Ich höre und lese häufig von Smartphone-Nutzern, die Probleme damit haben, ihr Gerät im Auto über das KFZ-Ladegerät zu laden. Das liest sich dann häufig so: "Obwohl mein Ladegerät 2000mA liefert, wird der Akku meines Smartphones nie ganz voll geladen. Woran liegt das?" Häufig werden dann Tipps genannt wie "Besorge dir ein anderes USB-Kabel" oder "Tausche das Ladegerät" oder so ähnlich.
Zumeist liegt es aber nicht an einer minderen Qualität des USB-Ladekabels oder daran dass das Ladegerät einen Defekt hat, wenn der Akku des Smartphone nicht zu 100% vollgeladen wird. Bei Ladung im KFZ und gleichzeitiger Navigation (zieht viel Strom) kann sich sogar der Akku während des Ladevorgangs entladen. Dies passiert auch bei 2000mA-Ladegeräten!
Der Grund dafür sind die USB-Spezifikationen. Ein Smartphone erkennt anhand der Beschaltung im Netzteil, wie bzw. von welcher Quelle es aufgeladen wird. Wird es über ein 230Volt Steckernetzteil geladen, fordert das Smartphone den für dieses Gerät vorgesehenen maximalen Ladestrom an. Wird es aber über über die USB-Buchse des PC´s oder dem KFZ-Ladegerät des Zigarettenanzünders geladen, wird der Ladestrom auf ca. 500mA gedrosselt. Dies deshalb, weil der USB-Anschluss eines jeden PC´s nur 500mA abgibt. Die Folge: Die Ladezeit wird ins Unendliche verlängert und/oder der Akku wird nicht bis zu seiner Maximalkapazität geladen. Wird das Smartphone während des Ladevorgangs dazu noch stark gefordert (Navigation), wird der Akku gar nicht mehr geladen.
Einige Hersteller von KFZ- Ladegeräten/Ladesteckern haben diese Problematik erkannt und die Pins 2+3 der USB-Buchse innerhalb des KFZ-Ladegeräts überbrückt. Diese Modifikation täuscht dem Smartphone vor, von einem 230Volt-Ladegerät versorgt zu werden und ist somit in der Lage, das Gerät mit dem gerätespezifischen Ladestrom zu versorgen.
Die Krux bei der ganzen Sache ist die, dass auch manche Handy- und Smartphone-Hersteller die Problematik kennen und ihre Geräte zum Teil so geschaltet bzw. programmiert haben, dass sie auch aus den nicht gebrückten KFZ-Ladegeräten den vollen Ladestrom ziehen. Dies erklärt die Tatsache, dass ein bestimmtes KFZ-Ladegerät bei dem einen User wunderbar funktioniert und bei dem anderen (mit einem anderen Smartphone) nicht.
Was ist nun zu tun? Wenn der Hersteller des Smartphones in den technischen Unterlagen zur Frage des Netzteils keine Angaben macht, hilft nur probieren. Bastler, die mit dem Lötolben umgehen können, können den KFZ-Ladestecker auch umbauen. Dazu ist, wie schon gesagt, eine Lötbrücke zwischen PIN 2 und PIN 3 an der USB-Buchse erforderlich. Wer es ganz korrekt nach den USB-Spezifikationen machen will, lötet zwischen die beiden Pins einen 200 Ohm Widerstand. Das muss aber nicht sein. Samsung z.B. macht das auch nicht.
Ich weiß, die Situation ist recht unbefriedigend. Ich schenke mir selbst zum Geburtstag ein Alcatel 997d und benötige selbst ein Ladegerät fürs Auto. Warscheinlich werde ich dieses von Amazon nehmen, weil ich weiß, dass dieses nicht verklebt ist und ich es umbauen kann für den Fall, dass Alcatel seine Geräte noch nicht mit der nötigen erkennung ausgestattet hat. Übrigens beinhaltet da auch eine Rezension auf der ersten Seite eine Umbauanleitung des Ladegeräts. Kundenname: "
"PsayDog Music, is my life" (1.Rezension)
AmazonBasics Kfz-Ladegerät mit 2 USB-Anschlüssen und 2,1 Ampere Ausgangsleistung (schwarz): Amazon.de: Navigation & Car-HiFi