Allgemeine Diskussion zur Face-ID Sicherheit

  • 33 Antworten
  • Letztes Antwortdatum
Kreacher

Kreacher

Stamm-User
399
mikesch dauerhaft schrieb:
Face ID ist ein Traum, es gibt keine bessere Entsperrmethode!!!!!

Und keine unsicherere. Und dabei nicht nur für jene, die womöglich etwas zu verbergen hätten... Aber anderes Thema.

mikesch dauerhaft schrieb:
Überhaupt, diese ganze Bevormundung seitens Apple unter dem Deckmantel der Nutzerfreundlichkeit, passt mir überhaupt nicht in den Kram.

Ob unter die (im Übrigen auch von mir bei meiner Testerei hin und wieder schon kritisierte) Bevormundung wohl auch fällt, dass Apple einen nicht selbst entscheiden lässt, ob und wann etwas gelöscht wird und damit künstlich den Speicher blockiert bzw. vorenthält?

Jedenfalls war das die Antwort in einem Mac-Forum auf mein gepostetes Problem, dass nach dem Löschen von Nachrichten/SMS vom iPhone der iCloud-Speicher partout nicht freigegeben werden will. Im Gegenteil: durch das Löschen der Nachrichten hat sich der belegte Speicher sogar noch verdoppelt. Komischerweise hat aber auch hier im Forum bislang noch keiner etwas Konkretes zu diesem Problem geäußert.

Im Mac-Forum meinte ein User dazu Folgendes:

  • Apple verspricht, dass alles, was du absichtlich oder unabsichtlich gelöscht hast, mind. 30 Tage lang wiederhergestellt werden kann.
Schon alleine deshalb ist ein Löschen von iCloud-Daten nie ein Löschen im Sinne von weg-ist-weg.
  • Wie und wann und ob überhaupt da irgendwas im strengen Sinne gelöscht wird, weiß sowieso keiner.
  • So wie ne eigene Festplatte funktioniert das sowieso nicht wirklich.
Durch zuviel Expertimente (Anlegen-Löschen-wieder anlegen-nochmal löschen) kann man sich z.B. problemlos schonmal seinen Speicherkontigent für längere Zeit blockieren. Besser nicht tun. Zuviel Kümmern schadet da nur. Nützt sowieso nix.

Also insbesondere der letzte Satz: wenn DAS der Fall wäre, wäre das schon eine Art Skandal. Ich muss als User doch selber entscheiden können (und dürfen), was ich behalten will und was restlos zu jeder Zeit entfernt werden soll...
Leider habe auch ich hier bislang keine Lösung gefunden und auch ich empfinde diese Handhabe als User-Bevormundung. Wenn ich was lösche, dann hat das einen Grund. Dann brauche und will ich keine Sonderbehandlung mit Notfallbackups in einer Cloud, zu denen ich offenbar nicht mal Zugriff habe, um sie dort manuell zu löschen...
 
  • Danke
Reaktionen: mikesch dauerhaft
Kreacher schrieb:
Also insbesondere der letzte Satz: wenn DAS der Fall wäre, wäre das schon eine Art Skandal. Ich muss als User doch selber entscheiden können (und dürfen), was ich behalten will und was restlos zu jeder Zeit entfernt werden soll...
Leider habe auch ich hier bislang keine Lösung gefunden und auch ich empfinde diese Handhabe als User-Bevormundung. Wenn ich was lösche, dann hat das einen Grund. Dann brauche und will ich keine Sonderbehandlung mit Notfallbackups in einer Cloud, zu denen ich offenbar nicht mal Zugriff habe, um sie dort manuell zu löschen...
Wenn ich zu Hause etwas in den Mülleimer werfe, dann ist es ja auch noch da. Und selbst wenn ich dann den Mülleimer raus bringe und in der Mülltonne entsorge, dann ist der Inhalt immer noch da, denn die Müllabfuhr kommt nur einmal pro Woche vorbei. Und jeder andere Mensch, der draußen auf dem Gehweg vorbei kommt, kann meine Mülltonne öffnen und reinschauen, was ich da so alles entsorge. Wie handhabst du das denn?
Warum macht man sich aber so viele Gedanken über "gelöschte" Daten in der Cloud, ob die sofort gelöscht sind, oder erst in vier Wochen? 🤔
 
Queeky schrieb:
Und jeder andere Mensch, der draußen auf dem Gehweg vorbei kommt, kann meine Mülltonne öffnen und reinschauen, was ich da so alles entsorge.
Was aber auch strafbar ist.
 
