Lenovo: Wir wollen Apple und Samsung an der Spitze ablösen

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don_giovanni

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Das chinesische Unternehmen Lenovo will es wissen. So viel war uns schon etwas länger bekannt. Doch dass die Firma aus dem Reich der Mitte nach der Krone im Smartphone-Business trachtet, das ist eine neue, sehr interessante Geschichte: Bisher war Lenovo auf Platz vier der erfolgreichsten Smartphone-Hersteller. Das ist sicherlich eine gute Ausgangsposition, aber schenken wird ihnen wohl keiner der Konkurrenten etwas. Zwischen den Plätzen 3 und 5 im Ranking liegen nur einige Millionen verschiffter Smartphones. Es ist also durchaus eng in dieser Riege und auch Huawei hat große Pläne für die Zukunft. Jedoch hat es dieser chinesische Konzern - angeblich - immer nur auf den dritten Platz im Smartphone-Business abgesehen gehabt. Nun, dieses Ziel hat Huawei mittlerweile schon erreicht. Heißt das, sie stellen für Lenovo kein Hindernis auf dem Weg nach ganz oben dar?! Das dürfte man wohl eher verneinen. Und doppelte Verneinung bedeutet Ja - sie stellen ein Hindernis dar.

Doch Lenovo hat eine große Menge Kapital im Rücken, kann Unternehmens-Shopping betreiben wo es will und hat auch sonst eine Menge Kraft in seiner Basis, um es zumindest den beiden aktuellen Markführer Samsung und Apple in Zukunft deutlich schwerer zu machen, ihre Marktanteile zu halten. Als renommierte Computer-Marke hat Lenovo trotz der Herkunft aus "Made in China" eine verhältnismäßig guten Ruf, auch in den USA. Zudem hat man mit der Akquise von Motorola einen weiteren Baustein für einen Erfolg in den Vereingten Staaten auf sein Spielbrett gelegt. Dies geschieht alles nicht ohne Grund, wie Lenovo CEO Yang Yuanqing im Interview mit dem Fortune-Magazin verriet: Bereits vor dem Aufkauf Motorolas durch Google habe Lenovo großes Interesse an der Firma gehabt. Google Chairman Eric Schmidt habe dies auch durchaus gewusst. Wohl (auch) deshalb habe Schmidt den Lenovo-Chef vor zwei Monaten kontaktiert: "I called him back, and he asked me, 'Are you still interested in Motorola?' I said, 'Definitely.' We started to discuss it. Very quickly -- in just two months -- we closed the deal." Die Befürchtung, Lenovo könne Motorolas Betriebsstätten und Arbeitskräfte aus den USA abziehen, muss sich offenbar nicht zwangsläufig bestätigen. Lenovo sei nicht unbedingt daran interessiert, diese Ressourcen dort zu lösen: "In my understanding, Motorola does customization of phones [in the US]. If that is what the market needs, we will definitely keep that. It is a good model, so we may replicate that in other markets."

Durch den Aufkauf von Motorola sieht sich Lenovo in einer starken Position - man plane, 2015 eine satte Zahl von 100.000.000 Smartphones zu verkaufen. Dies wäre eine Verdopplung der kombinierten Verkaufszahlen von Lenovo und Motorola für 2013. Doch an Ambitionen mangelt es Lenovor ja bekanntlich nicht. CEO Yang Yuanqing ist zudem optimistisch, dass sein Unternehmen dieses Ziel durchaus erreichen kann, grade weil der Heimatmarkt in China so gut läuft. Zudem wolle man mit der Marke Motorola in den USA, Lateinamerika und Europa punkten. Tatsächlich wird Lenovo durch die Akquise Motorolas zum drittgrößten Smartphone-Hersteller der Welt (gemessen an den Absatzzahlen). Auch wenn man damit natürlich noch nicht an Samsung und Apple heranreicht, ist der Lenovo-CEO sich sicher, dass man diese beiden Firmen langfristig sogar übertrumpfen können wird. Auf die Frage hin, ob ein wirtschaftliches Gleichziehen mit Apple und Samsung möglich sei, sagte der CEO: "Definitely, over time. Our mission is to surpass them." Diese Gangart dürfte auf jeden fall für ein bisschen Bewegung im doch eher festgefahrenen Smartphone-Business der Hersteller-Top-7 sorgen. Ob - und wann - Lenovo sich den beiden Markführern wirklich annäherend wird?! Was meint ihr?

Das komplette Interview mit Lenovo CEO Yang Yuanqing findet ihr hier.

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Pics: lenovo

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(im Forum "Lenovo Forum")

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Quellen:
CNET
Fortune
 
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