Wiedergabe)
  • Untertitelverzögerung
  • Audioverzögerung
  • Mini-Player: Videoplayer wird in neues Popup-Fenster gezogen, wodurch richtiges Multi-Tasking ermöglicht wird
  • Wiederholung

Da wir die grundlegenden Wiedergabefunktionen des VLC-Players nun „durch“ haben, kommen wir zum wichtigsten und damit auch abschließenden Punkt für die Kategorie der Video-Wiedergabe: Der Wiedergabequalität. BQ verspricht ja mit dem Datenblatt und dem Werbe-Video einiges: Power, optimierte Klang-Eigenschaften durch aptX-Profil und Verstärker beim verbauten Lautsprecher, und so weiter. In der Praxis kann man das auch halten – allerdings nur bedingt. Die Qualität des Lautsprechers ist auf jeden Fall nochmal etwas besser, als das noch beim X5 Plus der Fall war. Leider muss ich aber auch dazu sagen, dass das X Pro deutlich leiser bei der Wiedergabe ist, als das beim X5 Plus noch der Fall war. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Wiedergabequalität aus (die Wahrscheinlichkeit des Übersteuerns ist bei geringerer Lautstärke entsprechend minimiert), aber wie gesagt: Das X5 Plus war hier besser – ohne dass die Qualität allzu sehr darunter gelitten hatte. Eventuell werkelt BQ ja in künftigen Updates noch ein bisschen an den audiophilen Möglichkeiten des X Pro; ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen dass da seitens der Software noch Potenzial nach oben vorhanden ist. Zur visuellen Wiedergabe mittels Touchscreen gibt’s eigentlich rein gar nichts Negatives anzumerken: Durch die sehr hohe maximale Helligkeit des Screens lassen sich Videos problemlos im Freien (sogar bei extremer, direkter Sonneneinstrahlung auf das Display) betrachten, ohne dass die Qualität leidet bzw. man vielleicht schon gar nichts mehr erkennen kann.



Damit wechseln wir weiter in den Bereich der Musikwiedergabe: Der Nutzer hat hier die Möglichkeit, Titel individuell nach folgenden Kategorien zu sortieren:
  • Künstler
  • Alben
  • Lieder
  • Genres
  • Wiedergabelisten

Wer mit dieser Vorauswahl nichts anfangen kann, kann alternativ auch über eine in der Kopfzeile angebrachte Such-Leiste nach dem Audio-Clip suchen. Dabei spielt es keine Rolle ob nach dem Interpreten oder dem Titel gesucht wird – je genauer die Eingabe desto genauer und schneller eben das Suchergebnis.

Wurde der gewünschte Titel gefunden und angewählt, startet die Wiedergabe in einem neuen Fenster in der Fußzeile des Players. Die visuelle Umsetzung des Wiedergabefensters ist beim VLC-Player leider seit jeher nichts Besonderes – im Gegenteil: Das Ganze ist sehr minimalistisch gehalten; hat aber im gleichen Zug den Vorteil der guten Übersichtlichkeit. Im Wiedergabebildschirm befindet sich mittig eine Kurzübersicht der Titel, welche sich zur gleichen „Kategorie“ zählen wie das derzeit abgespielte Musikstück. Dabei kann es sich um andere Titel desselben Albums oder auch „nur“ Titel des gleichen Interpreten handeln. In der Fußzeile des Players ist wieder die Zeitleiste sowie die klassische Player-Steuerung (Zurück/Pause/Vorwärts) zu sehen; ganz rechts das Shortcut zum Aktivieren der verschiedenen Wiederholungs-Modi. Nach dem Start der Wiedergabe eines Titels hat der Nutzer zudem Zugriff auf weiterführende Einstellungsmöglichkeiten:

  • Ruhemodus
  • Wiedergabegeschwindigkeit
  • Zum Zeitpunkt springen
  • Equalizer (Details siehe Screenshots)
  • Wiedergabeliste speichern

Alles keine großen Besonderheiten, wenn man vom umfangreichen Equalizer mal absieht. Der hat mir beim VLC-Player schon immer ganz gut gefallen; immerhin ist der Player kostenlos und bietet zugleich noch individuelle Konfigurationsmöglichkeiten; welche sich direkt auf die Wiedergabe auswirken – das ist heut zu Tage auch nicht mehr selbstverständlich. Leider hat der Equalizer auch einen Nachteil: Nutzt man keines der vorgegebenen Profile kann man die Wiedergabe zwar noch über die vertikalen Regler beeinflussen – das klappt aber nur bedingt gut bzw. führt nur bedingt zu „guten“ bzw. besseren Ergebnissen.