Queeky schrieb:
Wenn ich zu Hause etwas in den Mülleimer werfe, dann ist es ja auch noch da. Und selbst wenn ich dann den Mülleimer raus bringe und in der Mülltonne entsorge, dann ist der Inhalt immer noch da, denn die Müllabfuhr kommt nur einmal pro Woche vorbei. Und jeder andere Mensch, der draußen auf dem Gehweg vorbei kommt, kann meine Mülltonne öffnen und reinschauen, was ich da so alles entsorge. Wie handhabst du das denn?

Dieser Vergleich hinkt stärker als ein in Mitten in der Jagdsaison angeschossenes Reh und zeigt sehr eindrucksvoll, dass hier krampfhaft jede noch so berechtigte Kritik bzw. jeder noch so fragwürdige Umstand von Apple / iOS mit allen Mitteln zu legitimieren und als gewollt/rechtmäßig darzustellen versucht wird.

Es wird hier niemand gezwungen, sich von Apple / iOS abzukehren und fortan Android oder sonstige Systeme zu nutzen - aber ein klein wenig kritische Selbstreflexion in Bezug auf das eigene / favorisierte System wäre hie und da durchaus nicht verkehrt. Sonst entsteht eben genau jener Eindruck der "beratungsresistenten und mit rosaroten Brillen rumrennenden Apple-Fanboys"...

Man könnte stattdessen auch einfach mal sagen: Hmm joa, stimmt, irgendwas läuft speziell in dieser Hinsicht nicht ganz so, wie es sollte. Eventuell ein Bug, eventuell mit dem nächsten Update wieder bereinigt...

Aber dieses krampfhaft-wahnhafte Ausblenden jeglicher Bugs/Fehlfunktionen/Merkwürdigkeiten und der Versuch, sie im Sinne von "it's not a bug, it's a feature" als gewollt und nützlich zu verkaufen, macht auf Dauer dann doch eher misstrauisch.

Wenn sogar in einem reinen Mac-/Apple-Forum (zur Erinnerung: das hier ist ein Android-Forum mit lediglich einer kleinen Apple-Subsparte) kollektiv Kritik an gewissen Dingen geäußert wird, dann gehe ich nicht davon aus, dass das jetzt alles "Verräter" oder "Deserteure" sind und die sich morgen direkt ein Android-Gerät bestellen...

Einfach mal ein wenig kritische Selbstreflexion zulassen trotz aller Liebe und Obesession zu Apple und deren Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: basketballer, chriss-100 und Regentanz
Kreacher schrieb:
Und keine unsicherere. Und dabei nicht nur für jene, die womöglich etwas zu verbergen hätten... Aber anderes Thema.

Welchen Hinweis kannst du dem von dir verlinkten Artikel entnehmen, dass Face ID unsicher sei? Das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Face ID mit aktivierter Aufmerksamkeitsprüfung und deaktivierter Maskenfunktion ist definitiv sicherer als ein Fingerabdruckscanner.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: Hunter24
dtp schrieb:
Face ID mit aktivierter Aufmerksamkeitsprüfung und deaktivierter Maskenfunktion ist definitiv sicherer als ein Fingerabdruckscanner.
Wieso denkst du, das sei sicherer?
 
  • Danke
Reaktionen: Kreacher
Weil es einfacher ist, statische Fingerabdrücke zu kopieren als dreidimensionale Gesichter mit Augenerkennung.

