AGM A8 Test: Ein Smartphone für John Rambo

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Dauergast
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Wasserdicht und staubdicht sind ja inzwischen viele Geräte, doch so robust wie das AGM A8 sind sicherlich die wenigsten Smartphones. Auf den ersten Blick sieht man sofort, dass es seinen Job sehr ernst nimmt. Das A8 sieht aus wie ein Smartphone, das John Rambo nutzen würde. Wasser, Staub und Stürze: Für viele teurere Geräte das Ende, für das AGM A8 bloß ein Dienstag.

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Verarbeitung und Design

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Der Hauptaugenmerk des A8 liegt sicherlich nicht auf einem eleganten, schlanken und minimalistischen Design. Ganz im Gegenteil, das A8 ist klobig, schwer und absolut robust, dem Gerät kann weder Wasser noch Stürze etwas anhaben. Der Preis dafür ein hohes Gewicht von 247g und eine Tiefe von stolzen 16mm, das A8 ist also sicherlich kein Fliegengewicht. Der Micro-USB und Kopfhöreranschluss sind versteckt hinter, schwer zu öffnenden, dicken Gummi-Deckeln. Der Power-und Lautstärke-Button sitzen solide im Gehäuse, haben aber nicht den deutlichsten Druckpunkt.

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Der Akku sitzt sogar hinter zwei verschiedenen Abdeckungen, eine davon muss man mit einem Schraubenzieher lösen. Mit beim Akku sitzen auch die zwei SIM Slots, diese lassen sich aber nur bei entferntem Akku erreichen, wer also gern schnell die SIM wechselt ist hier falsch. Auch dort mit versteckt ist der SD-Slot, hier hat man also ein echtes Dual-Sim Gerät und nicht nur einen Hybrid Slot. Die Ränder um das Display sind gradezu gigantisch, trotz eines 5,5 Zoll Displays ist das AGM A8 mit einer Hand nur schwierig zu bedienen.

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Die gummierte Plastikrückseite ist auch leider nicht so rutschfest wie man es sich wünschen würde, dafür ist unten aber eine Schlaufe verbaut, an der man ein Band befestigen kann. Doch auch wenn das A8 dann mal aus der Hand rutscht, sollte das sicherlich kein Problem darstellen, selbst einen Tauchgang in der Toilette wird das A8 unbeschädigt überstehen. Mit einer IP68 Zertifizierung ist ein Aufenthalt in 1 Meter Wassertiefe eine halbe Stunde lang möglich. Staub sollte dem A8 auch keine Probleme bereiten, perfekt als für Baustellen sowohl bei Regen als auch im trockenen Sommer. Insgesamt ist die Zielgruppe des A8 sicherlich nicht den ganzen Tag in Büros unterwegs, das A8 ist ein Smartphone für Menschen, die den ganzen Tag in der Natur sind, wo es auch mal nass werden kann. Alternativ können auch extrem tollpatschige Nutzer mit dem A8 glücklich werden.

Leistung und Ausstattung

Wer jetzt denkt, dass das AGM A8 mit seiner harten Schale keinen weichen Kern hat, der hat nicht ganz Unrecht. 64GB Speicher, 4GB RAM sind durchaus solide für ein Outdoorgerät dieser Preisklasse. Allerdings gibt es auch eine Variante mit 3GB RAM und 32GB Speicher, doch auch diese sollte den meisten Nutzern ausreichen. Eine Schwachstelle ist jedoch der Snapdragon 410 SoC. Natürlich sollte hier niemand einen absoluten Benchmark-Killer erwarten, der Snapdragon 410 ist zwar ausreichend flott, doch neuste Spiele zwingen ihn schnell in die Knie. Kunden, die viel mit ihrem Handy zocken wollen, sind vermutlich eh nicht die Zielgruppe des A8. Dafür verfügt das A8 aber über NFC, eine Seltenheit im Outdoorbereich. Die Einwahl in deutsche LTE Netze funktioniert mit beiden SIM-Slots problemlos, dafür ist das WLAN aber leider nur in der Lage 2,4 GHz Frequenzen zu empfangen. Zum Ausgleich ist die GPS-Ortung aber umso besser, der Standort wird präzise erkannt, selbst in Gebäuden findet das AGM A8 schnell seine Position.