Doch kommen wir zum wichtigsten Punkt – auch hier die Wiedergabequalität: Grundsätzlich lässt sich bei der Audio-Wiedergabe dasselbe Fazit ziehen, welches ich bereits oben beim Videomodus niedergeschrieben habe: Die Qualität des Lautsprechers geht absolut in Ordnung und ist seitens des Klangs minimal über dem X5 Plus anzusiedeln. Die Lautstärke hingegen ist auch hier deutlich niedriger als beim Vorgänger. Dazu kommt, dass die Öffnungen des Lautsprechers beim X Pro rund und im Durchmesser verhältnismäßig klein sind – kein Vergleich zur schlitzförmigen Anordnung beim X5 Plus. Sieht zwar schicker aus (wobei auch das wieder Geschmackssache ist), die Öffnungen lassen sich allerdings auch deutlich leichter abdecken – egal ob nun gewollt oder unbewusst (zum Beispiel beim Zocken). Die Folge des Abdeckens: Nahezu der komplette Sound geht im Smartphone „verloren“. Zugelegt hat das X Pro allerdings bei der Wiedergabe über die 3,5 mm Klinkenbuchse in Kombination mit einem Sennheiser In-Ear Headset: Ein Grundrauschen ist nahezu nicht vorhanden (das war beim X5 Plus noch leicht hörbar) und die Qualität im Allgemeinen macht einen sehr positiven Eindruck. Der Klang lässt sich bei der Wiedergabe über Headset im Übrigen deutlich sensibler und damit besser Anpassen, als das bei der Wiedergabe über den Lautsprecher der Fall ist. Wer sich daher an der leicht schwächelnden Performance im „Lautsprecher-Beschallungs-Modus“ nicht stört, bekommt mit dem X Pro ein sehr gutes Gerät mit viel Potenzial.

Die Wiedergabe mittels Bluetooth und dem unterstützten aptX-Profil konnte leider aufgrund mangelndem Endgerät nicht getestet werden.






Verbindungen & Anschlüsse:



Bei den Verbindungsmöglichkeiten geht BQ glücklicherweise keine Kompromisse ein und rüstet das bekannte „Basis-Paket“ des X5 Plus mit ein paar Kleinigkeiten wie beispielsweise dem Bluetooth-Codec „aptX“ zum Wohle des Nutzers auf. Ansonsten verfügt das Gerät über LTE der Kategorie 6, mit welchem sich dementsprechend schnell im Internet surfen lässt – Empfang vorausgesetzt. Leider scheint auch das X Pro als neuster Vertreter der Smartphone-Generation von BQ LTE Band 8 nicht zu unterstützen. Frequenzband 8 wird zwar (noch) nicht flächendeckend von den Netzbetreibern eingesetzt, allerdings hat beispielsweise T-Mobile dessen Nutzung bereits angekündigt. Da Qualcomm die grundsätzliche Unterstützung dieses Bands mit dem Prozessor gewährleisten würde ist die Frage, ob BQ auch an die sonstigen Voraussetzungen gedacht hat. Sollte das so sein – warum wird die Funktionalität dann nicht beworben? Auf Anfragen von Nutzern die diesbezüglich bereits an BQ getätigt wurden (u. a. via Facebook-Pinnwand) geht der Hersteller leider nicht ein – das war auch mal anders.

Die unterstützten Standards des X Pro im Einzelnen:
  • 4G LTE Kat. 6: 800 / 1800 / 2100 / 2600 MHz (Bänder: 3+7 / 3+20 / 7+20)
  • 3G HSPA+: 850 / 900 / 1900 / 2100 MHz (Bänder: 5/8/2/1)
  • 2G GSM: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
  • WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band 2,4 + 5 GHz
  • Bluetooth 4.2 mit aptX Unterstützung
  • GPS / GALILEO / GLONASS
  • NFC
  • USB 2.0 Typ C
  • Dual Nano-SIM Slot (Hybrid-Slot)
  • Speicherkartenslot; MicroSD Standard, bis z u 256 GB offiziell unterstützt
  • 3,5 mm Klinkenbuchse (TRRS)

Ich finde die oben genannten Verbindungsmöglichkeiten und –standards sind wieder ein hervorragendes Beispiel dafür, dass BQ die eigenen Smartphones grundsätzlich mit allen notwendigen und nützlichen Technologien ausstattet; dabei aber dennoch einen gesunden Mittelweg zwischen „Nützlich“ und „(noch) nicht nützlich“ findet. Was nützen mir heute irgendwelche Standards die zwar grundsätzlich möglich wären, de facto aber noch nirgends zum Einsatz kommen oder noch gar nicht in die Software der Geräte eingepflegt sind? Als Beispiel fällt mir hier Bluetooth 5 ein, das beim Galaxy S8 ja auch erst mittels Update verfügbar wurde / verfügbar wird. Besonders toll gefällt mir die Unterstützung des aptX-Codes. Da BQ mit dem X Pro sowohl Kamera- als auch Musik-Affine Nutzer ansprechen möchte, dient der Codec als gute Abrundung der ansonsten verbauten Hard- und Software.