Aber eigentlich ist es mir egal, was von beidem sicherer ist. Mich nerven die meisten Fingerabdruckscanner einfach, weil ich ziemlich häufig meinen Finger mehrfach drauflegen muss, bis er endlich erkannt wurde. Und gelegentlich wird er - insbesondere nach längeren Pausen von mehreren Tagen - gar nicht mehr erkannt. Und wenn man dann mal eine Handcreme oder dergleichen verwendet hat oder die Finger noch ein bisschen nass sind, klappt es auch nicht.

Bis vor einiger Zeit hatte ich noch das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra. Das hatte einen durchaus guten Fingerabdruckscanner im Display. Aber so wirklich praktisch fand ich das nicht unbedingt, denn gerade zum zusätzlichen Entsperren von Apps musste ich da irgendwie häufig umgreifen. Die Gesichtserkennung von Samsung ist leider unbrauchbar und keine Alternative, zumal man sie für Banking-Apps gar nicht nutzen kann. Nun habe ich wieder ein iPad Pro 13 und bin deutlich zufriedener mit Face ID. Für mich kommt kein mobiles Gerät mehr ohne gute Gesichtserkennung in Frage (Smart Watches mal abgesehen). Glücklicherweise ist die Hello-Kamera des Surface Pro nahezu auf demselben hohen Niveau wie Face ID, wenn auch nicht ganz.
 
Zuletzt bearbeitet:
dtp schrieb:
Welchen Hinweis kannst du dem von dir verlinkten Artikel entnehmen, dass Face ID unsicher sei?

Den Artikel dazu hast du gelesen?

Wenn Behörden sogar mittlerweile juristisch-legitimiert (wobei das Urteil des BGH in meinen Augen und in derer vieler Juristen & Datenschützer höchst bedenklich ist) Zwang anwenden dürfen, um gewaltsam dein Handy mittels Finger-auflegen entsperren zu können, was lässt dich dann also denken, dass sie dasselbe nicht auch mittels Face-ID machen und dir unter Zwang dein Gerät vor die Visage knallen können/dürfen??

Das einzig Wahre und Sichere ist und bleibt eine (ausreichend lange) Passwort-Eingabe. Keine 4-stellige Pin, kein Face-ID, kein Fingerabdruck. Letztere sind zwar womöglich alle bequem, aber eben auch maximal unsicher.

dtp schrieb:
Weil es einfacher ist, statische Fingerabdrücke zu kopieren als dreidimensionale Gesichter mit Augenerkennung.

Um meine Ausgangsfrage oben zu beantworten: mir deucht, als hättest du den Artikel also nicht gelesen, sonst würdest du jetzt nicht von "Kopieren" von Fingerabdrücken etc sprechen.
Die Behörden hocken da sicherlich nicht mit einem Wachsblock in deiner Wohnung und basteln sich da erstmal 3h lang eine "Kopie" deines Fingerabdrucks....

Interessante Hintergrundinfos eines bekannten Rechtsanwalts zu genau dieser Thematik:

 
Zuletzt bearbeitet:
Kreacher schrieb:
Den Artikel dazu hast du gelesen?

Wenn Behörden sogar mittlerweile juristisch-legitimiert (wobei das Urteil des BuVerfGe in meinen Augen und in derer vieler Juristen & Datenschützer höchst bedenklich ist) Zwang anwenden dürfen, um gewaltsam dein Handy mittels Finger-auflegen entsperren zu können, was lässt dich dann also denken, dass sie dasselbe nicht auch mittels Face-ID machen und dir unter Zwang dein Gerät vor die Visage knallen können/dürfen??

Das einzig Wahre und Sichere ist und bleibt eine (ausreichend lange) Passwort-Eingabe. Keine 4-stellige Pin, kein Face-ID, kein Fingerabdruck. Letztere sind zwar womöglich alle bequem, aber eben auch maximal unsicher.

Ja, aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit der grundsätzlichen Sicherheit von Face ID zu tun haben soll und warum es unsicherer sein soll, als ein Fingerabdruckscanner. Du erinnerst dich, dass du geschrieben hattest, es gäbe keine unsicherere?

