-Mike- schrieb:
Ich wage aber mal bedenken daran zu äußern. Die Stückzahlen sind viel zu gering als dass man da irgendwas "bewegen" kann... Sie schreiben hier von "Fairen Minen" und "Fairen Gehältern" allerdings muss man sagen dass dieser Hersteller genau 0 Marktmacht hat und sicher nirgends da "bessere" Gehälter durchdrücken kann. Auch die Minen Argumentation ist ein Witz denn von wie viel Kilogramm "Werkstoffen" redet man bei 20.000 Geräten im Vergleich zu den Tonnen was da abgebaut wird?
Damit sagst du nichts, was nicht ohnehin bereits auf der Fairphone Seite klargestellt würde.
Es ist so unglaublich einfach, um nicht zu sagen "bequem", solche Projekte totzureden, im Vergleich dazu, sowas hochzuziehen. Wir sind in D sehr negativmotiviert.
Sieh es doch mal so: die haben über 6000 Vorbestellungen!
Und sie planen den Absatz von 20.000 Stk. Und dann wollen sie weitermachen.
Das ist positiv, nicht negativ. Dagegen gibt es absolut nichts einzuwenden.
Die Marktmacht interessiert nicht, davon ist ja überhaupt nicht die Rede. Vielmehr sagen sie sogar sehr deutlich, daß der Hersteller sie zunächst gar nicht ernst nahm.
Nein, es geht genau um dieses Projekt, um dieses Signal und mit Glück eine mögliche ideelle Auswirkung auf die Smartphone-Boomindustrie mit deren irrsinnigen Stückzahlen.
Mediales Interesse haben sie erreicht, erste Verkäufe auch. Dass du für 300 Eur kein wirklich "faires" also im Hinblick auf wirtschaftsethische und umweltrelevante Belange 100% sauberes Gerät kriegst, ist mehr als offensichtlich. Das geht nicht, dazu ist diese Industrie und der ganze Prozess viel zu kompliziert. Die Dinger wachsen nicht an Bäumen und es nützt auch nichts, Smartphone-Bodenhaltung einzuführen.
Klar, es ist ein netter Ansatz, meiner Meinung nach aber haben sich da ein paar Leute zusammen gesetzt und eine Marktlücke gesucht mit der man Aufmerksamkeit erregen kann.
Das will ich schwer hoffen. Es wäre absolut bitter, wenn für so ein Projekt absolut kein Markt zu finden wäre. Der reine ungebremste Kapitalismus ist inzwischen nicht mehr das alleinseligmachende Modell. Dafür gab es schon viel zu viel Ärger und Probleme.
Dass dadurch auch nur irgend jemand in der gesamten Produktionskette "fairer" behandelt wird halte ich für höchst Unwahrscheinlich...
Da traue ich den Aussagen der Fairphone Leute mehr. Die haben sich offenbar schon ein wenig umgetan. Es ist schon super, wenn ein paar Zulieferer, Rohstofflieferanten usw. erkennen durften, daß ein gewisses Interesse an so einer Wirtschaft besteht. Es ist super, wenn jemand auf die Belange der beteiligten Zulieferer hinweist. Und es ist auch ein kleiner Beitrag, wenn für jedes Fairphone 3 Eur in ein Recyclingprojekt fliessen, welches Althandys aus Ghana zurück nach Belgien bringt, damit diese dort fachgerecht recycelt werden.
Ob Fairphone 10 Stk. oder 10.000 Stk. verkaufen ist mir persönlich egal, so sehr ich ihnen Erfolg wünsche. Aber ich will auf jeden Fall eines davon, und ich freue mich darauf.
Allwissende Bierzeltprediger, die es schon immer gesagt haben, ermüden mich hingegen. Es gibt zu viel zu tun, als dass man sich damit noch befassen könnte.
Greets, Phil