Extras:

Kalender:



Beim Kalender setzt bq wieder auf die Standardlösung welche das Betriebssystem Android von Haus aus an Bord hat. Nichts Besonderes also, man besinnt sich hier auf die Grundfunktionen und bietet zugleich ein sehr hohes Maß an Übersichtlichkeit und leichter Bedienbarkeit. Nutzer, welche dennoch mehr von einer Kalender-Anwendung erwarten können selbstverständlich in Eigenregie auf diverse Apps des PlayStores zurückgreifen.

Nach dem Start des Kalenders öffnet sich die Darstellung standardmäßig als „Terminübersicht“. Wer dies weniger schätzt kann auf die gewohnten Übersichten „Tag“, „3 Tage“, „Woche“ oder auch „Monat“ wechseln. Dabei werden dann auch nicht nur die Tage mit bereits vergebenen Terminen dargestellt, sondern auch vollständig „freie“ Tage – eben vollständige Wochen oder auch Monate. Da das X über ein ausreichend großes Display und eine entsprechende Auflösung verfügt, ist die Darstellung einer Monatsübersicht kein Problem und damit auch mein persönlicher Favorit. Bei der Neuanlage von Terminen hat der Nutzer wieder die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Arten von Ereignissen:
  • Ziel
  • Erinnerung
  • Termin
Die meisten Nutzer dürften mit der normalen Termin- bzw. Erinnerungsfunktion locker hinkommen; die Nutzung der „Ziel“-Kategorie halte ich für ein Schmankerl welches man nutzen kann, aber nicht unbedingt muss. Nice-to-have also, mehr nicht.



Radio:



Wer genug von der eigenen Musik auf dem Speicher des Geräts hat, kann beim X Pro glücklicherweise noch auf den Radio-Betrieb ausweichen, sofern ein Headset an die 3,5 mm Klinkenbuchse angestöpselt wird (dient als Antenne). Beim Scannen der Radiosender bietet das Gerät die Möglichkeit bereits vorab nur bestimmte Sender-Arten suchen zu lassen. Auf diese Art und Weise hat man relativ flott Zugang zu Sendern, welche genau das gesuchte Programm im Angebot haben – sehr praktisch. Alle anderen Nutzer können selbstverständlich mal pauschal nach „Allen Sendern“ suchen lassen und bekommen damit die maximal mögliche Anzahl an Sendern präsentiert, von denen später fünf als Favoriten markiert und in der Fußzeile des Wiedergabebildschirms hinterlegt werden können. Dank RDS-Funktion übermittelt das X Pro neben der reinen Frequenz auch den tatsächlichen Sendernamen sowie weiterführende Programminformationen. Diese werden recht übersichtlich mittig im Wiedergabebildschirm visualisiert.

Erfreulich: Das X Pro bietet wieder die Aufnahme-Funktion, mit deren Hilfe der Nutzer Mitschnitte aus dem laufenden Radio-Programm tätigen kann. Die maximale Dauer ist hier letztendlich vom verfügbaren Speicherplatz abhängig; also quasi unbegrenzt. Die Wiedergabe des Radioprogramms selbst kann sowohl über das angeschlossene Headset, als auch über den integrierten Lautsprecher stattfinden. In beiden Fällen ist die maximale Laustärke mehr als ausreichend und die abgelieferte Qualität durchaus als „positiv“ zu bewerten. Im Schulnotensystem würde ich das Gerät diesbezüglich im Bereich von 2- ansiedeln.



Fingerabdruckscanner:



Mit an Bord des X Pro ist ebenfalls wieder der Fingerabdruckscanner, welcher wieder auf der Rückseite des Geräts platziert worden ist und sich damit – für mich – optimal erreichen lässt. Im Gegensatz zum Galaxy S8 beispielsweise ist ausreichend Platz zwischen Kamera und Fingerabdrucksensor, wodurch man ein versehentliches Betatschen der Linse nahezu gänzlich verhindern kann. Der Scanner ist bei der weißen Version einerseits etwas im Gehäuse versenkt und zum anderen auch mit einer verchromten Umrandung von der restlichen Rückseite abgegrenzt. Das sieht optisch nicht nur sehr schön aus, es hilft auch ungemein beim blinden Ertasten des Sensors. Die Erkennung der zuvor eingelesenen Fingerabdrücke klappte eigentlich mit 99% Wahrscheinlichkeit immer beim ersten Auflegen des Fingers; damit ist der Sensor mindestens so zuverlässig, wie ich das bereits vom X5 Plus gewohnt war.