Und warum sollten dich Behörden nicht zwingen können, dein Passwort oder deine PIN preiszugeben? Was passiert denn, wenn du dich weigerst? Hilft dir da dann dein Passwort oder deine PIN? Bin ich ja mal gespannt.

Kreacher schrieb:
Um meine Ausgangsfrage oben zu beantworten: mir deucht, als hättest du den Artikel also nicht gelesen, sonst würdest du jetzt nicht von "Kopieren" von Fingerabdrücken etc sprechen.

Warum beziehst du meine Antwort auf @Regentanz Frage, auf den von dir verlinkten Artikel? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun. Deine Kausalkette ist unlogisch.

Maximal sicher ist, erst gar kein Smartphone zu besitzen und sich nicht in irgendwelchen (a)sozialen Netzwerken herumzutreiben. Obwohl, nicht mal das. Es soll ja immer noch Leute geben, die zuhause Massen an Bargeld, Schmuck und Gold aufbewahren. Die brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn sie Opfer von Raubüberfällen werden. Da würde ich mir um Behördenwillkür ehrlich gesagt die wenigsten Sorgen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
dtp schrieb:
Und warum sollten dich Behörden nicht zwingen können, dein Passwort oder deine PIN preiszugeben? Was passiert denn, wenn du dich weigerst? Hilft dir da dann dein Passwort oder deine PIN? Bin ich ja mal gespannt.

Ganz einfach: weil zumindest hierzulande in Deutschland die Anwendung von Folter oder Beugehaft zum Erpressen eines Passworts bzw. PIN nicht erlaubt ist. Kannst du so auch im Grundgesetz nachlesen. In den USA sieht's ganz anders aus, da kann man in Beugehaft genommen werden allein nur, um Passwörter oder PINs herauszupressen.


dtp schrieb:
Hilft dir da dann dein Passwort oder deine PIN?

Ja, siehe oben. Kann auch überall nachgelesen werden - im oben verlinkten Video wird's m.W.n. auch erwähnt. Die aktuellste Rechtsprechung bezieht sich auf das gewaltsame Entsperren mittels Fingerabdruck (und/oder Gesichtserkennung). Wie sie dich gewaltsam dazu bringen wollen, mit ihnen zu reden, um dir einen PIN-Code zu entlocken, würde ich dann gerne mal sehen. Um es in deinen Worten zu sagen: "Bin ich ja mal gespannt".

Davon abgesehen gilt selbst für anfänglich-Verdächtigte bis zu einem finalen, rechtskräftigen Urteilsspruch der wichtige juristische Grundsatz der Unschuldsvermutung (Artikel 20 Abs. 3 GG, Artikel 28 Abs.1 GG in Verbindung mit Artikel 6 der EMRK (Europäischen Menschenrechtskonvention). Demnach muss niemand in einem solchen Stadium Auskünfte zur Sache machen, egal ob er sich tatsächlich eines Vergehens schuldig gemacht hat oder nicht. Ein Nicht-Kooperieren (= eine ausbleibende Herausgabe bzw. Verweigerung von Passwörtern und PINs) darf einem daher nicht zum Nachteil ausgelegt werden im Sinne von ("oh, der will nix sagen, der hat garantiert was zu verbergen!)

dtp schrieb:
Warum beziehst du meine Antwort auf @Regentanz Frage, auf den von dir verlinkten Artikel? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun. Deine Kausalkette ist unlogisch.

Die ist ganz und gar nicht unlogisch. Du bist aus irgendwelchen Gründen davon ausgegangen, dass hier Fingerabdrücke und 3D-Gesichtserkennung erst aufwändig "kopiert" (deine Worte) oder in sonst einer Art und Weise technisch nachgebaut werden müssten.
Hättest du den Link oben gelesen, wüsstest, du dass das überhaupt nicht der Fall ist. Da wirst du in Würgegriff genommen, jemand zerrt dir deinen Finger hervor und hebt ihn auf dein Gerät. Dasselbe mit Gesichtserkennung.

