Gabberlein schrieb:
man sagt dazu Kontrolle und du möchtest Beweise? Siehe dir die ganzen News von Amazon - FB - Google - MS - WA etc an wo man alles daran setzt sie Wahrheiten zu Verleugen? Wenn ich mit meiner Partnerin grade zugange bin hat kein Amazon & Google dabei zu Lauchen,
Na ja, wenn man so blöd ist, sich eine Alexa oder ein Google-Home in's Haus zu holen, ist einem sowieso nicht mehr zu helfen - da dürfen die auch lauschen, wenn Du mit "Deiner Partnerin zugange" bist.
wenn meiner Partnerin was über einen Messenger schicke gehts dem Betreiber nichts an obs Nacktfoto ist ein Video usw.
Vielleicht ist es Dir ja entgangen, aber alle Messenger nutzen heutzutage Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das haben sie unter anderem deshalb eingeführt, weil die Messenger-Betreiber die Inhalte überhaupt nicht interessieren. Ob die dann dennoch von irgendwelchen Geheimdiensten schon an den Server abgehört werden, steht auf einem anderen Blatt.
es ist die Tatsache das es vom System (Regierung & co) verlangt wird.
Wo hast Du denn diesen Schwachsinn her? Welche Regierung sollte denn interessieren, was Du als deutscher Endkunde mit Deinem chinesischen Telefon treibst? Glaubst Du ernsthaft, die deutsche Regierung verlangt das Sammeln von irgendwas von einem Hersteller wie Wiko?
Ganz ehrlich: ich wußte nicht, daß man in der Forensik Zugang zum Internet hat, ich kann mir keine andere Stelle vorstellen, wo man so einen Unsinn freiwillig schreiben würde.
Linux-Nutzer schrieb:
Die Erziehung in so eine Richtung geht hier doch gerade dahingehend los, dass die Leute denken, sie hätten nichts zu verbergen, es gäbe sowieso keine Privatsphäre mehr, und was will man schon mit den ganzen Daten machen...
Welche "Erziehung"?
Oft ist das, was als "Rechts" oder "Rassistisch" diffamiert wird, nur eine erzkonservative NIMBY-Betonkopf-Haltung, das stimmt schon. Aber auch damit muss man sich auseinandersetzen, und den Leuten ihre Trugschlüsse aufzeigen, denn wenn man sie gewähren lässt, werden daraus schnell populistische Parolen, und die sehen dann zunehmend tatsächlich nach faschistoidem Gedankengut aus.
Ehrlich gesagt bin ich als "Wessi" mit Affinität zu den Grünen eher bestürzt darüber, was man sich mittlerweile selbst für eine Schere im Kopf anlegt, weil die Spinner um einen herum bei jeder nonkonformen Meinungsäußerung den Untergang des Abendlandes herbeibeschwören und einen am liebsten teeren und federn würden, wenn man nicht in das allgemeine Meinungsgeheul einschwingt.
Das nenne ich Zensur.
Das war metaphorisch gemeint, ein Bild für das Gefühl der Machtlosigkeit, was man gegenüber dieser gewaltvollen Überwachung und Ausspionierung hat.
Das tut mir leid für Dich. Wenn ich mich dem entziehen will, dann nutze ich den ganzen Neuland-Quatsch nicht mehr. Man kann nämlich genausogut ohne leben.
Und nein, wenn Du Dich mal mit Data-Mining beschäftigt hast, bzw. Data-Science, dann weißt Du, dass das eben gerade kein irrelevanter Scheiß ist, sondern dass daraus mit den entsprechenden Algorithmen (die sich mit diesen Daten von Milliarden von Nutzern auch wunderbar trainieren lassen) ein Profil von Dir erstellt werden kann, was Dich besser kennt, als Du Dich selbst. Und damit wirst Du dann berechenbar,
Ja. Und?
und das ist eine Gefahr für die Freiheit. Klar, nicht die empfundene Freiheit, es wird irgendwann zur Gewohnheit, sich selbst zu zensieren, weil ja alles, was man irgendwo in der Nähe eines Mikrofons sagt, ausgewertet werden kann (ganz ähnlich wie man in der DDR nie wusste, wer von den Anwesenden jetzt gerade bei der Stasi ist).
Wie ich schon schrieb: vor den angeblichen Gefahren allgegenwärtiger Mikrofone habe ich weniger Angst als vor den Mitmenschen, die mittlerweile alle ihre filterblasenbestärkte Intoleranz ausleben und andere Meinungen als die eigene nicht mehr gelten lassen und am liebsten mit Gewalt unterdrücken würden.
Die empfundene Freiheit wird hingegen hochgehalten, es wird Dir ein Konsumparadies gezeigt, in dem Du Dich mit Deiner freien Auswahl an Konsumgütern völlig austoben kannst. Um dann in Deiner politischen Meinung entsprechend träge und beherrschbar zu sein/bleiben.
Ich weiß ja nicht, wes Geistes Kind Du bist, aber ich hänge meine politische Meinung bestimmt nicht davon ab, ob ich bei Amazon kaufen kann oder nicht.
Hast Du den Cambridge Analytica Skandal mitgekriegt?