Etwas schade ist die Tatsache, dass BQ den Sensor weiterhin nicht für andere Funktionen nutzt, sondern es bei der reinen Schutzfunktion des Telefons belässt. Klar, dafür ist der Scanner letztlich gedacht, dennoch zeigen auch andere Hersteller, dass man damit noch viel mehr Möglichkeiten umsetzen kann. Alcatel beispielsweise lässt den Nutzer zu jedem Fingerabdruck noch eine Anwendungsverknüpfung hinterlegen. Das bewirkt, dass nach dem Auflegen des rechten Zeigefingers nicht nur das Gerät entsperrt wird, sondern direkt die Anwendung geöffnet wird – sehr praktisch! Auch die von Motorola eingesetzten Bedienungsmöglichkeiten gefallen mir sehr: Hier lässt sich die Funktionalität der Onscreen-Tasten komplett über den Fingerabdrucksensor steuern. Gut – der ist beim Moto G5 auf der Front angebracht, weshalb das vielleicht hier auch grundsätzlich mehr Sinn macht als beim X Pro – dennoch könnte man sich über so etwas ja mal Gedanken machen…



Notification-LED:



Für dieses Feature liebe ich bq ja wenn ich ganz ehrlich bin. Dass eine Notification-LED heute noch nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in das Hause Lenovo. Das man aber eine Multicolor-LED hat, welche sich zusätzlich auch noch individuell konfigurieren lässt, ist schon extrem selten. Genau diesen Weg geht bq aber schon seit geraumer Zeit und das ist für mich persönlich einfach eine sehr große Freiheit, die mir da eingeräumt wird. Natürlich kann ich auch das von Google mitgelieferte Inaktivitätsdisplay nutzen – doch ganz ehrlich: Mir ist eine kleinere, etwas unauffälligere LED lieber als diese Lösung. Je nach konfigurierter Farbe und Muster lässt sich sofort erkennen, welche Art von Meldung ansteht. Das Display lässt sich dann – wie üblich – mittels Doppeltipp kurz aktivieren um mehr Infos zu bekommen oder man entsperrt das Gerät einfach direkt mittels Wischgeste / PIN-Eingabe oder Fingerabdruck.

Hier die Konfigurationsmöglichkeiten des Geräts:
  • Standard: Alle Anwendungen die nicht individuell zugeordnet werden und auch innerhalb der App keine bereits definierte Farbe besitzen, werden mit dieser Farbe visualisiert
  • Akku schwach
  • Verpasster Anruf

Intervall-Einstellung der LED:
  • Kein Blinken
  • Langsam
  • Mittel
  • Schnell
  • Kurzes Leuchten, lange Pause
  • Langes Leuchten, kurze Pause

Die LED wurde von bq im oberen linken Eck des Geräts platziert und ist verhältnismäßig klein gehalten, sodass man diese bei starker Helligkeit oder gar direkter Sonneneinstrahlung durchaus auch mal übersehen kann. Damit kann ich persönlich aber leben; zumal man in solchen Situationen dann immer noch das Display kurz aktivieren kann. Die Vorteile überwiegen hier einfach gegenüber den Nachteilen, die ich bei einem Gerät ohne eine konfigurierbare Multicolor-LED ja sowieso (noch stärker ausgeprägt) hätte.





Fazit:



Das Aquaris X Pro hat es mir wirklich nicht einfach gemacht. Einerseits ist das Smartphone einfach nur „geil“ – die Optik: Erstklassig! Die Verarbeitung: Erstklassig“ Das Feeling: Erstklassig! Wenn es dabei geblieben wäre, wäre mir das Fazit an dieser Stelle mit Sicherheit einfacher gefallen, als es jetzt der Fall ist. Doch bevor ich zu meinem persönlichen Fazit zu diesem Schmuckstück komme, kurz nochmal die Key-Facts und das jeweilige Abschneiden bei diesen Punkten:

Das Phone ist in etwa gleich groß wie das X5 Plus, gleichzeitig wurde das Display auf 5,2“ vergrößert, die Full HD Auflösung wurde beibehalten. Ebenso verfügt das Gerät weiterhin über den „Expanded Brightness“-Modus, mit dessen Hilfe sich die Helligkeit extrem (!) nach oben regeln lässt. Das Display und die Features drum herum hinterlassen einen positiven Eindruck bei mir. Bei der Anmutung und der Verarbeitung des Geräts gibt’s mal wirklich überhaupt gar nichts Negatives auszusetzen: Die beidseitige „Beschichtung“ durch die abgerundeten Gläser machen das Gerät nicht nur zu einem optischen Hingucker, es fühlt sich bei der Bedienung auch mindestens genauso hochwertig an wie es aussieht. Nachteil an dieser Geschichte: Legt man das Gerät irgendwo ab bekommt man relativ schnell Paranoia, denn das Ding ist glitschiger bzw. rutschiger als ein Aal und kann dementsprechend schnell auf dem Boden liegen, wenn man nicht Acht gibt. Schutzhülle dringend empfohlen!