Allein deshalb geht's hier nicht um ein "Kopieren" von Abdrücken. Zumindest nicht im Falle behördlicher Zugriffnahme.
Was irgendein Dieb mit deinem geklauten Gerät anstellen könnte, ist eine andere Frage.
Ob die aber die technischen (und vor allen Dingen know-how-spezifischen) Mittel & Wege hätten, deine Fingerabdrücke zu rekonstruieren oder deine Gesichtszüge, bezweifle ich. Für die wäre dein Gerät nichts mehr als Elektroschrott.

Und abschließend: bevor jetzt demnächst wieder jemand kommt mit der These "wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten":

Das Recht auf Privatsphäre ist kein Verbrechen und darf nicht kriminalisiert oder unter Generalverdacht gestellt werden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber du scheinst es einfach nicht kapieren zu wollen oder zu können.

Aber noch mal. @Regentanz hat mich gefragt, warum ich Face ID für sicherer halten würde als eine Fingerabdruckerkennung. Und du kommst immer wieder mit deinem verlinkten Beitrag, der diese beiden Techniken gar nicht in Relation zueinander setzt. Im Gegenteil, darin wird sogar erwähnt, dass die Situation bei Face ID mit aktivierter Aufmerksamkeitsprüfung sogar noch geprüft werden müsse. Also bestätigt der Artikel sogar meine Einschätzung.

Es ging aber in @Regentanz Frage überhaupt nicht um Passwörter vs. biometrischer Sensoren.

Und ehrlich gesagt habe ich persönlich deutlich weniger Angst vor Behörden als vor Straftätern. Wer da natürlich maximal was zu verbergen hat... Das ist dann aber nicht mein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: SaBrue
dtp schrieb:
Wer da natürlich maximal was zu verbergen hat...

Auf dieses Milchmädchenrechnungs-Argument im Sinne eines "argumentum ad absurdum" hab ich natürlich gerade noch gewartet...

Ich zitiere mich mal schnell selber vom Beitrag weiter oben:

Kreacher schrieb:
Und abschließend: bevor jetzt demnächst wieder jemand kommt mit der These "wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten":

Das Recht auf Privatsphäre ist kein Verbrechen und darf nicht kriminalisiert oder unter Generalverdacht gestellt werden!

Ich nehme an @dtp hat bei sich zu Hause auch keine abschließbaren Türen, keine Vorhänge vor den Fenstern, schließt sein Auto nicht ab, teilt seine Kredit- & Bankkarten mit der Öffentlichkeit und hat sein Heim-WLAN öffentlich zugänglich für jedermann.

Nein, hat er nicht??? Ja wie?! Das wundert mich jetzt aber... Ob er wohl
dtp schrieb:
maximal was zu verbergen hat..
??? 🤔 🤔

Ich finde den Gedankengang ja erschreckend kurzsichtig und freiheitlich-undemokratisch, davon auszugehen, nur fadenscheinige Leute und/oder Kriminelle hätten den Anspruch oder das Verlangen nach Privatsphäre und alle anderen mit einer sauberen Weste bräuchten sowas nicht, denn schließlich haben die ja auch nichts zu verbergen... Wenn sowas zur Norm würde, dann Herzlich Willkommen in einem autokratischen Überwachungsstaat, in dem ICH persönlich nicht leben möchte... Ehemalige DDR lässt grüßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass es gut sein. Bringt nichts. Ich bin in der BRD geboren und lebe nun seit 57 Jahren hier. Ich mache mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen über meine Sicherheit. Auch Behördenwillkür fürchte ich nicht. Was natürlich nicht heißt, dass es sie nicht gibt.

Wer in der ehemaligen DDR mit den IM und der STASI groß geworden ist, hat da vermutlich eine intrinsische Angst. Aber scheinbar können viele Leute die nicht mehr ablegen, denn sie haben ja mit dem Fall der Mauer eigentlich das bekommen, worauf sie gewartet haben. Und nun ist es auch wieder nicht recht, weil man ja befürchtet, der Staat würde sie beobachten. Ich persönlich bezeichne das als Paranoia. Aber gut, vielleicht habe ich auch Unrecht. Aber ich bin auch jemand, der sich während Corona nicht großartig eingeschränkt gefühlt hat. Und auch jetzt ist mein Leben gefühlt nicht viel anders als vor 20, 30, 40 oder 50 Jahren, was meine Privatsphäre angeht.