Jetzt geht das schon wieder los. Der hat in exakt welcher Form Einfluss auf mich gehabt? Da ich keinen aktiven Facebook-Account habe, ist mir das egal - wäre es sogar, wenn ich einen hätte, denn: ich bilde meine "politische Meinung" nicht aus den Meinungsfilterblasen, die andere um sich herum aufbauen. Feines Beispiel gerade im TV: die Firma ARLA will jetzt statt MHD "Oft länger gut als" auf ihre Verpackungen schreiben. Das heißt, die ändern die Bezeichnung als traurigen Versuch, denjenigen, die das Wort "Mindest" nicht begreifen, anderweitig klarzumachen, dass Lebensmittel nicht lesen können, was außen auf der Verpackung steht.
Die haben Daten von einem Persönlichkeitstest, den Facebook-Nutzer freiwillig gemacht haben,
Na ja. Wer so blöd ist, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Dann haben sie das - sowohl bei Brexit, als auch bei der Trump-Wahl - dazu genutzt, Wähler gezielt zu manipulieren, z.B. allen tendenziell-eher-Hillary-Wählern, die noch unschlüssig waren, negative Schlagzeilen über Hillary ausgespielt, und somit dafür gesorgt, dass viele von denen nicht zur Wahl gegangen sind, und somit das Wahlergebnis aktiv beeinflusst. Dabei ist es egal, was das Ergebnis war, aber allein die Tatsache, dass so etwas bereits mit Daten möglich ist, stellt doch schon eine Gefahr für jegliche demokratischen Prinzipien dar.
Nein. Die grenzenlose Dummheit ist eine Gefahr für die Demokratie. Die miese Schulbildung. Aber nicht die Tatsache, daß es Möglichkeiten gibt, die dann auch tatsächlich genutzt werden.
Wenn Du etwas daran ändern willst, daß Menschen so dumm sind, sich nur aufgrund von Facebook-postings zu einer Entscheidung durchzuringen, dann ändere das aktiv, in dem Du es in Deinem Umfeld erklärst, den Menschen beibringst, daß es wichtig ist, ein Thema von mehreren Seiten zu betrachten; das es wichtig ist, "komische" Dinge zu hinterfragen mit z.B. "wem nützt es?" oder "von wem stammt das Geld?" oder sowas in der Art.
So etwas wie Cambridge-Analytica ist nicht durch die technische Machbarkeit möglich geworden, sondern weil es Menschen gab und gibt, die wegschauen. Man kann das auch in einem Satz zusammenfassen:
Sowas war möglich und wird immer möglich sein wegen "der Klügere gibt nach" - dem dümmsten Spruch, den Eltern ihren Kindern beibringen.
Ja. Genau das, was Menschen wie Du jeden verdammten Tag machen.
Siehe oben, Stichwort Cambridge Analytica (unabhängig, welche Seite Du bei der Wahl bevorzugst). Des Weiteren könnte es Deine Krankenkasse sicher auch brennend interessieren, was Du so alles für ungesunde Dinge bei Deinen Einkäufen mit Karte zahlst, um entsprechend die Beiträge anzupassen (Alkohol, Tabakwaren, vielzuviel Fleisch oder zuckerhaltige Sachen). Klar, *noch* haben wir da ein BDSG vor, aber schon ein Google Pay kann das theoretisch über irgendwelche Tricks umgehen.
Ja. Aber unser Sozialsystem ist doch schon lange nicht mehr gewollt, das sieht man an vielen anderen Stellen:
Das fängt bei dem an, was Du beschreibst, geht über "warum soll ich mehr für meinen Telefonanschluss bezahlen, damit der einsame Bergbauernhof auch Internet bekommt" bis hin zu den Impfgegnern, die zu blöde sind zu begreifen, daß eine Krankheit nur ausgerottet werden kann, wenn möglichst viele Menschen immunisiert sind.
ein 17jähriges Mädchen [...]das dumme dabei war aber: Sie hatte es ihren Eltern noch nicht gesagt, bei denen sie noch lebte.
Nicht "das dumme", sondern "die Dumme". Diesmal Dein "Whataboutism".
Sie wissen dann auch direkt, wann Du mal nicht zur Arbeit fährst, und wenn Du an einem Sommertag eine Krankmeldung eingereicht hast, und stattdessen ins Freibad fährst, dann wissen sie auch das. Vielleicht weiß das Dein momentaner Arbeitgeber dann zwar noch nicht, aber ein potentieller zukünftiger Arbeitgeber könnte solche lukrativen Informationen über die Bewerber auf eine Stelle von diversen Diensten zum Kauf angeboten bekommen...
Dann ist er halt nicht mein "zukünftiger Arbeitgeber", denn bei jemandem, der mit skrupellosen und unlauteren Methoden Informationen einholt, würde ich sowieso nicht anfangen - es wäre davon auszugehen, daß er dasselbe von mir verlangen würde.
Und da ist noch viel mehr möglich.
Ja, da ist noch viel mehr möglich.
Alles ist möglich. Daß es getan wird, verhindert man nicht, in dem man die technische Entwicklung aufhält, sondern in dem wir uns moralisch/ethisch/sozial weiterentwickeln bzw. mit der technischen Entwicklung standhalten.
Dazu gehört in erster Linie Bildung, in zweiter Linie Bildung, und in dritter Linie Bildung.