ZTEV807 schrieb:
Das ist nicht der Punkt!
Tatsache ist, dass Fairphone außer seinen eigenen Lippenbekenntnissen, die da vom Chef van Abel in die Welt gespuckt werden, keine Beweise für ein vermeintlich fair produziertes Smartphone liefert. Wo ist denn das Fairphone in etwa fairer produziert als eines von Samsung und Co?
Hier wird meines Erachtens Bauernfang mit dem Namen fair betrieben! Das "Fairphone" soll hier den Anschein suggerieren als wäre es ein Fair-Trade-Produkt, was bei Leibe aber nicht ansatzweise der Fall ist, wie auch der Chef von Fairphone, bereits schon selbst eingestehen musste!
Im Übrigen, ist es kein Betrug, wenn jemand sein Produkt hier Fairphone nennt und der Verbraucher selbst etwas aus dem Namen ableitet, was so überhaupt nie seitens des Herstellers behauptet worden war. Fair ist relativ und kein bestimmter Rechtsbegriff. Wenn es so wäre, würde wohl fast jeder der Marketing und mithin Werbung betreibt, schon mal vor Gericht geschleift worden sein! Was man für gewöhnlich als Betrug empfindet, ist aus rechtlicher Sicht meist nie ein Betrug.
Auf diesen Eintrag gab es von mir eine ausführliche Antwort, die leider mit dem Argument "OT" gelöscht wurde. Warum auch immer.
Kurzfassung: Auf der Fairphone-Webseite lässt sich transparenter als bei vielen anderen Herstellern nachlesen, welche Probleme es mit diesem Telefon noch gibt - sowohl unter dem technischen als auch unter dem Fairness-Aspekt. Niemandem werden dort falsche Versprechungen gemacht.
Generell scheint es ZTEV807 ein Anliegen zu sein, das Fairphone hier als maßlos überteuerten Schrott darzustellen. Das ist nach meinem Dafürhalten nicht der Fall. Ich nutze das Telefon nun seit drei Monaten und bin insgesamt sehr zufrieden.
Was mein persönliches Nutzungsverhalten angeht, wurde das Fairphone mit lediglich einem - allerdings sehr großen - technischen Faux-Pas ausgeliefert: Die unsinnige Partitionierung des internen Speichers, die den Platz für App-Installationsdaten unnötig auf ein 1GB herunterschrumpft. Da ich allerdings rechtzeitig vor meiner Lieferung durch Foreneinträge auf der Fairphone-Seite über dieses Problem informiert war - und auch darüber, wie es sich lösen lässt -, habe ich meinen Speicherplatz zuallererst umpartitioniert und fertig.
Insgesamt habe ich seitdem ein sauber laufendes Android-4.2-Smartphone, das mir noch kein einziges Mal abgestürzt ist.
Mit Sicherheit gibt es Telefone, die für einen ähnlichen Preis technisch mehr drauf haben. Die Kamera ist tatsächlich nur geht so, reicht aber für Schnappschüsse. Und dass Navigon nicht läuft, ist für die betroffenen Nutzer natürlich ärgerlich. GPS funktioniert aber bei mir problemlos.
Dafür weiß ich technisch zum Beispiel sehr zu schätzen, dass das Fairphone vorgerootet kommt. Klar, da schmunzelt der Bastler nur milde, aber ich persönlich habe mich, auch aufgrund der Garantie, nie ans Rooten meines alten Handys getraut. Auf dem Fairphone eröffnen sich nun auch mir relativ risikofrei neue Möglichkeiten.
Wer das Fairphone allerdings nur anhand des technischen Preis/Leistungs-Verhältnisses bewertet, hat den Sinn der Sache nicht wirklich verstanden. Haltet mich für naiv, aber ich habe gerne einen Fuffi mehr für das Gebotene bezahlt, um eine Initiative zu unterstützen, die - ganz egal, wie fair dieses erste Fairphone tatsächlich hergestellt wurde - auf jeden Fall ein wichtiges Zeichen in der ganzen Fairness-Diskussion gesetzt hat: Es gibt ein Verbraucher-Interesse an fairerer Technik! Es lässt sich damit ein Geschäft machen! Ja, es ist wichtig, dass Herr van Abel und Co. nicht pleite aus der Sache herausgehen. Denn auch für die einflussreicheren Großkonzerne zählt am Ende nur eins: Können wir mit Fairness Geld verdienen?
Insgesamt aber - und da hat ZTEV807 vollkommen Recht - nützt der ganze gute Wille nichts, wenn am Ende ein verärgerter Kunde mit einem Stück Elektromüll zurück bleibt. Das ist bei mir definitiv nicht der Fall. Das Fairphone ist ein für meine Zwecke absolut ordentliches Smartphone, mit dem ich hoffentlich noch eine ganze Zeit lang glücklich sein werde. Amen ;-)