Davon abgesehen läuft die Bedienung des Geräts auch sonst auf einem sehr guten Niveau – würde man es nicht aufgrund der technischen Daten auf der Box wissen, würde man wohl nicht zwingend den Snapdragon 626 im Innern des X Pro vermuten: Während dem Test verhielt sich das Gerät stets unauffällig: Unter Last (beim Zocken beispielsweise) erwärmte sich das Gerät zwar, doch selbst in Verbindung mit maximaler Displayhelligkeit wurde das Gerät nicht unangenehm heiß. Die Leistung des Geräts reicht für den Alltag absolut aus: Snapdragon 626 Prozessor, 64 GB interner Speicher und 4 GB Arbeitsspeicher dürften nur selten an Grenzen kommen – lediglich bei aufwändigeren 3D-Spielen schleicht sich gelegentlich mal der ein oder andere Ruckler / Hänger ein. Beim wohl wichtigsten Punkt des X Pro leistet das Gerät sowohl viel Sonnenschein, als auch ein bisschen Schatten: Die Kamera-Hardware scheint in der Tat sehr hochwertig zu sein und produziert in Kombination mit der BQ-eigenen Kamera-App auch sehr nette Bilder. Der Teufel liegt hier allerdings im Detail; denn die Kamera-App ist leider noch immer nicht fehlerfrei (Abstürze) und die Lautstärke der aufgezeichneten Tonspur bei Videos ist unter Normalbedingungen nahezu unbrauchbar. Durchaus brauchbar hingegen ist der verbaute Lautsprecher: Qualitativ ist dieser wohl leicht oberhalb des X5 Plus anzusiedeln, bei der Lautstärke hingegen muss er sich der Hardware des Vorgängers geschlagen geben. Eventuell hat BQ hier mittels Software-Update noch Möglichkeiten, gegen zu steuern.

Die wohl größte Enttäuschung hinterließ das X Pro für mich persönlich beim Empfang: Unter (von mir beeinflussbar) gleichen Bedingungen hat das X Pro einen merklich schlechteren Empfang, als das bei meinem Daily-Driver (Alcatel Idol 4S) der Fall ist. Das X Pro hängt zudem recht lange im jeweils langsameren Netz. An Orten an welchen ich mit dem Idol 4S problemlos auf der mittleren Stufe LTE Empfang habe (oder H+ auf max.-Ausschlag) dümpelt das X Pro bestenfalls im mittleren H+ Bereich umher. Beim Verlassen meines Büros (WLAN versorgt) konnte ich zudem die Beobachtung machen, dass das Gerät kurzzeitig sogar vollständig ohne Verbindung zu irgendeinem Netz war – das ist mir so bisher auch noch nie untergekommen. Ich fürchte, dass das unter anderem an den gewählten Materialien des X Pro liegen könnte, denn das Aquaris X hatte hier eigentlich keine Probleme…. Fairerweise muss ich erwähnen, dass im O² bzw. E-Plus Netz ja momentan diverse Baustellen und Krankheiten durch die Zusammenführung der Netzte gegeben sind, welche auch ursächlich für obiges Problem sein könnten – fraglich dann nur, warum das Idol 4S damit kein Problem hat.


Um das Fazit allerdings jetzt nichts ganz so negativ zu beenden möchte ich auch noch ein Lob loswerden: BQ hat es gegen Ende Juli tatsächlich geschafft, bereits den Sicherheitspatch von August 2017 auf das X Pro zu bringen. Das zeigt ganz deutlich, dass sich die Jungs und Mädels bei BQ größtmögliche Mühe geben, die Software zu optimieren. Das macht Hoffnung für alle X Pro und X Besitzer; wenngleich alle anderen Geräte merklich darunter leiden; denn der zeitliche Abstand zwischen den Updates ist seit Release der beiden X-Modelle deutlich länger geworden.





