Verhaftung von Telegram-Chef Pawel Durow: Eure Meinung?

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Apropos Pufferung: Die just in time Wirtschaft ist für kontinuierliche Arbeitsweise optimiert. Ein Huster wirft alles über den Haufen, weil kaum Zwischenlager mehr existieren. Nun lasst sich Strom schlecht lagern, Zement aber problemlos. Könnte es in einer veränderten Realität vielleicht sinnvoller sein, wieder den Zement zu puffern, statt den Strom? Nur so als Beispiel, such dir irgendwas statt Zement, das besser passt. Wäre obendrein weniger krisenanfällig.
 
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Aber die Rendite. Lagerkosten!
 
Lagerkosten für Zement sind geringer als Lagerkosten für Strom.

Man kann nun natürlich laut klagen, wie es die sprichwörtliche Gewohnheit des Handels ist. Und von der Gesellschaft verlangen, sauteure Kernkraft auf Steuern zu finanzieren, damit die Wirtschaft diesen Strom für subventionierten Preis kriegt. Immer weiter so wie bisher. Muss man, oder geht das vielleicht intelligenter? Ohne etwas Anregung bewegt sich nichts. Hätten weiterhin Blei im Benzin, keine Katalysatoren usw. Aber erst wird laut geklagt, das ginge nicht.
 
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prx schrieb:
Man kann aber auch von Großvaters Gewohnheiten weg gehen, und den Verbrauch dem Angebot anpassen.
Sorry, als ich 6 war, hatten meine Eltern einen Nachtspeicherofen. Der hat sich nachts, wenn die Kraftwerke mehr Strom lieferten, als gebraucht wurde, mit preisgünstigem Nachtstrom aufgeheizt, um tagsüber die Wärme abzugeben. Das Prinzip ist also nicht ganz neu 😉. Heute würde so ein Nachtspeicherofen den genau entgegengesetzten Effekt haben, denn der winterliche Nachtstrom dürfte teurer sein als der sommerliche Solarstrom. Leider brauche ich im Sommer keine Heizung.
Nachtspeicherheizungen wurde mit der Energieeinsparverordnung 2009 der Kampf angesagt. Offiziell verboten sind sie aber nicht.
prx schrieb:
Müssen alle gleichzeitig abends ihr Auto laden, die Waschmaschine anwerfen usw?
Wenn du den ganzen Tag auf Arbeit warst, dann ja. Am Wochenende hast du vielleicht auch was anderes vor als Wäsche zu waschen.
Ich habe das mit den flexiblen Preisen mal für uns durchgerechnet und dann verworfen. Wenn wir Netzstrom wirklich brauchen, ist er am teuersten. Tagsüber trägt unsere eigene PV auf dem Dach zur Versorgung bei und von Mitte April bis Mitte September bin ich (außer Auto laden) autonom. Im Winterhalbjahr brauche ich Strom aus dem Netz und der soll dann günstig sein, wäre es aber bei variablen Preisen nicht.
Und ehe jetzt jemand mit Zeitschaltuhren kommt - nein, Waschmaschine, Wäschetrockner und Backofen laufen nicht, wenn keiner im Haus ist.

bananensaft schrieb:
Man wollte die belohnen die ihre Produktion so verändert haben, das sie möglichst gleichmäßig Strom abnehmen. Die Firmen hab das also schon mal gemacht.

Aber gut, damals waren die Firmen offenbar noch innovativ und flexibel.
Naja, eine durchgehende gleichmäßige Dreischichtproduktion bei boomender Wirtschaft zu implementieren dürfte einfacher sein als eine Hop-on-hop-off-Produktion bei Konkurrenz aus China.

prx schrieb:
Könnte es in einer veränderten Realität vielleicht sinnvoller sein, wieder den Zement zu puffern, statt den Strom?
Strom ist viel universeller einsetzbar als Zement 😉. Wenn Du nicht gerade Vollstrecker bei der Mafia bist, machen drei Säcke Zement im Keller wenig Sinn.
 
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Flashlightfan schrieb:
Wenn du den ganzen Tag auf Arbeit warst, dann ja.
Nein. Die Waschmaschine kann zeitgesteuert laufen, gesteuert vom intelligenten Haushalt, nicht von der mechanischen Schaltuhr. Das Auto braucht keine 2 Stunden Strom täglich, die Nacht hat aber 12 davon.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Flashlightfan schrieb:
Strom ist viel universeller einsetzbar als Zement
Ich hätte nicht gedacht, ich müsse eigens erklären, dass der Zement symbolisch für eine Ware im Produktionablauf steht.
 
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@prx
Sorry, ich bin kein BWLer.

prx schrieb:
Die Waschmaschine kann zeitgesteuert laufen,

Flashlightfan schrieb:
Und ehe jetzt jemand mit Zeitschaltuhren kommt - nein, Waschmaschine, Wäschetrockner und Backofen laufen nicht, wenn keiner im Haus ist.
 
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Flashlightfan schrieb:
Waschmaschine, Wäschetrockner und Backofen laufen nicht, wenn keiner im Haus ist.
Das ist nun aber dein persönliches Problem und keines der Wirtschaft, um die es hier eigentlich geht.

Wobei auch heute noch der Strom nachts billiger ist, wenn genug Wind aber nicht genug Abnehmer. Und nachts dürfte schon ab und zu jemand von euch da sein.
 