Software und Multimedia


Die Softwareoberfläche ist erfreulich unverbastelt, hier erhält man Android 7.0 in Reinform, lediglich eine App namens “Outdoor Tools” ist vorinstalliert und beinhaltet unter anderem eine Wasserwaage, eine Lupe und Höhenmesser. Die Nützlichkeit dieser Funktionen ist eher fragwürdig, da die Angaben natürlich nicht extrem präzise sind. Doch wer nichts anderes zur Hand hat, der kann hier sicher mal grob abmessen, ob das Bild grade hängt. Etwas enttäuschend ist aber der Sicherheitspatch, für ein so robustes und ‘sicheres’ Gerät erhält man aber leider nur den Patch vom August 2016, das ist sicher nicht mehr aktuell. Ein Update sollte man auch nicht erwarten, hier bleibt also nur der Griff zu Custom-Roms. Auch nicht wirklich überzeugen kann die Gesprächsqualität, zwar versteht man alles, doch das A8 dämpft die eigene Stimme und der Lautsprecher klingt leicht blechern.


Display

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Das Display ist mit seinen 5,5 Zoll und der HD Auflösung sicher nicht überwältigend, auch die Lesbarkeit im hellen Sonnenlicht ist eher mittelprächtig. Das Display lässt sich leider nicht sehr hell stellen, somit kann es bei direkter Lichteinstrahlung schwierig sein alles zu erkennen und auch die Reaktionszeit ist eher schwach, wie schon bei der Leistung werden auch hier Gamer nicht glücklich. Doch dafür sind die Blickwinkel sehr solide und der Kontrast ist akzeptabel.

Kamera

Die Kamera des AGM A8 löst mit soliden 13 Megapixeln aus, doch die entstehenden Bilder sind leider nicht sehr gut. Farben wirken ausgewaschen und bei schwachem Licht strauchelt die Kamera stark. Bei perfekten Lichtverhältnissen sind die Fotos gut, doch beeindrucken wird die Qualität sicherlich niemanden. Videoaufnahmen sind maximal mit Full-HD möglich und bei 30 Bildern pro Sekunde ist Schluss, dafür sind die Aufnahmen akzeptabel.

AGM A8 Beispiel.png
Bei gutem Licht sind die Bilder durchaus gut.

Die Selfie-Kamera kann mit ihren 2 Megapixeln auch nicht wirklich überzeugen, für einen schnellen Selfie reicht es zwar aus, aber wer leidenschaftlich gern Selbstportraits schießt der ist hier falsch.

Akku

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Der Akku ist natürlich wichtig für Outdoorgeräte, schließlich soll das gute Stück ja nicht mitten beim Wandern o.Ä. den Geist aufgeben. Hier gibt es durchaus positives zu berichten, der Akku des AGM A8 ist mit seinen 4050 mAh erfreulich groß ausgefallen und die Laufzeit ist mit ca 10 Stunden Screen-On-Time auch sehr gut. Das Aufladen von 0 auf 100 dauert ca 2 Stunden, das ist durchaus vertretbar, bei der großen Akkukapazität.

Hier sind bei geringer Nutzung schon zwei bis drei Tage Laufzeit realistisch, ein Festival sollte das AGM A8 also überstehen, wenn man nicht grade die ganze Zeit im Internet hängt.

Fazit

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Das AGM A8 hat eine klare Aufgabe: Robust sein und nicht schnell den Geist aufgeben, diese erfüllt das Gerät auch mit Leichtigkeit. Abzüge bei der Kamera, dem Display und der Leistung sind zu verkraften, wenn man ein solides Gerät für Festivals oder die Baustelle sucht. Besonders, wenn man den relativ günstigen Preis von ca 130 Euro (für die 3/32GB Version) im Hinterkopf behält, erhält man hier einen wahren Panzer für schmale Mark.

Zu kaufen gibt es das AGM A8 auch bei Amazon, dort ist es allerdings mit 180 Euro teurer als bei manchen anderen Shops.

Diskussion zum Beitrag
(im Forum "AGM Forum")

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