Vorteile:


  • Solides Gesamtpaket mit klasse Preis- / Leistungsverhältnis, auch wenn der Preis für “BQ-Fremde” vielleicht erstmal etwas hochgegriffen wirkt. 370,- €uro für die „kleine“ 64 GB Version und 419,- €uro für die 128 GB Version sind in Anbetracht speziell des Prozessors erstmal etwas hochgegriffen. Schaut man sich aber tatsächlich das Gesamtpaket „Aquaris X Pro“ an merkt man schnell, dass dieses einfach in sich stimmig ist.
  • Hochwertige und sehr edle Verarbeitung und Haptik: Würde man es nicht besser wissen, könnte man das Gerät auch problemlos in die absolute Oberliga der Smartphones packen: Im Vergleich zum Galaxy S7 beispielsweise steht das X Pro diesem in keinem Punkt nach: Die beidseitige Glas-Oberfläche in Verbindung mit dem Rahmen aus Metall machen das Gerät zum echten Handschmeichler. Auch das Verhältnis Display – Gesamtabmessungen ist in Ordnung, wenngleich der Trend zu immer mehr Display auf immer geringerer Fläche weiter geht.
  • Die Kamera hält im weitesten Sinne tatsächlich das, was BQ vollmundig verspricht: Man scheint tatsächlich gute Hardware verbaut zu haben und hat diese mit der neuen Kamera-App scheinbar auch deutlich besser im Griff als das noch beim X5 Plus der Fall war. Lediglich ein paar Punkte stören den Siegeszug der Kamera noch – siehe „Nachteile“.
  • Lautsprecher: Qualitativ besser als beim X5 Plus (gilt für die Musikwiedergabe im Gesamten – also auch für das Abspielen von Musik über die 3,5 mm Klinkenbuchse), jedoch leiser (siehe “Nachteile”).


Nachteile:


  • Klar – BQ hat viele Verbesserungen mit dem X Pro umgesetzt, doch leider hat man sich hier nahezu ausschließlich auf die Hardware konzentriert – zumindest auf den ersten Blick: Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass man auch die Usability ein bisschen auf die Kundenwünsche anpasst. So wäre es zum Beispiel zu begrüßen, wenn man die Farbtemperatur des Displays bspw. mittels voreingestellten Profilen selbst auswählen könnte. Des Weiteren könnte man doch endlich auch mal dazu übergehen die Sensortasten dauerhaft deaktivieren zu können, sobald die Onscreen-Navigationstasten aktiviert sind. In diesem Fall stören die Dinger nämlich tatsächlich und haben keinen praktischen Nutzen mehr.
  • Schnellladefunktion: Die Unterstützung von Quick Charge 3.0 ist prinzipiell natürlich absolut positiv; allerdings hätte ich mir als kleines Zusatz-Gimmick noch gewünscht, dass der Nutzer die Schnellladefunktion über die Software gegebenenfalls auch deaktivieren kann (beim Galaxy S7 ist das beispielsweise möglich). Damit könnte man das Gerät dann auch bequem über Nacht laden, ohne dass das Gerät länger als notwendig an der Steckdose hängt. Vielleicht kommt hier noch etwas in naher Zukunft mittels Software-Update – wer weiß.
  • Empfang: Durch das Unibody-Design aus Glas und Aluminium bietet das X Pro grundsätzlich nicht die besten Voraussetzungen für hervorragenden Empfang. Die praktische Leistung des X Pro hat mich allerdings enttäuscht: Das Gerät befand sich im Test überwiegend im EDGE-Netz und nur selten mal in schwach bis mittelmäßigem HSPA+ Netz. Andere Geräte (Idol 4S, Moto G5) waren hier problemlos im LTE- oder im schlechtesten Fall im HSPA+ Netz unterwegs. Sofern möglich, sollte BQ hier unbedingt softwareseitig nachbessern. Hinweis: Getestet wurde im Netz der Telefonica; welches derzeit ja immer noch zusammengelegt wird. Dies KÖNNTE natürlich mit ein Grund für diese Enttäuschung sein – warum aber sind andere Geräte dann so viel besser?
  • Kamera: Gleichermaßen Stärke und ein bisschen Schwäche des Phones: Die Hardware bietet eine Basis mit viel Potenzial, die Software indes hat noch viel viel mehr Potenzial. Die App funktioniert zwar deutlich besser als auf dem X5 Plus, dennoch kam es im Testbetrieb häufiger zu kompletten Abstürzen des Geräts („kritischer Kamerafehler“). Dazu kommt, dass die Audiospur bei Videoaufnahmen extrem leise aufgezeichnet wird. Und wenn wir schon bei Videos sind: Diese lassen sich immer noch nicht wieder direkt auf die Speicherkarte schreiben; die App erlaubt weiterhin nur das Beschreiben des internen Speichers. Ist der also voll, muss wahlweise manuell auf die Karte umgeschaufelt werden oder das Smartphone an den Rechner – zur Datensicherung (alternativ via Cloud).
  • Ebenfalls Stärke und Schwäche: Der verbaute Lautsprecher – qualitativ leicht besser als beim X5 Plus, allerdings deutlich leiser. Zudem lässt sich dieser auch noch deutlich einfacher verdecken, da die Löcher recht klein gehalten und eng beieinander angeordnet sind.



