Vergleich Huawei MediaPad 7 vs. Samsung Galaxy Note 8 (mit einem Seitenblick auf Asus MeMo Pad 7 HD)
ROMs:
Auf dem MediaPad war seit langem Comecs V2 (Android 4.0.3) installiert. Das Asus kommt mit Android 4.2.1, das Note 8 mit 4.1.2.
Nachdem ich das MediaPad nun etwa 20 Monate in Betrieb hatte, kam so langsam der Wunsch auf, mal nach einem anderem Tablet Ausschau zu halten. Die Gründe dafür waren im wesentlichen:
- Nachdem ich mir als Handy das Galaxy S4 zugelegt hatte, habe ich gesehen, wie flüssig Android JellyBean auf starker Hardware laufen kann. Gar kein Vergleich zum MediaPad
- Der Akku des MediaPad macht mir, wie so vielen hier, Sorgen. Grundsätzlich ist der Verbrauch nicht gerade gering und unter 35% kommt manchmal ein Abfall innerhalb weniger Minuten auf unter 15%
- Hin und wieder hatte das MediaPad schon mal leicht gesponnen. Mehrmals ging das Gerät im Standby einfach aus oder im ausgeschalteten Zustand wieder ein. Seit mindestens einem Jahr schalte ich das Gerät nach jeder Benutzung aus, da die Stabilität (nicht der Akkuverbrauch) im Standby zumindest mit diesem ROM nicht befriedigend ist (das mag bei anderen anders aussehen)
Aus den natürlich völlig subjektiven Erfahrungen und Wünschen reifte der Wunsch nach einem neuen Pad. Grundsätzliche Kandidaten waren:
- Samsung Tab3 7 Zoll
- Samsung Tab3 8 Zoll
- Nexus 7 HD (das neue)
- Asus MeMo 7 HD
- Samsung Galaxy Note 8.0
Grundsätzlich sollte es ein Modell ohne 3G sein. Bei Bedarf würde das S4 per Tethering die Daten liefern.
Nachdem ich mir meinem Bedarf (im wesentlichen eBook-Reader, Medien streamen von der NAS, Comics lesen) mal näher analysiert hatte, habe ich mir das Asus bestellt. Von den reinen Leistungsdaten sollte es auch den Wunsch nach einer wirklich flüssigen Bedienung erfüllen und das zu einem unschlagbar günstigen Preis von 149 Euro. Das Asus wurde bestellt und nach etwa 24 Stunden war mir erstens klar, dass das Gerät alle meine Bedürfnisse sehr gut erfüllt. Klar war aber auch, dass ich damit nicht glücklich würde. Grund war das Material. Das Gerät ist vollständig aus Plastik, auch der Touchscreen. Noch schlimmer war, dass Fingerabdrücke darauf kaum noch zu entfernen waren. Selbst mit Microfasertuch musste intensiv und mit ordentlichem Druck gerieben werden – nur damit nach 10 Minuten Bedienung das Ding schon wieder aussah, als habe es ein Metzger bedient, der zwischendurch immer wieder Wurst hergestellt und sich nicht die Hände gewaschen hatte.
Dieser Eindruck war doch so nachhaltig, dass ich nicht nur das Asus zurückschickte, sondern auch beschloss, dass das Nexus nicht mehr in Frage kommt (gleicher Hersteller, vermutlich ähnliche Verarbeitung, wenn auch mit Gorilla Glas). In Frage standen also noch die Samsung-Geräte. Es wurde das Note, da ich auf den Quadcore Wert legte (den auch das Asus hatte). In weiteren Vergleich werde ich das Asus erwähnen, soweit ich das nach 24 Stunden beurteilen kann. Das Note habe ich nun 4 Tage.
Der Akku:
MediaPad: Die mehr oder minder großen Probleme mit dem Akku des MediaPad sind bekannt und Inhalt zahlreicher Threads hier im Forum. Grundsätzlich ist seit ICS die Standby-Zeit völlig ok (ca. 4% in 24 Stunden), die Laufzeit eher nicht. Ich hatte zum Schluss noch eine Laufzeit von vielleicht 2 Stunden. Grundsätzlich für meinen Bedarf ok. Schwerwiegender waren die manchmal merkwürdigen Sprünge in der Kapazität, die offensichtlich typisch für das MediaPad sind (oder sogar für Huawei).
Note: Die Standbyzeit ist etwas besser als beim MediaPad (ca. 2-3% in 24 Stunden). Die Laufzeit viel, viel besser. Nach etwa 4 Stunden Screen-On Betrieb habe ich noch über 50% Kapazität.
Asus: Die Werte waren vergleichbar mit dem Note 8.0
Das Display:
Alle Geräte haben eine Auflösung von 1280 x 800. Umso spannender ist hier der Vergleich.
MediaPad: Das MediaPad hat ein hervorragendes Display, gute Farben, weitgehende Blickwinkelunabhängigkeit. Minuspunkt ist vor allem die verglichen mit den anderen Geräten geringe Maximalhelligkeit.