Und ja, ich schließe meine Wohnung ab. Aber wenn es einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss geben sollte, muss ich den Behörden den Zugang gewähren. Einfach so muss ich niemanden, auch keinen Polizisten, in meine Wohnung lassen. Und da du den von dir verlinkten Beitrag sicherlich auch gelesen hast, dürfte dir klar sein, dass das ebenfalls eine Voraussetzung für den Zugang zu den Daten auf deinem Smartphone ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: eagleheart1003 und SaBrue
dtp schrieb:
Aber wenn es einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss geben sollte, muss ich den Behörden den Zugang gewähren.

Falls ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss vorliegt, bist du lediglich juristisch dazu verpflichtet, die Behörden in deine Wohnung zu lassen.

dtp schrieb:
Und da du den von dir verlinkten Beitrag sicherlich auch gelesen hast, dürfte dir klar sein, dass das ebenfalls eine Voraussetzung für den Zugang zu den Daten auf deinem Smartphone ist.

Nein. Der richterliche Durchsuchungsbeschluss bedeutet NUR, dass du die Behörde ins Haus lassen musst.

Zu keinem Zeitpunkt bist du verpflichtet, in einer Durchsuchung "aktiv mitzuhelfen" bzw. "zuzuarbeiten", indem du z.B. freiwillig Passwörter/Objekte/gesuchte Gegenstände holst und preisgibst. Das ist ein juristisch bedeutender Unterschied.

Zeitgleich darf dich eine ausbleibende, aktive Mitarbeit aber auch nicht automatisch verdächtig(er) machen. Du darfst lediglich die Durchsuchung nicht aktiv behindern oder versuchen, aktiv Beweise zu verstecken oder zu vernichten (Stichwort Verdunkelungsgefahr --> U-Haft nach § 112 StPO).

Wenn du nach einem PIN oder Passwort zum Entsperren deines Handys gefragt wirst, musst du diesen nicht freiwillig herausgeben bzw. musst überhaupt kein einziges Wort Stellung nehmen, bis auf die Richtigkeit deiner Personalien. Wozu auch immer wieder von juristischer Seite aus geraten wird. In so einem Fall lieber direkt den Anwalt kontaktieren. In vielen Fällen kommen die (je nach Entfernung) direkt zur Durchsuchung mit dazu und erledigen dann das Ganze für dich.

An dieser Stelle kann ich nur für mich sprechen und sagen, es ist immer gut, wenn sich jemand mit der Materie auskennt (ich habe u.a. Jura studiert) bzw. wenn jemand seine Rechte und Pflichten kennt - (und wenn man Anwälte im Familien- & Bekanntenkreis hat) ;)

Was die Behörden dann mit deinen Handys/Datenträgern etc. PP anstellen und ob sie es auch OHNE deine Herausgabe des PINs oder Passworts entsperren/knacken können, das ist nicht deine Angelegenheit - bzw. sollte sie nicht sein. Damit müssen und werden die sich dann in der Forensik rumschlagen und die haben dort ihre Mittel und Wege, um bestimmte Geräte mittels Cellebrite und ähnlicher bekannter Software binnen Sekunden im Labor entschlüsseln zu können, auch ohne die Bekanntgabe eines PINs oder Passworts durch den Besitzer dieser Geräte.