Bilder, mit dem BQ Aquaris X Pro geschossen:








Bilder, mit dem BQ Aquaris X Pro geschossen Teil I (RAR-Archiv, 181,21 MB):

File-Upload.net - BildermitdemBQAquarisXProgeschossenTeilI.rar


Bilder, mit dem BQ Aquaris X Pro geschossen Teil II (RAR-Archiv, 165,70 MB):

File-Upload.net - BildermitdemBQAquarisXProgeschossenTeilII.rar


Videos, mit dem BQ Aquaris X Pro gedreht (Youtube-Links):




 
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Vielen Dank mal wieder für diesen tollen Testbericht!

Eine Anmerkung von mir bezüglich der Sache mit dem Empfang. Ich kann mir durchaus vorstellen (wie im entsprechenden Thema hier im Bereich thematisiert), dass das Problem eher eine Software Sache in Kombination mit dem o2 Netz ist. Hier in der Region (Rhein-Main-Gebiet, auch o2) bin ich zu 99% wie beim X5 Plus in 4G eingebucht. Sollte ich mal in der Tiefgarage, Wald etc. auf 2G oder H+ zurückfallen bin ich draußen direkt wieder im 4G eingebucht. Ebenso wenn ich meinen WLAN Bereich verlasse.

Was ich allerdings vermisse und mir von bq wünschen würde. VoLTE Support und WiFi-Call Unterstützung! Denke das wird auch immer mehr zum Thema und ein Standard Feature.
 
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Könnte es eventuell nicht auch daran liegen, dass der Metallrahmen weniger Unterbrechungen hat? Der Empfang mit meinem X ist auch etwas schlechter geworden, im Vergleich zum X5 plus.
 
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Danke für deinen (weiteren) klasse Test.
Weitgehend stimme ich dem zu, bis eben auch beim Empfang. Hier keine Probleme und schnelle Umschaltung.

X Pro: 36 asu, 104 dBm
X5 Plus: 31 asu, 109 dBm

Auch O2 LTE, MultiCard

(zwischen 3 und 4 Uhr ist eine blöde Zeit, das Forum hängt jede Nacht)
 
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Was den Empfang betrifft: ich nutze seit 1995 (Nokia 2110) Mobilfunk und bin es jetzt, 2017, leid bei einem neuen Gerät immer noch auf das S-Meter schielen zu müssen. Empfang, auch im schwierigen Umgebungen ist eine Grundfähigkeit von Mobiltelefonen, Ausreißer würde ich nur bei China-Böllern erwarten!

Ich frage mich trotzdem, was BQ da entwickelt hat....!?

- Empfang bestenfalls mäßig
- dolle Qualitätsanmutung bleibt meistens ungesehen, da nur im Case handhabbar
- Handling unterwegs schwierig, da rutschig
- stationäres Nutzen nur auf nicht glatten Oberflächen empfehlenswert
- klare Werbelüge: Kamera(software)
- Rückschritt bei Hybridslot
- kein LTE 900 (Band 8)
- kein VoLTE
- kein Wifi Call
(EDIT
- Zur Größe: ich erinnere mich deutlich an den Moment, als ich das X pro zum ersten Mal in der Hand hatte: es fühlte sich (ohne Hülle) spürbar größer an, als mein X5 plus mit der BQ Klapphülle.
Da wußte ich aber noch gar nicht, dass ich soeben das seltene Topgerät in der Hand hatte, der Besitzer wies mich erst später darauf hin....)

Dafür ist der Preis einfach zu hoch!
Schade.
 
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Eben nochmal getestet.

Auch hier im Büro

X Pro 83 ASU
X5 Plus 78 ASU
Beides o2 Netz.

ASU Wert - Signalstärke messen und interpretieren

Das X Pro hat bei mir auch im Büro wieder besseren Empfang als das X5 Plus.

Also am Gehäuse kann das Verhalten bei @THWS nicht liegen wie auch @laurens Messwerte belegen.
Ich denke immer noch dass ist eine Kombination Netzbetreiber Hardware, Modemfirmware, bq Firmware in manchen Regionen bei @THWS @Verpeilter Neuling und @olih Geht in diese Richtung hier: Mobilfunknetz Suche träge
 
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Ich habe auch überhaupt keine Probleme mit Empfang, nahezu durchgehend voller Empfang! Kann das also nicht nachvollziehen. LTE ist für mich Quatsch weil zu teuer und Nutzen sehe ich auch noch keinen. Die meisten haben zuhause nicht mal mehr als eine 30K Leitung, da werden 42 MBit wohl reichen.
 
M II 26 schrieb:
Ich habe auch überhaupt keine Probleme mit Empfang, nahezu durchgehend voller Empfang! (...) LTE ist für mich Quatsch weil zu teuer und Nutzen sehe ich auch noch keinen. Die meisten haben zuhause nicht mal mehr als eine 30K Leitung, da werden 42 MBit wohl reichen.

