Schon interessant, wie jedes neue Fairphone die gleichen Kommentare zu Leistung und Preis provoziert. Bei den Vorstellungen der Flagschiffe der großen Hersteller habe ich noch niemanden schreien hören, dass die Ausstattung ja ganz ordentlich wäre, aber ein Kauf wegen der intransparenten Lieferkette und Produktionsbedingungen nicht in Frage kommen würde.
Das Fairphone ist, so wie es ist, konkurrenzlos und findet somit auch seine Käufer. Die inzwischen 3. Auflage des Smartphones spricht für sich. Andere kleine Smartphone Start-Ups, wie z. B. Essential, haben nicht so lange durchgehalten.
Die USPs des Smartphones sind nunmal nicht die schmalen Ränder, die groteske Leistung, eine brillante Kamera - davon gibt es schon genug Geräte auf dem Markt -, sondern der Anspruch, ein Handy zu bauen, das so fair wie möglich hergestellt wird. Die Modularität ist nebenbei m. E. eine der wirklichen Innovationen auf dem Smartphonemarkt, im Gegensatz zu ausfahrbaren Kameras ...
Die Leute hinter dem Projekt haben auch nie verheimlicht, dass das ganze ein Work-in-Progress ist, dass also nicht von jetzt auf heute ein zu 100% faires Smartphone gebaut werden kann. Auch als kleines Start-Up werden die niemals die Marktdurchdringung haben wie die großen Player. Was sie aber gezeigt haben, ist, dass es möglich ist, anders an die Produktion eines Smartphones heranzugehen. Es gilt nun das ganze stetig weiterzuentwickeln und den Kerngedanken weiter zu verfolgen - und nicht die Schreie nach mehr Leistung zu geringeren Preisen zu bedienen.