Note: Das Display wirkt subjektiv minimal schärfer (was ja nicht sein kann). Die Farbtreue ist bei Einstellung „Video“ sehr gut, ansonsten zu knallig. Blickwinkelunabhängigkeit ähnlich wie beim MediaPad. In der Sonne merkt man dann: Das Note hat einen viel höhere Maximalhelligkeit als das MediaPad. Bücher lesen direkt in der Sonne kein Problem.
Asus: Das Asus entsprach etwa dem Note, auch hier war die hohe Maximalhelligkeit ein echtes Plus. Die Farben waren deutlich wärmer als bei den anderen Geräten. Asus spendiert seinen Geräten aber einen echten Farbmanager, so dass sich der Bildschirm sehr auf den persönlichen Geschmack einstellen lässt. Nachdem ich den ein bisschen optimiert hatte, waren die Farben auf dem Asus am natürlichsten.
Touchscreen:
MediaPad: Das schlechteste der Geräte. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass ich den Touchsreenfix nicht eingespielt hatte, da mich das vorher nicht gestört hat. Im Vergleich mit Note und Asus ist der Unterscheid aber groß.
Note: Das beste der Geräte. Schon leichte Berührung reicht und das Gerät reagiert sehr präzise. Sicher auch eine Folge der Optimierung für den S-Pen, der für mich kein Kaufargument war, sich aber immer mehr als Superfeature herausstellt. Dazu unten noch etwas mehr.
Asus: Zwischen den beiden Geräten, aber näher am Note.
Performance:
MediaPad: Eindeutig und mit Abstand das schlechteste der Geräte. Ob das nun an ICS lag, am ROM oder an der Hardware. Microruckler waren hin und wieder vorhanden. Zunächst ist das MediaPad trotzdem ein leistungsfähiges Gerät, im Vergleich mit den Quadcores zieht es aber den kürzeren. Ich bin kein Spieler, aber die Performancenachteile waren auch beim Surfen erkennbar (jeweils mit Chrome).
Note: Alles butterweich, schnell, präzise. Noch nie habe ich so schnell auf einem Tablet gesurft.
Asus: Nahezu gleich mit dem Note
Verarbeitung:
MediPad: Das MediaPad mit seinem Alu-Unibody ist schon ein Statement und war bei Erscheinen das Tablet mit der besten Verarbeitung (mit iPad zusammen). Eine Kritik in irgendeine Richtung ist Erbsenzählerei: Mur fällt nur der nicht einrastende SD-Kartenschlitz ein.
Note: Das Gerät ist aus Plastik (Display ist Gorillaglas) mit einem Alurahmen. Die Verarbeitung ist aber dermaßen gut, dass es in meinen Augen eine noch höhere Anfassqualität als das MediaPad hat. Vor allem ist es dadurch auch leichter.
Asus: Das Gerät ist ebenfalls aus Plastik. Grundsätzlich war das Tablet nicht schlecht verarbeitet (Spaltmaße etc.). Wie ich schon oben schrieb, war aber die Anfassqualität so miserabel (es gibt teuren und billigen Plastik – hier fühlte es sich nach sehr billig an), dass dies zusammen mit der extremen Fingerabdruckempfindlichkeit zur Rückgabe geführt hat. Der Kontrast in der Haptik ist sehr hoch, wenn man vorher das MediaPad gewohnt war.
Eine Bemerkung zum S-Pen: Das MediaPad war ursprünglich auch als elektronischer Notizblock angeschafft worden. Ich war allerdings mit keiner App und keinem Stift zufrieden. Weder die üblichen Gummistifte noch solche mit Metallspitze und Gummiplättchen waren für mich befriedigend. So ist diese Funktion dann irgendwann in Vergessenheit geraten. Ich hatte diesbezüglich auch keine großen Erwartungen an den S-Pen des Note 8. Aber siehe da: Das Ding funktioniert ausgezeichnet. Wenn man seine Schreibgeschwindigkeit minimal drosselt, ist absolut flüssiges und präzises Schreiben möglich.
Fazit: Das MediaPad ist nach wie vor ein tolles Gerät. Die Zeit ist aber weiter gegangen und heute gibt es bessere Geräte. Wirklich herausragend ist das Note 8, das meiner Meinung nach dem MediaPad in jedem einzelnen Punkt überlegen ist und heute die Spitze bei den 7/8-Zoll Tablets markiert. Auch das Asus ist für den Preis ein echte Überraschung gewesen und letztlich nicht an der Funktionalität, den Display oder dem Touchscreen gescheitert, sondern an seiner Haptik - was man für 149 Euro dem Gerät aber nicht wirklich vorwerfen kann.
Noch ein Nachtrag: Das Note hat auch einen Multi-Windows-Modus. Heißt, mann kann zwei Apps gleichzeitig laufen lassen, der Bildschirm ist dann geteilt. Eine supertolle Sachen zB für Studien - in einer Hälfte steht die Quelle, in der anderen die Interpretation. Leider geht es bisher nur mit ausgewählten Apps. Darunter sind Chrome, Galierie, Mail, Googlemail, die Anwendungen für den Stift, etc (ca. 20 Stück). Leider nicht Kindle und mein PDF-Reader.