Ja, Mensch, wenn Du für LTE keine Anwendung siehst, dann brauchen wir es auch gar nicht weiterentwickeln.... :blink:

Argumente aus meiner Sicht:

- UMTS-Versorgung wird nicht weiter ausgebaut und (noch vor GSM) in wenigen Jahren ganz abgeschaltet
- laut Netzausbaukarten sind heute etliche Gebiete mit LTE versorgt, aber nicht mit UMTS
- LTE max oder ähnlich braucht kaum jemand. Die schnellere Reaktion des Netzes (Latenz) und die relativ hohe Geschwindigkeit machen das Surfen aber erträglicher
- LTE 900 (Band 8) befindet sich bei der Telekom im Wirkbetrieb. Warum sollte ich auf diese Versorgung verzichten, wenn mein Vertrag es bietet?
- Zu teuer? Ich hatte bisher für 6,99€ 3 GB LTE im Telekom-Netz, demnächst sind es für 13,99€ sogar 10 GB LTE im Telekom-Netz.
LTE bis 150 MBit/s, EU-Roaming, alles dabei.


Ach ja, falls sich jemand hier von meinen "Argumenten" hat blenden lassen: ruhig Blut!
In Wahrheit ist LTE natürlich total schädlich, weil es so schnell ist, dass das Volumen für einen Monat bereits nach zwölf Minuten verbraucht ist.
Das ist Betrug und gehört verboten!
Jawollsen!!
 
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Also zunächst mal vielen Dank für die rege Diskussion hier. Die letzten Beiträge haben mich zu folgendem Schluss kommen lassen:

1. Es scheint kein generelles Problem des X Pro zu sein. Daher im Testbericht ja auch der Hinweis, dass es durchaus auch an meiner Netzkonfiguration liegen kann (das Idol 4S kann's trotzdem besser als das X Pro).
2. Möglicherweise (zwar unwahrscheinlich, aber "sag niemals nie") könnte u. U. auch das Testgerät einen Schuss gehabt haben. Die Seriennummer des Geräts war relativ niedrig, das lässt den Schluss zu; dass es wohl aus einer recht frühen Produktionscharge kommt.

Bzgl. der Äußerung von @M II 26 ("LTE ist für mich Quatsch") mag das die persönliche Meinung des Users sein - da spricht auch absolut nix dagegen. In einem Testbericht ist es aber - unabhängig von meiner eigenen Meinung - quasi meine "Pflicht" auch die Dinge zu testen bzw. zu erwähnen, die für mich vielleicht eher nebensächlich; für Andere aber elementar wichtig sind. Was in diesem Fall konkret LTE angeht ist das für mich durchaus wichtig, denn:

1) Habe ich kostenlosen Zugang zum LTE-Netz und bin - sowohl im LTE als auch im H+ Netz - nur vom Kontingent der Flatrate abhängig.
2) Habe ich hier für gewöhnlich sehr guten LTE-Empfang und möchte das natürlich auch entsprechend nutzen.
 
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Wie du sagtest, meine Meinung. Alles gut. ;)
 
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Sehr schöner Bericht!! Und hat mich gerade davor bewahrt, das Teil auch mal auszuprobieren. Ausschlaggebend dafür deine Bestätigung meiner Vermutung: Der schlechte Empfang. Leider hatte ich das gleiche Problem mit einem S7 Edge und dem LG V20.
 
Was ich bestätigen kann da ich ein S7 Edge parallel betrieben habe. Das bq hat eindeutig den besseren Empfang.
 
@Tasar habe heute Vormittag ein X Pro für den Privatgebrauch erworben. Sollte sich das Ding besser schlagen als mein Testgerät (könnte ja theoretisch auch einen Defekt gehabt haben...) werde ich den Bericht natürlich entsprechend korrigieren bzw. mit einem Hinweis versehen.
 
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Das würd mich freuen. Da du ja auch o2 LTE Kunde bist, funktioniert VoLTE mit dem BQ bei o2?
 
Nein VoLTE können die bq Geräte bisher leider nicht!
 
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Hat sich seit dem letzten update vielleicht schon etwas in sachen Audioqualität getan? Die wurde ja angeblich verbessert :).
Vielleicht ist ja jetzt die Lautstärke besser?? Kann das jemand testen? :)
wie verhält sich denn die Aufnahmelautstärke bei WhatsApp Sprachnachrichten?
 
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sich der Vermerk "Audioverbesserungen" nicht auch einfach auf die Audio-Ausgabe bezieht. Spätestens morgen Nachmittag kann ich selbst nochmal testen. :)
 

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