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prx schrieb:
Das Auto braucht keine 2 Stunden Strom täglich, die Nacht hat aber 12 davon.
Das erinnert mich an die Geschichte von dem britischen Minister, der sich über die Rush-Hour in London ärgerte:
"Wenn alle 15 min eher fahren würden, hätten wir keine Staus mehr!"

Wie willst Du koordinieren, wann welches Auto laden darf?
Klar, über intelligente Stromzähler kannst du den Strom drosseln und über die die App dem Auto sagen, dass es um 07:00 Uhr fertig sein muß oder dass es um Mitternacht zu laden anfangen darf. Doch wie willst du das mit der Nachbarschaft koordinieren? Ein straßenzugumspannendes WLAN gibt es nicht und Internetsites, wo man sich einträgt und die das erledigen könnten, meines Wissens auch nicht. Zudem müssten dann alle Wallboxen oder Autos unabhängig vom Hersteller einheitliche Internet-Schnittstellen haben, was wohl auch nicht der Fall ist.

Das wird wohl noch eine ganze Weile ein Wunschtraum bleiben.

prx schrieb:
Das ist nun aber dein persönliches Problem und keines der Wirtschaft,
Aber vielleicht eines der Hausratversicherung ...
 
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Flashlightfan schrieb:
Wie willst Du koordinieren, wann welches Auto laden darf?
Ich hatte vorhin schon erwähnt, dass der Preis das steuert, nicht Graf Koks von der Stromverteilbehörde. Wenn der Stromhandel wie bisher am Vortag den Preis zu den Uhrzeiten festlegt, dann ist es Sache des Kunden, abhängig von Bedarf und Preis zu agieren. Ausgehandelt mit dem Anbieter, persönlich, oder automatisch durch Haustechnik oder Auto.

Beispiel: Normalerweise reichen dir jeden Morgen 6 Uhr 20 kWh im Akku für den Alltag. Je nach Akkustand und Preis wird dann vertraglich vom Anbieter Strom bezogen. Ist der angekündigte Preis niedrig, lädst Du voll. Ist er hoch, werden es nur die 20 kWh, sofern nicht sowieso noch drin. Willst du hingegen in den Urlaub, der Akku ist auf Ebbe und du brauchst zwingend voll, hast du keine Wahl und wirst ggf auch einen hohen Preis zahlen.

Kannst du dich mit diesem Verfahren nicht anfreunden und willst Strom zum Festpreis jederzeit, geht das
natürlich auch. Nur kostet diese Preisgarantie dann eben entsprechend.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Flashlightfan schrieb:
Doch wie willst du das mit der Nachbarschaft koordinieren?
In erster Näherung ist das unnötig, weil zig Millionen Stromkunden lokale Nachbarseffekte plattbügeln. Das nivelliert sich über die grosse Zahl der Kunden. Ist ja kein bundesweites Synchronschwimmen.
 
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Braucht hier jemand was zum lesen?
Drucksachen deutscher BT

20/9176
20/3541
19/19174

viel Spaß!
 
Flashlightfan schrieb:
Das wird wohl noch eine ganze Weile ein Wunschtraum bleiben.
Ich skizziere hier keine schlagartigen Umstelliung Deutschlands zum 1.1.2029. Das kommt nicht von jetzt auf gleich, sondern ist ein Ziel, dass wie üblich über einen langen Zeitraum hinweg sukzessive realisiert wird. Egal ob bei dir im Haushalt, oder bei der Wirtschaft. Manche sind dabei früh dran, andere später, wieder andere verweigern sich diesem neumodischen Krimskrams und fahren lieber ohne ihn in die Kiste.
 
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prx schrieb:
Wenn der Stromhandel wie bisher am Vortag den Preis zu den Uhrzeiten festlegt, dann ist es Sache des Kunden, abhängig von Bedarf und Preis zu agieren.
Wenn dann alle wieder zum günstigsten (billigsten) Zeitpunkt mit Laden anfangen, steigt der Verbrauch sprunghaft an. Mal sehen, wie schnell der Anbieter dann reagiert oder ob er den Preis überhaupt noch stark absenkt.
prx schrieb:
Ist ja kein bundesweites Synchronschwimmen.
Falls der Preis bundesweit den Tiefstpunkt zur gleichen Zeit erreicht und alle nach Deinem Vorschlag laden, dann schon 😉.
 
Flashlightfan schrieb:
Wenn dann alle wieder zum günstigsten (billigsten) Zeitpunkt mit Laden anfangen, steigt der Verbrauch sprunghaft an.
Natürlich wird das komplexer als von mir grob skizziert und muss sich obendrein erst einspielen. Ich will und kann hier kein schlüsselfertiges System anbieten. Das würde ich auch nicht hier ausbreiten, sondern damit zum Patentamt dackeln ;). Ich halte es aber für machbar. Nur halt heute noch ungewoht. Oder doch: Benzin tankt man auch zu variablen Preisen, nicht zum jährlich angepassten Festpreis.

Zurück zur Wirtschaft: Ich halte es jedenfalls für möglich, einen Stromhandel für die Wirtschaft aufzuziehen, der über den Preis die Nachfrage mit einem wechselhafteren Angebot besser in Einklang bringt, so dass man Speicher und Ausgleichskraftwerke reduzieren kann. Und genau darum geht es m.E. in dieser Angelegenheit. Die Wirtschaft mit ins Boot zu nehmen, gemeinsam die Möglichkeiten zu sondieren. Statt den allwissenden Staat zu mimen und par ordre du mufti vorzuschreiben.
 
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