Umso fragwürdiger der Beschluss des BGH, wonach man nun auch sogar unmittelbaren Zwang anwenden dürfte zur direkten Entsperrung vor Ort, wenn das Ganze im Labor doch ohnehin früher oder später für die meisten Geräte machbar sein wird...

dtp schrieb:
Wer in der ehemaligen DDR mit den IM und der STASI groß geworden ist, hat da vermutlich eine intrinsische Angst. Aber scheinbar können viele Leute die nicht mehr ablegen, denn sie haben ja mit dem Fall der Mauer eigentlich das bekommen, worauf sie gewartet haben. Und nun ist es auch wieder nicht recht, weil man ja befürchtet, der Staat würde sie beobachten. Ich persönlich bezeichne das als Paranoia.

Ich bin auch in der BRD aufgewachsen und hatte noch nie einen Bezug zur DDR - schon alleine mangels Alter nicht. Dennoch bin ich froh um meine Freiheitsrechte, die ein Recht auf Privatsphäre egal wem gegenüber, ob staatlich oder nicht-staatlicher Struktur, mit einschließen. Mit Paranoia hat das in meinen Augen wenig zu tun. Insbesondere nicht der Grundsatz "Ein Recht auf Privatsphäre darf keine Kriminalisierung oder Generalverdächtigung mit sich bringen", denn das ist das Grundgerüst unserer westlichen, freiheitlich-demokratischen Grundordnung, auf die wir so stolz sind und die wir in der aktuellen Weltlage immer mehr zu schätzen wissen sollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kreacher schrieb:
Das einzig Wahre und Sichere ist und bleibt eine (ausreichend lange) Passwort-Eingabe.

Und was hindert dich dran, dies am Iphone zu nutzen?
 
Wer sagt bzw. wo liest du heraus, ich nutzte dies nicht?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bearbeitet von: hagex - Grund: Direktzitat entfernt. Gruß von hagex
Ja dann ist doch das Thema für dich obsolet und ich verstehe diese künstliche Aufregung nicht.
 
Zeev schrieb:
ich verstehe diese künstliche Aufregung nicht.

Ich sehe hier nirgends eine Aufregung. Was ich sehe, ist eine interessante Diskussion über die Sicherheit bzw. Pro- & Contra-Eigenschaften verschiedener Handy-Sperrfunktionen, an welcher du dich im Übrigen auch nicht zu beteiligen genötigt fühlen musst.
 
  • Haha
  • Danke
Reaktionen: SaBrue, Zeev und Regentanz
Zeev schrieb:
Ja dann ist doch das Thema für dich obsolet und ich verstehe diese künstliche Aufregung nicht.
Welche künstliche Aufregung? Regt dich die Darstellung der Rechtslage so auf?

Kreacher schrieb:
Umso fragwürdiger der Beschluss des BVerfG, wonach man nun auch sogar unmittelbaren Zwang anwenden
Was natürlich einigermaßen witzlos ist... wie leicht vertippt man sich, wenn man aufgeregt ist...:cool2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Regentanz schrieb:
Was natürlich einigermaßen witzlos ist...

Beim Passwort- und PIN, ja. Deswegen sagte ich ja eingangs, dass vor allem ein ausreichend langes Passwort die sicherste Sperrmethode ist.

Das gewaltsame Fingerauflegen durch Behörden bzw. Face-ID-Entsperren mittels vor's-Gesicht-halten ist in meinen Augen durchaus ein kritikwürdiger Beschluss des BGH, der ja gerade deshalb, weil es in der Forensik ohnehin fast immer zu entsperren sein wird, einigermaßen witzlos ist und gerade deshalb öffentlich heiß diskutiert wird. Vermutlich will man sich hier ein paar Stunden Zeit verschaffen bei gleichzeitiger Anwendung physischer Gewalt durch Staatsorgane...

Zeev schrieb:
Nein - eher eines der üblichen Elaborate eines Schwätzers und Selbstdarstellers

Wenn man inhaltlich nichts beizutragen vermag, dann lässt man eben solchen Nonsense ab. Hauptsache, man hat was gesagt und die Beitragsforenzahl hochgepusht...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

MMI
Antworten
20
Aufrufe
2.027
MMI
MMI
orgh
Antworten
3
Aufrufe
120
Queeky
Queeky
Zeev
Antworten
15
Aufrufe
647
Zeev
Zeev
Zurück
Oben Unten